Programmbeschwerde: Schachbrett Syrien
Verfasst: 11. Mai 2018, 17:26
Sehr geehrte Damen und Herren des Rundfunkrates,
hiermit erhebe ich Programmbeschwerde gegen folgenden Beitrag:
http://www.deutschlandfunk.de/schachbre ... _id=415343
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
"Am Anfang war alles noch recht einfach, und die Konfliktlinien waren klar: Der Aufstand gegen die Regierung von Baschar al-Assad hatte 2011, im Jahr des sogenannten Arabischen Frühlings, mit friedlichen Demonstrationen begonnen. Die Sicherheitskräfte schossen scharf, weitere Proteste führten zu einer noch härteren Reaktion der Regierung - und irgendwann schossen Oppositionelle zurück. Von da an schlitterte das Land in einen Bürgerkrieg."
(...)
Das ist falsch. Es waren keine friedlichen Demonstrationen.
Als im März 2011 in Daara, direkt an der jordanischen Grenze, demonstriert wurde, war das die Gelegenheit für die CIA, auf kürzestem Wege Waffen aus Jordanien dorthin zu schaffen. In Daara waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausländische Söldner, die schon warteten und wussten, dass sie in Kürze Waffen aus Jordanien erhalten werden, die die CIA aus Libyen herbeigeschafft hatte. Es waren Kurzwaffen, mit denen sich leicht von den Terroristen am Ort der Demonstration aus dem Verborgenen heraus schießen ließ.
In den von außen angezettelten Demos wurde dann auf Sicherheitskräfte geschossen, um die Lage eskalieren zu lassen. Das selbe Muster wie in Libyen, oder auf dem Kiewer Maidan. Ein Syrer beschreibt die Lage von damals.
https://ahtribune.com/world/north-afric ... deraa.html
deutsche Übersetzung:
https://peds-ansichten.de/2016/08/syrie ... aufstands/
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Präsident Assad hingegen erklärte rundweg jeden seiner Gegner zum Terroristen und entließ alle radikalen Islamisten aus den Gefängnissen - wissend, dass auch diese zu den Waffen greifen würden."(...)
Assad entließ 2011 viele Menschen im Zuge einer Generalamnestie aus dem Gefängnis.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) Assads Kalkül, damals wie heute: Das eigene Volk und der Westen sollen vor die Wahl gestellt werden - entweder er oder die Terroristen." (...)
Das als Assads Kalkül zu bezeichnen, ist eine bizarre und absolut haltlose Behauptung der Autoren. Man könnte meinen, so wie es die Autoren darstellen, dass Assad selber die islamistischen Terroristen unterstützen würde, um aufzuzeigen, er sei das kleinere Übel. Die USA versuchen durch Bewaffnung und Ausbildung von islamistischen Milizen die syrische Regierung zu stürzen. Dieser versuchte Sturz der syrischen Regierung folgt einem langgehegten Plan der USA.
Bereits in Daraa waren viele ausländische Söldner, die informiert waren, dass sie bald Waffen von der CIA erhalten werden. Augenzeugen von damals berichteten von vielen Menschen, die fremde Dialekte sprachen. Die Waffen wurde in Moscheen gelagert.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Der türkische Präsident Erdogan protestierte:"Das syrische Volk kann nicht gezwungen werden, sich zwischen dem Regime, das seine Menschen abschlachtet, und Terrorgruppen zu entscheiden. Die Türkei wird weder den Terror, noch den Willen eines einzelnen Mannes auf der anderen Seite der Grenze Wurzeln schlagen lassen." (...)
Dass die Autoren hier ausgerechnet Erdogan zitieren, zeigt die ganze propagandistische Linie dieses Beitrages. Die Türkei unter Erdogan ist es, der sowohl den IS als auch mit al Kaida verbündete Terrorbanden in Syrien unterstützte und unterstützt. Auch Erdogan will Assad stürzen und spricht das auch ganz offen aus. Sein Sohn hat beste Ölgeschäfte mit dem IS gemacht, die syrisches Öl mit Tanklastzügen in die Türkei brachten, bis Russland diese bombardierte.
So wie die westlichen Staaten bis 2009 mit Assad gute Beziehungen unterhielten, war der türkische Präsident Erdogan bis dahin persönlich mit Assad befreundet. Sie machten sogar gemeinsame Badeurlaube. Assad lehnte 2009 allerdings eine Erdgaspipeline vom größten Gasfeld der Erde im Persischen Golf ab, das von Katar durch Saudi-Arabien und Syrien und durch die Türkei bis nach Europa führen sollte. Assad lehnte dies ab, weil er seinen Verbündeten Iran und Irak die
Erlaubnis gab, vom Persischen Golf aus durch sein Land diese Pipeline zu bauen. Ab da war Assad auch für die Türkei der Feind und Katar bewaffnete von Beginn an die islamistischen Terrorbanden. Erdogan erhoffte sich vom Pipelinebau durch die Türkei hohe Transiteinahmen.
Robert F. Kennedy jr. hat das genau beschrieben:
https://www.ecowatch.com/syria-another- ... 80532.html
https://www.infosperber.ch/Politik/Syri ... Gas-und-Ol
https://de.wikipedia.org/wiki/South-Pars-Gasfeld
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Zunächst hatte der Westen noch Partner innerhalb der syrischen Opposition: national eingestellte Menschen, die Freiheit und Demokratie wollten. Viele der Bewaffneten, die so dachten, versammelten sich unter dem Banner der Freien Syrischen Armee, FSA, die von Deserteuren gegründet worden war.
Doch auf dem Schlachtfeld gerieten diese gemäßigten Kräfte immer mehr ins Hintertreffen. Nie erhielten sie von den USA genug Waffen und Munition. Und die Waffen, die die Lufthoheit von Assads Kampfjets hätten brechen können, wollten die Amerikaner nicht liefern." (...)
Das stimmt nicht. Die "Freie Syrische Armee" war nie gemäßigt, begingen Massaker unter der Zivilbevölkerung und die USA pumpten bereits 2011 tonnenweise Waffen nach Syrien. Über den Flughafen Ankara in der Türkei, überwacht vom türkischen Geheimdienst MIT, aus den Beständen der geschlagenen libyschen Armee und auch aus Osteuropa.
