Presseschau

Tipps und Hinweise zu ausgewählten Sendungen, Publikationen und Veranstaltungen
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Medienqualität Schweiz: Eine Bestenliste der Informationsmedien

Ein Qualitätstest soll aufzeigen, welchen Beitrag Medienerzeugnisse für Politik und Gesellschaft leisten. Es fällt dabei auf, dass Wissenschaft und Konsumenten zu ähnlichen Ergebnissen kommen.

Redaktionen und Medienmanager haben es nicht gerne, wenn andere ihre Arbeit bewerten. Das illustriert wieder einmal das Medienrating, das heute publiziert wurde. Die Initianten versprechen sich davon eine Anregung zur Diskussion über Qualität in der Medienbranche. Ihnen droht eiserne Verweigerung.
Das Rating vermag aber nur einen Teil der Medienrealität abzubilden. Der Qualitätsbegriff umfasst mehr Kriterien als die, welche berücksichtigt wurden. Die Faktentreue etwa oder der redaktionelle Umgang mit Fehlern werden kaum beleuchtet.
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Argumente für öffentlich-rechtlichen Rundfunk nicht mehr stichhaltig

Justus Haucap: „Bei genauer Prüfung sieht man, dass die meisten der Argumente für einen öffentlich-rechtlichen Rundfunk heute nicht mehr stichhaltig sind. Seine Aufgabe soll es sein, die Versorgung der Bevölkerung mit einem gesellschaftlich gewünschten Rundfunkangebot sicherzustellen. … Das Internet und dortige Kommunikationskanäle werden für die Meinungsbildung immer wichtiger, das Fernsehen tendenziell unwichtiger. An einer Vielfalt von Programmen und Meinungen mangelt es, gerade im Internet, wahrlich nicht.“

Hinweis: Der öffentlich-rechtliche Rundfunk hat nicht den Auftrag, Defizite in der Berichterstattung auszugleichen, das anzubieten, was private Anbieter nicht leisten. Es dient der öffentlichen Meinungs- und Willensbildung in der Gesellschaft, wenn es mehr Angebote gibt, die frei und unabhängig von den Interessen Dritter erstellt werden. Dabei geht es nicht nur um die Unabhängigkeit von direktem politischen oder wirtschaftlichen Einfluss. Es ist auch vielfaltsverengend, wenn man mit den eigenen Angeboten Geld verdienen muss und sie dafür zielgruppenorientiert optimiert. Dies schränkt die Freiheit des jeweiligen Medienunternehmens ein. Die Presse- bzw. Medienfreiheit folgt eben anderen Regeln und Zielen als die Gewerbefreiheit.
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Das Mem von den russischen Hackern

Seit einiger Zeit verbreiten staatliche Dienste das Mem von den russischen Hackern. Mit wachsendem Erfolg. Denn der „russische Hacker“ ist das ideale Gegenbild zum „naiven Whistleblower“. Während die Überschriften das Mem von den russischen Hackern transportieren, findet sich in den zugehörigen Texten kein Beleg dazu. Es ist die reine Verdachtsberichterstattung, und der Verdacht ist meist von staatlicher Seite an die Medien herangetragen worden.
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Maren
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Neue Namen für Deutschlandradio-Programme

Beitrag von Maren »

Neue Namen für Deutschlandradio-Programme
"Wir brauchen eine klare Absendermarke"
Im April kommenden Jahres werden zwei Programme des Deutschlandradios umbenannt: Aus Deutschlandradio Kultur wird Deutschlandfunk Kultur, aus DRadio Wissen Deutschlandfunk Nova. Ziel sei es, die Programme - zusammen mit dem Deutschlandfunk - "als Familie erkennbar" zu machen, sagte Intendant Willi Steul im DLF.

