NDR - Gewalt gegen Schwule in Kiew
Verfasst: 3. Oktober 2015, 17:35
Vorsitzende des NDR-Rundfunkrates
Frau
Dagmar Pohl-Laukamp
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Donnerstag, 11. Juni 2015
Gewalt gegen Schwule in Kiew
Sehr verehrte Frau Vorsitzende,
die Leid-Medien wie die "Zeit" oder "NTV" berichteten über Gewaltausschreitungen gegenüber Lesben und Schwulen am 6. 6. 2015 in Kiew.
ARD-Aktuell berichtete über die Vorfälle nicht, obwohl in anderen Zusammenhängen großes journalistisches Engagement für die Rechte der Lesben und Schwule gerade in TT und TS zu beobachten war:
Ein paar Kostproben:
"Russland: Neonazi-Netzwerk macht Jagd auf Schwule" (6.8.13)
"Schwulenhatz in Russland" (15.8.13)
"Interview mit russischen Homosexuellen:"Wir sind die Sündenböcke" (9.10.13)
"In Russland werden die Rechte von Lesben und Schwulen eingeschränkt" (1.3.15).
"UN lehnen (russischen) Vorstoß gegen Gleichstellung ab" 25.3.15.
Wenn ich "ARD-Aktuell" richtig verstehe, soll an den Beispielen deutlich gemacht werden, dass Russland kulturell rückständig, repressiv und intolerant gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen eingestellt ist. Sicherlich – vor allem aufgrund der deutschen historischen Verbrechen gegenüber Homosexuellen (Stichwort: Deutsche Konzentrationslager, Kriminalisierung Homosexueller in der Bundesrepublik nach § 175 StGB etc.) – ist ein derartiges Engagement grundsätzlich angebracht.
Warum aber der russischen Schwulen-Berichterstattung relativ große Bedeutung eingeräumt wird, während Nachrichten über die politischen gewalttätigen Ausschreitungen gegen bekennende ukrainische Lesben und Schwule in Kiew durch Faschisten (im westlich-üblichen "Neusprech" nennt man diese ukrainischen Neo-Nazis und Hitler-Anhänger neuerdings irreführend "Ultrakonservative") in einer wichtigen Nachrichtensendung wie ARD-Aktuell verschwiegen und unterdrückt werden, lässt nur den Schluss zu: Es soll bewusst der Eindruck vermittelt werden, dass die Homophobie vor allem ein russisches Problem ist.
Diese selektive Orientierung auf Russland und das gleichzeitige Verschweigen ukrainischer Verhältnisse zeigt, dass es in Wirklichkeit gar nicht um das Problem der Schwulen-Benachteiligung geht, sondern allein darum, russophobe Empfindungen bei den deutschen Zuschauern und Zuschauerinnen zu erzeugen und zu verstärken. Das ist iein typischer Fall von Propaganda. Ich bitte festzustellen, dass insofern ein Verstoß gegen die NDR-Programmrichtlinien vorliegt.
Mit freundlichen Grüßen
F.Klinkhammer
*Anmerkung: Schon etwas älter, aber nicht minder interessant. Das Messen mit zweierlei Maß ist insbesondere ein in der Nachrichtengebung der ARD übermäßig zu beobachtender Zustand.
Frau
Dagmar Pohl-Laukamp
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Donnerstag, 11. Juni 2015
Gewalt gegen Schwule in Kiew
Sehr verehrte Frau Vorsitzende,
die Leid-Medien wie die "Zeit" oder "NTV" berichteten über Gewaltausschreitungen gegenüber Lesben und Schwulen am 6. 6. 2015 in Kiew.
ARD-Aktuell berichtete über die Vorfälle nicht, obwohl in anderen Zusammenhängen großes journalistisches Engagement für die Rechte der Lesben und Schwule gerade in TT und TS zu beobachten war:
Ein paar Kostproben:
"Russland: Neonazi-Netzwerk macht Jagd auf Schwule" (6.8.13)
"Schwulenhatz in Russland" (15.8.13)
"Interview mit russischen Homosexuellen:"Wir sind die Sündenböcke" (9.10.13)
"In Russland werden die Rechte von Lesben und Schwulen eingeschränkt" (1.3.15).
"UN lehnen (russischen) Vorstoß gegen Gleichstellung ab" 25.3.15.
Wenn ich "ARD-Aktuell" richtig verstehe, soll an den Beispielen deutlich gemacht werden, dass Russland kulturell rückständig, repressiv und intolerant gegenüber gleichgeschlechtlichen Beziehungen eingestellt ist. Sicherlich – vor allem aufgrund der deutschen historischen Verbrechen gegenüber Homosexuellen (Stichwort: Deutsche Konzentrationslager, Kriminalisierung Homosexueller in der Bundesrepublik nach § 175 StGB etc.) – ist ein derartiges Engagement grundsätzlich angebracht.
Warum aber der russischen Schwulen-Berichterstattung relativ große Bedeutung eingeräumt wird, während Nachrichten über die politischen gewalttätigen Ausschreitungen gegen bekennende ukrainische Lesben und Schwule in Kiew durch Faschisten (im westlich-üblichen "Neusprech" nennt man diese ukrainischen Neo-Nazis und Hitler-Anhänger neuerdings irreführend "Ultrakonservative") in einer wichtigen Nachrichtensendung wie ARD-Aktuell verschwiegen und unterdrückt werden, lässt nur den Schluss zu: Es soll bewusst der Eindruck vermittelt werden, dass die Homophobie vor allem ein russisches Problem ist.
Diese selektive Orientierung auf Russland und das gleichzeitige Verschweigen ukrainischer Verhältnisse zeigt, dass es in Wirklichkeit gar nicht um das Problem der Schwulen-Benachteiligung geht, sondern allein darum, russophobe Empfindungen bei den deutschen Zuschauern und Zuschauerinnen zu erzeugen und zu verstärken. Das ist iein typischer Fall von Propaganda. Ich bitte festzustellen, dass insofern ein Verstoß gegen die NDR-Programmrichtlinien vorliegt.
Mit freundlichen Grüßen
F.Klinkhammer
*Anmerkung: Schon etwas älter, aber nicht minder interessant. Das Messen mit zweierlei Maß ist insbesondere ein in der Nachrichtengebung der ARD übermäßig zu beobachtender Zustand.