Meldungen über angebliche Verletzung des türkischen Luftraums durch russisches Kampfflugzeug

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Maren
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Meldungen über angebliche Verletzung des türkischen Luftraums durch russisches Kampfflugzeug

Beitrag von Maren »

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Beschwerde über tendenziös antirussische Berichterstattung seitens ARD-aktuell

Hier: Meldungen über angebliche Verletzung des türkischen Luftraums durch russisches Kampfflugzeug

Beispielhaft:
http://www.tagesschau.de/ausland/tuerke ... d-111.html
http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 53073.html

Sehr geehrte Frau Vorsitzende,

wir erheben Programmbeschwerde wegen tendenziöser Berichterstattung.

Die oben per Link zu tagesschau.de angegebenen Informationen wurden am 30. Januar in sämtlichen Formaten von ARD-aktuell veröffentlicht. Die türkischen Behauptungen, obwohl vollkommen beweislos, wurden in aller Breite dargestellt, sogar mit O-Ton des autoritären türkischen „Machthabers“ Erdogan. Dass Russland die Luftraumverletzung bestritt, wurde hingegen nur mit einem kurzen Satz erwähnt. Eine der türkischen Beschuldigung entsprechende umfangreiche Gegenerklärung der Regierung in Moskau holte ARD-aktuell nicht ein.

Die antirussische Tendenz von ARD-aktuell zeigt sich darin, dass die russische offizielle Stellungnahme am 1.Februar dann folgerichtig ebenfalls unterschlagen wurde. Das russische Verteidigungsministerium hatte eine Kurzlektion im Fach Militärtechnik gegeben. Generalmajor Igor Konaschenko:

„Ich bin davon überzeugt, dass die türkischen Spezialisten für die Luftverteidigung genau wissen, dass man mit Radar den Luftraum kontrollieren, die Flughöhe feststellen, den Kurs und die Geschwindigkeit des Objektes in der Luft feststellen kann. Aber man kann bestimmt nicht den Typ des Flugzeuges erkennen und welchem Staat dieses Flugzeug gehört. Dies kann man nur, wenn es einen visuellen Kontakt mit dem Flugobjekt gibt, aber es gab keine Kontakte. Und es kann doch keiner im Ernst glauben, dass man mit Radar irgendjemanden in englischer und russischer Sprache warnen kann. Das können nur ungebildete Propagandisten glauben, die zu viele Kriegsfilme aus Hollywood gesehen haben“.

http://kaliningrad-domizil.ru/portal/in ... sslandder-
luftraumverletzung/

Konsequenterweise verschwieg ARD-aktuell auch die folgende Information von fraglos großem öffentlichen Interesse und von Bedeutung für die Urteilsbildung der deutschen Zuschauer:

NATO verweigert Vorlage von Beweisen für Schuldzuweisung an Russland „Die NATO hat sich geweigert, angeblich vorliegende Beweise für eine Verletzung von türkischem Luftraum durch russische Flugzeuge vorzulegen. Sie verweist auf Geheimhaltung. Vertreter der NATO, die um Anonymität baten, erklärten, dass die NATO Beweise für eine Luftraumverletzung durch russische Bombenflugzeuge habe, diese aber nicht vorlegen könne, da sie geheim sind.“
http://kaliningrad-domizil.ru/portal/in ... orlagevon-
beweisen-fr-schuldzuweisung-an-russland/

Ach richtig, wir vergaßen: ARD-aktuell-Chef Dr. Gniffke verzichtet absichtlich auf russische Informationsquellen, weil sie ihm weniger seriös erscheinen als die Abfallproduzenten von der Atlantikbrücke.

Unter Hinweis auf Geheimhaltungszwänge können also die Türkei, die NATO, die USA und überhaupt die „westliche Wertegemeinschaft“ Russland aller möglichen Dinge bezichtigen, ohne Beweise vorlegen zu müssen – für ARD-aktuell ist der Info-Abfall trotzdem immer berichtenswert: die Redaktion setzt bequem die Kurzformel „Russland hat das dementiert“ dahinter und lehnt sich selbstzufrieden zurück, den Aberglauben kultivierend, sie habe ihrer Neutralitäts- und Objektivitätspflicht genügt und sich den Frack sauber gehalten.

Mit einem derartigen Selbstverständnis verabschiedet sich ARD-aktuell von den Grundsätzen eines wohlverstandenen Journalismus sowie von den Programmgrundsätzen und Programmrichtlinien, die im NDR-Staatsvertrag festgelegt sind.

Wir bitten um Prüfung.

Höflich grüßen
V. Bräutigam, F. Klinkhammer
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Maren
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Re: Meldungen über angebliche Verletzung des türkischen Luftraums durch russisches Kampfflugzeug

Beitrag von Maren »

NDR-Rundfunkrat
Rothenbaumchausee 132
20149 Hamburg

Angebliche türkische Luftraumverletzung - PS: 3.2.16

Sehr geehrte Damen und Herren,

wegen des Vorwurfs der Unausgewogenheit der Meldungen hatten wir dargelegt:

"Die türkischen Behauptungen, obwohl vollkommen beweislos, wurden in allerBreite dargestellt, sogar mit O-Ton des autoritären türkischen „Machthabers“ Erdogan. Dass Russland die Luftraumverletzung bestritt, wurde hingegen nur mit einem kurzen Satz erwähnt. Eine der türkischen Beschuldigung entsprechende umfangreiche Gegenerklärung der Regierung in Moskau holte ARD-aktuell nicht."

Herr Dr. Gniffke behauptet demgegenüber, dass im Bericht "ausführlich" auf die Argumente der russischen Seite eingegangen sei.
2016 03 23 Gniffke Stellungnahme-29_geschwärzt.pdf
(180.23 KiB) 708-mal heruntergeladen
Dazu ist anzumerken: Zum einen ist ungewöhnlich, dass bei einem nicht bewiesenen Vorfall, der typischerweise zum Propagandagenre von Kriegsparteien gehört, gleich zwei Berichte (ungefähr wortgleich) auf Tagesschau.de erscheinen.

Jeder Journalist weiss, dass er sich bei derartigen Meldungen mit großer Wahrscheinlichkeit auf das Glatteis von Lügen und Unwahrheiten begibt. Auch Herr Dr. Gniffke weiss das und hat den Vorgang dennoch wie eine Tatsache doppelt behandelt. Damit ist für uns klar, dass er sich bewusst für die Propaganda der "Wertegemeinschaft" instrumentalisieren lässt.

Er sei "ausführlich" auf die Argumente der Russen eingegangen, ist ebenfalls nicht nachvollziehbar: Von den rund 800 Wörtern beider Berichte befasst sich Tagesschau.de mit einem Printvolumen von ca. 500 Wörtern (60%) an der Beschreibung der Vorwürfe gegen Russland und nur mit 120 (15%) Wörtern an dessen Gegenposition.

Dieses Zahlenverhältnis ist eindeutig und zeigt, was wir von Dr. Gniffkes Rechthaberei zu halten haben.

Wir bleiben deshalb bei unseren Vorwürfen, so dass nunmehr die Entscheidung des Rundfunkrates angesagt ist.

Mit höflichen Grüßen

F.Klinkhammer und V. Bräutigam
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