Die Macht der Marke Deutschlandfunk

Warum es eine gute Idee ist, den Deutschlandfunk als Deutschlandfunk Kultur und Deutschlandfunk Nova zu vervielfältigen. Nova, gestand der Programmdirektor zu, ist eine Geschmacksfrage. Der Name gehöre zu einem Dutzend, die im Gespräch gewesen seien. Herauskristalliert hätten sich schließlich zwei Vorschläge: Deutschlandfunk Nova oder Deutschlandfunk Neo. Das Internetradio habe sich schon mit der Programmreform 2014 von seinem Namen wegbewegt. Und je länger und je intensiver dieser Prozess sich voranbewegt hätte, umso weniger sei DRadio Wissen noch als „Hörsaalsendung“ unterwegs gewesen. „Die Umbenennung ist nur das Ende einer Veränderung eines Programms“, sagte Weber.

Hinweis I: Im Rundfunkstaatsvertrag heißt es:

„Das Deutschlandradio veranstaltet folgende Hörfunkprogramme mit den Schwerpunkten in den Bereichen Information, Bildung und Kultur: 1. das Programm "Deutschlandfunk", 2. das Programm "Deutschlandradio Kultur", 3. das in digitaler Technik verbreitete Programm "DRadio Wissen" nach Maßgabe des als Anlage beigefügten Konzepts.“

Im Konzept heißt es u.a.: „Deutschlandradio wird mit DRadio Wissen ein digitales, werbefreies Vollprogramm veranstalten. Es verknüpft die Verlässlichkeit der Marke Deutschlandradio mit Kürze und Fasslichkeit der Darbietung sowie einem eindeutigen Nützlichkeitsversprechen. Es soll neben Deutschlandfunk und Deutschlandradio Kultur treten, prinzipiell alle Altersgruppen ansprechen, sich aber vor allem an die Zielgruppe "junge Erwachsene" richten. Das Profil "Wissen" ist jugendaffin. Jungen Leuten ist bewusst, dass Bildung, Ausbildung und Wissenserwerb Voraussetzungen für soziale Sicherheit, gesellschaftliche Anerkennung und beruflichen Aufstieg sind.“

Hinweis II: Mit der Neuprofilierung sowie der Umbenennung verstoßen der Intendant sowie die Gremien gegen den Staatsvertrag.
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Maren
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Das OBS-Arbeitsheft 88 analysiert die Satiresendungen „heute show“, „Die Anstalt“ und „extra 3“, die in den letzten Jahren ungemein an Popularität gewonnen haben und mittlerweile mehr Zuschauer aufweisen können als etablierte Politikmagazine wie das „heute journal“. Der Autor Bernd Gäbler, Dozent für Journalistik, ehemaliger Leiter des Grimme-Instituts in Marl und bereits mehrfacher Autor medienkritischer Studien der Otto Brenner Stiftung, geht dabei der Frage nach, ob Satiresendungen im Fernsehen hauptsächlich Quatsch zu bieten haben oder auch aufklärerisch wirken (können).

"Die Anstalt" sei am stärksten der Tradition des klassischen Kabaretts verhaftet, heißt es in der Studie weiter. Sie unterliege aber der Gefahr, "vor allem für die schon Bekehrten zu predigen, ist in der Radikalität ihres kritischen Ansatzes aber unbedingt ein Unikum im deutschen Fernsehen".

Das 40 Jahre alte NDR-Magazin "extra 3" mit dem derzeitigen Moderator Christian Ehring ist laut Gäbler das traditionsreichste Format. "Die Sendung ist ein Hybrid aus vielen Formen, halb Kleinkunst, halb Magazin. Hier gibt es eine Fülle von Sketchen, selbstgemachten Einspielfilmen und sogar Live-Parodien."

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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Das ZDF wird die 50 Mitarbeiter seiner Zuschauerdienste im kommenden Jahr in eine Tochtergesellschaft ausgliedern. Mit der Maßnahme komme der Sender einer Forderung der Rundfunkgebühren-Kommission KEF nach, sagte Alexander Stock, Leiter der ZDF-Hauptabteilung Information. Die KEF wolle, dass die Sender die Aufgaben auslagern, die nicht direkt zum Programm gehören. Diese Tochter wird wiederum unter dem Dach der ZDF-Enterprise angesiedelt

Hinweis: Im aktuellen KEF-Bericht findet sich keine Aussage zum Zuschauerservice des ZDF. Offensichtlich will man somit nur so selbst beschlossenen Einsparvorgaben nachkommen – und schiebt die Verantwortung der KEF zu.

