Hallo Telekinese,
stellen wir also gemeinsam fest, dass Herr Korinth in seinem „ausgewogenen Artikel“ doch „etwas seltsame Schlüsse“ zieht.
Und diese „seltsamen Schlüsse“ sind so unwichtig, dass sie Deiner Meinung nach „…nichts an der Grundaussage“ ändern.
Nun ja, wenn man es denn so will….
Zu Deinen Fragen meine Auffassung:
Wann werden die Morde auf dem Maidan aufgeklärt?
Da bin ich ebenso gespannt wie Du!
Wann werden die Morde in Odessa aufgeklärt?
Hierzu gibt es „Mainstream-Medien-Artikel“ z.B.
Wie kam es zum Blutbad auf dem Majdan? 08.02.2015 +
Die Tragödie von Odessa 07.03.2015, innerhalb derer das Für und Wider verschiedener Ablaufsvarianten dargestellt sind.
Es liegt in der Urteilskraft (+Recherchen-Willens) eines Jeden, sich damit zu befassen und sich eine Meinung zum derzeitigen Zeitpunkt und Info-Stand zu bilden.
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2
http://www.faz.net/aktuell/politik/ausl ... ageIndex_2
Warum machen die EU-Länder keinen Druck bei diesen Ermittlungen?
Wenn ich mir gerade in den so betitelten „Mainstream-Medien“ die Schlagzeilen wie
„Die offene Wunde des Maidan“ 18. Februar 2015 anschaue, dann besteht ein Misstrauen gegenüber den bisherigen (noch-nicht) Aufarbeitungen seitens der jetzigen UA-Institutionen, die durch Forderungen im Zusammenhang mit der IWF-Tranchenauszahlung ihren offiziellen Ausdruck finden. Druck ist da, weil das Wissen um die mangelnde Verve der Aufarbeitung da ist. Inwieweit dieser Druck für Dich „ausreichend“ ist, bleibt Dir unbenommen.
http://www.zeit.de/gesellschaft/2015-02 ... ettansicht
Warum durfte Janukowitsch nicht auf das eigene Volk schiessen (Merkel) aber Poroscheno mit seiner Antiterrorope-ration schon?
Meine Auffassung hierzu: der ATO-Kampf war und ist ein Fehler, das sofortige Angebot landesweiter „Runder Tische“ unmittelbar nach Januks Flucht hätte Revanchelüsternden vor der Weltöffentlichkeit den Wind aus den Segeln genommen.
Dennoch: Auch hier wieder mein Hinweis darauf,
dass der Maidan eine Vorgeschichte hat, die nicht mit Faschisten-Geplärre wegzuquatschen ist und zumindest der gleichen Aufarbeitung bedarf wie die Entscheidung zur ATO!
Wieso wird immer gesagt die Nazis sind unter 5% also keine Gefahr, aber niemand spricht über die Nazis die bei der Wahl noch schnell die Partei gewechselt haben und somit jetzt in der Regierung hohe Posten bekleiden?
Sind wir mal großzügig und gehen mal von dem Doppelten, also 10% „Nazis“ aus. Dann sind das immerhin noch 15% weniger als Madame Le Pen an Stimmen in der Demokratie Frankreich hat, ohne dass die „Russische Zivilisation“ dagegen einschreitet, ihr statt dessen sogar noch Kredit gibt!
Ansonsten ist der Zusatz …schnell noch die Partei gewechselt… eine Spekulation, die eine ähnliche Qualität hat wie „ich habe nichts gegen Ausländer, aber… !
Wieso konnte Jazenjuk in der Tagesschau behaupten "Russland sei in Deutschland einmaschiert" und kein deutsches Medium findet kritische Worte?
Ich bin kein „deutsches Medium“ und kann Dir diese Frage nicht beantworten.
Es ist schlicht und einfach ein blödsinniger Satz! Auch wenn er von einem Ministerpräsidenten stammt.
