Qualitätsdefizite im Corona-Journalismus Eine kommentierte Fallsammlung

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Maren
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Qualitätsdefizite im Corona-Journalismus Eine kommentierte Fallsammlung

Beitrag von Maren »

Dieses medienjournalistische Paper basiert auf einer umfangreichen Sammlung journalistischer Qualitätsmängel in der Berichterstattung zur Corona-Pandemie in den General Interest Medien, die zunächst für einen Beitrag in der Zeitschrift "journalistik" begonnen wurde (Rieg 2020b). Die kommentierenden Ausführungen zu ca. 400 journalistischen Beiträgen basieren größtenteils auf bereits veröffentlichten Artikeln des Autors. Das meiste referenzierte Material stammt aus dem ersten Pandemiejahr 2020, weiteres aus 2021, nur weniges aus den Folgejahren; entsprechend sind Einordnungen ggf. auch nur auf den Pandemiebeginn zu beziehen. Seit Veröffentlichung am 6. Februar 2023 wurde die Sammlung bisher drei Mal aktualisiert, zuletzt am 26. Juli 2024. Weitere Updates sind nicht geplant.

https://www.researchgate.net/publication/368289947_Qualitatsdefizite_im_Corona-Journalismus_Eine_kommentierte_Fallsammlung

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RiegQualittsdefiziteimCorona-Journalismus20240726.pdf
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Maren
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Re: Qualitätsdefizite im Corona-Journalismus Eine kommentierte Fallsammlung

Beitrag von Maren »

Nicht nur Qualitätsdefizite gab es in der "Corona-Berichterstattung" zu beklagen, sondern eine Einseitigkeit, welche den bevorzugten Protagonisten Drosten trotz seiner oft widersprüchlichen Aussagen in den Stand eines Wahrheitspriesters erhob. Wir haben die Sender frühzeitig gemahnt eine Debattenkultur zu etablieren, die eine offene Beteiligung von Ärzten und Wissenschaftlern (auch) mit abweichender Expertise und einen offener Austausch von Argumenten statt manifeste Einzelmeinungen ermöglicht. Diesen Mut hatten die Verantwortlichen leider nicht - oder es war von übergeordneter Seite nicht gewünscht. Dieses von oben verordnete einseitige Informationsgebaren hat Folgen:
Die Deutschen fühlen sich unfrei und misstrauen Staat und Medien. Welche Gründe es dafür gibt, erläutert der Medienwirkungsforscher Roland Schatz. (...)
Corona hat vieles offengelegt. Besonders zu Beginn der Pandemie waren die Menschen sehr verunsichert. In dieser Zeit waren sie darauf angewiesen, von den Medien, und insbesondere von den öffentlich-rechtlichen Sendern, klar und umfassend informiert zu werden. Und was bekamen sie? Keine unabhängige Berichterstattung, sondern einen Staatsfunk, der die politischen Entscheidungen nicht kritisch hinterfragte, sondern lediglich verkündete, wie der ehemalige Heute-Journal-Moderator Claus Kleber sagte.
(...)
Wir haben ausgewertet, wie häufig welche Virologen in welchen Sendungen im ÖRR wie oft zu Wort kamen. Beim Vergleich zwischen Christian Drosten und dem deutlich Lockdown-kritischeren Hendrik Streeck stellten wir zum Beispiel für die Tagesschau fest: Drosten kam in über 95 Prozent der Berichte vor, Streeck nur in 5 Prozent. Das ist nur eines von vielen Beispielen. Claus Kleber hat ja selbst gesagt, dass die Öffentlich-Rechtlichen in den ersten Monaten der Pandemie die Rolle von Regierungssprechern eingenommen haben. Dadurch haben viele Bürger das Vertrauen in die Medien verloren. Das könnte man durch eine ehrliche Aufarbeitung zurückgewinnen. Doch die findet einfach nicht statt. Übrigens ist Corona keine Ausnahme, es gibt zahlreiche andere Bereiche, in denen sich die Menschen in der ÖRR-Berichterstattung nicht wiederfinden.

Quellen:


https://www.schwaebische.de/politik/forscher-beim-vertrauen-in-staat-und-medien-zerreisst-es-uns-gerade-3034357

https://threadreaderapp.com/thread/1852282952991867280.html
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