"Russland hat sich dreist eingemischt"
Verfasst: 27. Mai 2017, 11:56
Sehr geehrter Intendant,
in dem Beitrag "Russland hat sich dreist eingemischt" heisst es:
"Viele US-Beobachter fanden das, was in den Russland-Untersuchungsausschüssen nicht dementiert wurde, weit interessanter als das, was gesagt wurde.
Gefragt nach Hinweisen auf Geheimabsprachen zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und staatlichen Stellen in Russland, antwortete Ex-CIA-Direktor John Brennan vor dem Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses: "Ich erhielt Informationen und Geheimdiensterkenntnisse, die Kontakte und Austausch zwischen offiziellen Vertretern Russlands und Personen in den USA enthüllten, die mit der Trump-Kampagne zu tun hatten."
Brennan sagte, er habe Russland gewarnt.
Er wisse nicht, ob es geheime Absprachen zwischen Trumps Team und der russischen Seite gegeben habe. Aber Russland habe sich dreist in die US-Wahl eingemischt. Bereits im vergangenen Sommer habe er Russland vor einer Einflussnahme gewarnt und weitere Geheimdienste informiert.
In einem Gespräch mit dem Direktor des russischen Geheimdienstes FSB habe er darauf hingewiesen, dass der Versuch einer Einflussnahme auf die US-Wahlen die Aussicht auf eine rasche Verbesserung der amerikanisch-russischen Beziehungen zerstören würde.
Ob er denn Kenntnis davon habe, dass Mitarbeiter der Trump-Kampagne falsche Angaben über ihre Kontakte gemacht haben, wollte ein Abgeordneter wissen. Brennan leugnete nicht, sondern antwortete:
"So etwas kann man in geschlossener Sitzung weiter verfolgen."
In diesem Beitrag manipuliert ARD-aktuell erneut gröblichst:
Der Satz "Viele US-Beobachter fanden das, was in den Russland-Untersuchungsausschüssen nicht dementiert wurde, weit interessanter als das, was gesagt wurde“ hat keinerlei faktischen Gehalt, sondern er vermittelt einen Schlagschatten in Form bloß vermuteteter illegaler Beziehungen zwischen Trumps Wahlkampfteam und staatlichen russischen Stellen, bezieht sich dabei jedoch ausdrücklich auf anonyme US-Beobachter, die angeblich Nicht-Gesagtes „interessanter fanden“. Was hier als Nachricht ausgegeben wird, ist an journalistischen Grundsätzen gemessen geradezu unterirdisch niveaulos.
Die Passage "Ob er (Brennan) denn Kenntnis davon habe, dass Mitarbeiter der Trump-Kampagne falsche Angaben über ihre Kontakte gemacht haben, wollte ein Abgeordneter wissen. Brennan leugnete nicht, sondern antwortete: "So etwas kann man in geschlossener Sitzung weiter verfolgen.“ ist manipulativ verkürzt.
Brennan hatte zwar bedeutungsschwanger angedeutet, in "geschlossener Sitzung“ konkretere Aussagen machen zu können. Im Bericht der ARD-aktuell fehlt jedoch die unbedingt dazu gehörende Information, dass Brennan auf Nachfrage einräumte, dass er nicht wisse, ob die Kontakte, die es zwischen Personen in Trumps Wahlkampfteam und russischen Staatsangehörigen gab, wirklich "zu einer Zusammenarbeit führten".
In der von ARD-aktuell vermittelten Halbwahrheit steckt eine ganze Irreführungsabsicht.
Die Redaktion verzichtet darüber hinaus auf alle Informationen darüber, welche Glaubwürdigkeit dem Zeugen Brennan beizumessen ist, wie objektiv seine Erklärungen tatsächlich sind. Auch dies widerspricht journalistischen Grundsätzen.
Das Magazin Telepolis führt dazu aus:
"Brennan ist - was Trump anbetrifft - nicht unbedingt ein neutraler Zeuge ohne Belastungseifer: In der Vergangenheit machte er kein großes Geheimnis daraus, dass ihm Hillary Clinton als Präsidentin lieber gewesen wäre. Besucher berichteten sogar von Hillary-for-President-Kaffeetassen in den CIA-Büros. Mit ihr hätte er wahrscheinlich auch seinen Posten behalten, den er sofort nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar 2017 abgeben musste. Der American Spectator mutmaßte deshalb mit Bezug auf eine Geschichte im britischen Guardian, dass Brennan mit britischen und estnischen Geheimdienstlern kooperierte, um Trump zu verhindern. Ein Vorwurf, zu dem sich der ehemalige CIA-Chef bislang nicht äußerte."