Unabhängig von der Berechtigung Deiner Fragen erlaube ich mir den Gedanken, dass diese Fragen sich –ähnlich wie der Artikel des Nicht-Mainstream-Medien-Journalisten Korinth- sich mit den Auswirkungen der Maidan-Proteste beschäftigt,
erst durch seine Auswirkungen journalistisch zu existieren beginnt – und die Vorgeschichte nicht existent ist! Bestenfalls in Wendungen wie …“ ja, da war mal was mit einem Kleptokraten, das Justizwesen, nicht ganz in Ordnung, die Polizeikräfte mit mach’ Willkür“ (usw., usw.)…., aber das ist ja alles nicht so wichtig.
Viel wichtiger –weil in den Kram passend- waren und sind die „gewaltbereiten Zugereisten“ (also die „radikalen Nationali-sten…)!
Alles andere hat daher keine Rolle zu spielen, wir in einem Wust von wertenden Worten verpackt, um etwaige Widersprüchlichkeiten zu vernebeln.
Und diese permanente Ignoranz der Vorgeschichte, diese gewollte Unkenntnis, ist für mich „des Bemerkens wert“!
Da stellt sich Sarkasmus von ganz allein ein!
Weil Du Schweizer und Österreichische Presseerzeugnisse schätzt, hier noch ein paar Links zum Thema zum entspannten Lesen:
Ein Bündnis gegen die Macht Andrij Bondar 18.12.2013, 15:47 Uhr
Der aktuelle Protest in Kiew hat eine ganz neue Qualität, schreibt der Schriftsteller Andrij Bondar. Menschen aus allen Teilen der Ukraine fordern Freiheit - und wollen sie auch selbst gestalten.
Die vergangenen Wochen auf dem Maidan, dem von Barrikaden umgebenen Platz der Unabhängigkeit in Kiew, haben eine simple Tatsache enthüllt: Da haben sich Menschen gegen die Staatsgewalt aufgelehnt, die in den vergangenen 22 Jahren gelernt haben, ohne Staat zu leben und zu überleben.
Vom Staat fordern diese Leute überhaupt nicht viel – Sicherheit, gerechte Steuern, klare Spielregeln, Rechtsstaatlichkeit und, natürlich, Freiheiten.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/ue ... 1.18207285
Die hässliche Fratze des Kiewer Regimes Rudolf Hermann, Kiew 28.1.2014
Während die ukrainische Regierung die demonstrierende Öffentlichkeit des Extremismus beschuldigt, sind krasse Fälle von Polizeiwillkür öffentlich geworden. Die Frage ist, ob Kiew solche Missbräuche nicht unterbinden kann oder sie aktiv fördert.
Das Mobiltelefon piept, und auf dem Bildschirm erscheint folgende Nachricht: «Verehrter Abonnent, Sie wurden als Teilnehmer von Massenunruhen registriert.» Eine solche Nachricht erhielt Anfang der vergangenen Woche, wer sich in der Nähe der Hruschewski-Strasse im Zentrum von Kiew aufhielt, wo eine heftige Auseinandersetzung zwischen Demonstrierenden und Polizeieinheiten im Gange war. Kurz zuvor war das Gesetz verschärft worden; Teilnahme an organisierten Massenunruhen konnte nun schwere Gefängnisstrafen nach sich ziehen.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/di ... 1.18230059
Geraubte Zukunft: Reiche Machthaber, arme Ukraine
Am Majdan geht es nicht um die EU. Er geht um Würde und Freiheit. Von Tymofiy Havryliv (Die Presse)
Es war etwas Phantasmagorisches daran, als das ukrainische Staatsoberhaupt, Viktor Janukowitsch, noch im Frühherbst 2013 auf eine Annäherung mit der Europäischen Union zusteuerte: ein Mann, der die ganze Macht im Land in seinen Hän-den konzentrierte. Ein Mann, der die Sicherheitskräfte beachtlich vergrößert und ihre Finanzierung wesentlich angehoben hat, dafür blieben sämtliche lebenswichtigen Bereiche unterfinanziert.