Das ZDF hat sich bis 2020 ohnehin einen Personalabbau vorgenommen. [url=
http://www.allgemeine-zeitung.de/politi ... 338689.htm]580 Vollzeitstellen[/url] sollen laut Stock wegfallen, in dem frei werdende Posten nicht mehr besetzt werden – betriebsbedingte Kündigungen soll es keine geben.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Bundesanwaltschaft weiß Bescheid und unternimmt nichts

Die Aktenvernichtungen im Bundesamt für Verfassungsschutz nach dem Auffliegen des NSU-Trios im November 2011 geschahen vorsätzlich und nicht wie bisher kolportiert aus Versehen. Für diese Feststellung präsentierte der Untersuchungsausschuss des Bundestages bei seiner letzten Sitzung am Freitag Belege. Die Bundesanwaltschaft kennt den Sachverhalt seit mindestens zwei Jahren und unternahm nichts.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Interview mit Jens Wernicke über die von der Publikumskonferenz veröffentlichte Expertise „Das Ende des Informationsjournalismus – Storytelling in der ARD-Griechenlandberichterstattung 2015“, die kein heiles Haar an der ARD-Berichterstattung zu Griechenland lässt und die tagtäglichen Methoden der Manipulation konkret beim Namen nennt.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Der hybride Krieg des Pentagon im Irak

Für eine halbe Milliarde US-Dollar wurde eine britische PR-Agentur beauftragt, gefälschte Videos unter die Menschen zu bringen. Es wurden Propagandafilme hergestellt, die al-Qaida negativ darstellten, Fernsehnachrichten, die so aussahen, als seien sie von arabischen Sendern hergestellt (der damalige Verteidigungsminister Rumsfeld beklagte sich über die Sender al-Jazeera und al-Arabiya), oft Aufnahmen von Anschlägen in schlechter Qualität, die wie eine Nachrichtensendung produziert, in Arabisch kommentiert und an Fernsehsender geschickt wurden.
Und dann gab es gefälschte al-Qaida-Propagandafilme.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Die Tagesschau ist nicht das Problem

blog-cj.de: Ich hab mir Folgendes überlegt: Irgendjemand müsste mal die Zeitungsverleger verklagen, weil sie seit vielen Jahren rundfunkähnliche Angebote im Netz machen. Das ist aber vollständig überflüssig und zudem auch noch gefährlich, weil sie damit die von unseren Gebühren bezahlten Sender bedrohen. Soll also bitte jeder im Netz das machen, was er im echten Leben auch ist: Zeitungen machen Presse, Rundfunkanstalten machen Radio und Fernsehen. Und die Tagesschau macht die Tagesschau. Das Leben könnte viel einfacher sein, wenn sich alle an diese Regeln halten würden.
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Mail von Foodwatch

Beitrag von Maren »

Diese Mail von Foodwatch hatte ich heute im Posteingang. Nach Friedensbewegung, Medienkritikern, TTIP-Gegnern, kritischen Künstlern und Politikerinnen geraten nun auch Verbraucherschützer ins Visier der Lobbyvertreter und ihrer Dienstboten mit Parteibuch.
Wir von foodwatch, ich als Gründer persönlich - und Sie als Unterstützerinnen und Unterstützer (!) werden von Lobbyisten und Politikern immer wieder beleidigt und verunglimpft. Teilweise tief unter der Gürtellinie. Die Erklärung dafür ist einfach: Wir sind unbequem und legen den Finger in die Wunde - und dem politischen Gegner fehlen die Sachargumente. Aber lesen Sie selbst…

