Nachrichtenunterdrückung über ukrainischen Neo-Nazismus
Verfasst: 7. Juli 2017, 20:10
Eingabe: Nachrichtenunterdrückung über ukrainischen Neo-Nazismus
An: "NDR RR VWR" <gremienbuero@ndr.de>
Sehr geehrte Mitglieder des NDR-Rundfunkrates,
dem starken politischen Interesse, das Deutschland gegenüber der Ukraine formuliert, entspricht in keiner Weise, was ARD-aktuell in seinem Programm darüber berichtet. Auch einordnende Informationen über den Kontext und über die Entwicklung in der Urkaine sind ausgesprochen Mangelware, seit sich herausgestellt hat, dass von „mehr Demokratie“ in der Ukraine ebensowenig die Rede sein kann wie von einem politischen Gewinn für die Europäische Union, die bekanntlich als Vorfeld-Organisation der USA und der NATO aktiv an dem Staatsstreich („Maidan Bewegung“) in Kiew beteiligt war. Milliardenbeträge muss die EU nun dafür zahlen, dass Kiew nicht bankrott geht. Vorteile von der Erweiterung des USA-EU-Einflussbereichs haben nur internationale Spekulanten, die derzeit ungehemmt die Ressourcen des Landes plündern. Gleichzeitig wachsen das soziale Elend und die Macht faschistischer Kräfte in dem Land.
Dass der Staatsstreich die Korruption und das Oligarchenunwesen nicht nur nicht beendete und, übel genug, ultranationalistische Figuren in Führungspositionen schwemmte, sondern den Neonazis zunehmenden Einfluss verschafft, wäre angesichts der Kooperationen und europäischen Interferenz dieses tiefbraunen "Packs" unbedingt berichtenswert. Doch ARD-aktuell schweigt über diese Szene und hat diesbezüglich gravierende Verletzungen des Programmauftrags lt. Staatsvertrag zu verantworten. Gleichzeitig erweisen sich das mediale Gedröhne von ARD-aktuell und die Bekenntnisse von Rundfunkräten gegen rechte Entwicklungen in Deutschland als pure Heuchelei.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde jetzt einer der die Stadt prägenden Boulevards umbenannt und trägt nun den Namen eines weltweit berüchtigten Nazis, des Kommandeurs des im II. Weltkrieg aktiven Mörderbataillons „Nachtigall“. Dieser politisch außerordentlich aussagestarke Vorgang fand zwar z.B. in der Schweiz große Aufmerksamkeit, nicht aber das Interesse unserer vorgeblichen Informationssendung ARD-aktuell.
Wir erlauben uns, zu Ihrer Information den gutbürgerlichen schweizerischen Informationsdienst „Infosperber.ch“ in voller Länge zu zitieren. Ein Extrakt aus dessen Artikel hätte unbedingt in eine Tagesschau-Sendung gehört, sie hätte es dann dem Publikum ermöglicht, sich ein realtitätsgerechtes Bild von der Entwicklung in der Ukraine zu machen.
Wir beschweren uns darüber, dass Sie als NDR-Rundfunkräte "nicht darauf hinwirken, dass der NDR seine Aufgaben aus dem Staatsvertrag erfüllt", d.h. die bestehenden Programm- und ARD-Richtlinien zur Sicherung einer "umfassenden" Berichterstattung beachtet (§ 18 Abs. 1 NDR-STV).
Mit freundlichen Grüßen
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
Anlage:
https://www.infosperber.ch/Artikel/Poli ... uchewytsch
So schreibt die Ukraine ihre eigene Geschichte um
Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat eben eine ihrer wichtigsten Strassen umbenannt: auf den Namen eines Nazi-Kollaborateurs.
70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg können wir uns gar nicht mehr vorstellen, was damals in vielen Städten Europas, zum Beispiel in den grossen Städten im Osten, abgelaufen ist. Was etwa Kiew, damals die Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, nach dem Einfall der deutschen Wehrmacht über sich ergehen lassen musste, ist absolut grauenvoll. Ein paar Zahlen dazu, die dortigen Juden betreffend: «Vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt Kiew 350'000 Juden, von denen die meisten rechtzeitig vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht fliehen konnten, so dass beim Einmarsch im September 1941 nur noch 30 Prozent der Juden in der Stadt (ca. 100'000) lebten. Während der deutschen Okkupation im Deutsch-Sowjetischen Krieg, vom 19. September 1941 bis zum 6. November 1943, wurden von den deutschen Besatzern 120'000 bis 160'000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet. Mehr als 33'000 Juden fielen allein dem Massaker in Babin Jar bei Kiew am 29. und 30. September 1941 zum Opfer. 1942 wurde am Nordrand der Stadt das Konzentrationslager Syrez errichtet.»