Ein Mann, der das Parlament, Instrument und Symbol einer modernen Demokratie, zu einer Art Kanzlei herabstufte, in der Gesetze verabschiedet werden, die die meisten Abgeordneten niemals zu Gesicht bekommen haben.
http://diepresse.com/home/meinung/gastk ... me-Ukraine
"Janukowitsch stiehlt, so viel er kann" Interview | Michaela Kampl
11. Februar 2014, 13:50
Die ukrainische Opposition soll mit den Oligarchen verhandeln und so den Machtwechsel einleiten, sagt der Ökonom Anders Åslund
http://derstandard.at/1389859979755/Jan ... el-er-kann
Diskussion über Abspaltung der Krim angeheizt 28.02.14 13:47
Russische Abgeordnete haben die Diskussion über eine mögliche Abspaltung der Halbinsel Krim vom Nachbarland Ukraine mit einem Gesetzentwurf weiter angeheizt.
(dpa) Russische Abgeordnete haben die Diskussion über eine mögliche Abspaltung der Halbinsel Krim vom Nachbarland Ukraine mit einem Gesetzentwurf weiter angeheizt. Künftig kann ein Land oder Landesteil sich Russland bereits anschliessen, wenn es dies bei einem Referendum beschliesst, heisst es in dem Entwurf, den die kremltreue Partei Gerechtes Russland am Freitag in der Staatsduma einbrachte.
http://www.nzz.ch/aktuell/international ... dnachricht
Putin: Janukowitsch drohte Todesgefahr – „Legitimer Präsident ohne politische Zukunft“
MOSKAU, 04. März (RIA Novosti) 15:56
Russland hat Viktor Janukowitsch aus rein humanitären Gründen Schutz gewährt, weil er nach Worten von Präsident Wla-dimir Putin in der Ukraine getötet werden konnte.
„Wir haben dies ausschließlich aus humanitären Überlegungen getan“, sagte er am Dienstag vor der Presse in seiner Vorstadtresidenz Nowo-Ogarjowo. „Ich denke, man hätte ihn dort einfach getötet.“
Zugleich betonte Putin, dass Janukowitsch ohnehin keine Chancen hatte, wiedergewählt zu werden. „Ich möchte verstehen, wozu es notwendig war, diese gesetz- und verfassungswidrigen Aktionen zu unternehmen und das Land in das Chaos hineinzuzerren, in dem es heute steckt“, sagte er.
„Dennoch habe ich Verständnis für die Menschen auf dem Maidan, die dort bis jetzt keinen Fassadenputz, sondern radikale Umgestaltungen fordern“, fügte er hinzu.
In seiner Heimat habe Janukowitsch keine politische Zukunft, betonte Putin. Zugleich verwies er darauf, dass Janukowitsch laut Gesetz bis heute der legitime Präsident der Ukraine ist.
http://de.ria.ru/politics/20140304/267975351.html
Die Macht der unbekannten Soldaten 08.03.14, 06:00
Eine ganz neue Grenze
Die Krim ist fest in der Hand von Einheiten, die vor einigen Tagen ohne alle Hoheitszeichen, aber einheitlich und sauber gekleidet, an allen strategischen Punkten aufgetaucht sind und faktisch die Macht übernommen haben. Daran, dass es Russen sind, besteht kein Zweifel. Sie sprechen russisch, über dem Panzer an der Strassensperre in Tschonhar weht die russische Flagge.
http://www.nzz.ch/aktuell/international ... 1.18258538
Warnschüsse gegen OSZE-Beobachter 8. März 2014, 17:28
Zum dritten Mal unterbanden pro-russische Bewaffnete die Tätigkeit der Militärbeobachter - Parlamentsausschuss soll Todesschüsse in Kiew untersuchen, erste Direktverhandlungen Ukraine-Russland
Kiew/Sewastopo - In der Ukraine-Krise ist trotz Aufrufen aller Seiten zu einer politischen Lösung keine Entspannung in Sicht. Auf der von Russland kontrollierten Halbinsel Krim verstärkten russische Truppen am Samstag die Blockaden ukrai-nischer Stützpunkte. OSZE-Beobachtern wurde erneut der Zugang zur Krim verwehrt, unter Abfeuerung von Warnschüssen.