Liebe Frau Müller,

foodwatch ist eine Organisation, die sich einmischt und manchmal kräftig austeilt. Dafür müssen wir auch einiges einstecken. Das gehört dazu. Was wir nicht machen: unsere Gegner persönlich diffamieren. Diese wiederum scheinen gern zu diesem Mittel zu greifen…

"Er lebt von der Skandalisierung. Das ist sein Geschäftsmodell, um möglichst viele Mitglieder und Spendengelder zu gewinnen", schreibt Ilse Aigner, vormalige Verbraucherschutzministerin, über mich. Das Rezept ist einschlägig: Will man einen Widersacher fertig machen, zweifelt man vor allem seine charakterliche Integrität an. Oder man erklärt ihn gleich zu einem psychopathisch Verirrten, wie der oberste Lobbyist der Lebensmittelindustrie, Christoph Minhoff. Für ihn ist foodwatch eine Sekte ("Bode-Sekte“)! Ja, Sie haben richtig gehört, eine Sekte! Lesen Sie also nicht weiter, es könnte ja sein, dass der Sektenführer Sie auf Abwege bringt!

Der Bundestagsabgeordnete Joachim Pfeiffer, wirtschaftspolitischer Sprecher der CDU/CSU Bundestagsfraktion, verstieg sich dazu, foodwatch nicht nur als "Empörungsindustrie" zu beleidigen. Nein, er verhöhnte vor allem Sie, also engagierte Bürgerinnen und Bürger, als "Klick-Aktivisten" und sprach sogar von "Klick-Bataillonen". Und davon, dass wir von foodwatch Menschen "hinters Licht führen" und "Angstkampagnen" durchführen würden. Der Generalsekretär der CDU, Peter Tauber schäumte: "Ich finde es unverschämt, dass Herr Bode seine Markt- und Vertrauensstellung als Angstlobbyist missbraucht, um Sie zu instrumentalisieren." Angstlobbyist!

Diese Vorwürfe entbehren jeder sachlichen Grundlage. Aber sie bestätigen auch, offensichtlich einen Nerv getroffen zu haben.

Politiker wie Pfeiffer und Tauber müssen sich allerdings die Frage gefallen lassen, wer hier wen "hinters Licht führt" und wer hier "Angstkampagnen" startet. Und waren es nicht der Bund der Deutschen Industrie (BDI) und sogar die EU-Kommission, die sich bei der Prognose des durch TTIP vermeintlich zu erwartenden Wirtschaftswachstums um den Faktor 10 (!) "vertan" hatten?
Wer hat denn mit diesen Zahlen wen "hinters Licht" geführt? Ganz nebenbei: Diesen Zahlenschwindel hatte foodwatch aufgedeckt und er wurde vom BDI und der EU-Kommission dann auch umgehend korrigiert.

Und was ist mit der Kritik von Professor Dr. Bernhard Kempen, Universität Köln: "Die bisherige Rechtsprechung des Bundesverfassungsgerichts lässt nur den Schluss zu, dass völkerrechtliche Verträge eines solchen Inhalts NICHT mit dem Grundgesetz übereinstimmen!" Gehören dieser und andere angesehene Professoren auch zur "Empörungsindustrie"?
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Planet Interview: Vier Stunden haben wir uns mit dem politischen Journalisten und Aktivisten Ken Jebsen unterhalten. Themen sind u.a. sein Werdegang, NATO, "Eliten", Terroranschläge, Mustererkennung, Pressefreiheit, Tilo Jung, KenFM, journalistische Unabhängigkeit, Ukraine-Konflikt, Drohungen gegen Jebsen – und warum Jebsen so schnell spricht.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Carta: Deutschlands Journalisten, so wagemutig in fremden Angelegenheiten, so unterwürfig in den vier Wänden des Verlagshauses. Warum denn eigentlich?

In kaum einer anderen Branche sind die Stundenlöhne so schlecht wie in den Medien . Und kaum irgendwo sonst wehren sich die Betroffenen so selten dagegen.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Übermedien: Die Freundeskreise, so „harmlos“ der Name auch klänge, seien „politische Strukturen mit großem Einfluss“, schreibt Dieter Stolte, der ehemalige ZDF-Intendant. Freundeskreis heißen im ZDF-Fernsehrat die beiden politischen Gruppierungen, die sich kurze Zeit nach der Gründung des ZDF im Jahr 1961 gebildet haben.