Die FSA beging von Beginn an schlimmste Massaker unter der Zivilbevölkerung, vertrieb diese oft aus ihren Häusern und errichteten dort ihre militärischen Kommandozentralen.
Der Nahostexperte Günter Meyer sagte dazu:
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Doch auf dem Schlachtfeld gerieten diese gemäßigten Kräfte immer mehr ins Hintertreffen. Nie erhielten sie von den USA genug Waffen und Munition. Und die Waffen, die die Lufthoheit von Assads Kampfjets hätten brechen können, wollten die Amerikaner nicht liefern." (...)
Man mag es kaum glauben, aber die Autoren bedauern hier ganz offen, die USA hätten Assads Gegnern nie genug Waffen geliefert. Sie unterstützen also, dass man eine legitime, von der UNO anerkannte gewählte Regierung mit Waffengewalt stürzen darf. Man mag sich gar nicht ausdenken, falls dies Schule machen sollte. Es war aber sogar ein Milliardenprogramm der CIA, die Isamisten zu bewaffnen und es hatte den Namen Timber Sycamore.
https://de.wikipedia.org/wiki/Timber_Sycamore
US-Präsident Trump hat die Waffenlieferungen an Islamisten 2017 eingestellt, angeblich als er erfuhr, welche schlimme Greueltaten diese verübten. So enthauptete die US-unterstützte islamistische Milizengruppe Nour al-Zenki 2016 einen elfjährigen Jungen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 04065.html
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) Und die Waffen, die die Lufthoheit von Assads Kampfjets hätten brechen können, wollten die Amerikaner nicht liefern." (...)
Dies ist eine weitere Lüge. 2016 hat das US-Repräsentantenhaus beschlossen, die Söldner in Syrien mit Flugabwehrraketen beliefern zu lassen. Dazu wurde extra ein Gesetz geändert.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... in-syrien/
Und im Februar 2018 haben die Islamistischen Söldner damit sogar ein russische Flugzeug abgeschossen.
https://www.n-tv.de/politik/Russischer- ... 67115.html
Es ist unmöglich, dass keiner der 3 Autoren dieses Propagandastückes davon keine Kenntnis gehabt hat und er verwundert sehr, dass die Autoren es scheinbar bedauern, wenn ein gewaltsamer Regierungssturz nicht erfolgreich ist.
Das Gewaltverbot der UNO widersagt außerdem jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes, noch dazu militärischer Art.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Die USA hatten nie eine umfassende Strategie für Syrien formuliert. Präsident Donald Trump hat daran nichts geändert." (...)
Auch das ist falsch.
In Wikileaks sind die Dokumente veröffentlicht, in denen bereits 2006 der damalige US-Botschafter William Roebuck an das Pentagon und die US-Regierung weitergibt, wie man die syrische Regierung stürzen könnte.Er empfahl, die Angst der Sunniten vor zu großem Einfluss schiitischer Kräfte zu schüren, den Problemen der Kurden breite Aufmerksamkeit zu widmen, Regierungsgegnern Zugang zu arabischen Medien zu verschaffen, Reformanstrengungen der Regierung zu diffamieren, Gerüchte über Putschvorbereitungen zu verbreiten und damit die Regierung zu Überreaktionen zu verleiten, ihre innere Führungsgruppe aufzubrechen und die für Syriens Wachstum wichtigen ausländischen Investitionen zu verhindern.
Quelle:
http://www.truth-out.org/progressivepic ... -bloodbath
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Mittlerweile kündigt er jedoch bei Twitter Raketenangriffe an. Derzeit haben die USA 2.000 Spezialkräfte und Ausbilder in Syrien im Einsatz zur Unterstützung der SDF. Ein schneller Abzug dieser Soldaten wäre aber nicht zuletzt ein Geschenk an den Iran - ausgerechnet." (...)
Es ist nicht entscheidend, dass der Abzug der USA aus Syrien "ein Geschenk an den Iran" wäre, die USA halten sich gegen den Protest der syrischen Regierung und somit völkerrechtswidrig in Syrien auf. Das ist den USA auch in Syrien egal, es geht darum, dass man auch hier weitere Militärbasen unterhalten kann, die meisten der bisher über 20 befinden sich östlich des Euphrats, wo sich die meisten Ölquellen befinden und der fruchtbarste Landesteil Syriens.
Bereits der frühere US-Außenminister Henry Kissinger lehrte:
"Öl ist viel zu wichtig, als dass man es den Arabern überlassen könnte"
Und Robert F. Kennedy schrieb:
"They don’t hate ‘our freedoms. They hate that we’ve betrayed our ideals in their own countries — for oil."
Übersetzt:
"Die Syrer hassen uns nicht wegen unserer Freiheit. Sie hassen uns, dass wir unsere eigenen Ideale in ihren eigenen Ländern verraten haben - wegen Öl"
https://www.politico.eu/article/why-the ... ervention/
David Adsenik vom US-Think-Tank FDD, Foundation for Defense of Democracies, sagte:
"Wir besitzen 30 Prozent von Syrien, wo wahrscheinlich 90 Prozent der Vorkriegsproduktion von Öl stattfand"
Der ehemalige Sprecher des Hauses John Boehner schrieb:
"Die Fähigkeit, den Spieß umzudrehen und den russischen Führer in Schach zu halten, liegt direkt unter unseren Füßen, in Form von riesigen Mengen an natürlicher Energie. Eine Stärkung des russischen Sektors für fossile Brennstoffe, ob in Syrien oder anderswo, würde den strategischen Zielen der USA, dem US-Unternehmensergebnis und der Vision der USA, eine unipolare Welt um jeden Preis aufrechtzuerhalten, schaden."
