„Meine Brüder, meine Schwestern in Nordkorea“

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MrMadMarkus

„Meine Brüder, meine Schwestern in Nordkorea“

Beitrag von MrMadMarkus »

In einem 3sat-Gespräch plaudert „Kulturzeit“-Moderator Peter Schneeberger mit der Filmemacherin Sung-Hyung Cho aufs Einverständigste über ein „abgeschottetes Land, wo man nie genau weiß, was ist Propaganda und was nicht“ (Schneeberger).

Schon dieser erste Satz der Anmoderation ist falsch. Alles dient der Propaganda, was ein Westler in Nordkorea vorgeführt bekommt. ...Bereits die Ankündigung hiesiger Medien, nichtkontrollierte, wenigstens zeitweise unbeeinflusste Filmaufnahmen oder Interviews aus Nordkorea zeigen zu können, erfüllt den Tatbestand von Fake News aka Zuschauerbeschiss. Moderatoren, die nicht klipp und klarstellen, dass jede Drehsekunde solcher „Reportagen“ unter penibler Bewachung von Aufpassern erfolgte, welche nichts dem Zufall überließen, solche Journalisten wären eigentlich ein Fall für den Presserat. Aber der hat dafür keine Zeit, weil er Boulevardblätter für die Ungeheuerlichkeit rüffeln muss, Personen unverpixelt abgebildet zu haben, Terroropfer oder mutmaßliche Straftäter zum Beispiel.
http://www.achgut.com/artikel/luise_rin ... _hyung_cho
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Maren
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Re: „Meine Brüder, meine Schwestern in Nordkorea“

Beitrag von Maren »

Ist ein Meinungsbeitrag eines rechten Mediums ein ausreichendes Indiz für Falschmeldungen oder dokumentierte Verstöße?
MrMadMarkus

Re: „Meine Brüder, meine Schwestern in Nordkorea“

Beitrag von MrMadMarkus »

Mal abgesehen davon, dass hier sehr oft sehr linke Medien als Quellen angegeben werden, geht es hier nicht um die Meinung des Achgut Autors zu NK, sondern um die ganz konkrete Aussage von Peter Schneeberger, wonach man sich nicht sicher sein kann was von den Berichten aus NK Fakt und was Propaganda ist. Kann man ernsthaft davon ausgehen, dass NK unmanipulierte Berichterstattung zulässt? Dass die Filmmacher ohne staatliche Aufsicht Menschen befragen durften?

https://www.reporter-ohne-grenzen.de/nordkorea/

http://www.amnesty-korea.de/Nordkorea/E ... orea.Start

https://www.hrw.org/asia/north-korea
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Maren
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Re: „Meine Brüder, meine Schwestern in Nordkorea“

Beitrag von Maren »

Jetzt fehlt nur noch ein Wikipedia-Link als Quelle für all das Übel aus dem weltweit letzten verbliebenen Reich der Finsternis.

Ich persönlich finde es bedauerlich, dass wir über so wenig Informationen aus Nordkorea verfügen und habe den Film daher auch im entsprechenden Forum als besonders sehenswert empfohlen. Wenn "man" nicht davon ausgehen kann, dass eine quasi Landsmännin in NK einfach so ohne staatliche Aufsicht Menschen befragen kann, dann ist "man" offensichtlich der hiesigen Feindpropaganda oder einschlägigen Antikommunisten auf den Leim gegangen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir es auch in Nordkorea mit Menschen zu tun haben, die gerne in Frieden leben wollen und die ihren Lebensstil nicht nach westlichen Wünschen ausrichten.

Man kann nach NK reisen: http://www.koreakonsult.com/index_ger.html
Man kann Leute fragen, die da waren: https://laenderkontakte.info/adresse-45773-infos.html
Und man kann alternative Berichte zur Kenntnis nehmen: https://www.rubikon.news/artikel/nordko ... t-alle-aus
oder auch vernünftige Kommentare: Frank Bleil / 19.09.2017

Sie tun Sung-Yung Cho Unrecht ! Ich hatte schon ihre höchst unterhaltsame und vielseitige Dokumentation über das Festival der Heavy Metal-Fans in Wacken im Kino gesehen und war auch von ihrem Nordkorea-Film beeindruckt. Kurz gesagt ist es natürlich kein Propagandafilm sondern eine Dokumentation über die Mentalität von Menschen der mittleren Funktionsebene eines totalitären Staates mit spezifisch koreanischen Traditionen kollektiver, aber auch persönlichkeitspsychologischer Natur. Als gute Dokumentaristin führt Sung-Yung Cho dabei diese Menschen nicht mit dem bei uns so beliebten erhobenen Zeigefinger vor, sondern sie lässt sie selbst im Rahmen ihrer durch staatliche und Selbstkontrolle gegebenen Möglichkeiten sprechen. Letzteres ist immer ganz offensichtlich und jeder halbwegs vernunftbegabte und kritikfähige Mensch bildet sich daraus sein Urteil selbst. Gerade dafür schätze ich diese Regisseurin.

Im übrigen verlinke ich auch mal auf Broder, Tichy o.ä. rechtskonservative Medien, da ich gerne querbeet lese und manche Überlegungen des Spektrums sogar teile. Aber es ist geradezu absurd, die offenkundig politische Gegenseite als Experten für Nordkoreafragen heranzuziehen.
MrMadMarkus

Re: „Meine Brüder, meine Schwestern in Nordkorea“

Beitrag von MrMadMarkus »

Maren hat geschrieben:Wenn "man" nicht davon ausgehen kann, dass eine quasi Landsmännin in NK einfach so ohne staatliche Aufsicht Menschen befragen kann, dann ist "man" offensichtlich der hiesigen Feindpropaganda oder einschlägigen Antikommunisten auf den Leim gegangen. Vielleicht können wir uns darauf einigen, dass wir es auch in Nordkorea mit Menschen zu tun haben, die gerne in Frieden leben wollen und die ihren Lebensstil nicht nach westlichen Wünschen ausrichten.
Letzterem kann ich in Sachen „in Frieden leben wollen“ nur zustimmen. Die haben schon so genug Probleme. Wie die gewöhnlichen Nordkoreaner leben möchten, kann ich dagegen nicht mit Bestimmtheit sagen.

Womit wir beim Kritikpunkt sind. Kann man aus einem unfreien Land frei berichten? Die Erfahrung lehrt, dass dem nicht so ist, da autoritäre und diktatorische Regime freie Berichterstattung be- oder verhindern. Und NK ist nicht irgendein unfreies Land, sondern das am wenigsten freie Land der Welt.

Anderseits, die zumindest sehr fragwürdige Aussage von Herrn Schneeberger ist in einer Diskussion über die Dokumentation gefallen, nicht in der Dokumentation selbst.

Wie wäre es wenn wir den ursprünglichen Beitrag daher nach „Politmagazine/politischer Talk“ verschieben und mit der Überschrift „Kulturzeit“ versehen?
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