Unangemessene Berichterstattung über die Trump-Wahl
Verfasst: 10. November 2016, 21:52
Programmbeschwerde: Unangemessene Berichterstattung über die Trump-Wahl
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 16863.html
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Intendant,
eine Weltneuheit in der Fernsehnachrichten-Gestaltung ist zu verzeichnen: Die Tagesschau zeigte am denkwürdigen 9. November 2016 um 20 Uhr (Hauptausgabe, täglich ca. acht Mio. Zuschauer) nach einer knappen Wort-Meldung über den Wahlsieg des US-Republikaners Trump im ersten Filmbeitrag nicht ihn, den Gewinner –
sondern die Verliererin der Wahl, Hillary Clinton. Die durfte noch vor Auszügen aus der Rede des gewählten US-Präsidenten ihre 0815-Floskel in die deutschen Wohnzimmer sagen, dass sie dem Wahlgewinner ihre Zusammenarbeit anbiete und ihm einige Stunden zuvor gratuliert habe.
Großartig. Das gab´s ja noch nie. Zwar wird H. Clinton in den kommenden vier Jahren in allen für Deutschland wesentlichen Aspekten der US-Politik gar keine Rolle mehr spielen, D. Trump dafür umso mehr. Aber in der Tagesschau ist fast alles möglich ...
Die Gestaltung dieser TS-20-Uhr-Ausabe ist eine redaktionelle Meisterleistung, ein überzeugender Beweis für politischen Sachverstand, Gespür für das Wesentliche, stimmige Nachrichtengewichtung und angemessene Nachrichtenakzentuierung.
Was zeigt uns das? Wählen Sie bitte aus (Mehrfachankreuzen ist möglich):
Dass die Redaktion nur ihrem kriegsagitatorischen Gewohnheitstrieb „pro Clinton“ folgte?
Dass ARD-aktuell weidlich die letzte Chance nutzte, ihre Schlagseite auch in dieser Wahlberichterstattung zu beweisen?
Dass die Redaktion einen weiteren Beleg dafür geben wollte, dass unsere zwei Programmbeschwerden wegen der Clinton-Bevorzugung berechtigt waren?
Dass Dr. Gniffke derlei Fehlgriffe zwar gewohnheitsmäßig leugnet, aber trotzdem jederzeit einen Knieschuss schafft?
Oder wollte ARD-aktuell nur wieder mal den Schulterschluss mit der politischen Elite unseres Landes praktizieren?
Zeigen, dass die Tagesschau-Redaktion absichtlich ebenso vollkommen bescheuert reagiert wie unsere Berliner Politdarsteller?
Ministerin U.v.d, Leyen: „Ich bin schwer schockiert“.
Minister Steinmeier (sogar unter Verzicht auf die minimale diplomatische Höflichkeit eines Glückwunschs): "Ich will nichts schön reden. Nichts wird einfacher, vieles wird schwieriger",
Kanzlerin Merkel: Deutschland und Amerika „… durch Werte verbunden: Demokratie, Freiheit, Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung. Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an.“ (Die gleiche werteorientierte enge Zusammenarbeit pflegt die Kanzlerin bekanntlich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan, aber darauf aufmerksam zu machen wäre für ARD-aktuell nicht so schicklich).
Minister Sigmar Gabriel, SPD: Populisten das Wasser abgraben, „… Trump ist auch eine Warnung an uns“.
Cem Özdemir, Parteivorsitzender, Grüne: „Ich bin schockiert“.
Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender PDL: „Ein Schwarzer Tag für die USA und für die Welt“.
K. Göring-Eckardt und A. Hofreiter, Grünen-Fraktionsvorsitzende: "... reibungslose Fortsetzung der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit nur schwer vorstellbar".
Begnadet, alle miteinander! Welch eine prachtvolle Demonstration demokratischen Bewusstseins, Respekts vor dem Wählerwillen, diplomatischen Geschicks und journalistischer Kompetenz. Wir gratulieren.
