Cyberangriff gegen die Telekom

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Maren
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Cyberangriff gegen die Telekom

Beitrag von Maren »

Cyberangriff gegen die Telekom

Tagesschau 29.11.2016 und 23.2.17
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17181.html

Sehr geehrte Damen und Herren des NDR-Rundfunkrates,

am 29.11.2016 berichtete die Tagesschau über den Cyber-Angriff gegen die Telekom. Zwar wurde in dem Beitrag nicht direkt gesagt, dass "die Russen“ dahinter steckten und verantwortlich seien. Dennoch wurde mit dem Hinweis des Nachrichtensprechers Verdacht geweckt und ein Zusammenhang imaginiert:

„Auch von Politikern wird ein besserer Schutz vor Cyberangriffen angemahnt… Mit Blick auf die Bundestagswahl im kommenden Jahr warnte zudem der Präsident des Bundesnachrichtendienstes Kahl vor Hackerangriffen und Kampagnen zur Desinformation, die aus Russland gesteuert würden."

Danach kam dann die ARD-aktuell-Queen A.Merkel unkommentiert weiter zu Wort:

„Ich sage einfach, solche Cyberangriffe, auch solche wie des inner Doktrin ja auch Russlands heißt ‚Hybride Auseinandersetzungen‘ gehören heute zum Alltag und wir müssen lernen, damit umzugehen.“

Jetzt sollte selbst dem dümmsten Rezipienten klargeworden sein, dass es die Russen waren, die an der Telekom-Leitung gefummelt hatten, nicht wahr? Die Korrespondentin M. v. Mallinrodt verwies denn auch am Schluss ihres Beitrags dann noch einmal zusammenfassend auf die "bösen" Russen. Fake-News total.

Statt sachlicher Informationen verbreitete ARD einmal mehr faktenfreie Diffamierungen, Suggestionen und Beschuldigungen. Dabei nutzt man die Manipulationsmethode "opportune Zeugen" in der Person der Kanzlerin.

In den Programmrichtlinien heisst es unmißverständlich:

"Zur journalistischen Sorgfalt gehört, dass Tatsachenbehauptungen überprüft werden; Vermutungen sind als solche zu kennzeichnen. Sind für eine kritisch analytische Sendung Tatsachenbehauptungen vorgesehen, die sich gegen eine Person oder Institution richten, so gehört es zur sorgfältigen Vorbereitung der Sendung, die Betroffenen soweit erforderlich und möglich zu hören und deren Auffassung nicht außer Acht zu lassen."

Bei der Verdächtigung als Ersatz für saubere Berichterstattung ist weder die russische Regierung als zumindest indirekt Beschuldigte gehört noch sind die Anschuldigungen als blanke Vermutung gekennzeichnet worden.

Inzwischen hat sich herausgestellt, dass der Angriff auf die Telekom einen ganz anderen Urheber hatte: Ein Brite wurde unter dringendem Tatverdacht verhaftet. Es ist demnach deutlich belegt worden, dass die antirussischen bösartigen Verdächtigungen dem Fake-News-Repertoire der Gniffke-Show entnommen waren. Eine Klarstellung kam nicht, obwohl dies zur journalistischen Sorgfaltspflicht gehört hätte - von journalistischem Anstand ist unter Bezug auf ARD.aktuell ohnehin längst keine Rede mehr möglich.

Es liegen zugleich zwei Verstöße in zwei Sendungen gegen staatsvertragliche Bestimmungen vor.

F. Klinkhammer, V. Bräutigam
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Maren
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Re: Cyberangriff gegen die Telekom

Beitrag von Maren »

Antwort des Chfredakteurs von ARD-aktuell, Dr. Gniffke:
Telekom_geschwärzt.pdf
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Maren
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Re: Cyberangriff gegen die Telekom

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Damen und Herren des NDR-Rundfunkrates,

der Chefredakteur fährt erneut auf falschem Gleis. Er behauptet in seiner Stellungnahme vom 17.3.2017:

„Sie (die Beschwerdeführer) unterstellen, die Redaktion habe Russland als Schuldigen der Hacker-Attacke ausgemacht und entsprechend dargestellt.

Das ist unzutreffend. Wir haben formuliert:

„Zwar wurde in dem Beitrag nicht direkt gesagt, dass "die Russen“ dahinter steckten und verantwortlich seien. Dennoch wurde mit dem Hinweis des Nachrichtensprechers Verdacht geweckt und ein Zusammenhang imaginiert“, dann folgen die Aussagen der „opportunen Zeugen“, die die Russen als Bösewichter sehen. Am Schluss des Beitrages fasst die ARD-Journalistin dann zusammen, was die Rezipienten denken soll: Der Russe war es wohl gewesen.

Wie beim Thema "Russische Einmischung in US-Wahlkampf", bei dem jede kleine Nachricht, jedes Gerücht, jede, auch die absurdeste Aussage eines Politikers, eines Sängers oder Schauspielers, ja jedes (zumeist bereits pensionierten) Geheimdienstlers veröffentlicht und gesendet wird, sollte auch hier die "neue Sau im Dorf", die Telekom-Story, dazu führen, Russland weiter in Misskredit zu bringen. Das Propaganda-Instrument: So lange und so oft es geht, Negativbehauptungen wiederholen, und seien sie noch so absurd - bis sie vom Rezipienten als Wahrheit, als Fakt wahrgenommen werden. Der willige Vollstreckerpart von ARD-aktuell besteht darin, diskriminierende Gerüchte in deutsche Wohnzimmer zu tragen und danach zu behaupten, es handele sich um korrekten Journalismus, denn die Gerüchte hätten ja nicht sie, sondern andere erfunden.

Es ist das Gegenteil von dem, was der Chefredakteur angesichts der aktuellen Diskussion über die Zukunft von ARD-aktuell als deren Aufgabe formuliert:

„Wir sollen Informationen über relevante Fragen des Zeitgeschehens vermitteln und damit den „Brennstoff“ für den gesellschaftlichen Diskurs liefern. Jede Bürgerin, jeder Bürger dieses Landes soll sich auf der Basis von Informationen ein eigenes Urteil bilden, soll an politischen Prozessen partizipieren können und – wenn sie/er will – sich engagieren. Diese Funktion erfüllt die Tagesschau nur, wenn sie unvoreingenommen berichtet und den Leuten keine Meinung unterjubelt.

Leider fallen ihm so schön formulierte Postulate nur bei öffentlicher Selbstdarstellung ein. Dass sie den Arbeitsalltag der Redaktion bestimmen, lässt sich beim besten Willen nicht behaupten. Im Netz hat er entsprechend Spott geerntet.

F. Klinkhammer, V. Bräutigam
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