Programmbeschwerde: Fehler werden nicht eingeräumt und korrigiert

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Maren
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Programmbeschwerde: Fehler werden nicht eingeräumt und korrigiert

Beitrag von Maren »

Programmbeschwerde: Fehler werden nicht eingeräumt und korrigiert

http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17591.html

Sehr geehrte Damen Und Herren des NDR Rundfunkrates,
sehr geehrter Herr Intendant,

vom mehrmals öffentlich gemachten Credo des ARD-aktuell-Chefredakteurs Dr. Gniffke, dass man Fehler zugeben und korrigieren müsse, merkt man in den Sendungen von ARD-aktuell nichts. Solches Ausbleiben informativer Korrektur verletzt allerdings ebenfalls die Programmrichtlinien.

Über viele Wochen hat die Redaktion trotz aller Einwände und Beschwerden an der maßlosen Übertreibung festgehalten, in Ost-Aleppo seien 300 000 Menschen eingeschlossen, darunter 100 000 Kinder. Die Zahlenangaben wurden später variiert: Nun waren es „mindestens 250 000“. Quelle waren stets nur die UN, hier der Stab des Hohen Kommissars für Menschenrechte sowie der Syrien-Beauftragte de Mistura. Sie verbreiteten das Propagandamärchen im Interesse der USA und ihrer Partner, die den Terroristen-Krieg gegen Syrien befeuerten. Wir haben in früheren Beschwerden bereits darauf hingewiesen, dass die UN kein unparteiischer Anwalt der Menschenrechte sind: Der zuständige Hohe Kommissar ist Angehöriger des jordanischen Königshauses, ein enger Verbündeter der USA, im Syrienkrieg als informeller Unterstützer, Waffenlieferant und Söldner-Infiltrant aktiv am Umsturzversuch gegen Präsident Assad beteiligt. Nunmehr macht aber sogar das Bellizistenblatt DIE ZEIT einen verschämten indirekten Rückzieher, zwar fälschlich unter Berufung u.a. auf ebenfalls die UN, aber immerhin:

Die Gesamtzahl der Menschen, die bisher im Osten Aleppos war, dürfte nach Zahlen der Vereinten Nationen und des Internationalen Komitees des Roten Kreuzes nun deutlich unter 100.000 liegen. Aktivisten und Rebellengruppen hatten die Anzahl an belagerten Menschen in den vergangenen Monaten mit bis zu 300.000 angegeben.
Quelle: http://www.zeit.de/politik/ausland/2016 ... n-rebellen

Für das Gräuelmärchen, syrische Regierungstruppen hätten bei der Befreiung Ost-Aleppos 82 Zivilisten erschossen, darunter Frauen und Kinder, hat das UN-Kommissariat bis heute keinen Nachweis erbringen können und sich damit ein weiteres Mal diskreditiert. ARD-aktuell zieht daraus jedoch keine Konsequenz, im Gegenteil. Die Redaktion hängt an ihre („Russland meldete“) Nachricht darüber, dass in Ost-Aleppo Massengräber von gefolterten und ermordeten Zivilisten gefunden worden seien, quasi zur transatlantischen Gesichtswahrung den beflissenen Satz an:

„Auch gegen syrische Regierungstruppen und Russland stehen Vorwürfe im Raum.“
Quelle: TS-Hauptausgabe, 25.12., 20 Uhr (Link s.o.)

Und wer, bitte, hat diese Vorwürfe gegen Russen uns syrische Armee in den Raum gestellt? Welche Vorwürfe? Womit begründet und wie belegt? Wird hier immer noch auf die unbewiesenen Behauptungen eines jordanischen Backenbläsers Bezug genommen? Was hat ein solcher rechthaberischer, wolkiger, substanzloser Satz in einer Nachricht der Tagesschau zu suchen?

„Vorwürfe im Raum“ hätte ARD-aktuell mit Blick auf das mörderische Terroristengesocks vermitteln können, und zwar journalistisch einwandfrei und konkret: Zugleich mit den Meldungen über die Massengräber in Ost-Aleppo gab es nämlich auch die Nachricht, dass das Söldnergesindel, als es unter Geleitschutz abziehen durfte, schnell noch an die 100 syrische Soldaten erschoss, die in Ost-Aleppo in seine Gefangenschaft geraten waren, lauter junge Männer im Alter von 18 bis 25 Jahren. Ein Massaker, für das der königlich-jordanische Herr UN-Menschenrechtskommissar und sein Stab keine Informationen bereit hielten.

Trotz mehrerer Quellen, die teils mit Fotodokumentationen aufwarteten, u.a.: https://southfront.org/moderate-rebels- ... -photo-18/ ### https://www.almasdarnews.com/article/gr ... st-aleppo/ ### http://www.syriatruths.com/terrorists-m ... st-aleppo/ ### http://www.veteranstoday.com/2016/12/24 ... photos-18/ ### http://terrorism.trendolizer.com/2016/1 ... to-18.html ### http://syrianperspective.com/2016/12/te ... ascus.html

Steht den Tagesschau-Schreibern, die das Terroristen-Gesocks jahrelang zu (gemäßigten) „Rebellen“ und zur „bewaffneten Opposition“ adelten, wenigstens jetzt die Schamröte im Gesicht? Es spricht nichts dafür, denn die Tagesschau-Herrschaften unterschlugen an diesem Tag in transatlantischer Lakaienhaltung:

Die CIA räumt ein, in Syrien eine militärische Rolle gespielt zu haben. Sie tritt offenbar den Rückzug an, um nicht mit jüngst von den Russen entdeckten Gräueltaten in Verbindung gebracht zu werden.
Quelle: https://deutsche-wirtschafts-nachrichte ... bb935694fb

Wir sehen, ARD-aktuell bleibt ihrer schäbigen Linie treu und ist nicht einmal dann, wenn das gesamte verlogene Narrativ sich als Agitation und Propaganda erweist, zur Richtigstellung und Rückkehr zu seriöser Berichterstattung bereit.

Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
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Maren
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Re: Programmbeschwerde: Fehler werden nicht eingeräumt und korrigiert

Beitrag von Maren »

Von: l.marmor@ndr.de
Betreff: Ihre E-Mail vom 27. Dezember 2016

Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,

in Ihrer E-Mail vom 27. Dezember 2016 kritisieren Sie erneut die Syrien-Berichterstattung von ARD-aktuell.

Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang.
Stellungnahme_Fehler_geschwärzt.pdf
(808.85 KiB) 886-mal heruntergeladen
Mit freundlichen Grüßen

Lutz Marmor

Intendant des Norddeutschen Rundfunks
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Maren
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Re: Programmbeschwerde: Fehler werden nicht eingeräumt und korrigiert

Beitrag von Maren »

PB vom 27.12.2016 - Aleppo - terroristennahe ARD-Berichterstattung

Sehr geehrte Damen und Herren,

der ehrenwerte Herr Dr. Gniffke versucht wieder einmal, unbewiesene Propagandameldungen als Fakten auszugeben. In diesem Fall ungesicherte Meldungen von der UNO, trotz der Tatsache, dass die UNO-Vertreter keinen Zugang nach Ost-Aleppo hatten und ihre Kenntnisse demnach ebenfalls nur als von Terroristen beeinflusst anzusehen sind. Es gilt also auch hier der Gniffkesche Nachrichtengrundsatz: Wir wissen nicht was passiert ist, wir wissen nicht einmal, ob überhaupt etwas passiert ist, aber wir berichten schon mal darüber. Dieser Grundsatz wird zwar nicht immer wirksam, greift aber immer dann, wenn damit eine Nachricht russophob gewürzt werden kann.

Dass Gniffke alle „alternativen“ Quellen - ausgenommen natürlich die des Kleiderhändlers in Coventry und die mit Rundfunkgebühren bezahlten terrornahen „Medienaktivisten" - als unseriös denunziert, ist längst bekannt, dieses Wissen verbreitet sich allmählich auch. Gniffkes Neue Kleider .... Sich selbst mag er belügen, gegenüber dem Publikum wird er damit nicht auf Dauer durchkommen. Wir bleiben bei unserer Auffassung, dass auch in diesem Fall gegen die Programm-Richtlinien verstoßen wurde.

F. Klinkhammer, V. Bräutigam
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Maren
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Re: Programmbeschwerde: Fehler werden nicht eingeräumt und korrigiert

Beitrag von Maren »

Gesendet: Mittwoch, 08. November 2017 um 09:58 Uhr
Von: gremienbuero@ndr.de
Betreff: Ihre Programmbeschwerden

Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,

der Rundfunkrat hat sich in seiner Sitzung am 27.10.2017 mit Ihren nachfolgend aufgeführten
Programmbeschwerden befasst:

Programmbeschwerde vom 30.10.2016 über die Meldung „Abstimmung in New York: Russland
nicht mehr in UN-Menschenrechtsrat“ in der Sendung „Tagesschau“ vom 28.10.2016

Programmbeschwerde vom 12.11.2016 über den Artikel „UN-Bericht zur Lage in Syrien:
Aleppo droht Hungerkatastrophe" vom 10.11.2016 auf „tagesschau.de“

Programmbeschwerde vom 10.11.2016 über die Berichterstattung zur Wahl Donald Trumps
zum US-Präsidenten in der Sendung „Tagesschau“ vom 09.11.2016

Programmbeschwerde vom 14.11.2016 über die Artikel „Trump und die Medien: ‚Profiteur
einer veränderten Medienwelt‘“ vom 10.11.2016 und „Trumps Personalentscheidungen:
Einmal Establishment, einmal Brandstifter“ vom 14.11.2016 auf „tagesschau.de“

Programmbeschwerde vom 12.11.2016 und 14.11.2016 (korrigierte Fassung) über den Artikel
„Verhältnis zwischen Trump und Putin: Ziemlich beste Kumpel – vielleicht“ vom 10.11.2016
auf „tagesschau.de“

Programmbeschwerde vom 27.12.2016 über die Berichterstattung von ARD-aktuell über den
Konflikt in Syrien

Programmbeschwerde vom 27.12.2016 über die Berichterstattung von ARD-aktuell über den
Konflikt in Syrien und darüber, Fehler nicht eingeräumt und nicht korrigiert zu haben


Programmbeschwerde vom 11.01.2017 über die Berichterstattung von ARD-aktuell über
das Dreikönigstreffen der FDP

Mit den oben aufgeführten Programmbeschwerden hatten Sie sich an den Rundfunkrat des
Norddeutschen Rundfunks gewandt und einen Verstoß gegen den NDR-Staatsvertrag geltend
gemacht.

Nach intensiver Diskussion, der jeweils eine ausführliche Beratung im Programmausschuss bzw.
im Rechts- und Eingabenausschuss vorausgegangen war, und sorgfältiger Prüfung der
Sachverhalte weist der Rundfunkrat Ihre Programmbeschwerden zurück. Der Rundfunkrat kann in
keinem der oben genannten Fälle einen Verstoß gegen die für den NDR geltenden Rechtsvorschriften
feststellen.

Mit freundlichen Grüßen

Dr. Günter Hörmann
Vorsitzender NDR Rundfunkrat
_____________________________
NORDDEUTSCHER RUNDFUNK
Gremienbüro
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel. (040) 4156-3506
Fax (040) 4156-3452
E-Mail: gremienbuero@ndr.de
_____________________________
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