DRadio - Streik bei der Lufthansa

Hier veröffentlichen wir externe Programmbeschwerden mit freundlicher Genehmigung der Beschwerdeführer. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, dass die in den Beschwerden thematisierten Anliegen ausschließlich in der Verantwortung der jeweiligen Beschwerdeführer liegen und diese nicht automatisch die Meinung der Forenbetreiber wiederspiegeln.
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Maren
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DRadio - Streik bei der Lufthansa

Beitrag von Maren »

Herrn
Dr. W. Steul
-Intendant DLF –
Funkhaus Köln


Beiträge am 6.November 2015 in der Sendung ab 17:05 Uhr:
17:06 Uhr - Brigitte Scholtes: Streik bei der Lufthansa
17:10 Uhr - Stefan Wolff: Wieviel verdienen Flugbegleiter im Vergleich

Sehr geehrter Herr Dr. Steul,

die Beiträge von Frau Scholtes und Herrn Wolff entsprechen nicht dem Programmauftrag, zu dem der Deutschlandfunk durch Gesetz verpflichtet ist.
Beide Beiträge gehen nicht auf die berechtigten Interessen der Flugbegleiter ein, Herr Wolff bring in seinem Beitrag auch noch die Bezüge der LH-Piloten mit ins Spiel.
Mit keinem Wort wird in den Beiträgen auf den Sozialabbau bei der Lufthansa eingegangen, vielmehr sollen die Aktionäre weiterhin mit hohen Dividenden versorgt werden.

Somit meine Programmbeschwerde.

Mit freundlichem Gruß
XXXXXXX
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Maren
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Re: DRadio - Streik bei der Lufthansa

Beitrag von Maren »

Sehr geehrter Herr XXXXX,

haben Sie besten Dank für Ihr Schreiben vom 7. November 2015. Herr Dr. Steul hat mich gebeten, Ihnen zu antworten, was ich möglichst umgehend tun möchte.

Zunächst bedauere ich, dass wir Sie mit unserer Berichterstattung über die Streiks der Flugbegleiter nicht zufriedenstellen konnten.

Gerne nehme ich aber wie folgt Stellung. Wir berichten seit Wochen über die Tarifauseinandersetzungen zwischen Piloten und Flugbegleitern mit der Lufthansa. Dabei machen wir auch zum Thema, dass bestimmte Konzepte der Lufthansa zu einer schlechteren Entlohnung bestimmter Arbeitnehmergruppen führen könnten. So hat unser Redakteur und Luftfahrtexperte Benjamin Hammer zuletzt heute, am 10. November, in den „Informationen am Morgen“ ausführlich berichtet, dass die Lufthansa darüber nachdenkt, weitere Flüge auf die neu gegründete „Eurowings“ auszulagern. Herr Hammer betonte auch, dass dies mit niedrigeren Bezügen für dortige Flugbegleiter verbunden sei.

In der von Ihnen kritisierten Sendung haben wir einen anderen Schwerpunkt gesetzt. Unsere Reporterin Brigitte Scholtes beschrieb, wie verhärtet die Fronten zwischen der Gewerkschaft und der Lufthansa sind. Im Beitrag von Stefan Wolff wollten wir ganz bewusst – und zwar ohne eine Wertung - die Bezüge von FlugbegleiterInnen der Lufthansa mit denen von MitarbeiterInnen anderer Airlines vergleichen. Der Moderator hatte dazu – an die Hörer gewandt - gesagt: „Dann können Sie entscheiden, ob das viel ist oder wenig.“

Aus unserer Sicht ist unsere Berichterstattung über die Streikauseinandersetzung ausgewogen und beschreibt auch die soziale Komponente dieses Streiks. Wir hoffen, dass Sie beim weiteren Hören unseres Programmes zu einer ähnlichen Einschätzung kommen.

Sollte Sie diese Erläuterung nicht zufriedenstellen können, stehe ich Ihnen jederzeit unter der angegebenen Erreichbarkeit zur Verfügung. Bleiben Sie uns bitte auf jeden Fall gewogen!


Mit besten Grüßen

Abteilungsleiter Wirtschaft und Gesellschaft
Deutschlandfunk
Raderberggürtel 40
50968 Köln
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Maren
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Re: DRadio - Streik bei der Lufthansa

Beitrag von Maren »

Sehr geehrter Herr XXXXXXX,

Ihre Beschwerde zur Berichterstattung über Streiks bei der Lufthansa am 6. November 2015 im Deutschlandfunk werde ich gemäß dem in der Beschwerdeordnung vorgesehenen Verfahren nun dem Programmausschuss des Hörfunkrats zur Prüfung und Beschlussfassung zuleiten. Über das Ergebnis werde ich Sie sodann unaufgefordert unterrichten. Sie haben selbstverständlich die Gelegenheit, Ihre Programmbeschwerde noch weiter zu begründen.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Schildt
Vorsitzender Hörfunkrat
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Maren
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Re: DRadio - Streik bei der Lufthansa

Beitrag von Maren »

Ihre Programmbeschwerde/ Ihr Schreiben vom 1. Dezember 2015

Beiträge von Brigitte Scholtes (Streik bei der Lufthansa) und Stefan Wolff (Wieviel verdienen Flugbegleiter im Vergleich?) im Deutschlandfunk, ,, Wirtschaft und Gesellschaft", am 6. November 2015

Sehr geehrter Herr XXXXXX,

der Programmausschuss des Hörfunkrats hat sich in seiner Sitzung am 3. März 2016 in Köln ausführlich mit Ihrer Beschwerde befasst und ist dabei zu folgendem Ergebnis gekommen:

Der von Ihnen erhobene Vorwurf, die zwei Beiträge gingen nicht auf die „berechtigten Interessen der Flugbegleiter" ein, ist unbegründet. In beiden Berichten gehen die Autoren auch auf die Argumente der Flugbegleiter/innen ein.
Im Sinne der Programmrichtlinien weist der Programmausschuss darauf hin, dass in Sendungen zu politischen Themen nicht jede Meinung jedes einzelnen Hörers berücksichtigt werden kann. Vielmehr ist in einer umfassenden und sachlichen Berichterstattung das öffentliche Meinungsbild zu fördern.

Vor diesem Hintergrund konnte der Programmausschuss keine Verletzung der Programmrichtlinien feststellen. Der Programmaus­schuss sieht daher keine Veranlassung, den Hörfunkrat mit der Beschwerde zu befassen.
Mit der Entscheidung des Programmausschusses vom 3. März 2016 entfällt gem. § 21 Absatz 2 der Satzung von Deutschlandradio eine weitere Beratung im Hörfunkrat.

Sollten Sie mit dieser Entscheidung nicht einverstanden sein, haben Sie die Möglichkeit, sich mit Ihrer Beschwerde an den Hörfunkrat zu wenden.

Mit freundlichen Grüßen
Frank Schildt
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