ARD

Aus Ständige Publikumskonferenz der öffentlich-rechtlichen Medien e.V.
Version vom 6. September 2015, 16:08 Uhr von Ben Nevis (Diskussion | Beiträge) (AŔD - Programmbeirat)

Wechseln zu: Navigation, Suche

Übersichtsseite ARD

ARD - 
 Das Erste
 Zuschauerredaktion Das Erste	089 / 89 5900 23344
 Einsfestival
 EinsPlus
 tagesschau24
 ARD-alpha


Unterseiten


Rundfunkräte

Bayerischer Rundfunk
Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats
Rundfunkplatz 1
80335 München
Tel.:
Fax:
Mail: info@br-online.de
E-Mail: gremienbuero@br.de 


Norddeutscher Rundfunk
Gremienbüro
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Tel. 0049 (040) 4156-3506
Fax 0049 (040) 4156-3452
Mail: info@ndr.de
E-Mail: keine Mailadresse, alles über Kontaktformulare
Kontaktformular: Kontakt Rundfunkrat
Leiterin des Gremienbüros: Sybille Möller


Saarländischer Rundfunk
Funkhaus Halberg
66100 Saarbrücken
Telefon: 0681 - 602 - 0
Fax: 0681 / 602 - 3874
Mail: info@sr-online.de
E-Mail: gremienbuero@sr-online.de


Deutsche Welle (Standort Bonn)
Kurt-Schumacher-Straße 3
53113 Bonn
Telefon: 0228.429-0
Mail: feedback.german@dw.de
Deutsche Welle (Standort Berlin)
Voltastraße 6
13355 Berlin
Telefon: 030.4646-0
Mail: feedback.german@dw.de

für Rundfunkrat keine Kontaktdaten gefunden deshalb:

Deutsche Welle (Kundenservice/CRM)
Kurt-Schumacher-Str. 3
53113 Bonn
Telefon: 0228 429 4000
Telefax: 0228 429 154000
E-Mail: info@dw.de


Hessischer Rundfunk
Geschäftsstelle des Rundfunk- und Verwaltungsrats
Bertramstraße 8
D-60320 Frankfurt
Tel.:
Fax:
Mail: hzs@hr-online.de
E-Mail: hr-Rundfunkrat@hr.de


Radio Bremen
Gremienbüro
Diepenau 10
28195 Bremen
Tel.: 0421 246 41 011
Fax: 0421 246 41 098
Mail: zuschauerredaktion@radiobremen.de
E-Mail: gremienbuero@radiobremen.de


Südwestrundfunk
Gremiengeschäftsstelle
70150 Stuttgart
Tel.: 0711-9290
Mail: info@swr.de
Kontaktformular: Kontakt Rundfunkrat 

Kom: Das ist recht dürftig, keine Tranzparenz. Deshalb aus Impressum:

Südwestrundfunk
Anstalt des öffentlichen Rechts
Neckarstraße 230
70190 Stuttgart
Telefon: 0711/929-0
Fax: 0711/929-11300
Mail: info@swr.de
Kontaktformular: Mailformular zum öffnen


Deutschlandradio
Hörfunk- und Verwaltungsrat
Raderberggürtel 40
50968 Köln
E-Mail: gremienbuero@deutschlandradio.de


Mitteldeutscher Rundfunk
Rundfunkrat
Kantstr. 71 - 73
04360 Leipzig
Tel.: 0341 - 3 00 96 96
Fax: 0341 - 3 00 65 37
Mail: Publikumsservice@mdr.de
E-Mail: rundfunkrat@mdr.de


Rundfunk Berlin-Brandenburg
Gremiengeschäftsstelle
Petra Othmerding / Anne Katrin Treschanke
Masurenallee 8-14
14057 Berlin
Tel. 030 / 97 99 3 10005
Fax:
Mail: service-redaktion@rbb-online.de
E-Mail: gremiengeschaeftsstelle@rbb-online.de
Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) (Standort Potsdam)
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam-Babelsberg
Tel. 0331 - 97 99 3-0
Fax:
Mail: service-redaktion@rbb-online.de


WDR-Rundfunkrat
Geschäftsstelle des Rundfunkrats
Appellhofplatz 1
50667 Köln
Telefon:
Nicole Burek 0221/220-5602
Brigitte Eisenmenger-Berg 0221/220-5602
Dr. Stefan Hohmann 0221/220-5606
Tanja Kerbaum 0221/220-5609
Sabine Makrutzki 0221/220-5603
Annerose Rehm 0221/220-5601
Claudia Reischauer 0221/220-5604
Telefax: 0221 220-2762
Mail: publikumsstelle@wdr.de
Kontaktformular: Kontakt Rundfunkrat