Es ist alles seit Jahren eingeübte Praxis, die die Politik selbst nicht ändern wird. Fraglich ist, ob sich neue, vielleicht jüngere Mitglieder, trauen, gegen die etablierten Freundeskreise aufzubegehren – und einen, zwei, drei neue Freundeskreise zu gründen. Damit wäre, zumindest teilweise, auch auf der dubiosen Zwischenebene der Freundeskreise die gesellschaftliche und kulturelle Vielfalt gesichert, die der Fernsehrat repräsentieren soll. Darauf weist auch Richter Paulus hin: Beim Rundfunkrat des Westdeutschen Rundfunks (WDR) hätten sich, schreibt er, „vier zum Teil überlappende Freundeskreise gebildet, die nicht alle nach parteipolitischen Maßstäben zusammengesetzt sind.“
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

@PolizeiSachsen: Kleingeist-Tweet führt zu Twitter-Diskussionen

Das Social-Media-Team der Polizei hat den Einsatz um Chemnitz den ganzen Tag über intensiv begleitet. Und dabei auch mitbekommen, wie viele Falschmeldungen und Spekulationen im Netz unterwegs waren (also bei Twitter, nicht bei Medien) - nachzulesen unter dem Hashtag #C0810.
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Alle Turbinen stehen still, wenn unser starker Arm es will.

Beitrag von Maren »

Zu den Hintergründen des wilden Streiks durch Krankheit | Beschäftigte erreichen 3 Jahre Jobgarantie | FAZ und WiWo hetzen
Alle Turbinen stehen still, wenn unser starker Arm es will.
Was ein historisches Ereignis ist, lässt sich für Zeitgenossen oft nur schwer ermessen. Im Fall des wilden Streiks, der vom 3. bis 7. Oktober 2016 im deutschen Luftverkehr stattfand, können wir uns allerdings heute schon sicher sein, dass er Geschichte geschrieben hat.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Schweizer Radio und Fernsehen (SRF): Die Propaganda-Analyse
Das Schweizer Radio und Fernsehen (SRF) leistet mit seinen Nachrichten- und Informations­sendungen einen wichtigen Beitrag zur öffentlichen Meinungsbildung in der Schweiz. Doch wie objektiv und kritisch berichtet das SRF über geopolitische Themen? Um dies zu überprüfen, wurde erstmals eine systematische Analyse der SRF-Bericht­erstattung zu einem geo­politischen Ereignis durchgeführt.
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

Müsste Peter Frey als Chefredakteur nicht genauer sein und mehr wissen?

SZ: Peter Frey: “Mich treibt die Frage um, warum die Zivilgesellschaft, vor allem im Osten, oft so passiv und wehrlos wirkt und sie Straßen und Plätze den Lauten überlässt. Dabei müssen wir unsere eigene Rolle bedenken.”

BZ: Sabine Rennefanz: “Es gibt ja kein ostdeutsches Gen, das Ostdeutsche anfälliger für Rassismus macht. Nicht die Herkunft entscheidet über die Anfälligkeit für Rechtsextremismus, sondern Bildung, Alter, Einkommen und soziales Milieu. Im direkten Vergleich, so eine aktuelle Studie, sind bei zwei Menschen in Ost und West, die bis auf ihren Wohnort ähnliche Bedingungen haben, keine Unterschiede bei der Einstellung zu Fremden feststellbar. Die Bekämpfung von Rechtsextremismus ist wichtig, aber das wird nicht reichen, um die Spaltung der Gesellschaft zu überwinden.”

