Kommentar von Bernd Großheim zur Ermordung des russischen Politikers Nemzow

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Maren
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Kommentar von Bernd Großheim zur Ermordung des russischen Politikers Nemzow

Beitrag von Maren »

Sehr geehrte Damen, sehr geehrte Herren,

Mit großem Entsetzen habe ich den von Ihnen ausgestrahlten Kommentar von Bernd Großheim zur Ermordung des russischen Politikers Nemzow gehört. Herr Großheim nimmt in gröbster Weise Vorverurteilungen vor, die in Zeiten, in denen es doch eigentlich um Entspannung auch in Worten gehen müsste, höchst befremdlich erscheinen. Mit Journalismus, gar mit Aufklärung hat diese Hassrede auf Rußland selbstverständlich nichts mehr gemein. Von dem Prinzip der Ausgewogenheit, den vielleicht auch ein Kommentar zumindest ansatzweise einhalten müsste, ist Herr Großheim Lichtjahre entfernt. Seine Charakterisierung der russischen Politik und Gesellschaft erscheint mir als eine pure Projektion, lokalisiert Sie doch alles Negative im finsteren Osten, während der so genannte Westen in grellem aufgeklärten Licht erscheint. Der Kommentar reiht sich ein in die traurige Kette der seit Sotschi losgetretenen Hetze gegen Rußland, während der so genannte Westen seine Hände in Unschuld wäscht.

Herr Großheims Unterstellung, der Hass habe in der russischen Gesellschaft Einzug gehalten, wird mit einer Leidenschaft vorgetragen, die ihrerseits Hass durchscheinen lässt.

Der eigentliche Skandal liegt jedoch darin, dass Ihr Sender bzw. die Redaktion dieser Sendung einen derartigen Kommentar zu einer Sendezeit ausstrahlen lässt, zu der die meisten Hörerinnen und Hörer vermutlich das Radio eingeschaltet haben. Die Differenz zwischen veröffentlichter und öffentlicher Meinung dürfte Ihnen sicherlich bekannt sein. Mit Ihren Sendungen tragen Sie zu einem weiteren Auseinanderklaffen zwischen beiden bei und schüren Misstrauen in die "Medien", das ja leider allzu berechtigt ist angesichts der Unwahrheiten, Halbwahrheiten und Verdrehungen, die sie uns zumuten.

MfG
XXXXX
Bücherleser

Re: Kommentar von Bernd Großheim zur Ermordung des russischen Politikers Nemzow

Beitrag von Bücherleser »

Hierzu paßt als Paradebeispiel für eine suggestive Fragetechnik das Interview im Deutschlandfunk,
in welchem Sandra Schulz den Europapolitiker der Linken Helmut Scholz geradezu nötigen möchte,
in den Chor der Putin-Vorverurteiler mit einzustimmen:

http://www.deutschlandfunk.de/russland- ... _id=313105

Von insgesamt acht Fragen zielen ganze sieben(!) darauf ab, Herrn Scholz eine Zustimmung zu der Hypothese, Putin sei zumindestens indirekt für den Mord verantwortlich, abzuringen.
Sein Hinweis, daß auch die Oppositionskreise, zu denen Nemzow gehörte, mit zu einem gesellschaftlichen Klima beigetragen haben, welches diesen Mord möglich machte, werden von ihr sinnverdrehend wiedergegeben und müssen von ihm wiederholt richtiggestellt werden.
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