ARD Gremienvorsitzendenkonferenz
GVK-Geschäftsstelle
Hopfenstraße 4
80335 München
Tel. (089) 59 00-20 111
Fax (089) 59 00-20 110
E-Mail: geschaeftsstelle[at]ard-gvk.de


Zuschauerredaktion Das Erste
Postfach 20 06 65
80006 München
Tel.: (089) 5900-23344 (9:00 bis 23:00 Uhr)
Fax: (089) 5900-24070
Mail: info@DasErste.de


ARD Digital
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam
Internet: www.ard-digital.de


3sat
Südwestfunk
76522 Baden-Baden
Tel.: 07221-923572
Mail: info@3sat.de
Internet: www.3sat.de


ARTE
4, Quai du Chanoine Winterer
CS20035
F 67080 Strasbourg Cedex
Tel.: 0180 500 24 88
Internet: www.arte.tv


KiKA
99081 Erfurt
Tel.: 0361-2181890
Mail: kika@kika.de
Internet: www.kika.de


PHOENIX
Langer Grabenweg 45-47
53175 Bonn
Tel.: 01802 8217
Mail: info@phoenix.de
Internet: www.phoenix.de


ARD Hauptstadtstudio
Wilhelmstraße 67a
10117 Berlin
Internet: www.ard-hauptstadtstudio.de




AŔD - Wirtschaftliche Bedeutung

Auszug Ranking - Die 50 größten Medienkonzerne 2014
Rang Name Umsatz Bem.
2. Google Inc. (Mountain View/ USA) € 45,046 Mrd. o
20. ARD (Berlin, München/GER) € 6,284 Mrd. kein Taschengeld
Quelle: Institut für Medien- und Kommunikationspolitik gGmbH