Kiew nach der Befreiung 1943
Wundert es da, wenn Kiew später eine seiner wichtigsten Strassen – ein Boulevard, wie die Franzosen es nennen würden – nach dem General Nikolai Fjodorowitsch Watutin benannte, jenem General der Sowjetarmee, der in der Abwehr und schliesslichen Vertreibung der deutschen Wehrmacht, auch aus Kiew, eine massgebende Rolle spielte? Und dass Kiew sogar noch im Jahr 2001, zehn Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine, ein ganzes Wohnviertel nach diesem General benannte?
Sic transit gloria mundi – so schnell ändert sich die Welt
Am 30. Juni 1907, genau vor 110 Jahren, wurde er geboren: Roman Schuchewytsch. Ein ukrainischer Ultranationalist – und vor allem ein Kämpfer, zu dessen täglichem Handwerk Mord und Totschlag gehörten. Aktenkundig ist, dass er im Zweiten Weltkrieg auch mit Nazi-Deutschland eng zusammenarbeitete. Zum Beispiel als Kommandant des Bataillons Nachtigall. Gegen Russland, natürlich. In der Ukraine ist Roman Schuchewytsch heute ein bekannter, ja verehrter Mann.
Würden wir in West- und Mitteleuropa alle, die schon mal mit Waffengewalt gegen Russland gekämpft haben, achten oder gar verehren: darunter wären an erster Stelle Hitler und Hunderte andere Faschisten. In der Ukraine aber – in der heutigen Ukraine, notabene – genügt das, sogar ein Nationalheld zu werden. Stepan Bandera und Roman Schuchewytsch gehören zu dieser Gruppe. Beide haben rebelliert und im grossen Stil gemordet, beide haben mit den Nazis zusammengearbeitet, und beide werden heute – im westlichen Teil der Ukraine – als Nationalhelden verehrt. Aus einem einfachen Grund: Sie waren ukrainische Nationalisten und haben – zu gewissen Zeiten – auch gegen die damalige Sowjetunion gekämpft. Nicht nur als Einzelkämpfer, auch als Kommandanten von grossen Untergrund-Organisationen. Das Ziel dieser nationalistischen Organisationen damals war, in der Ukraine alle Nicht-Ukrainer, also insbesondere die Juden, die Russen und die Polen, zu vertreiben oder umzubringen.
Jetzt, aus Anlass des 110. Geburtstages von Roman Schuchewytsch am 30. Juni, hat das Kiewer Stadtparlament – ohne Gegenstimme! – beschlossen, die Avenue General Watutin («Henerala Watutina prospekt») in Avenue Schuchewytsch umzubenennen. Ein Nazi-Kollaborateur übelster Sorte wird zum ukrainischen Nationalheld und erhält als unübersehbares Denkmal eine nach ihm benannte Avenue inmitten der Hauptstadt der Ukraine!
Und was meinen die Nachbarländer?
Natürlich war diese Strassen-Umbenennung schon eine Stunde später ein Thema im russischen Fernsehen. Gemäss den dort verbreiteten Informationen soll – auch nicht erstaunlich – wenigstens Israel gegen diese neue Ehre von Roman Schuchewytsch zwischenzeitlich protestiert haben.
Aber was sagt man in Europa? Etwa in Polen, nachdem Tausende von Polen von Schuchewytsch und seinen Schergen im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach ermordet wurden?
Die EU verschliesst einmal mehr die Augen. Auch die grossen Medien schweigen. Die Ukraine kann noch so viele Faschisten haben, noch so viele Ultranationalisten und Kriegsverbrecher als Helden verehren: ist alles egal. Hauptsache, die Ukraine ist mit Russland verfeindet und ein willkommener Kandidat für die Nato.
Missbrauchte Geschichte
Die Geschichte wird gegenwärtig an mehreren Orten auf der Welt, nicht zuletzt in der Ukraine, neu geschrieben. Nicht mit dem wissenschaftlichen Ziel höherer Objektivität, im Gegenteil: mit dem Ziel, die umgeschriebene Geschichte für politische Zwecke – meist im Sinne von brandgefährlichem Nationalismus – propagandistisch zu missbrauchen.
Zu deutsch: Schuchewytsch, Bandera, unsere Helden!
Es gilt, aus einiger Distanz, diese Entwicklungen genau zu beobachten.
