Desinformation trägt Früchte

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Maren
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Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Maren »

Die Desinformation trägt Früchte:
Liebe Gäste und Freunde

Unsere Familie führt seit 31 Jahren das Restaurant Platon in Düsseldorf. Wir leben in Deutschland und fühlen uns verbunden zu Deutschland. Wir sprechen und schreiben deutsch und zahlen Steuern genau wie jeder Bürger in Deutschland. Wir haben Arbeitsplätze geschaffen und unser Leben hier aufgebaut. Bedauerlicherweise hat ein feiger ungebildeter Mitbürger sich gedacht uns diesen Brief senden zu müssen. Gerne verzichten wir auf solche Gäste in unserem Familien geführten Restaurant. Es ist nur schade sich nach 31 Jahren unwillkommen zu fühlen. Wir würden uns freuen wenn Freunde der Griechen dieses respektlose Verhalten nicht unterstützen und wir gemeinsam gegen das Hetzen der Griechen sprechen.


https://www.facebook.com/RestaurantPlaton
http://www.platon-duesseldorf.de/
Griechenland.jpg
Griechenland.jpg (81.84 KiB) 34615 mal betrachtet
Abwegige Meinungen und blinder Hass werden fleißig geschürt von unseren Qualitätsmedien.
Lassen wir diesen Trend nicht weiterhin zu.

ZDF - Maybritt Illner - "Aufstand in Athen"
ZDF - Varoufakis Reformliste
Dradio - Kein Cent wird erlassen
ARD - Wie der Kanarienvogel in der Kohlegrube
ARD - Tagesthemen - Griechische Spiele
Euroschreck bei Jauch
Artikel Athen will weiterverhandeln + Keine neue Reformliste aus Athen
Abbruch der Griechenlandgespräche
ZDF - heute journal - Griechenland - Falschdarstellung
ARD - Griechenland - Militärausgaben und BIP
Anfrage - Treffen der europäischen Finanzminister in Riga
ZDF - Griechenland - Anfrage zum Bericht von Anne Gellinek
NDR - Griechenland - Anfrage zum Bericht von Herrn Krause
WDR - Anfrage - Schuldenkrise Griechenland
Das Erste auf Facebook - Falschzitat Paraskevopoulos
Mit zweierlei Maß - ARD-Krause und die "fehlenden Belege"

Blogbeitrag - Mediale Volksverhetzung

Blogbeitrag - Ziemlich beste Feinde – Deutsche Medien und die Griechen

Beschwerde von Norbert Häring.

Hier wird geantwortet, dass man das verfälschte Zitat von der WELT übernommen habe und andere Zeitungen gleichlautende Schlagzeilen hatten.
Warum?! Schludrigkeit, Absicht, Auftrag oder eine Mischung aus allen erdenklichen Möglichkeiten, die echter Journalismus nicht in Betracht ziehen sollte?
Meyer-Durand

Re: Desinformation trägt Früchte (hier: Statistiken Tourismusbranche)

Beitrag von Meyer-Durand »

Die Verhandlungen der Kreditgeber mit der griechischen Regierung gehen nun in den 5. Monat. Wie nicht anders zu erwarten war, leidet mittlerweile auch die griechische Tourismusbranche (Griechenlands wichtigster Wirtschaftszweig) an der anhaltenden Unsicherheit, obwohl die Zahlen zum Jahresanfang noch sehr vielversprechend waren. Die derzeitige Form der Berichterstattung in den deutschen Medien dürfte die griechische Wirtschaft in einem gewissen Umfang zusätzlich schädigen. Dies lassen die letzten Zahlen der SETE (Association of Hellenic Tourism Enterprises) vermuten.

Seit dem Erscheinen der Statistiken für die Monate März/April wird deutlich, dass nunmehr auch die griechische Tourismusbranche wieder die allgemein vorherrschende öffentliche Meinung in Deutschland zu spüren bekommt. Erhellend ist da die Tatsache, dass derzeit im Wesentlichen nur die Zahl der Reservierungen aus Deutschland stagniert, deutlich weniger (oder gar nicht) aber die Zahlen der Reservierungen aus vielen anderen Ländern, wie z.B. Frankreich. Könnte dies vielleicht damit zusammenhängen, dass bei unserem französischen Nachbarn die allgemeine Berichterstattung über die Krise so gänzlich anders ist (siehe z.B. France2, France24, Le Monde, Libération, Le Figaro)? Seit Ende Januar 2015 studiere ich täglich die Presse in deutscher, englischer und französischer Sprache zum vorliegenden Thema und muss feststellen, dass die Berichterstattung in Frankreich im allgemeinen tatsächlich wesentlich neutraler und zurückhaltender ist als jene in Deutschland (überrascht?). Die Presselandschaft in Frankreich unterscheidet sich zum Glück von jener in Deutschland.