http://derstandard.at/1392687583897/Par ... en?ref=rss
Pro-Ukraine-Aktivisten auf der Krim verschwinden 12. März 2014, 14:47
Keine Verbindung mehr zu Organisator von Protesten, Entführung durch Moskau-treue Krim-Regierung vermutet - Premier Aksjonow spricht von "notwendigen Maßnahmen"
Simferopol - Auf der Krim ist ein weiterer prominenter Gegner einer Angliederung an Russland vermutlich entführt worden. Sergej Kowalski, der in den vergangenen Monaten Demonstrationen für eine EU-Annäherung der Ukraine organisiert hatte, nehme seit Dienstag, 18 Uhr sein Telefon nicht mehr ab, berichtete die Internetzeitung investigator.org.ua am Mittwoch.
http://derstandard.at/1392688016339/Pro ... os?ref=rss
Die Mär vom Faschismus in Kiew Mittwoch, 12.03.14, 15:02 Cyrill Stieger
Faschisten, Nationalisten und Banditen haben im Februar in Kiew die Macht übernommen. Es ist die Pflicht Russlands, die russischsprachige Bevölkerung in der Ukraine vor finsteren Kräften zu schützen und ihre Rechte zu verteidigen. Auf dem Kiewer Maidan haben Faschisten auf die Demonstranten geschossen. Die Besetzung der Krim ist eine humanitäre Mission. Es ist in der Ukraine verboten, Russisch zu sprechen, Russen werden drangsaliert. Überall sind faschistische Banden unterwegs. Das Land, das in den russischen Medien Tag für Tag mit solchen und ähnlichen Worten beschrieben wird, existiert höchstens in den Köpfen der Propagandisten. Die kalten Krieger haben wieder Hochkonjunktur. Sie produzieren nach sowjetischem Muster am Laufmeter Halbwahrheiten und Lügen im Dienste der Staatsmacht und zur Rechtfertigung der Krim-Politik von Präsident Putin. Sie haben mit der Wirklichkeit in der Ukraine nicht viel zu tun.
http://www.nzz.ch/meinung/kommentare/di ... 1.18261486
Autoren für und gegen Putins Politik Gefährliches Spiel 14.03.14, 13:56
(dpa)zz. Prominente russische Schriftsteller und Bürgerrechtler haben in einem Protestbrief den Kurs von Kremlchef Wla-dimir Putin im Ukraine-Konflikt als «brandgefährlich» kritisiert. Unter Verstoss gegen internationales Recht annektiere Russland die zur Ukraine gehörende Halbinsel Krim, hiess es in dem Schreiben, das am Freitag die kremlkritische Zeitung «Nowaja Gaseta» veröffentlichte. «Es werden die Prinzipien der europäischen Sicherheit und Stabilität verletzt», kritisierten die 89 Unterzeichner des Briefes. Russland steuere auf einen neuen Kalten Krieg mit unabsehbaren Folgen zu. Zu den Unterzeichnern gehören die Menschenrechtler Ljudmila Alexejewa, Swetlana Gannuschkina und Sergei Kowaljow sowie die auch in Deutschland populären Autoren Ljudmila Ulitzkaja und Viktor Jerofejew. Die Vertreter der Intelligenz, darunter Wissenschafter, Schauspieler und Künstler, kündigten einen Kongress «Gegen Krieg, gegen die Selbstisolierung Russlands, gegen die Erneuerung des Totalitarismus» an.
http://www.nzz.ch/aktuell/feuilleton/ue ... 1.18263200
Eine präventive Konterrevolution Alexander Etkind, Kulturwissenschafter 2.4.2014
Es gibt viel Trauriges über die gegenwärtige Situation um die Krim zu sagen. Das Traurigste aber ist, dass die ganze Aktion vorhersagbar war. Wladimir Putins Herrschaft ist in absurdem Masse korrupt, und Regime wie das seine exportieren ihre innere Instabilität gerne ins Ausland, weil sie Angst vor dem eigenen Volk haben.
http://www.nzz.ch/aktuell/startseite/ei ... 1.18275438