An: "NDR RR VWR" <gremienbuero@ndr.de>
Sehr geehrte Mitglieder des NDR-Rundfunkrates,
dem starken politischen Interesse, das Deutschland gegenüber der Ukraine formuliert, entspricht in keiner Weise, was ARD-aktuell in seinem Programm darüber berichtet. Auch einordnende Informationen über den Kontext und über die Entwicklung in der Urkaine sind ausgesprochen Mangelware, seit sich herausgestellt hat, dass von „mehr Demokratie“ in der Ukraine ebensowenig die Rede sein kann wie von einem politischen Gewinn für die Europäische Union, die bekanntlich als Vorfeld-Organisation der USA und der NATO aktiv an dem Staatsstreich („Maidan Bewegung“) in Kiew beteiligt war. Milliardenbeträge muss die EU nun dafür zahlen, dass Kiew nicht bankrott geht. Vorteile von der Erweiterung des USA-EU-Einflussbereichs haben nur internationale Spekulanten, die derzeit ungehemmt die Ressourcen des Landes plündern. Gleichzeitig wachsen das soziale Elend und die Macht faschistischer Kräfte in dem Land.
Dass der Staatsstreich die Korruption und das Oligarchenunwesen nicht nur nicht beendete und, übel genug, ultranationalistische Figuren in Führungspositionen schwemmte, sondern den Neonazis zunehmenden Einfluss verschafft, wäre angesichts der Kooperationen und europäischen Interferenz dieses tiefbraunen "Packs" unbedingt berichtenswert. Doch ARD-aktuell schweigt über diese Szene und hat diesbezüglich gravierende Verletzungen des Programmauftrags lt. Staatsvertrag zu verantworten. Gleichzeitig erweisen sich das mediale Gedröhne von ARD-aktuell und die Bekenntnisse von Rundfunkräten gegen rechte Entwicklungen in Deutschland als pure Heuchelei.
In der ukrainischen Hauptstadt Kiew wurde jetzt einer der die Stadt prägenden Boulevards umbenannt und trägt nun den Namen eines weltweit berüchtigten Nazis, des Kommandeurs des im II. Weltkrieg aktiven Mörderbataillons „Nachtigall“. Dieser politisch außerordentlich aussagestarke Vorgang fand zwar z.B. in der Schweiz große Aufmerksamkeit, nicht aber das Interesse unserer vorgeblichen Informationssendung ARD-aktuell.
Wir erlauben uns, zu Ihrer Information den gutbürgerlichen schweizerischen Informationsdienst „Infosperber.ch“ in voller Länge zu zitieren. Ein Extrakt aus dessen Artikel hätte unbedingt in eine Tagesschau-Sendung gehört, sie hätte es dann dem Publikum ermöglicht, sich ein realtitätsgerechtes Bild von der Entwicklung in der Ukraine zu machen.
Wir beschweren uns darüber, dass Sie als NDR-Rundfunkräte "nicht darauf hinwirken, dass der NDR seine Aufgaben aus dem Staatsvertrag erfüllt", d.h. die bestehenden Programm- und ARD-Richtlinien zur Sicherung einer "umfassenden" Berichterstattung beachtet (§ 18 Abs. 1 NDR-STV).
Mit freundlichen Grüßen
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
Anlage:
https://www.infosperber.ch/Artikel/Poli ... uchewytsch
So schreibt die Ukraine ihre eigene Geschichte um
Die ukrainische Hauptstadt Kiew hat eben eine ihrer wichtigsten Strassen umbenannt: auf den Namen eines Nazi-Kollaborateurs.
70 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg können wir uns gar nicht mehr vorstellen, was damals in vielen Städten Europas, zum Beispiel in den grossen Städten im Osten, abgelaufen ist. Was etwa Kiew, damals die Hauptstadt der Ukrainischen Sozialistischen Sowjetrepublik, nach dem Einfall der deutschen Wehrmacht über sich ergehen lassen musste, ist absolut grauenvoll. Ein paar Zahlen dazu, die dortigen Juden betreffend: «Vor dem deutschen Überfall auf die Sowjetunion zählte die Stadt Kiew 350'000 Juden, von denen die meisten rechtzeitig vor dem Einmarsch der deutschen Wehrmacht fliehen konnten, so dass beim Einmarsch im September 1941 nur noch 30 Prozent der Juden in der Stadt (ca. 100'000) lebten. Während der deutschen Okkupation im Deutsch-Sowjetischen Krieg, vom 19. September 1941 bis zum 6. November 1943, wurden von den deutschen Besatzern 120'000 bis 160'000 sowjetische Kriegsgefangene und Zivilisten (vor allem Juden) in Kiew ermordet. Mehr als 33'000 Juden fielen allein dem Massaker in Babin Jar bei Kiew am 29. und 30. September 1941 zum Opfer. 1942 wurde am Nordrand der Stadt das Konzentrationslager Syrez errichtet.»
