Balfour Erklärung: Folgenreicher Brief

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MrMadMarkus

Balfour Erklärung: Folgenreicher Brief

Beitrag von MrMadMarkus »

https://www.ard-telaviv.de/folgenreicher-brief/
Vor 100 Jahren legte der britische Außenminister Balfour mit einem Dokument den Grundstein für die Gründung Israels. ... Die arabische Seite stimmte der Erklärung 1919 zwar zu, aber nur unter der Bedingung, dass Großbritannien den Arabern die Unabhängigkeit gewährt, was nie geschah.
Das ist nicht nur falsch, sondern gleich mehrfach falsch.

Auf dem nicht-türkischen Territorium des untergegangenen Osmanischen Reichs wurden vier arabische Staaten gegründet: Syrien, Libanon, Irak und Jordanien. Schon deswegen ist die Aussage Unsinn.

Ein besonderer Umstand macht sie zu doppeltem Unsinn. Einer der arabischen Staaten wurde auf Territorium gegründet, dass eigentlich für die Gründung des einzigen jüdischen Staates gedacht war. 1923 wurden 75% des Territoriums Palästinas abgetrennt und zum arabischen Jordanien gemacht.

Und last but not least haben die Araber damals wie heute jüdische Souveränität vehement abgelehnt.


http://myrightword.blogspot.de/2017/05/ ... syria.html

http://www.israelnationalnews.com/News/News.aspx/150913
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2889
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Registriert: 1. Dezember 2014, 20:52

Zur Geschichte des Israel-Palästina-Konfliktes

Beitrag von 2889 »

Zum Verständnis des Israel-Palästina-Konfliktes sind zwei historische Ereignisse wesentlich:
1. Das Sykes-Picot-Abkommen von 1916
2. Die Balfour-Deklaration von 1917


Das Sykes-Picot-Abkommen vom 16. Mai 1916 war eine geheime Übereinkunft zwischen den Regierungen Großbritanniens und Frankreichs, durch die deren koloniale Interessengebiete im Nahen Osten nach der Zerschlagung des Osmanischen Reiches im Ersten Weltkrieg festgelegt wurden.
Das Abkommen wurde von dem französischen Diplomaten François Georges-Picot und dem Engländer Mark Sykes ausgehandelt.

Großbritannien wurde die Herrschaft über ein Gebiet zuerkannt, das insgesamt etwa dem heutigen Jordanien, dem Irak und dem Gebiet um Haifa entspricht. Frankreich übernahm die Herrschaft über die Südost-Türkei, den Nordirak, Syrien und den Libanon. Jedes Land konnte die Staatsgrenzen innerhalb seiner Einflusszone frei bestimmen.
Das später Palästina genannte Gebiet wurde unter internationale Verwaltung gestellt.

Das Sykes-Picot-Abkommen stand inhaltlich zur Hussein-McMahon-Korrespondenz der Jahre 1915/16 im Widerspruch. Während in der Korrespondenz den Arabern die Unterstützung Großbritanniens im Falle einer Revolte gegen das Osmanische Reich zugesagt und die Anerkennung einer anschließenden arabischen Unabhängigkeit in Aussicht gestellt worden war, teilten Frankreich und Großbritannien weite Teile des arabischen Territoriums unter sich auf.

Der Libanon, Syrien, der Irak und Jordanien erhielten ihre volle staatliche Unabhängigkeit erst gut 30 Jahre später, als die Kolonialreiche der Briten und Franzosen nach dem 2. Weltkrieg zu zerfallen begannen.


In der Balfour-Deklaration vom 2. November 1917 erklärte sich Großbritannien einverstanden mit dem 1897 festgelegten Ziel des Zionismus, in Palästina eine „nationale Heimstätte“ des jüdischen Volkes zu errichten. Dabei sollten die Rechte bestehender nicht-jüdischer Gemeinschaften gewahrt bleiben. Zum damaligen Zeitpunkt befand sich Palästina noch im Machtbereich der Osmanen.
Der britische Außenminister Lord Arthur James Balfour sandte die Zusage der britischen Regierung in Form eines Briefes an Lord Lionel Walter Rothschild, 2. Baron Rothschild, einen prominenten britischen Zionisten.

