UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Hier veröffentlichen wir externe Programmbeschwerden mit freundlicher Genehmigung der Beschwerdeführer. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Beschwerden thematisierten Anliegen ausschließlich in der Verantwortung der jeweiligen Beschwerdeführer liegen und diese nicht automatisch die Meinung der Forenbetreiber wiederspiegeln.
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Maren
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UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Damen und Herren des NDR-Rundfunkrates,

hiermit erhebe ich Programmbeschwerde gegen folgenden Beiträge:

http://www.tagesschau.de/multimedia/vid ... 68635.html
http://www.tagesschau.de/ausland/unicef-syrien-101.html
"UNICEF zu Krieg in Syrien - Kinder werden zu Zielen"
Auch eine Halbwahrheit ist Manipulation, und noch dazu einmal mehr in unglaublich zynischem und menschenverachtendem Kontext: Tote Kinder im Jemen sind ARD-aktuell nichts wert.

UNICEF hat auch auf die Situation der Kinder im Jemen aufmerksam gemacht:

"Mehr als 1500 Kinder sollen während des zweijährigen Konflikts im Jemen getötet worden sein. Weitere 2450 Kinder seien infolge der Kämpfe verstümmelt worden. Das teilten die Vereinten Nationen mit." AFP
(...)

http://www.spiegel.de/politik/ausland/b ... 38614.html
http://www.zeit.de/politik/ausland/2017 ... abien-iran
http://www.stern.de/news/unicef--mehr-a ... 67700.html
http://www.wochenblatt.de/nachrichten/w ... t29,430111
http://www.n-tv.de/ticker/Unicef-Tausen ... 44625.html
http://politikschau.com/unicef-mehr-als ... -im-jemen/
http://wordpress.nibis.de/testing/2017/ ... -im-jemen/
http://umwelt-panorama.de/news.php?newsid=418211
https://www.msn.com/de-at/nachrichten/o ... ar-AAoklzb
https://www.spin.de/news/unicef_mehr_al ... n_getoetet
http://www.tt.com/panorama/gesellschaft ... %B6tet.csp

Der Sender der Bundesregierung, ARD-aktuell, selektiert UNICEF-Berichte, denn die deutsche Bundesregierung ist durch ihre fortgesetzten Waffenexporte an das islamistische Regime Saudi-Arabien, das den Krieg im Jemen vom Zaun gebrochen hat und wesentlich verantwortet, mitschuldig an dieser Tragödie. Forderungen nach einem Verbot von Waffenexporten – selbst begrenzt auf die Region des Nahen und Mittleren Ostens – lehnten und lehnen die Bundesregierung in der Vergangenheit bis heute permanent ab.

Fast alle Medien berichten über den UNICEF-Bericht über das Leid der Kinder durch den Krieg im Jemen. ARD-aktuell schert sich einen feuchten Kehricht darum.

Ein klarer Verstoß gegen den Rundfunkstaatsvertrag.

Bernhard Moser
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Maren
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Re: UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Beitrag von Maren »

Von: publikumsservice@tagesschau.de
Betreff: Ihre Nachricht vom 20.03.2017

Sehr geehrter Herr Moser,

vielen Dank für Ihre E-Mail vom 20.03.2017.

Sie kritisieren, dass ARD-aktuell am 13.03.2017 zwar über UNICEF-Zahlen zur Situation der Kinder in Syrien, aber einen Tag später nicht über die Lage der Kinder im Jemen berichtet habe.

Wie Sie auf tagesschau.de selbst hätten nachlesen können, hat ARD-aktuell bereits im Februar die Situation der Kinder in Afrika, u. a. im Jemen, thematisiert. Damals hatte das UN-Kinderhilfswerk UNICEF vor dem Hungertod von 1,4 Millionen Kindern gewarnt:

http://www.tagesschau.de/ausland/hunger ... r-101.html

Auch anlässlich der Kämpfe im Jemen hat ARD-aktuell über das Leid der Kinder dort berichtet, z. B. Ende Januar 2017 oder im Dezember 2016:

http://www.tagesschau.de/ausland/jemen-551.html
http://www.tagesschau.de/ausland/jemen- ... l-101.html

Bitte bedenken Sie: Jeden Tag wird bei ARD-aktuell aufs Neue darüber diskutiert und gerungen, über welche Ereignisse in welchem Umfang berichtet wird. Nachrichten zu machen, bedeutet stets, Nachrichten zu gewichten und eine Auswahl zu treffen, denn aus Tausenden von Meldungen muss zwangsläufig eine Auswahl getroffen werden. ARD-aktuell ist sich dieser Tatsache bewusst, und wir gehen so verantwortungsvoll wie wir können damit um. Dabei sind wir keiner politischen Instanz, Partei oder sonstigen Interessengruppen verpflichtet. Das öffentlich-rechtliche ARD-Gemeinschaftsprogramm wird aus Rundfunkbeiträgen finanziert und arbeitet frei von staatlicher Einflussnahme. Ob und in welchem Umfang über ein Thema berichtet wird, hängt auch davon ab, was sich an dem jeweiligen Tag noch alles ereignet hat. So kommt es vor, dass bestimmte Begebenheiten an einem Tag Einzug in unser Nachrichtenangebot erhalten, an einem anderen Tag dagegen nicht. Die Relevanz eines Themas ist gewissermaßen relativ und kann nur im Zusammenhang mit anderen tagesaktuellen Themen bewertet werden.