Eine kleine aber feine Zeitung ist auch die "Griechenlandzeitung", in deren Artikeln i.d.R. das gesamte politische Spektrum berücksichtigt wird. In einem Bericht vom 16.03.2015 mit dem Titel „Griechenland-Urlaub: Tendenz ist steigend und im grünen Bereich“ wird von „verunsicherten“ potenziellen deutschen „Hellas-Urlaubern“ berichtet. Im selben Beitrag wird aber auch an die „anti-deutsche Stimmung“ im Jahre 2011/12“ erinnert, für welche die griechische Presse zum damaligen Zeitpunkt ihrerseits verantwortlich war (man denke auch zurück an die damaligen Artikel in der griechischen Presse als Reaktion auf das „Stinkefinger-Titelbild“ des „Focus“ vom 22.02.2010).

Die griechische Tageszeitung ekathimerini, welche über ein englischsprachiges online-Angebot verfügt (welches ich für seine sachliche und zuverlässige Berichterstattung schätze), informiert in zahlreichen Artikeln über den Rückgang der Reservierungen aus Deutschland:

04.05.2015 - Worrying signs for tourism

11.05.2015 – German-Greek Business Association concerned about VAT rates
(…) especially after recent statistics pointing to a 25 percent decline in tourism bookings from Germany.


18.05.2015 - Greek tourism chief warns of possible slowdown in visitor numbers
The slowdown in bookings has been most pronounced in Germany, (…)
26.05.2015 - Political, economic instability turns German tourists away

Nachdem die deutsche Presse schon kräftig Ressentiments geschürt hat, trifft es jetzt also auch die Tourismusbranche direkt.
Zuletzt geändert von Meyer-Durand am 9. Juni 2015, 01:04, insgesamt 2-mal geändert.
Meyer-Durand

Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Meyer-Durand »

Soeben ist in Berlin die Tagung "Die Zukunft Griechenlands in der EU" mit dem Vortrag des griechischen FinMin Prof. Dr. Yannis Varoufakis und der anschließenden Podiumsdiskussion zu Ende gegangen. Veranstalter dieser Konferenz waren die „Hans-Böckler-Stiftung“ und die „HUMBOLDT-VIADRINA Governance Platform“. Die fast dreistündige Aufzeichnung ist bereits auf YouTube verfügbar und dürfte viele Leser dieses Forums interessieren. Sehr hörenswert waren auch die Begrüßungen durch Prof. Dr. Gesine Schwan und Prof. Dr. Gustav A. Horn.

Nachtrag von "Ben Nevis": Aufzeichnung der Veranstaltung auf dem WebSite der Hans Böckler Stiftung. Dort finden Sie auch das Veranstaltungsprogramm als PDF.

Zum Thema der Tagung hieß es in der Einladung:
Die Krise des Euroraums ist nicht überwunden, solange die Situation Griechenlands noch ungeklärt ist. Wege aus dieser Krise zu finden, die den gesamten Euroraum nach wie vor wirtschaftlich und vor allem politisch belastet, ist deshalb aller Mühen wert. Streit, der sich auf den Austausch nationaler Klischees stützt, wird dem nicht gerecht. Notwendig ist vielmehr eine offene und kritische Debatte der europäischen Zivilgesellschaft, die die europäische Perspektive nicht aus den Augen verliert.


Es wird also spannend, wie, und in welchem Umfang ARD und ZDF morgen von diesem Event berichten werden (von den deutschen Leitmedien ganz zu schweigen). Eine Reporterin des ZDF war zumindest vor Ort.

Diese Konferenz machte einmal mehr deutlich, wie weit die deutschen Leitmedien derzeit von einer offenen und kritischen Diskussion entfernt sind und wie stark dies letzten Endes die Demokratie in der EU potentiell behindert. Den öffentlich-rechtlichen Medienanstalten kommt daher eine besondere Rolle zu – Rolle welche diese im Hinblick auf die Berichterstattung zur europäischen Finanzkrise in den letzten Monaten nur eingeschränkt übernommen haben, wie ein Blick in die hiesigen Foren deutlich zeigt.
Zuletzt geändert von Meyer-Durand am 11. Juni 2015, 11:50, insgesamt 1-mal geändert.
Meyer-Durand

Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Meyer-Durand »

Ein kurzer Bericht in der Tageschau vom 09.06.2015 (09:26 Uhr). Titel: Schuldenkrise in Griechenland: Varoufakis fordert mehr Zeit.