Mouaz Moustafa, Geschäftsfürher der NGO Syrian Emergency Task Force:
"Es ist besonders wichtig, dass wir bei all den ölreichen Gebieten (…) am Ende nicht in eine Situation geraten, in der wir uns zurückziehen müssen und dann eine Art Deal stattfindet, der es dem Iran erlaubt, sich das Land anzueignen, das Öl und diese Gebiete und dadurch ihre Landbrücke zu stärken, die sie im Land [Syrien] aufbauen"
https://www.washingtonpost.com/news/jos ... 1149e33718
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Mit dem Kriegseintritt Russlands im September vor zweieinhalb Jahren war Assads Überleben gesichert. Von dem Moment an, an dem russische Jets über Syrien zu kreisen begannen, hätte eine machtvolle Unterstützung des US-Militärs für die Regierungsgegner sofort die Gefahr eines Kriegs des Westens mit Russland bedeutet. Erfolgreich hat Putin das Vakuum gefüllt, das die US-Politik der vergangenen Jahre im Nahen Osten geschaffen hatte. Die arabischen Unterstützer der syrischen Opposition haben sich eine blutige Nase geholt." (...)
Die US-Politik hat kein Vakuum in den vergangenen Jahren im Nahen Osten geschaffen. Mit Syrien plante die USA einen weiteren Regimechange im Nahen Osten, weil diese Regierung auf Seiten Russlands steht und seit Jahrzehnten mit Russland verbündet ist.
Die USA versuchen seit dem Ende der Sowjetunion mit aller Gewalt ihre Stellung als die alleinige Supermacht langfristig zu erhalten. Der frühere stellvertretende US-Verteidigungsminister und Chefstratege der Bush-Regierung Paul Wolfowitz hat schon 1991 klar ausgesprochen, was dazu aus der Sicht der herrschenden Kreise in den USA notwendig ist:
„Wir haben jetzt etwa fünf oder zehn Jahre Zeit, um diese alten Sowjetregime - Syrien, Iran und Irak – wegzuräumen, bevor die nächste große Supermacht kommt und uns herausfordert.“
https://en.wikipedia.org/wiki/Wolfowitz_Doctrine
Der ehem. US 4-Sterne-General und US Präsidentschaftskandidat Wesley Clark berichtet 2007 von seinem Besuch im US Verteidigungsministerium 2001- Dieser Krieg der USA gegen Syrien war schon lange geplant und ist nur einer aus einer langen Liste von Umstürzen und Kriegen gegen ehemalige Freundesländer der UDSSR.
https://www.youtube.com/watch?v=Zi_qafpuNjE
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Der Preis für Assads Sieg ist hoch: Syrien liegt in weiten Teilen in Trümmern, das soziale Gewebe, die gesellschaftlichen Bande sind zerrissen, und Russland und der Iran werden das Land nicht wieder aufbauen." (...)
Es bleibt das Geheimnis der Autoren, wie sie auf die Idee kommen, dass Russland und Iran Syrien nicht wieder aufzubauen helfen. Die zweitgrößte Stadt Syriens, Aleppo, die 2016 von Russland und Iran aus den Händen der al-Nusra-Terroristen befreit wurde, ist in großen Teilen bereits wieder aufgebaut und das normale Leben hat dort weitestgehend wieder Einzug gehalten. Hundertausende während des Krieges aus Aleppo vertriebene sind bereits wieder dorthin zurückgekehrt und viele ausländische Touristen haben Aleppo inzwischen besucht, und mit Bildern dokumentiert, wie Alelppo wieder zum Leben erwacht. Die Stadt Rakka hingegen, die von der US-Koalition im Kampf gegen den IS in Schutt
und Asche gelegt wurde, ist immer noch verwüstet, nicht von Minen geräumt und mit vielen Toten unter den Trümmern.
https://www.independent.co.uk/news/worl ... 45961.html
Das wird aber in dem Beitrag ebenso überhaupt nicht erwähnt.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Und wie es aussieht, wird Moskau Assad auch weiterhin davor bewahren, dass er für den überaus wahrscheinlichen Einsatz von Chemiewaffen bestraft werden kann." (...)
Es ist eine eigene Bewertung der Autoren, dass Assad in Douma Chemiewaffen eingesetzt haben soll. Das ist die transatlantische Linie, auf der sich der gesamte Beitrag bewegt. Es werden nicht alle am Krieg Beteiligte unvoreingenommen bewertet und Schuldzuweisungen alleinig an die syrische und russiche Regierung gemacht.
Mehrere ausländische Journalisten waren vor Ort in Douma, nach dem mutmaßlichen Giftgasanschlag und fanden keinerlei Belege dafür.
Der englische Journalist Robert Fisk fand keine Belege dafür vor Ort:
https://www.independent.co.uk/voices/sy ... 07726.html
Der US-Sender One American News Network hatte ebenso einen Journalisten nach Douma geschickt, der keinerlei Belege
für eine Giftgasattacke fand:
http://www.oann.com/oan-investigation-f ... -in-syria/
Dirk Emmerich von RTL und Uli Gack vom ZDF waren ebenso vor Ort und haben recherchiert, dass ein Chemiewaffenangriff durch Assad eher unwahrscheinlich ist. Außerdem untersucht die OPCW vor Ort in Douma, ob es einen Giftgasangriff gegeben hat und von welcher Seite er verübt wurde. Es ist eine bösartige Unterstellung und Vorverurteilung der Autoren, Assad für einen unbelegten Chemiewaffenangriff die Schuld zu geben. Es ist eine eigene Bewertung der Autoren, dass Assad in Douma Chemiewaffen eingesetzt haben soll.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Was in der Zwischenzeit passiert war, ging in grausamen Bildern um die Welt: Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Obamas Erklärung der roten Linie - am frühen Morgen des 21. August 2013 - schlugen in Ost-Ghouta bei Damaskus mehrere Boden-zu-Boden-Raketen ein. Ihre Ladung war tödlich. Eine UN-Untersuchung vor Ort wies später den Einsatz des Nervengases Sarin nach. Mehr als 1.400 Menschen starben. Es war der schlimmste Giftgasangriff seit Inkrafttreten der Chemiewaffenkonvention 1997. Beobachter nannten den Giftgasangriff von Ost-Ghouta später einen Test der Assad-Regierung, ob die USA zu ihrem Wort stehen – auch aufgrund des Timings, genau ein Jahr nach der Ankündigung Obamas. Doch die Reaktion der USA ließ auf sich warten.Der US-Journalist Jeffrey Goldberg, der die Vorgänge minutiös recherchiert hat: "Syrien war ein Krieg, in den Obama nicht hineingezogen werden wollte. Und als Assad dann Chemiewaffen einsetzte, da realisierte Obama, dass es jetzt an ihm war, zu reagieren - und da begann die Krise." (...)