Natürlich kann man geteilter Meinung darüber sein, für wie wichtig man welche Themen hält. Wir versichern Ihnen aber, dass wir uns tagtäglich bemühen, unsere Zuschauer möglichst umfassend über das Weltgeschehen zu informieren.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Kai Gniffke
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Maren
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Re: UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Damen und Herren des NDR-Rundfunkrates,

hiermit lasse ich Ihnen erneut meine Programmbeschwerde über den UNICEF-Bericht vom 14.3.2017 über die durch den Krieg im Jemen bisher getöteten Kinder zukommen und protestiere gleichzeitig: Ich habe eine Beschwerde über eine Fehlleistung von ARD-aktuell (neueste UNICEF-Zahlen über das Kinderelend im bomadierten Jemen verschwiegen) an Sie, den NDR-Rundfunkrat gesendet, nicht an den dafür verantwortlichen Chefredakteur Dr. Gniffke.
Auf sein menschenverachtendens Verteidigungsplädoyer lege ich keinen Wert, sondern ich bestehe auf einen Befund von Ihnen, des dafür zuständigen Rundfunkrates.

Im übrigen "verteidigt" sich der verantwortliche Chefredakteur mit einem unglaublich schäbigen Ablenkungsversuch, indem er einen wochenalten Bericht über das Elend der Kinder in Afrika als Beleg dafür nennt, dass er seiner aktuellen Beitragspflicht über die Jemen-Kinder-Nachricht der UNICEF nachgekommen wäre. Das ist falsch!
In dem neuesten UNICEF-Bericht wird explizit auf die Folgen der Bombardierung durch Saudi-Arabien hingewiesen: Mehr als 1500 tote Kinder! Alle berichteten über diese neueste Meldung. Außer der dazu rechtlich verpflichtete Sender
ARD-aktuell.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Moser
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Maren
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Re: UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Beitrag von Maren »

Betreff: Ihr Schreiben vom 04.04.2017
Sehr geehrter Herr Moser,

ich bestätige den Eingang Ihrer o.g. E-Mail.

Jede Zuschrift, die den Rundfunkrat erreicht, wird von mir im Rahmen meiner Geschäftsführung als Vorsitzende des Rundfunkrates auf ihren Inhalt hin überprüft und sodann einer entsprechenden Bearbeitung zugeführt.

Nach Prüfung Ihrer Zuschrift habe ich Ihre E-Mail der zuständigen Redaktion im NDR übersandt. Für mich ist der Vorgang damit abgeschlossen.

Ich bitte ich Sie daher, sich bezüglich Ihrer Kritik an der Stellungnahme an die entsprechende Redaktion zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen

Ursula Thümler
Vorsitzende NDR Rundfunkrat

_____________________________
NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
Gremienbüro

Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel. (040) 4156-3506
Fax (040) 4156-3452
E-Mail: gremienbuero-beschwerden@ndr.de
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Maren
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Re: UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Beitrag von Maren »

An: Rohrbach, Christian (STK-RL 205)
Betreff: Programmbeschwerde und keine Zuschauerpost

Sehr geehrte Damen und Herren,

die Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates versucht, eine förmliche Beschwerde über ein Programmangebot bei ARD-aktuell einfach als Zuschauerpost umzudeuten, sendet meine Beschwerde entgegen meiner Absicht an die fehlerverursachende Redaktion und lässt mich aufgrund meines Protestes gegen diesen offenkundigen Missbrauch wissen, für sie sei die Angelegenheit damit erledigt. Ich wünsche allerdings mit meiner Beschwerde den NDR-Rundfunkrat zu befassen und nicht lediglich eine Gremienvorsitzende, die ihre Aufgabe offenbar darin sieht, den Rundfunkrat von seiner Funktion zu entlasten, sich mit Programmbeschwerden zu befassen.

Ich möchte den Vorfall auf diesem Weg von der Rechtsaufsicht geprüft sehen und bitte daher, mir mitzuteilen, seit wann das in §13 NDR Staatsvertrag verankerte Eingaberecht beim Rundfunkrat derart seines Sinnes beraubt werden darf, dass eine Verfahrensweise wie hier zu sehen praktiziert werden darf.

Mit freundlichen Grüßen
Bernhard Moser
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Re: UNICEF zu Krieg in Syrien Kinder werden zu Zielen

Beitrag von Maren »

Sehr geehrter Herr Moser,

die Vorgehensweise des NDR-Rundfunkrates bzw. seines Vorstandes steht nicht im Widerspruch zu Bestimmungen des NDR-Staatsvertrags oder der betreffenden Geschäftsordnung. Ein zu rügender Verstoß liegt deshalb nicht vor.

Mit freundlichen Grüßen

Im Auftrag
Christian Rohrbach
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