Ein Bericht (Audio) von Katrin Brand, WDR, Titel "Varoufakis on tour".
Insgesamt ein sehr hörenswerter Beitrag, allerdings mit einem erstaunlichen Kommentar zum Abschluss.

Die Antworten von Herrn Varoufakis auf die zweifelsfrei berechtigten Fragen von Herrn Willsch hätten es wirklich verdient, Teil einer solchen Meldung zu sein (siehe z.B Kommentare zum Artikel auf Spiegel Online "Varoufakis' Berlin-Besuch: Zu Gast bei Freunden"). Siehe z.B. Kommentare #16, #19, #36 und #22:
wäre schön gewesen, zu wissen, was Herr Varoufakis Herrn Willsch geantwortet hat...
Zitat von sysop "Dann steht Klaus-Peter Willsch auf... "Sie haben Wahlkampf gegen Merkel, gegen Schäuble, gegen Brüssel gemacht", sagt er. "Wie soll ich meinen Wählern erklären, dass sie Ihre Schulden übernehmen."

Antwort im Kommentar #134:
Ja, ich habe diesen Ausschnitt heute früh gesehen und musste lachen. Vorwurf richtig, Adressat falsch.
Warum fragt er nicht Merkel, die neben den anderen Staatschefs den Privatanlegern die griechischen Risikopapiere abgenommen und ihren Steuerzahlern aufs Auge gedrückt haben?
Kurz, Frau Brand beendet den Bericht mit der Aussage (ab Minute 02:40):
(...) Varoufakis gab sich bewegt von so viel Ehrlichkeit. Dass er auf seine Forderungen deshalb verzichtet hätte, war aber nicht zu erkennen.
Es ist schwer zu erkennen, ob diese Aussage leicht sarkastisch oder ernst gemeint ist. Nehmen wir an, sie sei ernst gemeint, dann wird auf diese Weise der fälschliche Eindruck vermittelt, der Finanzminister hätte keine angemessene Antwort(en) auf die Fragen von Herrn Willsch gegeben, oder zumindest keine zufriedenstellenden Antworten.

Tatsächlich hat Herr Varoufakis sehr wichtige Antworten und Informationen geliefert und Herrn Willsch in wesentlichen Punkten zugestimmt (z.B. in der Ablehnung des Hilfsprogrammes im Jahre 2010, in der Notwendigkeit die von den vorherigen griechischen Regierungen geerbten Schulden zurückzuzahlen, keine zusätzlichen Schulden, etc.). Herr Varoufakis hat deutlich gemacht, dass er keine persönliche Schuld an der aktuellen hohen Verschuldung seines Landes trägt. Es sei u.a. die griechische Schwesterpartei der CDU gewesen, welche zusammen mit der Deutschen Regierung und den Vertretern der EU eine Mitverantwortung für die "Hilfsprogramme" und damit für den hohen Schuldenstand Griechenlands trägt. Herr Varoufakis möchte niemanden unnötig "zusätzliche Kosten aufdrücken" (O-Ton Herr Willsch: "(...) Sie sollen bitte nur darauf verzichten, den Steuerzahlern anderer Länder die Rechnung dafür zu schicken. Dafür wäre ich dankbar."), sondern sucht in der aktuellen Situation nach der besten Lösung für alle Beteiligten. Sein Plan sieht vor, ohne zusätzliche Schulden auszukommen. Zur Lösungsfindung sei der offene und direkte (unverzerrte) Dialog sehr wichtig.

Sehr geehrte Frau Brand, es hätten - meiner Meinung nach - nur zwei bis drei mehr Sätze genügt, um mit der allgemeinen Desinformation zu diesem Thema aufzuräumen.
Meyer-Durand

Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Meyer-Durand »

ZDF Politbarometer vom 12.06.2015:
Eine deutliche Mehrheit der Deutschen lehnt weitere Zugeständnisse der EU an Griechenland ab. Das zeigt das aktuelle ZDF-Politbarometer. Mittlerweile wollen nur noch 41 Prozent der Befragten, dass Griechenland den Euro behält.
Waren zu Jahresbeginn noch 55 Prozent der Deutschen für einen Verbleib Griechenlands im Euro und nur 33 Prozent dagegen (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden jeweils "weiß nicht"), so wollen jetzt nur noch 41 Prozent, dass Griechenland den Euro behält, 51 Prozent sind dagegen.
ekathimerini.com / AFP: Majority of Germans against Greece staying in euro, poll finds
Meyer-Durand

Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Meyer-Durand »

Katherine Rydlink schreibt auf dem Spiegel Online (SPON) Newsblog zur Griechenland-Krise (15:28 Uhr):
Die Griechenland-Krise schreckt deutsche Urlauber offenbar nicht ab. Im Gegenteil: die Geschäfte laufen nach Aussagen von großen Reiseunternehmen gut. "Die Buchungen liegen knapp über dem Niveau des bereits sehr guten Jahres 2014", sagte ein Sprecher des Reiseveranstalters TUI.
Nur eine kleine Hoffnung - die Zahlen von anderen großen Reiseveranstaltern für die Monate April-Juni sind uns derzeit nicht bekannt. Unbekannt ist auch der aktuelle Trend bei Individualreisen.
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Maren
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Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Maren »

Von den Griechen lernen?

"Ein öffentlich-rechtlicher "Journalist" betätigt sich als williger Apparatschik der Regierung.(...) Einerseits verbreitet er auf einer Plattform mit großer Reichweite Parolen nach jeweiliger politischer Vorgabe. Gleichzeitig untergräbt er das Ansehen der Öffentlich-Rechtlichen (...)."

"Nach der stoischen Erkenntnislehre wird nur als wahr anerkannt, was nach methodisch korrektem Einsatz des „Kriteriums“ (von Griech.: Κριτήριον = ‚Entscheidungsmittel‘) unmittelbar einleuchtet. Nur ein selbstbeherrschter Mensch gelangt zu zutreffenden Wahrnehmungen, während ein von Trieben und Gefühlen geleiteter Mensch zur Erfassung der Wahrheit und demgemäßen Handeln unfähig ist."

Prof. Gesine Schwan sagte es Rolf-Dieter Krause neulich auf den Kopf zu, was viele Zuschauer bereits seit Wochen beklagen. Feindseeliger und einseitiger als Krauses Griechenland-Berichterstattung ist fast nicht möglich. Zumindest innerhalb der ARD nicht, das ZDF beschäftigt ähnliche Experten.

»Öffentlich-rechtliche Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.« (§11 Rundfunkstaatsvertrag)

Warum ist das wohl so?

Momentan tun ARD und ZDF - wieder mal in völliger Ausblendung alternativer und vor allem qualifizierterer Informationskanäle - alles, um zu vermeiden, dass der Kern des Konfliktes angemessen und wahrheitsgemäß diskutiert wird. Diese Informationspolitik widerspricht in eklatantem Maße so ziemlich Allem, was gesetzlicher Auftrag und Rundfunkstaatsvertrag vorschreiben. Innerhalb der Nachrichtengebung, der Brennpunkte, Talkrunden und Sondersendungen ist das Bestreben der Programmverantwortlichen klar erkennbar, mittels Halb- und Unwahrheiten, blanken Populismus und Ressentiments die hiesige Bevölkerung gegen die griechische Nation und deren aktuelle Regierung aufzubringen.

Ob mit falschen Zahlen, Diagrammen oder schlichten Falschinformationen operiert wird, es ist alles möglich was Reaktionen schlichter Gemüter, wie im Eingangsbeitrag, im Blog oder auch auf der Facebookseite beschrieben, hervorrufen kann. Selbst die Bosbach-Lüge vom frühen Renteneintrittsalter der Griechen - im Übrigen auch bei Jauch unwidersprochen kolportiert - wurde innerhalb der erbosten Kommentare auf Facebook bemüht.
Wenn es keine Selbstreinigungskräfte innerhalb der Öffentlich-Rechtlichen gibt, die einen derartigen Niveauabfall stoppen und politische Einflussnahme ausschalten, dann wird es meiner Meinung nach höchste Zeit, dass wachsame und informierte Bürger sich der Sache annehmen und den wuchernden politisch-medialen Komplex nicht nur per Programmbeschwerde einmal kräftig ausmisten. Das Recht haben sie, wer zahlt, bestimmt die Musik. Dazu muss nur der deutsche Untertanengeist abgelegt werden ...
Edit:
"Das Maß ist übervoll"
Hart aber fair: Wieder Krause mit von der Partie - wieder Stammtisch. Aber zumindest ein angemessener Kommentar von einer Online-Seite, die sonst nicht im Verdacht steht "linke Positionen" zu vertreten.