Der Giftgaseinsatz am 21.August 2013 wurde von dem al Kaida-Ableger in Syrien, der al-Nusra-Front verübt, wie US-Experten nachweisen konnten. Der militärische Geheimdienst der USA, die Defense Intelligene Agency, kurz DIA, wußte, dass nicht die syrische Armee dafür verantwortlich sein konnte. Das Sarin kam aus der Türkei und wurde an die al Nusra geliefert. Der türkische Journalist der dies aufdeckte, wurde in der Türkei daraufhin inhaftiert. Der investigative Journalist Seymour Hersh, der bereits das US-Massaker im Vietnamkrieg von My Lai aufdeckte, veröffentlichte dies in einem Artikel.
https://www.lrb.co.uk/v35/n24/seymour-m ... hose-sarin
Der US-Professor Theodore Postol, vom Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, wies nach, dass die syrische Armee nicht den Giftgasangriff auf Ost-Ghouta verübt haben konnte.
https://www.lrb.co.uk/v36/n08/seymour-m ... e-rat-line
Die UN-Spezialisten, die zwei Tage vor dem verheerenden Giftgasanschlag im August in Syrien eintrafen, sollten einen Giftgasangriff untersuchen, der bereits mehrere Wochen zuvor in der Provinz Aleppo verübt wurde. Dort wurden unter anderem auch 16 Soldaten der syrischen Armee getötet. Die Untersuchung der OPWC hätte also wahrscheinlich herausgefunden, dass dort die Islamisten der al Nusra-Front diesen Giftgasanschlag verübt haben. Um dies zu verdecken, musste ein Chemiewaffenangriff verübt werden, der viel schlimmer war. Zwei Tage nachdem die UN-Spezialisten eintrafen, fand er statt.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Auffällig ist auch beim jüngsten Fall das Datum: Der mutmaßliche Chemiewaffenangriff in Duma ereignete sich offenbar auf den Tag genau ein Jahr, nachdem US-Präsident Trump eine syrischen Militärbasis hatte angreifen lassen - am 7. April 2017, als einmalige Reaktion der USA auf den Chemiewaffenangriff in Chan Scheichun. Eine unmittelbare Botschaft an Trump, eine direkte Provokation der USA?
Als sich mit Frankreichs Staatspräsidenten Macron nun ein weiterer Akteur in Stellung brachte, der rote Linien zog, vermuteten Beobachter, dass Assad das tun werde, was er auch bei Trump und Obama getan hat: Testen, wie belastbar die rote Linie ist. Zum Leid der Zivilisten." (...)
Das ist eine Lüge. Es gibt keine "Beobachter", die "vermuten, wie belastbar die rote Linie ist". Die syrische Armee befand sich auf der Siegerstraße gegen die islamistischen Terrorbanden von der al-Nusra-Front, Ahrar al-Sham und Jaish al-islam und in der Stadt Douma hatte die Räumung und der Abtransport von Jaish al-Islamgruppen bereits begonnen.
Der letzte Strohhalm an den sich die Jaish-al-Islam-Terroristen noch klammern konnten, war ein wahrscheinlich inszenierter Giftgasanschlag der mit ihnen verbündteten Weißhelme. Der vor kurzem von Trump angekündigte Rückzug aus Syrien konnte nur noch so gestoppt werden. Mit der Befreiung der Stadt Douma von der islamistischen Terrorgruppe Jaish al-Islam, ist ganz Ostghouta wieder unter Kontrolle der syrischen Regierung und die jahrelange Beschießung Damaskus mit Raketen und Mörsergranaten ist vorbei.
Der US-Senator Richard H. Black sagte nach der Bombardierung Syriens am 13.April 2018:
„Während unseres endlosen Krieges gegen Syrien habe ich keinen einzigen glaubwürdigen Beweis dafür gesehen, dass die „Gasangriffe“ von der syrischen Armee ausgingen. Und ich habe es satt, dass wir Syrien jedes Mal bombardieren, wenn al-Qaidas ‚Weißhelme‘ ein weiteres Ereignis unter falscher Flagge veranstalten. Ein mutiger Journalist sollte sich fragen, warum alle Gasopfer Zivilisten sind und niemals die Terroristen selbst“
Der frühere Botschafter Großbritanniens in Syrien, Peter Ford, geht davon aus, dass die syrische Regierung wohl kaum einen Angriff mit Giftgas in Douma verübt hat und die Bilder eine Inszenierung zeigen.
„Wir sollten tief durchatmen und mal darüber nachdenken, wie wir uns selbst in diese Situation der Hysterie und Zerstörung gebracht haben“, so Ford und weiter: „Wir sollten uns fragen: Was sind die Quellen unserer Informationen auf diesem Weg zum Krieg? Es tut mir leid, aber die Medien versagen dabei, ihrer Recherchearbeit nachzugehen.“
Die von mir kritisierten Textabschnitte verstoßen gegen folgende Richtlinien im Deutschlandradio-Staatsvertrag:
II. Abschnitt
Vorschriften für die Sendungen
§ 6 Gestaltung der Sendungen
(1) In den Sendungen der Körperschaft soll ein objektiver Überblick über das Weltgeschehen, insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit vermittelt werden. Die Sendungen sollen eine freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung fördern.
§ 7 Berichterstattung
(1) Die Berichterstattung soll umfassend, wahrheitsgetreu und sachlich sein. Herkunft und Inhalt der zur Veröffentlichung bestimmten Berichte sind sorgfältig zu prüfen.
Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt meiner Programmbeschwerde.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Moser
hiermit erhebe ich Programmbeschwerde gegen folgenden Beitrag:
http://www.deutschlandfunk.de/schachbre ... _id=415343
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
"Am Anfang war alles noch recht einfach, und die Konfliktlinien waren klar: Der Aufstand gegen die Regierung von Baschar al-Assad hatte 2011, im Jahr des sogenannten Arabischen Frühlings, mit friedlichen Demonstrationen begonnen. Die Sicherheitskräfte schossen scharf, weitere Proteste führten zu einer noch härteren Reaktion der Regierung - und irgendwann schossen Oppositionelle zurück. Von da an schlitterte das Land in einen Bürgerkrieg."
