von Maren » 14. September 2018, 21:54
Mail von Gaby Weber
Liebe Leute,
ich habe gerade meinen neuen Film (1. Teil des Zweiteilers, 58 Minuten) hochgeladen: „Marsch in den Sarg – Stimmen einiger Alt-68er“.
Hier ist der Link:
https://youtu.be/aZNL0XKiCys Rudi Dutschke hatte Ende der 60er Jahre die Parole „Marsch durch die Institutionen“ ausgegeben. Er meinte damit nicht der Marsch IN die Institutionen sondern die Zerschlagung der Institutionen der kapitalistischen Gesellschaft. Was ist heute, nach über 50 Jahren daraus geworden? Ich habe mit einigen Leuten aus sehr unterschiedlichen politischen Ecken, die damals dabei waren und immer noch etwas dazu zu sagen haben gesprochen. Über den Marsch, der zum Marsch IN die Institutionen wurde – denn aus der wohl alimentierten Position kam ja kaum einer mehr heraus. Im Film kommen ausführlich zu Wort:
Christian Ströbele, Maria Mies, Stefan Saarbach, Arnulf Rating, Jochen Gester, Werner Ruf und Klaus Ernst.
Es lohnt sich, ihnen zuzuhören. Es geht um die politische Unglaubwürdigkeit der Linken, Reaktionen auf das Auftauchen der AfD und die Frage, was aus den Erfahrungen zu lernen ist.
Der zweite Teil wird in ca. einem Monat fertig, am Dienstag hatte ich noch die letzten Aufnahmen von der Veranstaltung bei der Archivschule in Marburg gemacht. Im Film wird es um die Finanzierung der politischen Parteien durch ihre Partei-Stiftungen gehen und darum, wie alle sechs Stiftungen wie eine geeinte Korporation auftreten, wenn es um das Verteilen der Staatsgelder geht. Demnächst wird es ja noch eine Stiftung mehr geben, die von der AfD. Aber wenn es ums Geld geht, werden die sich sicher gut vertragen. Ging ja bisher auch so.
Auf der Veranstaltung der Marburger Fachhochschule für Archivwesen ging es um das „Verwahren amtlicher Unterlagen in privaten parteinahen Stiftungen“, ich sage dazu: Verstecken vor dem Bürger/Journalisten/Forscher, der anwesende Präsident des Bundesarchivs meinte dazu: „Eine Straftat“, und im letzten Jahr hatte ich ja ein Urteil des
Bundesverfassungsgerichts in dieser Sache erstritten, das besagt, dass die amtlichen Akten in den Parteiarchiven weiterhin Eigentum der Staates bleiben, zurückholen müsse sie aber die ausgebende Behörde. Tja, schön wärs, aber das Bundeskanzleramt – und alle sechs Parteistiftungen UNISONO (also auch die Rosa-Luxemburg und die Böll) – sind der Auffassung, dass bei ihnen diese amtlichen Unterlagen sehr gut aufbewahrt sind. Stiftungen sind private Einrichtungen, obwohl vom Steuerzahler finanziert, und dürfen mit ihrem Archivgut umgehen, wie sie wollen. Mit dieser Regelung –
mit der ALLE sechs Stiftungen einverstanden sind – wird das Bundesarchivgesetz, das Informationsfreiheitsgesetz und das
Pressegesetz praktisch außer Kraft gesetzt. Naja, das kommt in einem Monat.
Erst mal viel Spaß beim Anschauen des „Marsch in den Sarg“.
Herzliche Grüße, Gaby Weber
Mail von Gaby Weber
Liebe Leute,
ich habe gerade meinen neuen Film (1. Teil des Zweiteilers, 58 Minuten) hochgeladen: „Marsch in den Sarg – Stimmen einiger Alt-68er“.
Hier ist der Link: https://youtu.be/aZNL0XKiCys
Rudi Dutschke hatte Ende der 60er Jahre die Parole „Marsch durch die Institutionen“ ausgegeben. Er meinte damit nicht der Marsch IN die Institutionen sondern die Zerschlagung der Institutionen der kapitalistischen Gesellschaft. Was ist heute, nach über 50 Jahren daraus geworden? Ich habe mit einigen Leuten aus sehr unterschiedlichen politischen Ecken, die damals dabei waren und immer noch etwas dazu zu sagen haben gesprochen. Über den Marsch, der zum Marsch IN die Institutionen wurde – denn aus der wohl alimentierten Position kam ja kaum einer mehr heraus. Im Film kommen ausführlich zu Wort:
Christian Ströbele, Maria Mies, Stefan Saarbach, Arnulf Rating, Jochen Gester, Werner Ruf und Klaus Ernst.
Es lohnt sich, ihnen zuzuhören. Es geht um die politische Unglaubwürdigkeit der Linken, Reaktionen auf das Auftauchen der AfD und die Frage, was aus den Erfahrungen zu lernen ist.
Der zweite Teil wird in ca. einem Monat fertig, am Dienstag hatte ich noch die letzten Aufnahmen von der Veranstaltung bei der Archivschule in Marburg gemacht. Im Film wird es um die Finanzierung der politischen Parteien durch ihre Partei-Stiftungen gehen und darum, wie alle sechs Stiftungen wie eine geeinte Korporation auftreten, wenn es um das Verteilen der Staatsgelder geht. Demnächst wird es ja noch eine Stiftung mehr geben, die von der AfD. Aber wenn es ums Geld geht, werden die sich sicher gut vertragen. Ging ja bisher auch so.
Auf der Veranstaltung der Marburger Fachhochschule für Archivwesen ging es um das „Verwahren amtlicher Unterlagen in privaten parteinahen Stiftungen“, ich sage dazu: Verstecken vor dem Bürger/Journalisten/Forscher, der anwesende Präsident des Bundesarchivs meinte dazu: „Eine Straftat“, und im letzten Jahr hatte ich ja ein Urteil des
Bundesverfassungsgerichts in dieser Sache erstritten, das besagt, dass die amtlichen Akten in den Parteiarchiven weiterhin Eigentum der Staates bleiben, zurückholen müsse sie aber die ausgebende Behörde. Tja, schön wärs, aber das Bundeskanzleramt – und alle sechs Parteistiftungen UNISONO (also auch die Rosa-Luxemburg und die Böll) – sind der Auffassung, dass bei ihnen diese amtlichen Unterlagen sehr gut aufbewahrt sind. Stiftungen sind private Einrichtungen, obwohl vom Steuerzahler finanziert, und dürfen mit ihrem Archivgut umgehen, wie sie wollen. Mit dieser Regelung –
mit der ALLE sechs Stiftungen einverstanden sind – wird das Bundesarchivgesetz, das Informationsfreiheitsgesetz und das
Pressegesetz praktisch außer Kraft gesetzt. Naja, das kommt in einem Monat.
Erst mal viel Spaß beim Anschauen des „Marsch in den Sarg“.
Herzliche Grüße, Gaby Weber