Kiew nach der Befreiung 1943
Wundert es da, wenn Kiew später eine seiner wichtigsten Strassen – ein Boulevard, wie die Franzosen es nennen würden – nach dem General Nikolai Fjodorowitsch Watutin benannte, jenem General der Sowjetarmee, der in der Abwehr und schliesslichen Vertreibung der deutschen Wehrmacht, auch aus Kiew, eine massgebende Rolle spielte? Und dass Kiew sogar noch im Jahr 2001, zehn Jahre nach der Unabhängigkeitserklärung der Ukraine, ein ganzes Wohnviertel nach diesem General benannte?
Sic transit gloria mundi – so schnell ändert sich die Welt
Am 30. Juni 1907, genau vor 110 Jahren, wurde er geboren: Roman Schuchewytsch. Ein ukrainischer Ultranationalist – und vor allem ein Kämpfer, zu dessen täglichem Handwerk Mord und Totschlag gehörten. Aktenkundig ist, dass er im Zweiten Weltkrieg auch mit Nazi-Deutschland eng zusammenarbeitete. Zum Beispiel als Kommandant des Bataillons Nachtigall. Gegen Russland, natürlich. In der Ukraine ist Roman Schuchewytsch heute ein bekannter, ja verehrter Mann.
Würden wir in West- und Mitteleuropa alle, die schon mal mit Waffengewalt gegen Russland gekämpft haben, achten oder gar verehren: darunter wären an erster Stelle Hitler und Hunderte andere Faschisten. In der Ukraine aber – in der heutigen Ukraine, notabene – genügt das, sogar ein Nationalheld zu werden. Stepan Bandera und Roman Schuchewytsch gehören zu dieser Gruppe. Beide haben rebelliert und im grossen Stil gemordet, beide haben mit den Nazis zusammengearbeitet, und beide werden heute – im westlichen Teil der Ukraine – als Nationalhelden verehrt. Aus einem einfachen Grund: Sie waren ukrainische Nationalisten und haben – zu gewissen Zeiten – auch gegen die damalige Sowjetunion gekämpft. Nicht nur als Einzelkämpfer, auch als Kommandanten von grossen Untergrund-Organisationen. Das Ziel dieser nationalistischen Organisationen damals war, in der Ukraine alle Nicht-Ukrainer, also insbesondere die Juden, die Russen und die Polen, zu vertreiben oder umzubringen.
Jetzt, aus Anlass des 110. Geburtstages von Roman Schuchewytsch am 30. Juni, hat das Kiewer Stadtparlament – ohne Gegenstimme! – beschlossen, die Avenue General Watutin («Henerala Watutina prospekt») in Avenue Schuchewytsch umzubenennen. Ein Nazi-Kollaborateur übelster Sorte wird zum ukrainischen Nationalheld und erhält als unübersehbares Denkmal eine nach ihm benannte Avenue inmitten der Hauptstadt der Ukraine!
Und was meinen die Nachbarländer?
Natürlich war diese Strassen-Umbenennung schon eine Stunde später ein Thema im russischen Fernsehen. Gemäss den dort verbreiteten Informationen soll – auch nicht erstaunlich – wenigstens Israel gegen diese neue Ehre von Roman Schuchewytsch zwischenzeitlich protestiert haben.
Aber was sagt man in Europa? Etwa in Polen, nachdem Tausende von Polen von Schuchewytsch und seinen Schergen im Zweiten Weltkrieg und in den Jahren danach ermordet wurden?
Die EU verschliesst einmal mehr die Augen. Auch die grossen Medien schweigen. Die Ukraine kann noch so viele Faschisten haben, noch so viele Ultranationalisten und Kriegsverbrecher als Helden verehren: ist alles egal. Hauptsache, die Ukraine ist mit Russland verfeindet und ein willkommener Kandidat für die Nato.
Missbrauchte Geschichte
Die Geschichte wird gegenwärtig an mehreren Orten auf der Welt, nicht zuletzt in der Ukraine, neu geschrieben. Nicht mit dem wissenschaftlichen Ziel höherer Objektivität, im Gegenteil: mit dem Ziel, die umgeschriebene Geschichte für politische Zwecke – meist im Sinne von brandgefährlichem Nationalismus – propagandistisch zu missbrauchen.
Zu deutsch: Schuchewytsch, Bandera, unsere Helden!
Es gilt, aus einiger Distanz, diese Entwicklungen genau zu beobachten.