NDR - Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten

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Maren
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NDR - Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten

Beitrag von Maren »

Norddeutscher Rundfunk
Intendant
Herrn Marmor
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg


Programmbeschwerde wegen Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten


Sehr geehrter Herr Marmor,

hiermit wird formal Programmbeschwerde gegen den Beitrag „Meinungsmache gegen Flüchtlinge“ aus der Sendung NDR//Aktuell vom 09.10.2015, 14:00 Uhr erhoben.

Im gestellten Einspieler wird ein vermeintlicher Asylgegner präsentiert, dessen „Arbeitsplatz“ von der NDR-Redaktion manipulativ mit drei Büchern präpariert wurde. Drei Bücher, publiziert von politisch extrem konträren Verfassern und damit auch gänzlich unterschiedlichen Genres, sollen offensichtlich als Metapher für die unter Medienschaffenden beliebten Querfrontverschwörung dienen. Nach Auffassung der „Regie“ ist diese publizistische Auswahl neben dem Internet als Arbeitsmittel für „den Asylgegner“ bestens geeignet.

Das medienkritische Buch „Meinungsmache“ von Albrecht Müller liegt gut sichtbar obenauf.

Dass der Titel der Sendung rein zufällig mit dem Titel des Buches von Albrecht Müller korrespondiert, ist sicherlich der Tatsache geschuldet, dass sich die Nachrichtenredaktion des NDR für besonders originell hält. Der von der NDR-Redaktion konstruierte Zusammenhang zwischen Müllers Medienkritik und einem - Hetzartikel verfassenden - fiktiven Charakter trägt dabei alle Eigenschaften der im Beitrag beklagten Erfindungen zum Zweck der Diffamierung.

Es liegt durchaus im Bereich des Möglichen, dass Asylgegner sowohl Müllers Buch lesen, als auch NDR-aktuell schauen. Das Buch "Meinungsmache" befasst sich dezidiert mit der Manipulation der öffentlichen Meinung – also explizit mit Beiträgen wie den hier beanstandeten.

Die durchaus brauchbaren Hinweise zu kursierenden Falschmeldungen zu Lasten von Asylsuchenden mit einer so offensichtlich dreisten Selbstbeschäftigung und Manipulation zu vermengen, widerspricht allen Regeln seriöser Nachrichtengebung.

In der redundanten Produktion absurder fiktiver Szenen zur Verdeutlichung simpler publizistischer Anliegen ist sowohl der klare Versuch der Indoktrination mit unlauteren Mitteln als auch eine Verschwendung von Mitteln aus dem Rundfunkbeitragsaufkommen erkennbar. Das durchschnittlich verständige Publikum ist durchaus in der Lage seriös vorgetragenen Nachrichten zu folgen, ohne parallel eine fiktive Story rezipieren zu müssen.

Zitat Albrecht Müller: „Wer über publizistische Macht und unbegrenzte finanzielle Mittel verfügt, bestimmt weitgehend die relevanten Entscheidungen und kann so seine Interessen durchsetzen. Wichtige Voraussetzungen für das Gedeihen demokratischer Willensbildungsprozesse sind nicht mehr gegeben.“

Wir erwarten eine deutliche Reaktion der Programmverantwortlichen und eine Aufklärung darüber, wie es zu dieser unglaublichen Fehlleistung innerhalb einer Nachrichtensendung kommen konnte.

Zum Zwecke der Transparenz werden diese Beschwerde und weiterführender Schriftverkehr auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.


