Interview im DF - Wir verlieren die Hoheit auf der Straße

[Maren]

Sehr geehrte Redaktion,

das Interview - man muss es so sagen - ist unter allem Niveau.

Der Stil der Fragen ist nicht journalistisch, sondern Stichwortgeber für die Gedanken der Polizistin. Das ist jedoch in keiner Weise Ihre Aufgabe! Wörter wie Migranten, Ausländer und Muslima werden zu weiten Teilen synonym genutzt. Keine kritischen Nachfragen? Wofür bezahlen wir Sie denn? Was ist mit dem in der Gesellschaft weit diskutierten Thema Polizeigewalt? Keine Nachfrage! Die These, diese Leute, über die die ganze Zeit geredet wurde, müssten sich in die deutsche Gesellschaft integrieren, bedeutet, sie gehören nicht zur deutschen Gesellschaft.

Dieses Interview schürt Hass - und zwar nicht, weil Sie sich trauen irgendwelche "Wahrheiten" zu sagen, sondern weil Sie komplexe Themen in kurzen Sätzen und ohne Einordnung und kritische Nachfragen besprechen. Sie sind schuld, wenn sich Polizisten nun gestärkt fühlen "härter" gegen "diese Leute" vorzugehen und sich als Vergessene zu fühlen und sich rechtfertigen können hart und gewalttätig zu sein. Der Vorwurf, dass "ausländisch" aussehende Mitbürger tagtäglich von der Polizei verstärkt kontrolliert und schikaniert werden, wurde gar nicht erst besprochen.

Sie erfüllen Ihre Aufgabe nicht - das darf nicht sein und ist - gesellschaftlich - sehr gefährlich! Der Verweis auf die vielen "ausländischen" Freunde der Polizistin, die ja anscheinend auch nicht zur deutschen Gesellschaft gehören, ist peinlich, ganz ehrlich.

Mit nicht so freundlichen Grüßen
XXXXXXXX

PS: Die Forderung nach besserer Zusammenarbeit zwischen Polizei und unabhängiger Justiz (siehe Grundgesetz), um doch nicht gegen Polizisten zu ermitteln, ist einfach nur peinlich. Diese Aussage so stehen zu lassen zeugt von fehlendem Intellekt.

*Der Name des Bschwerdeführers ist der Redaktion bekannt.