(...)
Das ist falsch. Es waren keine friedlichen Demonstrationen.
Als im März 2011 in Daara, direkt an der jordanischen Grenze, demonstriert wurde, war das die Gelegenheit für die CIA, auf kürzestem Wege Waffen aus Jordanien dorthin zu schaffen. In Daara waren zu diesem Zeitpunkt bereits ausländische Söldner, die schon warteten und wussten, dass sie in Kürze Waffen aus Jordanien erhalten werden, die die CIA aus Libyen herbeigeschafft hatte. Es waren Kurzwaffen, mit denen sich leicht von den Terroristen am Ort der Demonstration aus dem Verborgenen heraus schießen ließ.
In den von außen angezettelten Demos wurde dann auf Sicherheitskräfte geschossen, um die Lage eskalieren zu lassen. Das selbe Muster wie in Libyen, oder auf dem Kiewer Maidan. Ein Syrer beschreibt die Lage von damals.
https://ahtribune.com/world/north-afric ... deraa.html
deutsche Übersetzung:
https://peds-ansichten.de/2016/08/syrie ... aufstands/
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Präsident Assad hingegen erklärte rundweg jeden seiner Gegner zum Terroristen und entließ alle radikalen Islamisten aus den Gefängnissen - wissend, dass auch diese zu den Waffen greifen würden."(...)
Assad entließ 2011 viele Menschen im Zuge einer Generalamnestie aus dem Gefängnis.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) Assads Kalkül, damals wie heute: Das eigene Volk und der Westen sollen vor die Wahl gestellt werden - entweder er oder die Terroristen." (...)
Das als Assads Kalkül zu bezeichnen, ist eine bizarre und absolut haltlose Behauptung der Autoren. Man könnte meinen, so wie es die Autoren darstellen, dass Assad selber die islamistischen Terroristen unterstützen würde, um aufzuzeigen, er sei das kleinere Übel. Die USA versuchen durch Bewaffnung und Ausbildung von islamistischen Milizen die syrische Regierung zu stürzen. Dieser versuchte Sturz der syrischen Regierung folgt einem langgehegten Plan der USA.
Bereits in Daraa waren viele ausländische Söldner, die informiert waren, dass sie bald Waffen von der CIA erhalten werden. Augenzeugen von damals berichteten von vielen Menschen, die fremde Dialekte sprachen. Die Waffen wurde in Moscheen gelagert.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Der türkische Präsident Erdogan protestierte:"Das syrische Volk kann nicht gezwungen werden, sich zwischen dem Regime, das seine Menschen abschlachtet, und Terrorgruppen zu entscheiden. Die Türkei wird weder den Terror, noch den Willen eines einzelnen Mannes auf der anderen Seite der Grenze Wurzeln schlagen lassen." (...)
Dass die Autoren hier ausgerechnet Erdogan zitieren, zeigt die ganze propagandistische Linie dieses Beitrages. Die Türkei unter Erdogan ist es, der sowohl den IS als auch mit al Kaida verbündete Terrorbanden in Syrien unterstützte und unterstützt. Auch Erdogan will Assad stürzen und spricht das auch ganz offen aus. Sein Sohn hat beste Ölgeschäfte mit dem IS gemacht, die syrisches Öl mit Tanklastzügen in die Türkei brachten, bis Russland diese bombardierte.
So wie die westlichen Staaten bis 2009 mit Assad gute Beziehungen unterhielten, war der türkische Präsident Erdogan bis dahin persönlich mit Assad befreundet. Sie machten sogar gemeinsame Badeurlaube. Assad lehnte 2009 allerdings eine Erdgaspipeline vom größten Gasfeld der Erde im Persischen Golf ab, das von Katar durch Saudi-Arabien und Syrien und durch die Türkei bis nach Europa führen sollte. Assad lehnte dies ab, weil er seinen Verbündeten Iran und Irak die
Erlaubnis gab, vom Persischen Golf aus durch sein Land diese Pipeline zu bauen. Ab da war Assad auch für die Türkei der Feind und Katar bewaffnete von Beginn an die islamistischen Terrorbanden. Erdogan erhoffte sich vom Pipelinebau durch die Türkei hohe Transiteinahmen.
Robert F. Kennedy jr. hat das genau beschrieben:
https://www.ecowatch.com/syria-another- ... 80532.html
https://www.infosperber.ch/Politik/Syri ... Gas-und-Ol
https://de.wikipedia.org/wiki/South-Pars-Gasfeld
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Zunächst hatte der Westen noch Partner innerhalb der syrischen Opposition: national eingestellte Menschen, die Freiheit und Demokratie wollten. Viele der Bewaffneten, die so dachten, versammelten sich unter dem Banner der Freien Syrischen Armee, FSA, die von Deserteuren gegründet worden war.
Doch auf dem Schlachtfeld gerieten diese gemäßigten Kräfte immer mehr ins Hintertreffen. Nie erhielten sie von den USA genug Waffen und Munition. Und die Waffen, die die Lufthoheit von Assads Kampfjets hätten brechen können, wollten die Amerikaner nicht liefern." (...)
Das stimmt nicht. Die "Freie Syrische Armee" war nie gemäßigt, begingen Massaker unter der Zivilbevölkerung und die USA pumpten bereits 2011 tonnenweise Waffen nach Syrien. Über den Flughafen Ankara in der Türkei, überwacht vom türkischen Geheimdienst MIT, aus den Beständen der geschlagenen libyschen Armee und auch aus Osteuropa.
Die FSA beging von Beginn an schlimmste Massaker unter der Zivilbevölkerung, vertrieb diese oft aus ihren Häusern und errichteten dort ihre militärischen Kommandozentralen.
Der Nahostexperte Günter Meyer sagte dazu:
"Säkular sollte die Rebellenarmee sein – unabhängig von den verschiedenen Glaubensrichtungen in Syrien, geeint von dem Wunsch, Machthaber Baschar Al-Assad aus seinem Amt zu vertreiben. Doch schnell brachen Widersprüche zwischen den verschiedenen Fraktionen der FSA auf, erlangten islamistisch orientierte Gruppierungen Einfluss.
