Haushaltsdebatte, von ARD-aktuell entstellend berichtet
Verfasst: 25. November 2016, 20:15
Programmbeschwerde: Haushaltsdebatte, von ARD-aktuell entstellend berichtet
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17087.html
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Intendant,
eine ganztägige Haushaltsdebatte im Parlament kann in einer TV-Nachrichtensendung am Abend in den dort dafür verfügbaren 15 Minuten natürlich nicht umfassend dargestellt werden. Also käme es darauf an, die zentralen Aussagen der Parteien zu zitieren, gestützt auf O-Töne von deren Repräsentanten. Wenn stattdessen gezielt Redeausschnitte zitiert werden, die zwar keine Kernaussage des jeweiligen Politikers darstellen, wohl aber geeignet sind, ein regierungsfrommes und manipulatives Narrativ zu bedienen, dann haben wir die typische Gniffkesche Variante von Nachrichtengestaltung vor uns. Konkret die Tagesschau am 23.11. 2016 um 20 Uhr und die Positionsbeschreibung der Partei Die Linke, exekutiert mit einem Clip vom Redeauftritt der Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht.
Mit der willkürlich herausgeschnittenen Sequenz (20 Sek.) erweckt die Redaktion den Eindruck, die Linke sei ein Haufen von "Populisten", die abgekupfert hätten, was von ausländischen „populistischen“ Kräften zu beobachten sei. Frau Wagenknecht wird nicht mit ihrer massiven Kritik am Regierungskurs der Kanzlerin zitiert. Sondern nur mit diesem kleinen Schlenker: "Selbst ein Ronald Trump scheint begriffen zu haben, wie wichtig öffentliche Investitionen sind...“
Diese Randbemerkung während einer Rede von 30 Minuten griff die Redaktion heraus und setzte sie, dreist interpretierend, in Zusammenhang mit den Ausführungen des „begnadeten" SPD-Star-Politikers Oppermann ("Populisten aller Länder vereinigt Euch“). So reduziert ARD-aktuell Debattenbeiträge im Parlament auf das eigene, kleinste verfügbare redaktionelle Denkkaro - und missbraucht den Redebeitrag der einzigen halbwegs oppositionellen Parlamentsfraktion, um dieser „Populismus" anzuhängen und sie zu denunzieren.
Dr. Gniffkes linientreue redaktionelle Praxis ist bekannt. Die propagandistische Ausrichtung und die zu demagogischen Zwecken angewandten Manipulationstechniken haben wir bereits nachhaltig in der Berichterstattung über die US-Präsidenten-Wahl sowie in der Russland-, Ukraine- und Syrienberichterstattung erleben dürfen. Dr. Gniffke hat seine Neigung zu unaufrichtiger Argumentation bis hin zum verächtlich denunziatorischen Übergriff auch gerade eben erst demonstriert, als er das Nachrichten-Portal "Telepolis" des Heise-Verlages als "nicht seriös“ bezeichnete, aber diese Schmähung gegenüber dem dergestalt abqualifizierten Heiseverlag ebenso wortreich wie kleinlaut widerrief, als der zu Recht eine Erklärung verlangt hatte....
http://www.heise.de/tp/features/Tagessc ... 03191.html
Die Rede von Frau Wagenknecht im Wortlaut:
https://www.youtube.com/watch?v=-aI7K9tFDyw
Es gab, wie sich hier erweist, in der 30 min- Rede viele Ausschnitte, die einen objektiven Überblick über die Positionen Wagenknechts zur Regierungspolitik gegeben hätten. Aber nein, die Redaktion ARD-aktuell wollte der GroKo als journalistischer Wasserträger dienlich sein und die ohnehin nur schwache Opposition vorführen, wie sie eben einem Chefredakteur Dr. Gniffke und dessen Intendanten Marmor schmeckt - und dem Publikum dargesellt werden soll: "Trump, Putin, Erdogan, AFD, Wagenknecht... Populisten aller Welt vereinigt euch“. Alles in einen Topf, kurz umrühren, fertig ist die Tagesschau - ein Millionenpublikum wird abgespeist.
Im Rundfunkstaatsvertrag ist festgeschrieben: "Die ARD hat bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit der Programme und Angebote zu berücksichtigen" .
Der ARD-aktuell-Bericht ist mit dieser gesetzlichen Verpflichtung unvereinbar.
