SWR - Stopp Ramstein - Unkommentiertes Ändern des Onlineangebotes ohne Richtigstellung

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Maren
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SWR - Stopp Ramstein - Unkommentiertes Ändern des Onlineangebotes ohne Richtigstellung

Beitrag von Maren »

SWR
Intendanz
Herrn Boudgoust
Neckarstraße 230
70190 Stuttgart



Beschwerde wegen unkommentierten Änderns des Onlineangebotes ohne Richtigstellung

Sehr geehrter Herr Boudgoust,

hiermit erheben wir Beschwerde wegen des unkommentierten Änderns/Löschens nachweislich falscher Meldungen auf den Seiten des SWR-Onlineangebotes ohne öffentliche und ehrliche Richtigstellung.

Die unzutreffende Berichterstattung anlässlich der Friedensaktivitäten des Bündnisses "Stopp Ramstein" am 26.09.2015 durch die SRW-Landesschau rief viele KritikerInnen auf den Plan.

So wurde zunächst fälschlicherweise behauptet, dass laut aktueller Polizeiangaben, statt der erwarteten 500 Teilnehmer nicht einmal 100 Teilnehmer zu den Protestdemonstrationen gekommen wären. Kurze Zeit später wurde der beanstandete Beitrag kommentarlos gelöscht und der Versuch die Seite aufzurufen, lief mit der Meldung "Seite nicht gefunden - Fehler 404!" ins Leere.

Kurz darauf wurde ein neuer Artikel veröffentlich, in dem zwar die Teilnehmerzahl auf 500 nach oben korrigiert wurde, die Meldung jedoch noch immer – sowohl was die Teilnehmeranzahl noch die Berufung auf Polizeiangaben anbelangte - nicht den Tatsachen entsprach.

Wie bereits im Schreiben vom 28.09.2015 erwähnt, hatten wir bezüglich der Teilnehmerzahlen eine offizielle Anfrage an die Polizeidienststelle in Ramstein-Miesenbach gestellt. Unsere Nachfrage beim zuständigen Polizeiführer des Demonstrationseinsatzes am 26.09.2015 ergab, dass die Polizei 900 Personen gezählt hätte. Das Polizeipräsidium Westpfalz habe zu dem Ereignis weder Pressemitteilung herausgegeben noch andere Zahlen kommuniziert.

Inzwischen ist auch der zweite unrichtige Beitrag kommentarlos und wiederum mit dem Hinweis auf Fehler 404 verschwunden. Ein Suchvorgang mit dem Schlagwort „Stopp Ramstein“ lieferte originellerweise lediglich 10 Hinweise auf die SWR-Hitparade und die Band Rammstein.

Es existiert demnach auf den Seiten des SWR, der als drittes Programm eine regionale Kontrastfunktion zu den nationalen Angeboten erfüllen sollte, kein einziger Bericht über den größten Friedensmarsch der letzten Jahre in der Region.

Neben der Vermeidung der Nachrichtenunterdrückung über wichtige regionale Ereignisse, empfiehlt es sich bei redaktionellen inhaltlichen Änderungen eine Berichtigung, in Form einer Richtigstellung des fehlerhaften Teils der Behauptung oder einer Distanzierung vom fälschlich verbreiteten Inhalt, vorzunehmen. Die Berichtigung sollte an vergleichbarer Stelle wie die Falschmeldung erfolgen (dieselbe Rubrik, Sendung, Positionierung), um denselben Empfängerkreis anzusprechen.

Das bedeutet, dass die Richtigstellung nicht nur in Form eines simplen Editierens oder gar des kompletten kommentarlosen Löschens von Textpassagen oder anderen strittigen Inhalten erfolgen kann, sondern sich vielmehr transparent und ehrlich der Kritik des Publikums zu stellen und Fehler offen einzugestehen.

Noch einfacher wäre es für die Korrespondenten des SWR gewesen, unter Berufung auf die Veranstalter, eine nachträgliche Berichterstattung über das Ereignis „Stopp Ramstein“ abzuliefern, welche sachlich und wahrhaftig sowohl dem Informationsbedürfnis der Bevölkerung als auch den Programmgrundsätzen des SWR entsprochen hätte.

§ 6 Programmgrundsätze

(1) Der SWR ist in seinen Angeboten an die verfassungsmäßige Ordnung gebunden und der Wahrheit verpflichtet. Er trägt zur Verwirklichung der freiheitlich demokratischen Grundordnung bei und fördert die Zusammengehörigkeit im vereinten Deutschland.

3) Berichterstattung und Informationssendungen haben den anerkannten journalistischen Grundsätzen, auch beim Einsatz virtueller Elemente, zu entsprechen. Sie sind gewissenhaft zu recherchieren und müssen wahrheitsgetreu und sachlich sein. Nachrichten sind vor ihrer Verbreitung mit der nach den Umständen gebotenen Sorgfalt auf Wahrheit und Herkunft zu prüfen. Die Redakteurinnen und Redakteure sind bei der Auswahl und Sendung der Nachrichten zur Objektivität und Überparteilichkeit verpflichtet.

Zum Zwecke der Transparenz wird sowohl diese Beschwerde, als auch der weitere Verlauf der Stellungnahmen auf der Webseite des Vereins http://forum.publikumskonferenz.de/ veröffentlicht.


Mit freundlichen Grüßen


i. A. Maren Müller
Vorsitzende
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Re: SWR - Stopp Ramstein - Unkommentiertes Ändern des Onlineangebotes ohne Richtigstellung

Beitrag von Maren »

Antwort vom SWR auf diese Programmbeschwerde.
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Maren
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Re: SWR - Stopp Ramstein - Unkommentiertes Ändern des Onlineangebotes ohne Richtigstellung

Beitrag von Maren »

Der Vorgang wird nicht weiter verfolgt.
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