"Dennoch war die inhaltliche Marschrichtung der Sendung von Beginn an klar – nicht nur durch die Auswahl der Gäste, sondern auch durch die Fragen von Plasberg. Auch die Zuschauer durften den ungeliebten Hellenen mal so richtig die Meinung geigen und von "das Maß ist übervoll" bis zu "Ärmel hochkrempeln" gängige Stammtischparolen absondern."
"Um welche Vertragsinhalte es dabei eigentlich geht, verriet er (Krause) in seinen darauf folgenden Wutreden jedoch nicht."
Weil er sie nicht kennt. Anders kann man sich den Unsinn nicht erklären, den er seit Wochen verbreitet.

Beispiel: In der Pressekonferenz vom 23.06.2015 mit der Kanzlerin stellt Krause eine Frage an Merkel und zeigt, dass er weltweit der einzige "Journalist" ist, welcher noch immer nicht weiß, das Griechenland keinen Schuldenschnitt mehr fordert (seit Ende Januar bereits nicht mehr), sondern eine Umschuldung, bzw. Streckung der Laufzeiten oder eine Kopplung der Rückzahlungen an das BIP. Es handelt sich hier nicht um IRGENDEINE Falschinformation, sondern um den Kern der 5-monatigen Verhandlungen (was die griechische Seite betrifft). Gemäß To Vima und eKathimerini ist die Position der Regierung Tsipras, dass eine Einigung nur unterschrieben wird, wenn die Schulden tragfähig werden. Es wird aber kein Schuldenschnitt (haircut) gefordert. (Quelle: Meyer-Durant)

Andere Beispiele kann man sich bei Interesse hier zu Gemüte führen.
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Maren
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Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Maren »

Der ZDF-Korrespondent steht in Athen vor einer großen Demonstration von Syriza–Anhängern und tut so, als handele es sich um eine große Demonstration von Syriza–Gegnern — er betont extra noch, es sei die größte. Dieser Fehler scheint unerklärlich, ist aber fast unvermeidlich. Die zutreffende Beschreibung, dass die Demonstranten hinter ihm nicht (unbedingt) aus dem Euro wollen, aber trotzdem für den Kurs der Syriza-Regierung sind und mit „Nein“ stimmen wollen, hat von Sobeck unmittelbar zuvor nämlich ausgeschlossen, indem er behauptete, in diesem Referendum gehe es darum, ob die Griechen im Euro bleiben wollen.
Telekinese

Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Telekinese »

Im aktuellen INSA-Meinungstrend, für den vom 3. bis zum 6. Juli 2189 wahlberechtigte Deutsche befragt wurden, haben CDU und CSU einen Sprung von 39,5 auf 43 Prozent gemacht. Damit hätten sie genau so viel wie SPD (24 Prozent / -0,5 Punkte), Grüne (10 Prozent / +0,5 Punkte) und Linke (9 Prozent / -0,5 Punkte) zusammen, was für eine knappe absolute Mehrheit an Mandaten reichen könnte.
Der Zuwachs für die Union kommt unter anderem von den Wählern der FDP (deren Anteil von fünf auf vier Prozent sinkt), der AfD (vier statt vorher 4,5 Prozent) und anderen Parteien, die den Sprung ins Parlament nicht schaffen (zusammengerechnet 7,5 auf sechs Prozent).

Quelle:
http://www.heise.de/tp/artikel/45/45379/1.html

P.S. Somit haben die ÖR-Medien und ihre Printkollegen von Springer und Co. ihr Ziel erreicht! :roll: Die breite Masse ist also weiterhin, dank der Medienmanipulation, der Meinung, der Geldkoffer-Rollstuhlfahrer und der Teflonhosenanzug sind alternativlos. Und wir waren mal das Volk der Dichter und Denker!?
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Maren
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Re: Desinformation trägt Früchte

Beitrag von Maren »

Wenn die großen Medien eines Landes einseitig und realitätsverzerrend berichten, müssen alternative Formate gefunden werden, die die Aufgabe einer kritischen Berichterstattung übernehmen.
In Griechenland soll AthensLive an den Start gehen, eine Nachrichtenplattform, die sich der Berichterstattung der Mainstream-Medien entgegenstellt. Wie das Europäische Journalismus Observatorium (EJO) berichtet, handelt es sich bei AthensLive um eine durch Crowdfunding finanzierte Plattform, die durch eine Kooperation zwischen griechischen Journalisten und Medienschaffenden aus anderen Ländern einen Journalismus bieten möchte, der nur den Lesern gegenüber verpflichtet sein soll. In englischer Sprache werde AthensLive eine nachrichtliche Berichterstattung, aber auch Analysen und Kommentare aus Athen und Griechenland liefern.
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