Syrische Quellen berichten von FSA-Kämpfern aus Tschetschenien und Dagestan, sogar chinesische Uiguren sollen dazugehören. Sie verfolgen unterschiedlichste Ziele, so Meyer, seien jedoch weitgehend als fanatische Dschihadisten einzuordnen. Schon damals war klar gewesen, dass das ein völlig disziplinloser Haufen war". Die USA aber haben in ihrem Bestreben, das Assad-Regime zu stürzen, einfach genommen, was sie kriegen konnten".
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Doch auf dem Schlachtfeld gerieten diese gemäßigten Kräfte immer mehr ins Hintertreffen. Nie erhielten sie von den USA genug Waffen und Munition. Und die Waffen, die die Lufthoheit von Assads Kampfjets hätten brechen können, wollten die Amerikaner nicht liefern." (...)
Man mag es kaum glauben, aber die Autoren bedauern hier ganz offen, die USA hätten Assads Gegnern nie genug Waffen geliefert. Sie unterstützen also, dass man eine legitime, von der UNO anerkannte gewählte Regierung mit Waffengewalt stürzen darf. Man mag sich gar nicht ausdenken, falls dies Schule machen sollte. Es war aber sogar ein Milliardenprogramm der CIA, die Isamisten zu bewaffnen und es hatte den Namen Timber Sycamore.
https://de.wikipedia.org/wiki/Timber_Sycamore
US-Präsident Trump hat die Waffenlieferungen an Islamisten 2017 eingestellt, angeblich als er erfuhr, welche schlimme Greueltaten diese verübten. So enthauptete die US-unterstützte islamistische Milizengruppe Nour al-Zenki 2016 einen elfjährigen Jungen.
http://www.spiegel.de/politik/ausland/s ... 04065.html
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) Und die Waffen, die die Lufthoheit von Assads Kampfjets hätten brechen können, wollten die Amerikaner nicht liefern." (...)
Dies ist eine weitere Lüge. 2016 hat das US-Repräsentantenhaus beschlossen, die Söldner in Syrien mit Flugabwehrraketen beliefern zu lassen. Dazu wurde extra ein Gesetz geändert.
https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... in-syrien/
Und im Februar 2018 haben die Islamistischen Söldner damit sogar ein russische Flugzeug abgeschossen.
https://www.n-tv.de/politik/Russischer- ... 67115.html
Es ist unmöglich, dass keiner der 3 Autoren dieses Propagandastückes davon keine Kenntnis gehabt hat und er verwundert sehr, dass die Autoren es scheinbar bedauern, wenn ein gewaltsamer Regierungssturz nicht erfolgreich ist.
Das Gewaltverbot der UNO widersagt außerdem jede Einmischung in die inneren Angelegenheiten eines anderen Landes, noch dazu militärischer Art.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Die USA hatten nie eine umfassende Strategie für Syrien formuliert. Präsident Donald Trump hat daran nichts geändert." (...)
Auch das ist falsch.
In Wikileaks sind die Dokumente veröffentlicht, in denen bereits 2006 der damalige US-Botschafter William Roebuck an das Pentagon und die US-Regierung weitergibt, wie man die syrische Regierung stürzen könnte.Er empfahl, die Angst der Sunniten vor zu großem Einfluss schiitischer Kräfte zu schüren, den Problemen der Kurden breite Aufmerksamkeit zu widmen, Regierungsgegnern Zugang zu arabischen Medien zu verschaffen, Reformanstrengungen der Regierung zu diffamieren, Gerüchte über Putschvorbereitungen zu verbreiten und damit die Regierung zu Überreaktionen zu verleiten, ihre innere Führungsgruppe aufzubrechen und die für Syriens Wachstum wichtigen ausländischen Investitionen zu verhindern.
Quelle:
http://www.truth-out.org/progressivepic ... -bloodbath
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Mittlerweile kündigt er jedoch bei Twitter Raketenangriffe an. Derzeit haben die USA 2.000 Spezialkräfte und Ausbilder in Syrien im Einsatz zur Unterstützung der SDF. Ein schneller Abzug dieser Soldaten wäre aber nicht zuletzt ein Geschenk an den Iran - ausgerechnet." (...)
Es ist nicht entscheidend, dass der Abzug der USA aus Syrien "ein Geschenk an den Iran" wäre, die USA halten sich gegen den Protest der syrischen Regierung und somit völkerrechtswidrig in Syrien auf. Das ist den USA auch in Syrien egal, es geht darum, dass man auch hier weitere Militärbasen unterhalten kann, die meisten der bisher über 20 befinden sich östlich des Euphrats, wo sich die meisten Ölquellen befinden und der fruchtbarste Landesteil Syriens.
Bereits der frühere US-Außenminister Henry Kissinger lehrte:
"Öl ist viel zu wichtig, als dass man es den Arabern überlassen könnte"
Und Robert F. Kennedy schrieb:
"They don’t hate ‘our freedoms. They hate that we’ve betrayed our ideals in their own countries — for oil."
Übersetzt:
"Die Syrer hassen uns nicht wegen unserer Freiheit. Sie hassen uns, dass wir unsere eigenen Ideale in ihren eigenen Ländern verraten haben - wegen Öl"
https://www.politico.eu/article/why-the ... ervention/
David Adsenik vom US-Think-Tank FDD, Foundation for Defense of Democracies, sagte:
"Wir besitzen 30 Prozent von Syrien, wo wahrscheinlich 90 Prozent der Vorkriegsproduktion von Öl stattfand"
Der ehemalige Sprecher des Hauses John Boehner schrieb:
"Die Fähigkeit, den Spieß umzudrehen und den russischen Führer in Schach zu halten, liegt direkt unter unseren Füßen, in Form von riesigen Mengen an natürlicher Energie. Eine Stärkung des russischen Sektors für fossile Brennstoffe, ob in Syrien oder anderswo, würde den strategischen Zielen der USA, dem US-Unternehmensergebnis und der Vision der USA, eine unipolare Welt um jeden Preis aufrechtzuerhalten, schaden."
