Programmbeschwerde: Nachrichten-Unterdrückung / Jemen-Krieg
ARD-aktuell v. 25.11. 2016 bis 28.11. 2016
Sehr geehrte Damen und Herren Rundfunkräte, sehr geehrter Herr Intendant,
der bis heute, 29. November 2016, „aktuellste“ Bericht der ARD-aktuell über den Krieg im Jemen wurde am 21. (!) November gesendet:
http://www.tagesschau.de/multimedia/sen ... 17057.html
Einzige Information darin: In dem seit zwei Jahren tobenden Krieg „zwischen Regierungstruppen und Rebellen“ (sic!) sei eine für 48 Stunden vereinbarte Waffenruhe nicht verlängert worden. In der Nacht seither habe es wieder Tote auf beiden Seiten und unter der Zivilbevölkerung gegeben.
Nicht einmal der Minimalanspruch an eine Nachricht über Kriegsgeschehen wurde hier erfüllt: Verschwiegen wurden vor allem und zum wiederholten Mal die unmittelbar beteiligten Kriegsparteien, nämlich Saudi-Arabien, Ägypten, Bahrain, Katar, Kuwait, Jordanien, Marokko, Senegal, Sudan, Vereinigten Arabische Emirate und – last, but not least – die hinter dieser Bande stehenden großartigen Vereinigten Staaten von Amerika.
Am 25.11., spätestens 26.11. bestand für ARD-aktuell immerhin die Möglichkeit, das absichtliche Versäumnis ein wenig auszugleichen und den Schein eines halbwegs um Vollständigkeit bemühten Nachrichteninstituts zu wahren. ARD-aktuell ließ diese Möglichkeit verstreichen, wiederum absichtlich. Die Enthüllungsplattform WikiLeaks hatte unter großer internationaler Aufmerksamkeit ein Kompendium von mehr als 500 geheimen E-Mails und Dokumenten der US-Botschaft in Jemens Hauptstadt Sanaa herausgegeben. Aus diesen Unterlagen geht hervor, dass die USA den Krieg vorbereitet, die Planungen dazu ausgearbeitet und die dafür vorgesehenen aktiven Kampfbeteiligten mit Waffen ausgerüstet und sie angeleitet haben. https://wikileaks.org/yemen-files/?saudi
Wichtigste Kriegspartei sind demnach die USA, sie sind die Hauptschuldigen an diesem schrecklichen Geschehen, das allein dem Machterhalt der arabischen Despotien als Landvögten des US-Imperiums dient. Unabhängig von der Frage, wieviel Aussagekraft die vorgelegten Dokumente im Einzelnen und tatsächlich haben, hätte ARD über den Vorgang berichten müssen. Über ihn gibt es ungezählte Veröffentlichungen im Internet, kleine Auswahl:
http://de.news-front.info/2016/11/25/wi ... und-kerry/
https://uncut-news.ch/2016/11/25/usa-be ... thuellung/
http://news.antiwar.com/2016/11/25/wiki ... yemen-war/
http://www.csmonitor.com/USA/Foreign-Po ... estine-war
http://www.itechpost.com/articles/58638 ... ´s-war.htm
http://www.trunews.com/article/new-wiki ... -civil-war
http://www.wrhradio.com/ar/content/wiki ... z4RCeBjHAs
http://sourcesnews.com/wikileaks-u-s-go ... ni-forces/
https://www.libertarianinstitute.org/bl ... men-files/
http://alwaght.com/en/News/76084/US-Arm ... -WikiLeaks
http://www.war-times.org/wikileaks-yeme ... loody-role
http://www.usasupreme.com/wikileaks-lea ... ni-forces/
https://www.justsecurity.org/2618/war-u ... nsurgency/
http://foreignpolicy.com/2015/03/30/mak ... abia-iran/
Dass die transatlantisch eingefärbten deutschen kommerziellen und öffentlich-rechtlich organisierten Massenmedien von der WikiLeaks-Veröffentlichung kein Aufhebens machten, wundert zwar nicht. Dass ARD-aktuell das wichtigste Mitglied in diesem Schweigekartell ist, passt, auf Deutsch gesagt, aber auch wie Arsch auf Eimer.
