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jueck

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Beitrag von jueck »

Gekaufte Journalisten

Ein neues Buch (September 2014), in dem der Autor Korruption in den Medien mit Namen und Hausnummer anprangert: Udo Ulfkotte mit seinem Buch "Gekaufte Journalisten". Anzeigen und Beiträge in den Medien zu dieser Neuerscheinung wurden nirgendwo zugelassen. Grund kann man sich denken. Der Autor war selbst 17 Jahre bei der FAZ und plaudert aus dem Nähkästchen.

Im Blog Gelbes Forum hat der Autor wie folgt sein Werk beschrieben: (12.9.2014)

Mit großem Interesse habe ich in den letzten Wochen und Monaten hier die Debatte über die Leitmedien und über Journalisten verfolgt. Vor fast genau vier Jahren hatte ich mit meinem väterlichen Freund Peter Scholl-Latour, den ich vor rund 25 Jahren in nahöstlichen Kriegsgebieten kennengelernt hatte, darüber gesprochen, einmal die volle Wahrheit über deutsche Leitmedien aufzuschreiben. Peter Scholl-Latour wollte - wir hatten schon 2001 zusammen ein Buch geschrieben - das Manuskript gerne lesen. Dazu ist es leider nicht mehr gekommen.

Völlig unabhängig von möglichen schweren Folgen habe ich - zunächst mit dem Finger auf mich selbst zeigend - aufgeschrieben, wie korrupt Leitmedien sind. Ich habe aufgeschrieben, wie ich bei der FAZ für Artikel geschmiert wurde und wie die FAZ sich für Unternehmen mit Gefälligkeitsberichten prostituiert hat. Nie zuvor ist ein Journalist in Deutschland aufgestanden und hat detailliert aufgeschrieben/dokumentiert, wie er selbst geschmiert wurde. Ich schäme mich heute dafür. Ich kann es nicht ungeschehen machen. Und es macht es nicht besser, dass meine Vorgesetzten das so wollten und nachweislich abgesegnet haben.

Denn genau das ist der Punkt: Ich war in bestimmten Elitenetzwerken, in denen ich lernte, dass mein Verhalten und Vorgehen angeblich "normal" sei. Und ich war dort mit vielen anderen Journalisten von Leitmedien in Netzwerken. Keiner von uns hat sich damals geschämt. Geheimdienste haben wie selbstverständlich Artikel geschrieben, über denen mein Name stand - man kannte sich ja aus den Elitenetzwerken. Und als "Journalist" habe ich wie ein verlängerter Arm der Nato-Pressestelle gewirkt, habe Kriegshetze unterstützt. Aber das war erst der Anfang.

Jene Netzwerke, welche Uwe Krüger in seiner Doktorarbeit "Meinungsmacht" so vortrefflich theoretisch dargestellt hat, habe ich weiter demaskiert. Und zwar mi voller Namensnennung. Ich habe unendlich vielen Journalisten (mit Namensnennung) nachgewiesen, für wen sie da wirklich arbeiten und ihre Nähe zu pro-amerikanischen Kriegstreibern unter die Lupe genommen. Vor allem habe ich mit voller Namensnennung aufgeschrieben, welcher Journalist in welchem Leitmedium für seine Berichterstattung geschmiert wird - und von wem. Ich weiß nicht, was jetzt passieren wird. So eine Situation hat es in der deutschen Medienlandschaft noch nie gegeben. Einzig ein Mitarbeiter des ZDF (aus dem Team von "Die Anstalt") hatte unter Aufsicht im Verlag vor dem Druck das komplette Manuskript lesen dürfen - und sprach immer nur von der großen "Sprengkraft". Heute werden zwanzig ausgewählte Journalisten ein Freiexemplar auf dem Schreibtisch liegen haben, einige weitere haben wir in Klosterbibliotheken und Universitätsbibliotheken so deponiert, dass sie Einstweilige Verfügungen und Schwärzungen für die Nachwelt überleben werden.