Es wundert immer wieder, dass kleine Nachrichten-Magazine wie "Telepolis" (Heise-Verlag) in der Lage sind, vollständig und genau zu berichten, während eine finanziell und personell optimal ausgestattete Nachrichtenredaktion wie ARD-aktuell das offenbar gar nicht erst versucht; das „Flaggschiff der TV-nachrichten“ transportiert vielmehr permanent unvollständige, tendenziöse, halbseidene, russophob getränkte Meldungen, die das Siegel "Fake-news“ verdienen.
Mittels ständiger Wiederholung versucht die Redaktion, diesen Fakes den Anschein von Wahrheit zu geben, die propgandstische Zielsetzung - hier gegen Trump - ist nicht zu übersehen. Die Methode hat eine literarisch belegte Tradition: Heinrich von Kleist schrieb 1809 im "Lehrbuch der französischen Journalistik“: § 6 "Was man dem Volk dreimal sagt, hält das Volk für wahr".
Den Deutschen einzuhämmern (selten mit eigenen Behauptungen, häufig unter Berufung auf irgendwelche vermeintlich Prominente, auf „opportune Zeugen“), die Russen beeinflussten Wahlen in den westlichen Ländern, ohne dass für diesen Vorwurf bis zur Stunde auch nur ein einziger Beweis vorläge, ist Erfüllung eines freiwillig übernommenen Propagandaauftrags. Auftragnehmer sind Chefredakteur Dr. Gniffke und Sie als für den Sender Verantwortlicher, der dem Treiben nicht Einhalt gebietet.
Der Beitrag verstößt gegen das Gebot der Objektivität und der umfassenden Berichterstattung.
In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Bundeszentrale für politische Bildung, die als Propaganda folgende Definition gewählt hat:
"Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt".
Dieses Zitat ist einem Vortrag von Prof. Dr. Mausfeld entnommen.
F. Klinkhammer, V. Bräutigam
in dem Beitrag "Russland hat sich dreist eingemischt" heisst es:
"Viele US-Beobachter fanden das, was in den Russland-Untersuchungsausschüssen nicht dementiert wurde, weit interessanter als das, was gesagt wurde.
Gefragt nach Hinweisen auf Geheimabsprachen zwischen Donald Trumps Wahlkampfteam und staatlichen Stellen in Russland, antwortete Ex-CIA-Direktor John Brennan vor dem Geheimdienstausschuss des Abgeordnetenhauses: "Ich erhielt Informationen und Geheimdiensterkenntnisse, die Kontakte und Austausch zwischen offiziellen Vertretern Russlands und Personen in den USA enthüllten, die mit der Trump-Kampagne zu tun hatten."
Brennan sagte, er habe Russland gewarnt.
Er wisse nicht, ob es geheime Absprachen zwischen Trumps Team und der russischen Seite gegeben habe. Aber Russland habe sich dreist in die US-Wahl eingemischt. Bereits im vergangenen Sommer habe er Russland vor einer Einflussnahme gewarnt und weitere Geheimdienste informiert.
In einem Gespräch mit dem Direktor des russischen Geheimdienstes FSB habe er darauf hingewiesen, dass der Versuch einer Einflussnahme auf die US-Wahlen die Aussicht auf eine rasche Verbesserung der amerikanisch-russischen Beziehungen zerstören würde.
Ob er denn Kenntnis davon habe, dass Mitarbeiter der Trump-Kampagne falsche Angaben über ihre Kontakte gemacht haben, wollte ein Abgeordneter wissen. Brennan leugnete nicht, sondern antwortete:
"So etwas kann man in geschlossener Sitzung weiter verfolgen."
In diesem Beitrag manipuliert ARD-aktuell erneut gröblichst:
Der Satz "Viele US-Beobachter fanden das, was in den Russland-Untersuchungsausschüssen nicht dementiert wurde, weit interessanter als das, was gesagt wurde“ hat keinerlei faktischen Gehalt, sondern er vermittelt einen Schlagschatten in Form bloß vermuteteter illegaler Beziehungen zwischen Trumps Wahlkampfteam und staatlichen russischen Stellen, bezieht sich dabei jedoch ausdrücklich auf anonyme US-Beobachter, die angeblich Nicht-Gesagtes „interessanter fanden“. Was hier als Nachricht ausgegeben wird, ist an journalistischen Grundsätzen gemessen geradezu unterirdisch niveaulos.