Mouaz Moustafa, Geschäftsfürher der NGO Syrian Emergency Task Force:
"Es ist besonders wichtig, dass wir bei all den ölreichen Gebieten (…) am Ende nicht in eine Situation geraten, in der wir uns zurückziehen müssen und dann eine Art Deal stattfindet, der es dem Iran erlaubt, sich das Land anzueignen, das Öl und diese Gebiete und dadurch ihre Landbrücke zu stärken, die sie im Land [Syrien] aufbauen"
https://www.washingtonpost.com/news/jos ... 1149e33718
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Mit dem Kriegseintritt Russlands im September vor zweieinhalb Jahren war Assads Überleben gesichert. Von dem Moment an, an dem russische Jets über Syrien zu kreisen begannen, hätte eine machtvolle Unterstützung des US-Militärs für die Regierungsgegner sofort die Gefahr eines Kriegs des Westens mit Russland bedeutet. Erfolgreich hat Putin das Vakuum gefüllt, das die US-Politik der vergangenen Jahre im Nahen Osten geschaffen hatte. Die arabischen Unterstützer der syrischen Opposition haben sich eine blutige Nase geholt." (...)
Die US-Politik hat kein Vakuum in den vergangenen Jahren im Nahen Osten geschaffen. Mit Syrien plante die USA einen weiteren Regimechange im Nahen Osten, weil diese Regierung auf Seiten Russlands steht und seit Jahrzehnten mit Russland verbündet ist.
Die USA versuchen seit dem Ende der Sowjetunion mit aller Gewalt ihre Stellung als die alleinige Supermacht langfristig zu erhalten. Der frühere stellvertretende US-Verteidigungsminister und Chefstratege der Bush-Regierung Paul Wolfowitz hat schon 1991 klar ausgesprochen, was dazu aus der Sicht der herrschenden Kreise in den USA notwendig ist:
„Wir haben jetzt etwa fünf oder zehn Jahre Zeit, um diese alten Sowjetregime - Syrien, Iran und Irak – wegzuräumen, bevor die nächste große Supermacht kommt und uns herausfordert.“
https://en.wikipedia.org/wiki/Wolfowitz_Doctrine
Der ehem. US 4-Sterne-General und US Präsidentschaftskandidat Wesley Clark berichtet 2007 von seinem Besuch im US Verteidigungsministerium 2001- Dieser Krieg der USA gegen Syrien war schon lange geplant und ist nur einer aus einer langen Liste von Umstürzen und Kriegen gegen ehemalige Freundesländer der UDSSR.
https://www.youtube.com/watch?v=Zi_qafpuNjE
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Der Preis für Assads Sieg ist hoch: Syrien liegt in weiten Teilen in Trümmern, das soziale Gewebe, die gesellschaftlichen Bande sind zerrissen, und Russland und der Iran werden das Land nicht wieder aufbauen." (...)
Es bleibt das Geheimnis der Autoren, wie sie auf die Idee kommen, dass Russland und Iran Syrien nicht wieder aufzubauen helfen. Die zweitgrößte Stadt Syriens, Aleppo, die 2016 von Russland und Iran aus den Händen der al-Nusra-Terroristen befreit wurde, ist in großen Teilen bereits wieder aufgebaut und das normale Leben hat dort weitestgehend wieder Einzug gehalten. Hundertausende während des Krieges aus Aleppo vertriebene sind bereits wieder dorthin zurückgekehrt und viele ausländische Touristen haben Aleppo inzwischen besucht, und mit Bildern dokumentiert, wie Alelppo wieder zum Leben erwacht. Die Stadt Rakka hingegen, die von der US-Koalition im Kampf gegen den IS in Schutt
und Asche gelegt wurde, ist immer noch verwüstet, nicht von Minen geräumt und mit vielen Toten unter den Trümmern.
https://www.independent.co.uk/news/worl ... 45961.html
Das wird aber in dem Beitrag ebenso überhaupt nicht erwähnt.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Und wie es aussieht, wird Moskau Assad auch weiterhin davor bewahren, dass er für den überaus wahrscheinlichen Einsatz von Chemiewaffen bestraft werden kann." (...)
Es ist eine eigene Bewertung der Autoren, dass Assad in Douma Chemiewaffen eingesetzt haben soll. Das ist die transatlantische Linie, auf der sich der gesamte Beitrag bewegt. Es werden nicht alle am Krieg Beteiligte unvoreingenommen bewertet und Schuldzuweisungen alleinig an die syrische und russiche Regierung gemacht.
Mehrere ausländische Journalisten waren vor Ort in Douma, nach dem mutmaßlichen Giftgasanschlag und fanden keinerlei Belege dafür.
Der englische Journalist Robert Fisk fand keine Belege dafür vor Ort:
https://www.independent.co.uk/voices/sy ... 07726.html
Der US-Sender One American News Network hatte ebenso einen Journalisten nach Douma geschickt, der keinerlei Belege
für eine Giftgasattacke fand:
http://www.oann.com/oan-investigation-f ... -in-syria/
Dirk Emmerich von RTL und Uli Gack vom ZDF waren ebenso vor Ort und haben recherchiert, dass ein Chemiewaffenangriff durch Assad eher unwahrscheinlich ist. Außerdem untersucht die OPCW vor Ort in Douma, ob es einen Giftgasangriff gegeben hat und von welcher Seite er verübt wurde. Es ist eine bösartige Unterstellung und Vorverurteilung der Autoren, Assad für einen unbelegten Chemiewaffenangriff die Schuld zu geben. Es ist eine eigene Bewertung der Autoren, dass Assad in Douma Chemiewaffen eingesetzt haben soll.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Was in der Zwischenzeit passiert war, ging in grausamen Bildern um die Welt: Fast auf den Tag genau ein Jahr nach Obamas Erklärung der roten Linie - am frühen Morgen des 21. August 2013 - schlugen in Ost-Ghouta bei Damaskus mehrere Boden-zu-Boden-Raketen ein. Ihre Ladung war tödlich. Eine UN-Untersuchung vor Ort wies später den Einsatz des Nervengases Sarin nach. Mehr als 1.400 Menschen starben. Es war der schlimmste Giftgasangriff seit Inkrafttreten der Chemiewaffenkonvention 1997. Beobachter nannten den Giftgasangriff von Ost-Ghouta später einen Test der Assad-Regierung, ob die USA zu ihrem Wort stehen – auch aufgrund des Timings, genau ein Jahr nach der Ankündigung Obamas. Doch die Reaktion der USA ließ auf sich warten.Der US-Journalist Jeffrey Goldberg, der die Vorgänge minutiös recherchiert hat: "Syrien war ein Krieg, in den Obama nicht hineingezogen werden wollte. Und als Assad dann Chemiewaffen einsetzte, da realisierte Obama, dass es jetzt an ihm war, zu reagieren - und da begann die Krise." (...)
