Der Krieg gegen den Iran

Buchtipp:

Die Publikumskonferenz setzt sich seit ihrem Bestehen für eine objektivere und ausgewogenere Berichterstattung in den Öffentlich Rechtlichen Medien ein. Wir möchten daher auch darauf hinweisen, wenn größere Publikationen auf den Markt kommen, die ein Gegengewicht zu der oft von Vorurteilen eingefärbten Berichterstattung darstellen. In diesem Zusammenhang sind wir über ein neues Buch von Jochen Mitschka gestolpert, „Der Krieg gegen den Iran“, erschienen im Nibe-Verlag.

Ein Buch über den Iran, der „ausgewogen“ wäre und die Themen behandelt, die der Autor in seinem Buch anspricht, wäre sicher so dick geworden, dass sich niemand das Lesen zumuten würde. Außerdem wäre das mehr, als Jochen Mitschka mit seinem Buch beabsichtigt. Er will bewusst nicht die offiziellen Narrative wiederholen, sondern gemeinsam mit dem Co-Autor Dr. Hossein Pur Khassalian, einem Exiliraner, der zur Zeit des Schahregimes nach Deutschland kam, um hier Medizin zu studieren, und seitdem zwar in Deutschland lebt, aber sehr engen Kontakt in den Iran pflegt, ein alternatives Bild des Iran zeigen.

Das Buch erklärt zunächst die Vergangenheit des Iran in Hinsicht auf Angriffe des Westens, die Jahrhunderte zurück reichen, sich aber seit der Revolution von 1979 extrem verstärkten. Wer von Intrigen, Morden, Krieg und CyberWar liest, versteht, warum viele Menschen im Iran, insbesondere die USA wenig wertschätzen. Im nächsten Kapitel geht der Autor auf die staatlichen Organe ein. Mit Hilfe von Dr. Hossein Pur erklärt er die jüngere Politik, und widerlegt einige der im Westen gepflegten Narrative. Besonders interessant ist auch der Vergleich der staatlichen Organisation im Iran gegenüber Deutschland oder der USA.

Dann geht das Buch auf das Narrativ der gefälschten Wahlen, insbesondere der Wahlen von 2009 ein, und versucht die Frage zu beantworten, ob die Führung des Iran tatsächlich radikalfundamentalistisch ist. Das Buch erwähnt auch die dunklen Seiten der postrevolutionären Massaker und lässt einen Exiliraner zu Wort kommen, der seine Geschichte beschreibt und warum er das heutige System hasst.

Ein wichtiges Kapitel handelt von den Frauen im Iran und die Rolle das Hidschab/Kopftuches. Besonders interessant sind auch die Hintergründe der Regime-Change Anstrengungen der USA, wer für „Drehbuch, Regie, Schauspielerei, Komparsen“ zuständig ist und welche Rolle die inzwischen von den USA finanzierte Terrororganisation Mojahedin-e-Khalq (MEK) spielt. Dabei geht Jochen Mitschka auch auf die Unruhen von Ende 2017, Anfang 2018 ein, und zeigt auf, welche Reaktionen dann in einer repräsentativen Umfrage durch ein US-Institut in der Bevölkerung festgestellt wurden.

Das Buch wird begleitet durch einen Blog, in dem interessante Meldungen verarbeitet sind, die nach Drucklegung der ersten Auflage das Thema weiter vertieft und in dem man die Originalquellen als Link zum einfachen Anklicken vorliegen hat. Und davon gibt es Hunderte.

Dort findet man den Satz:

“Aber richtig heiß wird der Wirtschaftskrieg im November, wenn die USA verhindern wollen, dass der Iran Öl exportiert. Eine falsche Bewegung der Militärs, oder wieder einmal ein False-Flag wie sogar wiederholt gegen den Irak erfolgreich (Brutkastenlüge und Massenvernichtungswaffenlüge), kann dann zu einer Katastrophe führen.“

Allein deshalb sollte man das Buch lesen, um zu verstehen, was im November passiert.