AŔD - Programmbeirat

Im Juni 2014 hat der Programmbeirat im Rückblick eine ganze Reihe von Beiträgen über die Krise in der Ukraine beobachtet, die seit Ende 2013 im Ersten ausgestrahlt worden waren. Zu diesem methodisch ungewöhnlichen Vorgehen sah er sich veranlasst, nachdem einige Rundfunkräte sowie zahlreiche Zuschauer/innen Kritik an der Ukraine-Berichterstattung im Ersten geübt und dabei vor allem Einseitigkeit zulasten Russlands, mangelnde Differenziertheit sowie Lückenhaftigkeit beklagt hatten.
Die Beobachtungen des Programmbeirats umfassten die zehn „Brennpunkt“-Sendungen zur Ukraine-Krise sowie einige Talkshows und rund drei Viertel der insgesamt mehr als 40 Beiträge zum Thema in den politischen Magazinen, dem „Europamagazin“, dem „Weltspiegel“ und in „ttt“.
Der Programmbeirat kam aufgrund seiner Beobachtungen zu dem Schluss, dass die Berichterstattung im Ersten über die Krise in der Ukraine teilweise den Eindruck der Voreingenommenheit erweckt hat und tendenziell gegen Russland und die russischen Positionen gerichtet war. Engagement und Einsatz der Reporter/innen vor Ort sind in hohem Maße anzuerkennen. Jedoch sind in der Recherche – die vor Ort meist nur unzureichend geleistet werden könne – wichtige und wesentliche Aspekte nicht oder nur unzureichend beleuchtet worden, obwohl sie für ein Urteil über die Situation essentiell gewesen wären. An vielen Stellen wurde nicht ausreichend differenziert. Doch gerade in solch schwierigen Gemengelagen muss soweit wie möglich und um ein ausgewogenes Urteil zu ermöglichen, auf möglichst hohe Vollständigkeit geachtet werden. Soweit dies in der aktuellen Berichterstattung nicht sofort geleistet werden kann, muss es in den Formaten der Hintergrundberichterstattung, in den „Tagesthemen“, in den Magazinen und in speziellen Features, aber auch mit geeigneten Gesprächspartnern und Experten in den Talkformaten nachgeholt werden. Folgende grundlegende Punkte, die für die Einschätzung und das Verständnis der Ursachen und der Eskalation der Krise wichtig gewesen wären, fehlten in der Ukraine-Berichterstattung im Ersten jedoch oder wurden nur unzureichend behandelt:
– Differenzierende Berichte über die Verhandlungen der EU über das Assoziierungsabkommen, die genauen Inhalte des Abkommens, seine Tragweite und seine Vereinbarkeit mit russischen Interessen.
– Die politischen und strategischen Absichten der NATO bei der Osterweiterung und in der Ukraine-Krise.
– Rolle und Legitimation des sogenannten Maidanrats bei politischen Entschei- dungen, sein Zustandekommen und seine Zusammensetzung und die Rolle der radikal nationalistischen Kräfte, insbesondere Swoboda, in diesem Rat.
– Zustandekommen und Inhalte der Vereinbarung zur Beilegung der Krise in der Ukraine vom 21. Februar, die Ursachen für ihr Scheitern und die Rolle von Maidanrat und rechtsnationalen Kräften hierbei.
– Die Frage nach der Verfassungs- und Demokratiekonformität der Absetzung Janukowitschs sowie die Rolle rechtsnationaler Kräfte bei der Absetzung.
– Eine kritische Analyse der Rollen von Julia Timoschenko und Vitali Klitschko.
– Die Frage nach Ablauf und Rechtmäßigkeit der Abstimmung über das KrimReferendum, die völkerrechtliche Bewertung des Referendums, die Einordnung von Wahl- beteiligung und -ergebnis sowie die Rolle von Geschichte und Ethnien der Krim in dem Sezessionsprozess.
– Belastbare Belege für eine Infiltration der Krim durchrussische Armeeangehörige.
– Eine völkerrechtliche Analyse der Abspaltung der Krim: War es eine Annexion oder eine völkerrechtlich mögliche Sezession? Wie ist die Eingliederung der Krim 1954 in die ukrainische SSR zu werten?
– Ein Feature über die Geschichte der Ukraine, um die tieferen Ursachen für die gegensätzlichen Interessen und damit die Krise in der Ukraine verständlich zu machen.
Nach Ansicht des Programmbeirats wäre in diesem Zusammenhang eine gründlichere Recherche durch die politischen Redaktionen notwendig und hilfreich, für eine vollständige Hintergrundberichterstattung im Grunde unentbehrlich gewesen. Daher ist es angesichts der Fortdauer der Krise wünschenswert, auch noch im Rückblick Recherche und Information zu verstärken, um in Dokumentationen und Hintergrund- berichten die Entwicklung in der Ukraine zu beschreiben und nachvollziehbar zu machen und so auch politische Verantwortungen zu klären. Zu den einzelnen Formaten ist zusammenfassend anzumerken: „Brennpunkte“ zeichnen sich durch hohe Aktualität aus, sie berichten von Orten, an denen es gerade „brennt“. Dass in solchen Situationen die höchst engagierten und mutigen Journalisten/innen vor Ort das jeweilige Ereignis gegebenenfalls noch nicht in seiner gesamten Tragweite erfassen und in der Kürze der Zeit möglicherweise nicht alle Hintergründe recherchieren und fernsehgerecht präsentieren können, ist dem Programmbeirat klar; daher macht er, was dieses Format anbelangt, in seinen Forde- rungen nach umfassender und tiefgründiger Berichterstattung durchaus Abstriche. Dennoch: Von den zehn Brennpunkten zur Krise in der Ukraine befassten sich drei binnen vier Tagen (19.-22. Februar) sehr eng getaktet mit den Protesten und dem Sturz der Regierung in Kiew, weitere drei binnen sechs Tagen (1.-6. März) mit dem Konflikt um die Krim. Hier wäre durchaus Raum für Hintergrundinformationen gewesen, und es hätte auch von anderen Orten als fast ausschließlich dem Kiewer Maidan, wie zwischen 19. und 22. Februar geschehen, berichtet werden sollen. Berichtet werden müssen hätte über die Faktoren, die ursächlich am Entstehen der Krise beteiligt waren, darunter die Politik von EU, USA und NATO und deren Interessen gegenüber der Ukraine und Russland. Stattdessen wurde die Verantwortung für die Krise fast ausschließlich der Regierung Janukowitsch und Russland, genauer: Putin persönlich zugeschrieben. Differenzierte Berichterstattung war das nicht. Eine gewisse Einseitig- keit ließ sich manchmal auch in der Wortwahl erkennen, im mehr oder weniger unterschwelligen Transport von Meinung durch Moderatoren/innen und Repor- tern/innen und in der Auswahl von Berichtsgegenständen, die selbst in der Zusammenschau aller zehn Ukraine-„Brennpunkte“ kein einigermaßen umfassendes Bild der Krise ergaben.