SZ: Peter Frey: “Unser Programm bildet Vielfalt ab. Wir stellen uns gelegentlich bewusst gegen den Mainstream und bringen oppositionelle Standpunkte in die Debatte ein, "bürsten gegen den Strich". … Vielleicht bewegen sich die Medien auch zu abgehoben in einem allzu westlichen Mittelschichten-Milieu, mit zu wenig Antennen für Veränderungsstress in anderen Schichten. Da haben wir Anlass zu Selbstkritik.”

Hinweis I: Aufgrund welcher Kriterien entscheidet man sich, bewußt gegen den Mainstream zu sein und oppositionelle Standpunkte in de Debatte einzubringen?

Hinweis II: „Freiheit zur Kritik an gesellschaftlichen Missständen, in den 70er Jahren durchaus furchtlos und radikal vorgetragen in zahllosen Hörfunk- und Fernsehsendungen, gehörte dazu. Integration in diesem Sinne bedeutete: die „kleinen Leute“, die scheinbar Machtlosen für Mitwirkung an Staat und Gesellschaft zu gewinnen. Was natürlich nur möglich ist, wenn der mittels Beiträgen finanzierte Rundfunk sich glaubwürdig als das Medium aller präsentiert.”
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Re: Presseschau

Beitrag von Maren »

"Die Welt" bewirbt sich um den Preis für die dreisteste pseudo-ökonomische Lesertäuschung des Jahres
Das Arbeitgeberinstitut IW hat am Dienstag einen etwas einseitigen, aber harmlosen und sachlich korrekten Kurzbericht zur Wettbewerbsfähigkeit mit dem Titel „Auf die Kosten kommt es an“ veröffentlicht. Gemeinsam mit der Welt wird daraus in einer groß aufgemachten Vorabberichterstattung ein ökonomisch abseitiges und vor sinnentstellenden Auslassungen strotzendes Plädoyer für niedrige Löhne.
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Terror als Populisten-Porno

Beitrag von Maren »

Zum widerwärtigen "Experiment" der ARD unter Einbeziehung des "Souverän" Militärschläge zu propagieren, gab es zum Glück nicht nur Jubelrufe von Quotenjägern und Möchtegernrichtern.

Auf Prantl ist wie immer Verlass, wenn Populismus vorsätzlich auf Moral und Rechtsstaatlichkeit losgelassen wird.
Die Zuschauer wurden im Film "Terror" dazu verleitet, die Menschenwürde zu verraten. Wie die ARD sie in die Amtsanmaßung und in ein Fehlurteil getrieben hat. Sie haben dem Zuschauer verschwiegen, dass das Recht einen Täter schuldig sprechen und ihn trotzdem milde oder gar nicht bestrafen kann. Das ist nicht Rechtserziehung, das ist Erziehung zum Rechtsmissbrauch. Das ist Anleitung zu einem Denken, wonach man das Recht gegen den Terror nur mit Unrecht bekämpfen könne.
Unser Mitstreiter Volker Bräutigam kommentiert das suspekte Spektakel so:
"Ich hab mir dieses Schauerstück verbittert angeschaut. Das „Urteil“ des systematisch manipulierten Publikums hat den anständigen Menschen Gerhard Baum (in der Begleitsendung Hart-aber-fair als Diskutant zu sehen) sichtlich aufgewühlt. Fast 87 Prozent der Laien-„Geschworenen“ hatten für “Freispruch“ plädiert - und damit die Konstruktion des „übergesetzlichen Notstands“ akzeptiert. Offenkundig ohne zu merken, dass sie faschistischer Ideologie aufsaßen, von der dieses ARD-Stück Dreck durchwoben war.
Ich gebe gern zu, dass mich nach dieser Sendung der Gedanke peinigte, was wohl bei einer ganz anderen Konstruktion des Falles herausgekommen wäre: Der Major hat die Lufthansa-Passagiermaschine in Übereinstimmung mit dem Grundgesetz und mit seinen Befehlen n i c h t abgeschossen, sie ist ins Stadion gestürzt und hat dort 5000 Menschen das Leben gekostet; Angehörige der Opfer haben den Major wegen unterlassener Hilfeleistung angeklagt. ...
Die Alternative hingegen, vor die sich der Major im ARD-Stück gestellt sah, hieß 164 Leben von Passagieren gegen 70000 (!!!) Leben von Stadionbesuchern, ein hirnrissiges, aber schön publikumswirksames Verhältnis.
Wir leben in Zeiten von staatlich vorangebrachtem Massenmord und Massentotschlag. Liberale, rechtsstaatlich gebildete Geister wie die vormaligen Justizminister Baum und Hirsch gelten als Dinos und Außenseiter. Und werden entsprechend in unseren öffentlich-rechtlichen, konformistischen, zeitgeistigen Massenmedien durch deren Kloake gezogen."
Ein starker Kommentar fand sich auch im Blog Propagandaschau:
Wie ARD-Zuschauer zu Komplizen des Militarismus gemacht werden sollen: „Terror – Ihr Urteil“
Die ARD sendet heute Abend mit „Terror – Ihr Urteil“ die medial aufwändige und im Vorfeld vielfach beworbene Inszenierung eines menschenverachtenden Gedankenspiels. Die Zuschauer sollen entscheiden, ob ein Kampfpilot sich durch den Abschuss eines von Terroristen entführten Passagierjets und dem damit verbundenen Tod Unschuldiger zur vermeintlichen Rettung einer Vielzahl anderer Unschuldiger selbst schuldig gemacht hat.

Hinter der pseudo-aufklärerischen Inszenierung lauert ein perfides psychologisches Kalkül: Die Bürger werden zu Komplizen gewalttätiger Eliten gemacht, die in Wahrheit überhaupt erst die Ursachen für den Terror (Krieg des kleinen Mannes) gelegt haben. Die Ursachen des Terrors aber sollen im inneren Konflikt um den Abschuss des Flugzeugs aus der Wahrnehmung verschwinden und die Bürger für militärische Handlungen emotional geöffnet werden – selbst wenn diese Handlungen eigene, unschuldige Opfer fordern. Die Botschaft: Wir, die Guten, werden vom Bösen bedroht und müssen uns mit allen Mitteln dagegen wehren – wir dürfen selbst zum Bösen gegen Unschuldige greifen, weil wir – die Guten – ja nur noch Schlimmeres verhindern wollen. (...)
Weitere Pressestimmen:

Nachdenkseiten: „Terror“ – wie die ARD ihre Zuschauer für dumm verkauft und „nebenbei“ auch noch die Kärrnerarbeit für die Feinde des Rechtsstaats erledigt.

Spiegel:Spielfilm top, der Rest flop.

FR-online:
Die Zuschauerbefragung zum TV-Drama „Terror“ zielt ins Leere, das Strafrecht hat die Antwort längst gegeben. Die Welt hat Probleme genug, man sollte sie mit Scheinproblemen tunlichst verschonen. Scheinprobleme sind solche, die kein Mensch hat, die aber gerne fortwährend begackert werden, zum Beispiel in dem von der ARD mit großem Tamtam beworbenen Film „Terror“ nach dem gleichnamigen Theaterstück des Juristen Ferdinand von Schirach.
SZ: Die TV-Zuschauer stimmen gegen das Grundgesetz

taz:Schuldig im Sinne des Unsinns

Evangelisch-Altpapier:
Schirach hätte durchaus eine andere Konstellation wählen können: Einen Terroranschlag, wo sich der Pilot geweigert hatte, trotz des ausdrücklichen Befehls das Flugzeug abzuschießen. Die rechtliche Konsequenzen wären keineswegs eindeutig. Aber das veränderte zweifellos die Wahrnehmung der Zuschauer. Deren Bereitschaft, auch dann noch die Befehlsverweigerung eines Piloten aus rechtsstaatlichen Überzeugungen zu akzeptieren, wäre auf eine echte Probe gestellt worden.
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542 Tote in Haiti, 21 Tote in den USA, 0 Tote in Kuba

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542 Tote in Haiti, 21 Tote in den USA, 0 Tote in Kuba

