Coronakrise - Informationen jenseits der ÖRR

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Maren
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Coronakrise - Informationen jenseits der ÖRR

Beitrag von Maren »

Wie aber kann man erklären, dass sich bettelarme Länder wie Simbabwe oder Madagaskar dem radikalen chinesischen Lockdown-Modell unterworfen haben – wohlwissend, dass ein Großteil der Bevölkerung von Tagelöhnerei lebt und somit dem Untergang geweiht ist? Darauf hat der Soziologe Harald Wiesendanger eine erschreckende Antwort gefunden. (22) Ihm ist aufgefallen, dass der Internationale Währungsfonds (IWF) 80 Staaten seit Beginn der Pandemie erhebliche Summen hat zukommen lassen – sei es in Form von Schuldenerlass oder von Krediten. Zur Zeit (November 2020) handelt es sich um Beträge in Höhe von 250 Milliarden Dollar – allerdings sehr ungleich aufgeteilt: 500 Millionen Dollar für Schuldenerlass, der gesamte Rest als Kredite, mit denen sich diese Länder weiter verschulden und in noch größere Abhängigkeit vom IWF mit den bekannten Folgen begeben.

Weitere "Hilfen" sind vorgesehen. Jedes Land verpflichtet sich bei Kreditannahme bzw. Schuldenerlass zur Erfüllung bestimmter Auflagen. Diese »Governance Commitments in Letters of Intent for COVID19-Related Rapid Instruments« kann man auf der Seite des IWF nachlesen. Hier die Absichtserklärung von Ägypten als ein Beispiel: "Wir verpflichten uns zu einer transparenten und rechenschaftspflichtigen Umsetzung politischer Maßnahmen, um auf die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Herausforderungen von COVID-19 zu reagieren und um wirksam Maßnahmen gegen Korruption zu ergreifen. Gezielte Maßnahmen umfassen (i) die Veröffentlichung aller öffentlichen Aufträge im Zusammenhang mit der Bekämpfung von COVID-19 […]; die Veröffentlichung der Kriterien und budgetierten Grenzen für die verschiedene Hilfsmaßnahmen, sobald sie verabschiedet sind; […] ständige
Überwachung der Ausgaben zur Krisenbewältigung und der Maßnahmen am Ende eines jeden Monats für die Dauer der Krise; und (v) darüber zu informieren, wie Nothilfemittel für interne Zwecke ausgegeben werden." (23)
Gleichzeitig wird penibel Buch geführt, wie es in jedem der Länder um den Stand der Pandemiebekämpfung steht. (24) Und dann wäre da noch die Schwester des Internationalen Währungsfonds: die Weltbank. Erstaunlicherweise verspricht die Weltbank bereits am 11. Februar 2020 den von COVID-19 betroffenen Ländern Hilfen in Höhe von 150 Milliarden
Dollar. Als Gebiete, denen die Weltbank ihre Aufmerksamkeit schenkt, werden etwa Indien, Nigeria oder die Mongolei genannt, obwohl zu diesem Zeitpunkt keines dieser Länder auch nur einen einzigen Fall gemeldet hat. Trotzdem hat die Regierung der Mongolei Ende Januar eine landesweite Maskenpflicht und kurz darauf einen strengen Lockdown angeordnet. Erst im September wurden die Restriktionen gelockert. Bis heute wurden in der Mongolei 406 Fälle von SARS-CoV-2 gemeldet. Kein Toter. In der Mongolei leben durchschnittlich zwei Menschen pro Quadratkilometer – etwas über 3 Millionen Menschen auf einer Fläche, die viermal so groß ist wie die Bundesrepublik. Die Chance, zu einem gefährlichen Ausbruchsgebiet zu werden, darf man getrost als superminimal bezeichnen. Doch für die radikalen Maßnahmen gegen COVID-19 erhielt das Land 99 Millionen Dollar
vom Weltwährungsfonds (25), und die Weltbank legte am 2. April noch einmal 26,9 Millionen Dollar drauf "für das COVID-19-Projekt für Notfallmaßnahmen und Gesundheitsvorsorge in der Mongolei, um den Notfallbedarf angesichts der Pandemie zu decken und sich besser auf zukünftige Gesundheitskrisen vorzubereiten". (26)
Zu diesem Zeitpunkt galten zwölf Menschen als infiziert.

Auch der Fall von Nepal ist interessant. Das Königreich im Himalaya – laut Weltbank auf bestem Wege zur blühenden Demokratie – erhielt am 6. Mai vom IWF 214 Millionen Dollar. (27) Bereits am 2. April hatte die Weltbank 26,9 Millionen Dollar bereitgestellt, damit das Land sich gegen COVID-19 wappnen kann. (28) Bis zum 6. Mai gab es 99 bestätigte Fälle. Doch die internationale Unterstützung war vermutlich eher als Belohnung gemeint. Denn Nepal hatte bereits seit Ende März Quarantänelager eingerichtet (29), wo "angeblich ›Infizierte‹ mit Verdachtsfällen unter erbärmlichsten Bedingungen zusammengepfercht [werden] – und [diese] kommen erst frei, wenn sie sich Hygieneauflagen fügen, einsichtig und vollumfänglich." (30)
Zugleich erlitt das ganze Land einen harten und radikalen Lockdown. Nach Lockerungen Ende Juli verzehnfachte sich die Zahl der "Infizierten". Die Liste solcher Länder ist lang, und die Folgen sind furchtbar. Der Verdacht, dass der Lockdown in vielen der ärmsten Länder erkauft wurde, liegt auf der Hand. Mit anderen Worten: Die globalen Realitäten wurden
systematisch zerrüttet, und zwar nicht von dem Virus, sondern von den Maßnahmen, die in seinem Namen ergriffen wurden. Das ist unverzeihlich. Doch vermutlich die Voraussetzung für die seit Langem vorbereitete Offenbarung, die uns bevorsteht.

Auszug aus: Harald Wiesendanger, Der gekaufte Planet, Rubikon.news, 17. September 2020.

23 www.imf.org/-/media/Files/Topics/COVID/ ... -2020.ashx
24 www.imf.org/en/Topics/imf-and-covid19/P ... VID-19#top
25 www.imf.org/en/Topics/imf-and-covid19/P ... VID-19#top
26 www.worldbank.org/en/news/press-release ... y-response
27 www.imf.org/en/Topics/imf-and-covid19/P ... VID-19#top
28 www.worldbank.org/en/news/press-release ... y-response
29 www.rrh.org.au/journal/article/6240
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