Die Berichterstattung in den „Brennpunkten“ war zweifelsohne aktuell, aber es fehlte ihr an Differenziertheit, Ausgewogenheit und – selbst in Hinblick auf die Kürze der Sendungen – Vollständigkeit. Dabei wäre gerade in den „Brennpunkten“ mit ihrem sehr großen Publikum umfassende, objektive und zumindest die wichtigsten Hintergründe aufzeigende Berichterstattung unerlässlich, um die Zuschauer/innen in die Lage zu versetzen, sich eine eigene, fundierte Meinung zu bilden.
Unter den vielen Magazinbeiträgen fielen einige wenige positiv auf und dank ihrer Themensetzung auch aus dem Rahmen der sonst üblichen Berichterstattung heraus. Dies waren zwei „ttt“-Beiträge (16. und 30. März), in denen Schriftsteller/innen die Ursachen der Krise aus ihrer Perspektive schilderten, ein „Plusminus“-Beitrag (19. März) über den Sinn von Sanktionen, zwei Berichte in „Monitor“ (13. März), die die wirtschaftlichen und strategischen Interessen auch des Westens in den Blick nahmen, sowie zwei „Panorama“-Beiträge (6. und 8. Mai), die sich mit der Rolle der Rechten in der Ukraine befassten. Alle anderen gesehenen Magazinbeiträge aus „Europamagazin“, „Weltspiegel“ einschließlich der Sonderausgabe zur Krimkrise (9. März), „Bericht aus Berlin“ und „Report München“ waren von unterschiedlicher Qualität; viele erschienen fragmentarisch, einige tendenziös, und bei den meisten mangelte es an umfassender und die Hintergründe beleuchtender Berichterstattung. Negativ stach die sehr einseitige, fast schon an die Sprache des Kalten Krieges gemahnende Moderation in den „Weltspiegel“-Ausgaben des BR hervor (1. Dezember 2013 und 2. März 2014), und auch die teils provokanten Fragen im „Bericht aus Berlin“ an die Interviewpartner stießen beim Programmbeirat auf Kritik.
Bei den Talkshows fiel auf, dass die Titel häufig antirussische Tendenzen erkennen ließen bzw. den Konflikt auf die Person Putin fokussierten und weder eine mögliche westliche Mitverantwortung am Entstehen der Krise thematisierten noch beispielsweise die demokratische Legitimation der Übergangsregierung oder der Maidan-Bewegung in der Ukraine infrage stellten. Das Themenspektrum war also eingeschränkt, und teilweise wiederholten sich die Fragestellungen überdies. Die Gästeauswahl deckte in der Regel gegensätzliche Positionen ab und gewährleistete damit weitgehende Ausgewogenheit, auch die Moderation war unparteiisch. Kritisch anzumerken ist, dass viele wichtige Punkte wie etwa das Assoziierungsabkommen allenfalls angesprochen, aber nicht tiefergehend diskutiert wurden.
Die Dokumentation „Zwischen Chaos und Krieg – Wer zerstört die Ukraine?“ vom 19. Mai – neben einer „Weltspiegel“-Sonderausgabe zur Krim-Krise die einzige längere monothematische Ukraine-Sendung im Ersten – hat nach Auffassung des Programmbeirats die Chance vertan, die Entwicklung der Krise in der Ukraine solide darzustellen; stattdessen wurden die Zuschauer/innen mit den Bewertungen einer Reihe von Experten/innen konfrontiert, deren Auswahl unklar blieb. Von dieser Dokumentation hätte man sich erwartet, dass gerade hier in der Rückschau die eingangs erwähnten offenen Fragen aufgegriffen würden.
Insgesamt hält der Programmbeirat aufgrund seiner Beobachtung der genannten Sendungen fest: In der Berichterstattung über die Krise in der Ukraine überwog anfangs eine Schwarz-Weiß-Zeichnung zugunsten der Maidan-Bewegung, obwohl hier auch das rechte, extrem nationalistische Lager beteiligt war, und zulasten der russischen und der abgesetzten ukrainischen Regierung, denen nahezu die gesamte Verantwortung zugeschoben wurde. Dass der Programmbeirat mit seiner Meinung nicht alleine steht, unterstreicht beispielsweise der Beitrag im NDR-Medienmagazin „ZAPP“ vom 5. März: „Ukraine – Berichterstattung durch die West-Brille?“, der über drei Monate „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ auswertete und eine deutliche Überrepräsentanz der prowestlichen Sicht auf die Ereignisse ausmachte, daneben aber auch in anderen wichtigen Medien eine einseitige, antirussische Berichterstattung konstatierte. Das heißt, die Berichterstattung in einer Vielzahl von Medien folgte anscheinend einem gewissen Mainstream, dem sich auch Das Erste anschloss. Mit Fortschreiten der Krise war jedoch eine Änderung in der Farbe der Berichterstattung des Ersten zu registrieren: Sie erschien – vielleicht in Reaktion auf die Zuschauerkritik – etwas objektiver. Eine ganze Reihe von Punkten aber, die für das Verständnis der Ursachen und der Entwicklung der Krise und somit als Basis für eine für eine sachliche Bewertung im Grunde unabdingbar sind, fehlte, wie erwähnt, in den beobachteten Formaten.