Der Hurrikan Matthew offenbart die soziale Realität in den betroffenen Staaten
Wie kaum ein Ereignis hat der jüngste Hurrikan in der Karibik die soziale Realität der betroffenen Länder offenbart. Während in dem verarmten und politisch labilen Haiti hunderte Menschen ums Leben kamen und in den USA immerhin noch 21 Menschen starben, war in Kuba – das mit am härtesten getroffen wurde – kein Opfer zu beklagen. In der auf Katastrophen orientierten Berichterstattung freilich spielte und spielt fast nur Haiti eine Rolle. Dabei würde sich der Blick auf die Hintergründe lohnen: Sowohl in Haiti selbst wie auch in Kuba.
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Gewissen schützt nicht vor Rundfunkbeitrag

Beitrag von Maren »

Gewissen schützt nicht vor Rundfunkbeitrag
Man muss kein freikirchlicher Pastor sein, um sich vom Angebot des öffentlich-rechtlichen Fernsehens beschmutzt zu fühlen - was allerdings meist an der Qualität der Produktionen liegt. Für viele Menschen ist "degeto" das zweitstärkste Ekel-Adjektiv nach "bento". Das liegt auch daran, dass sie im 21. Jahrhundert Vergleichsmöglichkeiten haben, die es früher nicht gab [...]
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Re: Presseschau

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Aleppo: Radikal-islamistische Milizen bereiten Offensive vor

Nachdem sie die Zivilbevölkerung im Osten der Stadt mit Scharfschützen und Granaten davon abgehalten haben, die Evakuierungskorridore zu nutzen, kündigen sie nun eine Offensive an, unterstützt von Sponsor-Staaten

Die Informationen zum militärischen Vorhaben der Milizen können als verlässlich eingestuft werden, da sie von Charles Lister stammen. Der britische Nahostexperte und Autor des Buches "The Syrian Jihad" verfügt über sehr gute Kontakte in die Kreise der Milizen, die die syrische Regierung absetzen und einen islamistischen Staat in Syrien errichten wollen, bzw. ein Emirat, wenn es nach Vorstellungen der al-Nusra-Front-Führung geht.
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Re: Presseschau

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Der "umstrittene Putin" kam nach Berlin. Sorgte er kürzlich noch für Stau, so legte er inzwischen das Berliner Regierungsviertel lahm.

Schreckliche Szenarios zeichneten sich ab:
"Ein Tagesspiegel-Redakteur befürchtet, dass ihn wegen der ganzen Sicherheitsvorkehrungen sein Sohn an seinem heutigen Geburtstag gar nicht besuchen kann."
Die damalige Frage der Beschwerdeführer, ob es die Programmverantwortlichen der Tagesschauredaktion für möglich hielten, den Titel für eine Nachricht noch dämlicher zu formulieren, hat sich somit wohl erledigt. Der Tagesspiegel führt nach Punkten.
Fakten, so scheint's, haben in der öffentlichen Berichterstattung eher nur mehr eine zweitrangige Bedeutung. Es geht immer mehr um Emotionen. Emotionen, die die Menschen von der Faktenlage ablenken sollen, damit die Interessen der wahren Herrscher der Welt, der Rüstungsindustrie, der Wallstreet, des "Big Money" besser umgesetzt werden können.
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Re: Presseschau

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„Der Journalismus stirbt in Russland.“ Mit diesen Worten hat der Vorsitzende des russischen Journalistenverbandes vor einigen Monaten in Moskau eine öffentliche Debatte zum Thema Pressefreiheit in Russland eröffnet. Elf Studenten der Moskauer Lomonosov-Universität haben nun jedoch zumindest einen kleinen Lichtblick in das vornehmliche Dunkel der russischen Medienlandschaft gebracht und im Rahmen des Projektes Menschen-Medien-Demokratie während eines zweiwöchigen Arbeitsaufenthaltes in Berlin 26 unabhängige Medien in Russland porträtiert. Entstanden ist daraus eine erste Version der unabhängigen Medienlandschaft in Russland.
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