Und danken den Qualitätsjournalisten dafür, dass sie zuverlässig so schöne Steilvorlagen für Programmbeschwerden liefern.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 16863.html
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Intendant,
eine Weltneuheit in der Fernsehnachrichten-Gestaltung ist zu verzeichnen: Die Tagesschau zeigte am denkwürdigen 9. November 2016 um 20 Uhr (Hauptausgabe, täglich ca. acht Mio. Zuschauer) nach einer knappen Wort-Meldung über den Wahlsieg des US-Republikaners Trump im ersten Filmbeitrag nicht ihn, den Gewinner –
sondern die Verliererin der Wahl, Hillary Clinton. Die durfte noch vor Auszügen aus der Rede des gewählten US-Präsidenten ihre 0815-Floskel in die deutschen Wohnzimmer sagen, dass sie dem Wahlgewinner ihre Zusammenarbeit anbiete und ihm einige Stunden zuvor gratuliert habe.
Großartig. Das gab´s ja noch nie. Zwar wird H. Clinton in den kommenden vier Jahren in allen für Deutschland wesentlichen Aspekten der US-Politik gar keine Rolle mehr spielen, D. Trump dafür umso mehr. Aber in der Tagesschau ist fast alles möglich ...
Die Gestaltung dieser TS-20-Uhr-Ausabe ist eine redaktionelle Meisterleistung, ein überzeugender Beweis für politischen Sachverstand, Gespür für das Wesentliche, stimmige Nachrichtengewichtung und angemessene Nachrichtenakzentuierung.
Was zeigt uns das? Wählen Sie bitte aus (Mehrfachankreuzen ist möglich):
Dass die Redaktion nur ihrem kriegsagitatorischen Gewohnheitstrieb „pro Clinton“ folgte?
Dass ARD-aktuell weidlich die letzte Chance nutzte, ihre Schlagseite auch in dieser Wahlberichterstattung zu beweisen?
Dass die Redaktion einen weiteren Beleg dafür geben wollte, dass unsere zwei Programmbeschwerden wegen der Clinton-Bevorzugung berechtigt waren?
Dass Dr. Gniffke derlei Fehlgriffe zwar gewohnheitsmäßig leugnet, aber trotzdem jederzeit einen Knieschuss schafft?
Oder wollte ARD-aktuell nur wieder mal den Schulterschluss mit der politischen Elite unseres Landes praktizieren?
Zeigen, dass die Tagesschau-Redaktion absichtlich ebenso vollkommen bescheuert reagiert wie unsere Berliner Politdarsteller?
Ministerin U.v.d, Leyen: „Ich bin schwer schockiert“.
Minister Steinmeier (sogar unter Verzicht auf die minimale diplomatische Höflichkeit eines Glückwunschs): "Ich will nichts schön reden. Nichts wird einfacher, vieles wird schwieriger",
Kanzlerin Merkel: Deutschland und Amerika „… durch Werte verbunden: Demokratie, Freiheit, Respekt vor dem Recht und der Würde des Menschen – unabhängig von Herkunft, Hautfarbe, Religion, Geschlecht, sexueller Orientierung oder politischer Einstellung. Auf der Basis dieser Werte biete ich dem künftigen Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, Donald Trump, eine enge Zusammenarbeit an.“ (Die gleiche werteorientierte enge Zusammenarbeit pflegt die Kanzlerin bekanntlich mit dem türkischen Präsidenten Erdogan, aber darauf aufmerksam zu machen wäre für ARD-aktuell nicht so schicklich).
Minister Sigmar Gabriel, SPD: Populisten das Wasser abgraben, „… Trump ist auch eine Warnung an uns“.
Cem Özdemir, Parteivorsitzender, Grüne: „Ich bin schockiert“.
Dietmar Bartsch, Fraktionsvorsitzender PDL: „Ein Schwarzer Tag für die USA und für die Welt“.
K. Göring-Eckardt und A. Hofreiter, Grünen-Fraktionsvorsitzende: "... reibungslose Fortsetzung der deutsch-amerikanischen Zusammenarbeit nur schwer vorstellbar".
Begnadet, alle miteinander! Welch eine prachtvolle Demonstration demokratischen Bewusstseins, Respekts vor dem Wählerwillen, diplomatischen Geschicks und journalistischer Kompetenz. Wir gratulieren.
Und danken den Qualitätsjournalisten dafür, dass sie zuverlässig so schöne Steilvorlagen für Programmbeschwerden liefern.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer