
Es konnten für jeden Beitrag folglich auch zwei oder alle drei Gennannten als Verursacher codiert werden. Dennoch wurde in nahezu allen Beiträgen (93%) Russland bzw. Präsident Putin die alleinige Verantwortung für den Krieg zugeschrieben. „Der Westen“ wurde in nur 4% als (mit-)verantwortlich bezeichnet, die Ukraine noch seltener (2%).
Das die Berichterstattung des Mainstream erhebliche Defizite aufweist, was Entstehung, Entwicklung und Ursachen geopolitischer Konflikte anbelangt, ist schon länger bekannt - auch die Freund-Feind-Schemen, die im wesentlichen die entsprechenden Einordnungen bestimmen. Die neue Studie der Otto-Brenner-Stiftung belegt das eindrucksvoll.
Die Qualität der Medienberichterstattung über den Ukraine-Krieg
Forscher der Uni Mainz analysieren auf breiter Datenbasis die Medienberichterstattung über den Krieg und legen differenzierte Ergebnisse vor. Das Papier untersucht die Berichterstattung über den Ukraine-Krieg zwischen dem 24. Februar und dem 31. Mai 2022 mithilfe einer quantitativen Inhaltsanalyse von rund 4.300 Beiträgen in acht deutschen Leitmedien: FAZ, Süddeutsche Zeitung, Bild, Spiegel, Zeit, ARD Tagesschau (20 Uhr), ZDF Heute (19 Uhr) und RTL Aktuell (18:45).
https://www.otto-brenner-stiftung.de/fi ... ericht.pdf