"Zu einseitig, zu stereotyp, zu proisraelisch. Seit anderthalb Jahren stehen deutsche Medien für ihre Nahost-Berichterstattung in der Kritik. Eine Auswertung von 470 Tagesschau-Sendungen seit dem 7. Oktober 2023 zeigt: Es ist noch viel schlimmer. Audiatur et altera pars („Man höre auch die andere Seite“). Diese römische Juristen-Floskel taucht in gefühlt jedem zweiten Journalismus-Handbuch auf. Zu Recht. Das Gebot, möglichst perspektivenreich zu berichten, gehört zu den Grundlagen journalistischen Handwerks – festgeschrieben in Medienstaatsverträgen, Programmaufträgen, Presse-Ratgebern und den Selbstverpflichtungen von Journalistenvertretungen.
Soweit die Theorie. Spätestens seit dem 7. Oktober 2023 hat der Glaube an die realexistierende Perspektivenvielfalt deutscher Medien arge Risse bekommen. Israelische Perspektiven würden unkritisch übernommen, palästinensische Stimmen zum Schweigen gebracht. So klagen Kritiker immer wieder. Zu Recht?
Um das herauszufinden, habe ich mir das Aushängeschild des deutschen Nachrichtenjournalismus genauer angeschaut: die Tagesschau. Wer kommt in Deutschlands renommiertesten Nachrichtenformat zu Wort und wer nicht? Wie oft hören wir israelische Perspektiven, wie oft palästinensische und wie oft jene unabhängiger Akteure wie Menschenrechtsorganisationen und internationale Organisationen?
Gefunden habe ich einen extremen Bias zugunsten offizieller israelischer Standpunkte. Benachteiligt werden nicht nur palästinensische Perspektiven. Auch unabhängige Akteure und Personen, die dem Krieg in Nahost kritisch gegenüber stehen, kommen in der Tagesschau auffällig selten zu Wort."
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136 Vertreter Israels, 4 Palästinas
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