F. Klinkhammer V. Bräutigam
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17087.html
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Intendant,
eine ganztägige Haushaltsdebatte im Parlament kann in einer TV-Nachrichtensendung am Abend in den dort dafür verfügbaren 15 Minuten natürlich nicht umfassend dargestellt werden. Also käme es darauf an, die zentralen Aussagen der Parteien zu zitieren, gestützt auf O-Töne von deren Repräsentanten. Wenn stattdessen gezielt Redeausschnitte zitiert werden, die zwar keine Kernaussage des jeweiligen Politikers darstellen, wohl aber geeignet sind, ein regierungsfrommes und manipulatives Narrativ zu bedienen, dann haben wir die typische Gniffkesche Variante von Nachrichtengestaltung vor uns. Konkret die Tagesschau am 23.11. 2016 um 20 Uhr und die Positionsbeschreibung der Partei Die Linke, exekutiert mit einem Clip vom Redeauftritt der Fraktionsvorsitzenden Sahra Wagenknecht.
Mit der willkürlich herausgeschnittenen Sequenz (20 Sek.) erweckt die Redaktion den Eindruck, die Linke sei ein Haufen von "Populisten", die abgekupfert hätten, was von ausländischen „populistischen“ Kräften zu beobachten sei. Frau Wagenknecht wird nicht mit ihrer massiven Kritik am Regierungskurs der Kanzlerin zitiert. Sondern nur mit diesem kleinen Schlenker: "Selbst ein Ronald Trump scheint begriffen zu haben, wie wichtig öffentliche Investitionen sind...“
Diese Randbemerkung während einer Rede von 30 Minuten griff die Redaktion heraus und setzte sie, dreist interpretierend, in Zusammenhang mit den Ausführungen des „begnadeten" SPD-Star-Politikers Oppermann ("Populisten aller Länder vereinigt Euch“). So reduziert ARD-aktuell Debattenbeiträge im Parlament auf das eigene, kleinste verfügbare redaktionelle Denkkaro - und missbraucht den Redebeitrag der einzigen halbwegs oppositionellen Parlamentsfraktion, um dieser „Populismus" anzuhängen und sie zu denunzieren.
Dr. Gniffkes linientreue redaktionelle Praxis ist bekannt. Die propagandistische Ausrichtung und die zu demagogischen Zwecken angewandten Manipulationstechniken haben wir bereits nachhaltig in der Berichterstattung über die US-Präsidenten-Wahl sowie in der Russland-, Ukraine- und Syrienberichterstattung erleben dürfen. Dr. Gniffke hat seine Neigung zu unaufrichtiger Argumentation bis hin zum verächtlich denunziatorischen Übergriff auch gerade eben erst demonstriert, als er das Nachrichten-Portal "Telepolis" des Heise-Verlages als "nicht seriös“ bezeichnete, aber diese Schmähung gegenüber dem dergestalt abqualifizierten Heiseverlag ebenso wortreich wie kleinlaut widerrief, als der zu Recht eine Erklärung verlangt hatte....
http://www.heise.de/tp/features/Tagessc ... 03191.html
Die Rede von Frau Wagenknecht im Wortlaut:
https://www.youtube.com/watch?v=-aI7K9tFDyw
Es gab, wie sich hier erweist, in der 30 min- Rede viele Ausschnitte, die einen objektiven Überblick über die Positionen Wagenknechts zur Regierungspolitik gegeben hätten. Aber nein, die Redaktion ARD-aktuell wollte der GroKo als journalistischer Wasserträger dienlich sein und die ohnehin nur schwache Opposition vorführen, wie sie eben einem Chefredakteur Dr. Gniffke und dessen Intendanten Marmor schmeckt - und dem Publikum dargesellt werden soll: "Trump, Putin, Erdogan, AFD, Wagenknecht... Populisten aller Welt vereinigt euch“. Alles in einen Topf, kurz umrühren, fertig ist die Tagesschau - ein Millionenpublikum wird abgespeist.
Im Rundfunkstaatsvertrag ist festgeschrieben: "Die ARD hat bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit der Programme und Angebote zu berücksichtigen" .
Der ARD-aktuell-Bericht ist mit dieser gesetzlichen Verpflichtung unvereinbar.
F. Klinkhammer V. Bräutigam