Mit freundlichen Grüßen


i. A. Maren Müller
Vorsitzende
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Maren
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Re: NDR - Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten

Beitrag von Maren »

Notiz:
Autor und NachDenkSeiten-Herausgeber Albrecht Müller hat über seinen Rechtsanwalt Heiko Klatt von der Kanzlei Scheuermann Westerhoff Strittmatter beim Landgericht Köln gegen den NDR wegen dessen Verknüpfung des Buches „Meinungsmache“ mit Hitlers „Mein Kampf“ und rechtsradikalen Texten eine Einstweilige Verfügung erwirkt (LG Köln, Beschluss vom 21.10.2015, Az.: 28 O 397/15)
Einstweilige Verfügung gegen den NDR
Am 9. Oktober sendete der Norddeutsche Rundfunk im Rahmen der Nachrichtensensung NDR-Aktuell um 14 Uhr den 1 ½ minütigen Beitrag „Meinungsmache gegen Flüchtlinge im Internet“. Die Redaktion des Landesfunkhauses Schwerin liefert damit ein Musterbeispiel suggestiver Nachrichtenproduktion. (1) Unter anderem wird nahegelegt, den Autor der NachDenkSeiten, Albrecht Müller, bzw. dessen Buch in einem negativen Kontext zu sehen. Müller hat inzwischen gegen die Veröffentlichung und die Bereitstellung des Films in der NDR-Mediathek eine Einstweilige Verfügung erwirkt, weshalb der Beitrag derzeit nicht abrufbar ist. (2)

Das Format, das für die Region Norddeutschland produziert wird, setzt sich kritisch mit der Hetze gegen Flüchtlinge auseinander und weist auf die sich in „sozialen“ Online-Netzwerken verbreitenden Gerüchte hin. Sabine Schiffer zeigt anhand dieses Beispiels einige Techniken auf, die jenseits von seriösem Journalismus geeignet sind, die öffentliche Meinung zu manipulieren.
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Maren
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Re: NDR - Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten

Beitrag von Maren »

Antwort vom NDR und Stellungnahme aus der Redaktion von NDR-aktuell auf unsere Beschwerde:
Antwort Meinungsmache.pdf
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Maren
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Re: NDR - Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten

Beitrag von Maren »

Wir werden diese Beschwerde aufgrund des sachlichen Einlenkens der stellvertretenden Chefredakteurin, im letzten Absatz des Antwortschreibens, nicht weiter verfolgen. Außerdem ist Albrecht Müller in der Angelegenheit bereits tätig geworden.
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Maren
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Re: NDR - Manipulation und Meinungsmache in den Nachrichten

Beitrag von Maren »

In einem aktuellen Artikel auf den Nachdenkseiten wird darüber informiert, dass die entsprechende Klage gegen die bösartige und propagandistische Meinungsmache des NDR zu Ungunsten der Nachdenkseiten endete.
Das war der Versuch, „Querfront“ zu signalisieren. Der Versuch war bösartig und primitiv zugleich. Unser Anwalt sah große Chancen, dagegen anzugehen. Seiner Empfehlung entsprechend haben wir eine einstweilige Verfügung beantragt und erwirkt. Aber der Gegenseite ist es dann in der Hauptverhandlung gelungen, zu obsiegen. Unser Anwalt fasste das Ergebnis und die Begründung so zusammen:

„Leider kommt das LG Köln – entgegen seiner früheren Auffassung, die ja zum Erlass der einstweiligen Verfügung führte – zu der Auffassung, dass „Mein Kampf“ für den durchschnittlichen Zuschauer nicht erkennbar gewesen sein soll.“
Anmerkung: Im Konflikt um das unethische Verhalten gegenüber Berufskollegen geht es nicht darum, ob der Rezipient die Manipulation als solche entlarvt oder nicht. Es geht um die Dummdreistigkeit der Macher dieses Propagandavideos die entsprechenden Bücher überhaupt gemeinsam als fiktive Arbeitshilfe für vermeintliche Asylgegner in Erwägung zu ziehen. Welche verqueren Gedankengänge haben diese Leute eigentlich?
Gehört Hitlers "Mein Kampf" etwa zur Standardausrüstung von Redaktionsbibliotheken beim NDR oder hat man es eigens für den Dreh angeschafft? Was geht in den Köpfen der Macher vor und ist eine öffentlich-rechtliche Redaktion überhaupt der richtige Platz für sie?
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