Britische Interessen, die zu dieser Zusage geführt hatten, waren sowohl mit dem laufenden Weltkrieg verbunden wie auch mit langfristigen Überlegungen. Das Kabinett versprach sich von dieser Erklärung die Unterstützung zionistischer Organisationen in aller Welt in seinen Kriegsanstrengungen gegen die Mittelmächte, vor allem in den USA und in Russland.
Zu diesen akuten Interessen auf Weltebene traten die langfristigen in der Region selbst, bot doch ein Palästina unter britischer Herrschaft ein ideales Verbindungsstück zu den britischen Einflusszonen im Mittleren Osten und der wichtigsten britischen Kolonie, Indien. Der Suez-Kanal, die Hauptader britischen Handels mit Asien, würde dadurch ebenfalls besser gesichert werden können.

Nach dem Ende des 1. Weltkrieges erhielt Großbritannien das Mandat über Palästina. Es setzte ein massiver Zustrom an jüdischen Einwanderern ein, der schon in den 1920er Jahren zu Protestbewegungen der arabischen Bevölkerung führte, die zunehmend von ihrem Land verdrängt wurde.
Während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland in den 1930er Jahren folgte eine weitere Einwanderungswelle. Die UNO verabschiedete dann 1947 einen Teilungsplan, der allen Bevölkerungsgruppen Territorien zuordnete.
Bei der Staatsgründung Israels im Jahre 1948 und im Sechs-Tage-Krieg von 1967 wurde ein großer Teil der palästinensischen Bevölkerung aus den Heimatorten vertrieben. Sie flohen in den Gaza-Streifen, in das Westjordanland und in die Nachbarstaaten.
Die Verurteilung der völkerrechtswidrigen Landnahme in der UNO und Resolutionen zur Rückgabe wurden von Israel bis heute ignoriert. Gleiches trifft auf die UN-Resolution 194 vom Dezember 1948 zu, die das Rückkehrrecht der Palästinenser garantiert.


Quellen:
https://de.wikipedia.org/wiki/Sykes-Picot-Abkommen
https://de.wikipedia.org/wiki/Balfour-Deklaration
MrMadMarkus

Re: Balfour Erklärung: Folgenreicher Brief

Beitrag von MrMadMarkus »

Wikipedia und die üblichen Unwahrheiten und Unklarheiten mal wieder.

Die Balfour Erklärung hat die bürgerlichen und religiösen Rechte der nichtjüdischen Gemeinschaften geschützt, aber ausdrücklich nur die der bereits ansässigen Gemeinschaften. Also nicht die der nach 1920 massiv zugewanderten Araber. Weiterhin wurden den nichtjüdischen Gemeinschaften keinerlei nationale Rechte zugestanden – die hatten sie hatten ja bereits anderorts bekommen. Eine Verdrängung der Araber von ihrem Land fand ebenfalls nicht statt. Es sei denn man betrachtet den rechtmäßigen Erwerb von Land und seine Urbarmachung als Form der Verdrängung.

Nicht 1948 und erst recht nicht 1967 wurden Araber vertrieben. Die sind 1948 entweder aus Angst oder auf Aufforderung der arabischen Staaten geflohen. Vertrieben wurden nur die Juden. Zuerst die aus Judäa, Samaria und dem Osten Jerusalems und dann alle aus den arabischen Staaten.

Die UNO Resolutionen gegen Israel – inklusive der mit dem sog. Rückkehrrecht - sind mit einer Ausnahme Resolution der Generalversammlung, die keinerlei Rechtskraft haben.

http://avalon.law.yale.edu/20th_century/balfour.asp
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