Mit den Bestimmungen des Rundfunkstaatsvertrags ist es allerdings nicht in Einklang zu bringen.
Volker Bräutigam, Friedhelm Klinkhammer
Programmbeschwerde: Nachrichten-Unterdrückung / Jemen-Krieg
Re: Programmbeschwerde: Nachrichten-Unterdrückung / Jemen-Krieg
Von: l.marmor@ndr.de
Betreff: Ihre E-Mail vom 28. November 2016
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 28. November 2016 kritisieren Sie die Berichterstattung von ARD-aktuell über den Jemen.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Betreff: Ihre E-Mail vom 28. November 2016
Sehr geehrter Herr Klinkhammer,
sehr geehrter Herr Bräutigam,
in Ihrer E-Mail vom 28. November 2016 kritisieren Sie die Berichterstattung von ARD-aktuell über den Jemen.
Ich habe die verantwortliche Redaktion gebeten, zu Ihrer Kritik Stellung zu nehmen. Diese Stellungnahme finden Sie im Anhang. Mit freundlichen Grüßen
Lutz Marmor
Intendant des Norddeutschen Rundfunks
Rothenbaumchaussee 132
20149 Hamburg
Re: Programmbeschwerde: Nachrichten-Unterdrückung / Jemen-Krieg
Programmbeschwerde vom 28.11.16
Sehr geehrte Rundfunkräte,
wir beziehen uns auf die Stellungnahme der Anstaltsvertreter Dr. Gniffke und Marmor vom 15.12.16.
Zu den Ausführungen im einzelnen:
Dr. Gniffke meint, er habe laufend über die US-Verstrickung im Jemen-Krieg berichtet. Das ist objektiv unwahr. Wir erkennen in dieser Behauptung Dr. Gniffkes Neigung, Fakten zu leugnen, die ihn und die Arbeit seiner Redaktion und schiefem Licht erscheinen ließen. Nicht einmal im ARD-aktuell-Jahresrückblick gab es einen Hinweis auf die Anführer der Westlichen Wertegemeinschaft, die im Jemen-Krieg aktiv ist. Dort hieß es lediglich: "Saudi-Arabien kämpft gerade einen fruchtbaren Krieg im Jemen, unter dem die Bevölkerung dort immer mehr zu leiden hat".
Auch in den anderen Meldungen war weit und breit nichts von einer Verstrickung zu hören, obwohl das US-Militär umfassende logistische Unterstützung für die saudischen Blutsäufer bietet (z.B. Auftanken von Bombern, vor allem aber strategische Beratung, Zielplanung, Satelliten-Informationen). ARD-aktuell verstieg sich sogar dazu, am 18.10.16 zu melden: "Die USA forderten die Kriegsparteien zum Verhandeln auf", eine desinfomierende Behauptung, die wissentlich und willentlich verschleiert, dass die USA ja selber Kriegsteilnehmer sind.
Es ist bzeichnend, dass Dr. Gniffke "wikileaks" einmal als Nachrichten-Quelle zu verunglimpfen sucht (nicht aus purem Zufall betr. Informationen über H. Clinton), während andererseits die von "wikileaks" veröffentlichten Panama-Papers als Sensation vermarktet wurden (wahrscheinlich, weil sie ine Gelegenheit zu bieten schienen, dem russischen Präsidenten Putin etwas anzuhängen). Die wikileaks-mails der Clinton sind originale Zeugnisse, daran gab es nichts mehr zu interpretieren. Sie zeigten die ganze Verkommenheit dieser Politikerin. Dass es Dr.Gniffke nicht um Quellengenauigkeit und Originaltreue zu tun ist, sondern allein um Meinungsjournalismus und Manipulation, kann er mit seiner unterschiedlichen Auswahlpraxis deutlicher nicht belegen. Dass ihm die "Yemen-Files" nicht einmal bekannt waren, zeigt seine journalistische Überforderung, angemessen mit Quellen und Informationsangeboten umzugehen. Seine Befähigung besteht offenkundig allein darin, von anderen Mainstream-Medien abkupfern oder Agentur-Meldungen unkritisch verwursten zu lassen. Dr. Gniffkes selbstgestellte Frage nach einem Versagen ist deshalb eindeutig mit "ja" zu beantworten.