Die Passage "Ob er (Brennan) denn Kenntnis davon habe, dass Mitarbeiter der Trump-Kampagne falsche Angaben über ihre Kontakte gemacht haben, wollte ein Abgeordneter wissen. Brennan leugnete nicht, sondern antwortete: "So etwas kann man in geschlossener Sitzung weiter verfolgen.“ ist manipulativ verkürzt.
Brennan hatte zwar bedeutungsschwanger angedeutet, in "geschlossener Sitzung“ konkretere Aussagen machen zu können. Im Bericht der ARD-aktuell fehlt jedoch die unbedingt dazu gehörende Information, dass Brennan auf Nachfrage einräumte, dass er nicht wisse, ob die Kontakte, die es zwischen Personen in Trumps Wahlkampfteam und russischen Staatsangehörigen gab, wirklich "zu einer Zusammenarbeit führten".
In der von ARD-aktuell vermittelten Halbwahrheit steckt eine ganze Irreführungsabsicht.
Die Redaktion verzichtet darüber hinaus auf alle Informationen darüber, welche Glaubwürdigkeit dem Zeugen Brennan beizumessen ist, wie objektiv seine Erklärungen tatsächlich sind. Auch dies widerspricht journalistischen Grundsätzen.
Das Magazin Telepolis führt dazu aus:
"Brennan ist - was Trump anbetrifft - nicht unbedingt ein neutraler Zeuge ohne Belastungseifer: In der Vergangenheit machte er kein großes Geheimnis daraus, dass ihm Hillary Clinton als Präsidentin lieber gewesen wäre. Besucher berichteten sogar von Hillary-for-President-Kaffeetassen in den CIA-Büros. Mit ihr hätte er wahrscheinlich auch seinen Posten behalten, den er sofort nach Trumps Amtsantritt am 20. Januar 2017 abgeben musste. Der American Spectator mutmaßte deshalb mit Bezug auf eine Geschichte im britischen Guardian, dass Brennan mit britischen und estnischen Geheimdienstlern kooperierte, um Trump zu verhindern. Ein Vorwurf, zu dem sich der ehemalige CIA-Chef bislang nicht äußerte."
Es wundert immer wieder, dass kleine Nachrichten-Magazine wie "Telepolis" (Heise-Verlag) in der Lage sind, vollständig und genau zu berichten, während eine finanziell und personell optimal ausgestattete Nachrichtenredaktion wie ARD-aktuell das offenbar gar nicht erst versucht; das „Flaggschiff der TV-nachrichten“ transportiert vielmehr permanent unvollständige, tendenziöse, halbseidene, russophob getränkte Meldungen, die das Siegel "Fake-news“ verdienen.
Mittels ständiger Wiederholung versucht die Redaktion, diesen Fakes den Anschein von Wahrheit zu geben, die propgandstische Zielsetzung - hier gegen Trump - ist nicht zu übersehen. Die Methode hat eine literarisch belegte Tradition: Heinrich von Kleist schrieb 1809 im "Lehrbuch der französischen Journalistik“: § 6 "Was man dem Volk dreimal sagt, hält das Volk für wahr".
Den Deutschen einzuhämmern (selten mit eigenen Behauptungen, häufig unter Berufung auf irgendwelche vermeintlich Prominente, auf „opportune Zeugen“), die Russen beeinflussten Wahlen in den westlichen Ländern, ohne dass für diesen Vorwurf bis zur Stunde auch nur ein einziger Beweis vorläge, ist Erfüllung eines freiwillig übernommenen Propagandaauftrags. Auftragnehmer sind Chefredakteur Dr. Gniffke und Sie als für den Sender Verantwortlicher, der dem Treiben nicht Einhalt gebietet.
Der Beitrag verstößt gegen das Gebot der Objektivität und der umfassenden Berichterstattung.
In diesem Zusammenhang verweisen wir auf die Bundeszentrale für politische Bildung, die als Propaganda folgende Definition gewählt hat:
"Charakteristisch für Propaganda ist, dass sie die verschiedenen Seiten einer Thematik nicht darlegt und Meinung und Information vermischt".
Dieses Zitat ist einem Vortrag von Prof. Dr. Mausfeld entnommen.
F. Klinkhammer, V. Bräutigam