Der Giftgaseinsatz am 21.August 2013 wurde von dem al Kaida-Ableger in Syrien, der al-Nusra-Front verübt, wie US-Experten nachweisen konnten. Der militärische Geheimdienst der USA, die Defense Intelligene Agency, kurz DIA, wußte, dass nicht die syrische Armee dafür verantwortlich sein konnte. Das Sarin kam aus der Türkei und wurde an die al Nusra geliefert. Der türkische Journalist der dies aufdeckte, wurde in der Türkei daraufhin inhaftiert. Der investigative Journalist Seymour Hersh, der bereits das US-Massaker im Vietnamkrieg von My Lai aufdeckte, veröffentlichte dies in einem Artikel.
https://www.lrb.co.uk/v35/n24/seymour-m ... hose-sarin
Der US-Professor Theodore Postol, vom Massachusetts Institute of Technology, kurz MIT, wies nach, dass die syrische Armee nicht den Giftgasangriff auf Ost-Ghouta verübt haben konnte.
https://www.lrb.co.uk/v36/n08/seymour-m ... e-rat-line
Die UN-Spezialisten, die zwei Tage vor dem verheerenden Giftgasanschlag im August in Syrien eintrafen, sollten einen Giftgasangriff untersuchen, der bereits mehrere Wochen zuvor in der Provinz Aleppo verübt wurde. Dort wurden unter anderem auch 16 Soldaten der syrischen Armee getötet. Die Untersuchung der OPWC hätte also wahrscheinlich herausgefunden, dass dort die Islamisten der al Nusra-Front diesen Giftgasanschlag verübt haben. Um dies zu verdecken, musste ein Chemiewaffenangriff verübt werden, der viel schlimmer war. Zwei Tage nachdem die UN-Spezialisten eintrafen, fand er statt.
Zitat aus dem von mir kritisierten Beitrag:
(...) "Auffällig ist auch beim jüngsten Fall das Datum: Der mutmaßliche Chemiewaffenangriff in Duma ereignete sich offenbar auf den Tag genau ein Jahr, nachdem US-Präsident Trump eine syrischen Militärbasis hatte angreifen lassen - am 7. April 2017, als einmalige Reaktion der USA auf den Chemiewaffenangriff in Chan Scheichun. Eine unmittelbare Botschaft an Trump, eine direkte Provokation der USA?
Als sich mit Frankreichs Staatspräsidenten Macron nun ein weiterer Akteur in Stellung brachte, der rote Linien zog, vermuteten Beobachter, dass Assad das tun werde, was er auch bei Trump und Obama getan hat: Testen, wie belastbar die rote Linie ist. Zum Leid der Zivilisten." (...)
Das ist eine Lüge. Es gibt keine "Beobachter", die "vermuten, wie belastbar die rote Linie ist". Die syrische Armee befand sich auf der Siegerstraße gegen die islamistischen Terrorbanden von der al-Nusra-Front, Ahrar al-Sham und Jaish al-islam und in der Stadt Douma hatte die Räumung und der Abtransport von Jaish al-Islamgruppen bereits begonnen.
Der letzte Strohhalm an den sich die Jaish-al-Islam-Terroristen noch klammern konnten, war ein wahrscheinlich inszenierter Giftgasanschlag der mit ihnen verbündteten Weißhelme. Der vor kurzem von Trump angekündigte Rückzug aus Syrien konnte nur noch so gestoppt werden. Mit der Befreiung der Stadt Douma von der islamistischen Terrorgruppe Jaish al-Islam, ist ganz Ostghouta wieder unter Kontrolle der syrischen Regierung und die jahrelange Beschießung Damaskus mit Raketen und Mörsergranaten ist vorbei.
Der US-Senator Richard H. Black sagte nach der Bombardierung Syriens am 13.April 2018:
„Während unseres endlosen Krieges gegen Syrien habe ich keinen einzigen glaubwürdigen Beweis dafür gesehen, dass die „Gasangriffe“ von der syrischen Armee ausgingen. Und ich habe es satt, dass wir Syrien jedes Mal bombardieren, wenn al-Qaidas ‚Weißhelme‘ ein weiteres Ereignis unter falscher Flagge veranstalten. Ein mutiger Journalist sollte sich fragen, warum alle Gasopfer Zivilisten sind und niemals die Terroristen selbst“
Der frühere Botschafter Großbritanniens in Syrien, Peter Ford, geht davon aus, dass die syrische Regierung wohl kaum einen Angriff mit Giftgas in Douma verübt hat und die Bilder eine Inszenierung zeigen.
„Wir sollten tief durchatmen und mal darüber nachdenken, wie wir uns selbst in diese Situation der Hysterie und Zerstörung gebracht haben“, so Ford und weiter: „Wir sollten uns fragen: Was sind die Quellen unserer Informationen auf diesem Weg zum Krieg? Es tut mir leid, aber die Medien versagen dabei, ihrer Recherchearbeit nachzugehen.“
Die von mir kritisierten Textabschnitte verstoßen gegen folgende Richtlinien im Deutschlandradio-Staatsvertrag:
II. Abschnitt
Vorschriften für die Sendungen
§ 6 Gestaltung der Sendungen
(1) In den Sendungen der Körperschaft soll ein objektiver Überblick über das Weltgeschehen, insbesondere ein umfassendes Bild der deutschen Wirklichkeit vermittelt werden. Die Sendungen sollen eine freie individuelle und öffentliche Meinungsbildung fördern.
§ 7 Berichterstattung
(1) Die Berichterstattung soll umfassend, wahrheitsgetreu und sachlich sein. Herkunft und Inhalt der zur Veröffentlichung bestimmten Berichte sind sorgfältig zu prüfen.
Bitte bestätigen Sie mir den Erhalt meiner Programmbeschwerde.
Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Moser