Auch wir wissen, das es nicht einfach ist, über den Jemen-Krieg zu berichten. Dass darüber nichts Brauchbares geliefert wird, liegt aber letztlich an Dr. Gniffkes Qualitätsjournalistentruppe selbst: Intensive Bestrebungen, qualifizierte Informationen aus und über diesen Krieg zu bekommen, lassen sich bei ARD-aktuell nicht erkennen. Offenbar wartet man dort darauf, dass Informanten von sich aus daherkommen und sich schmieren lassen, gleichviel, ob sie nun selbst Terroristen sind oder diesem Pack nahestehen, wie das in Ost-Aleppo lief; wir beziehen hier das „königliche“ saudi-arabische Gesocks und seine Komplizen mit ein, die im Jemen tagtäglich ihre Kriegsverbrechen begehen. Ja, der Job als Nachrichtenbeschaffer erfordert tatsächlich einigen intellektuellen Aufwand und erhebliche Anstrengungen, wenn man es sich nicht so leicht machen will wie die Besatzung im ARD-Korrespondeten-Büro in Kairo: mit den Terroristen kooperierende Schufte einkaufen und jeden von ihnen beschafften Propagandadreck als glaubhafte Information ausgeben. Oder wenn man, wie es Gniffkes Zentralredakton in Hamburg zu halten pflegt, das Material der internationalen Agenturen verfrühstückt, obwohl darin jede Menge Dunkelmänner vom Schlage des vom britischen Geheimdienst bezahlten Kleiderhändlers in Coventry sind, der unter dem Firmenschild „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ seine Storys verzapft. Mit der Berichterstattung kann es auf diese Weise nicht klappen, schon gar icht dann, wenn unabhängige alternative Quellen schlicht mit Ignoranz und Arroganz als "unseriös" abgetan werden.
Die Begründungen des Herrn Dr. Gniffke sind borniert, transatlantisch akzentuiert und unaufrichtig, Fakten leugnend. Solche Schriftstücke verfasst ein Verantwortlicher, der sich seiner Scheuklappen nicht entledigen kann oder darf. Wir sehen keine Veranlassung, von unserer Beschwerde abzurücken.
F. Klinkhammer, V. Bräutigam
Sehr geehrte Rundfunkräte,
wir beziehen uns auf die Stellungnahme der Anstaltsvertreter Dr. Gniffke und Marmor vom 15.12.16.
Zu den Ausführungen im einzelnen:
Dr. Gniffke meint, er habe laufend über die US-Verstrickung im Jemen-Krieg berichtet. Das ist objektiv unwahr. Wir erkennen in dieser Behauptung Dr. Gniffkes Neigung, Fakten zu leugnen, die ihn und die Arbeit seiner Redaktion und schiefem Licht erscheinen ließen. Nicht einmal im ARD-aktuell-Jahresrückblick gab es einen Hinweis auf die Anführer der Westlichen Wertegemeinschaft, die im Jemen-Krieg aktiv ist. Dort hieß es lediglich: "Saudi-Arabien kämpft gerade einen fruchtbaren Krieg im Jemen, unter dem die Bevölkerung dort immer mehr zu leiden hat".
Auch in den anderen Meldungen war weit und breit nichts von einer Verstrickung zu hören, obwohl das US-Militär umfassende logistische Unterstützung für die saudischen Blutsäufer bietet (z.B. Auftanken von Bombern, vor allem aber strategische Beratung, Zielplanung, Satelliten-Informationen). ARD-aktuell verstieg sich sogar dazu, am 18.10.16 zu melden: "Die USA forderten die Kriegsparteien zum Verhandeln auf", eine desinfomierende Behauptung, die wissentlich und willentlich verschleiert, dass die USA ja selber Kriegsteilnehmer sind.
Es ist bzeichnend, dass Dr. Gniffke "wikileaks" einmal als Nachrichten-Quelle zu verunglimpfen sucht (nicht aus purem Zufall betr. Informationen über H. Clinton), während andererseits die von "wikileaks" veröffentlichten Panama-Papers als Sensation vermarktet wurden (wahrscheinlich, weil sie ine Gelegenheit zu bieten schienen, dem russischen Präsidenten Putin etwas anzuhängen). Die wikileaks-mails der Clinton sind originale Zeugnisse, daran gab es nichts mehr zu interpretieren. Sie zeigten die ganze Verkommenheit dieser Politikerin. Dass es Dr.Gniffke nicht um Quellengenauigkeit und Originaltreue zu tun ist, sondern allein um Meinungsjournalismus und Manipulation, kann er mit seiner unterschiedlichen Auswahlpraxis deutlicher nicht belegen. Dass ihm die "Yemen-Files" nicht einmal bekannt waren, zeigt seine journalistische Überforderung, angemessen mit Quellen und Informationsangeboten umzugehen. Seine Befähigung besteht offenkundig allein darin, von anderen Mainstream-Medien abkupfern oder Agentur-Meldungen unkritisch verwursten zu lassen. Dr. Gniffkes selbstgestellte Frage nach einem Versagen ist deshalb eindeutig mit "ja" zu beantworten.
Auch wir wissen, das es nicht einfach ist, über den Jemen-Krieg zu berichten. Dass darüber nichts Brauchbares geliefert wird, liegt aber letztlich an Dr. Gniffkes Qualitätsjournalistentruppe selbst: Intensive Bestrebungen, qualifizierte Informationen aus und über diesen Krieg zu bekommen, lassen sich bei ARD-aktuell nicht erkennen. Offenbar wartet man dort darauf, dass Informanten von sich aus daherkommen und sich schmieren lassen, gleichviel, ob sie nun selbst Terroristen sind oder diesem Pack nahestehen, wie das in Ost-Aleppo lief; wir beziehen hier das „königliche“ saudi-arabische Gesocks und seine Komplizen mit ein, die im Jemen tagtäglich ihre Kriegsverbrechen begehen. Ja, der Job als Nachrichtenbeschaffer erfordert tatsächlich einigen intellektuellen Aufwand und erhebliche Anstrengungen, wenn man es sich nicht so leicht machen will wie die Besatzung im ARD-Korrespondeten-Büro in Kairo: mit den Terroristen kooperierende Schufte einkaufen und jeden von ihnen beschafften Propagandadreck als glaubhafte Information ausgeben. Oder wenn man, wie es Gniffkes Zentralredakton in Hamburg zu halten pflegt, das Material der internationalen Agenturen verfrühstückt, obwohl darin jede Menge Dunkelmänner vom Schlage des vom britischen Geheimdienst bezahlten Kleiderhändlers in Coventry sind, der unter dem Firmenschild „Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte“ seine Storys verzapft. Mit der Berichterstattung kann es auf diese Weise nicht klappen, schon gar icht dann, wenn unabhängige alternative Quellen schlicht mit Ignoranz und Arroganz als "unseriös" abgetan werden.
Die Begründungen des Herrn Dr. Gniffke sind borniert, transatlantisch akzentuiert und unaufrichtig, Fakten leugnend. Solche Schriftstücke verfasst ein Verantwortlicher, der sich seiner Scheuklappen nicht entledigen kann oder darf. Wir sehen keine Veranlassung, von unserer Beschwerde abzurücken.
F. Klinkhammer, V. Bräutigam
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