Ich weise also alle Mitleser heute früh darauf hin: Herausgekommen ist dieses Sachbuch, das gestern aus der Druckerei kam und jetzt noch ungeschwärzt im Handel ist:

aus: : http://www.dasgelbeforum.net/forum_entry.php?id=322856
keinschaf

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von keinschaf »

Es ist erfreulich! Genau mit der Absicht, auf dieses Buch aufmerksam zu machen, habe ich mich hier erstmals angemeldet. Nun ist das wichtigste schon gesagt. Ich bin gespannt auf die universitären Forschungsergebnisse und gespannt, ob wir sie jemals erfahren werden.
Auslöser meines Entschlusses war die Meldung über Burows und Schönbohms Entgleisungen gegenüber dem Presserat. Die "Armen" sind in einer bösen Falle. Sorgen wir also dafür, daß sie sich ihrer gutdotierten Posten nicht mehr lange erfreuen dürfen. Belustigend, wenn nicht leider so ernst, war die Abfuhr, die sich Kleber bei Lucke am Montag abholen mußte.
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Maren
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Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Maren »

Zunächst möchte ich anmerken, dass ich dieses Buch bei Gelegenheit lesen werde.
Den Kopp-Verlag stehe ich auch kritisch gegenüber, aber ich verstehe die Intention des Autors angesichts der "Arbeitsverweigerung" anderer Verlage.
Die Kommentare im "Gelben Forum" sind unterirdisch. U.Ulfkotte sollte sich damit nicht belasten.
Schlichting

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Schlichting »

Ich möchte auch noch einmal darauf hinweisen, dass dieser Verlag alles andere als seriös zu sein scheint.

Er erscheint auch mit gewissen Themen immer wieder in Kreisen die ich keinesfalls unterstützen wollen würde Propaganda zu betreiben.

Unter der Seite von Wikipedia unter dem Reiter Kopp Verlag / Diskussion ist mehr über die Themen zu finden, die ich hier anspreche.

Aber es bleibt zu hoffen, dass das Thema an sich dem Autor gezwungenermaßen keine andere Wahl gelassen hat. Mich würde in diesem Zusammenhang eines interessieren: In Deutschland ist die Pressefreiheit im Grundgesetz verankert. Daher müssten rein theoretisch solche Manipulationen, wie im Buch benannt, strafrechtlich relevant sein.

Ich bin sehr gespannt ob 1. das Buch als seriöses Infobuch taugt und 2. welche Folgen es hat.

Ich würde mir sehr wünschen, dass sich endlich etwas ändert, immerhin gibt es schon seit geraumer Zeit keine freie Presse mehr und ebenso wenig investigative Fernsehberichte. Ich weiss von mindestens einem Projekt im politischen investigativen Fernsehjournalismus, das gescheitert ist, weil sich schlicht kein Sender fand, der das Thema inner europäische pol. Revolution behandeln wollte. Eine Schande für ein Land mit unserer Vergangenheit.
Schlichting

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Schlichting »

keinschaf hat geschrieben:Belustigend, wenn nicht leider so ernst, war die Abfuhr, die sich Kleber bei Lucke am Montag abholen mußte.
Das wider rum fand ich sehr wenig belustigend.
So unterschiedlich können die Meinungen sein. Ich würde mir persönlich wünschen, dass Herr Lucke bei seinen Leisten bleibt und sich aus der Politik fernhalten würde, insbesondere bezüglich der Äußerungen zu sozial schwächeren Bürgern oder anderen "Nicht Leistungsträgern" ist Herr Lucke grundsätzlich weder amüsant noch hilfreich, ebenso in vielen anderen Bereichen. War mir dann doch wichtig, dies loszuwerden in dem Zusammenhang.

Für das Buch ist es zu dem wichtig, dass es keiner politischen Orientierung zugerechnet werden sollte, die die Seriosität schmälern würde, zumal der Verlag an sich schon diesen Geruch inne hat.
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Maren
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Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Maren »

So, ich hab mein Buch und glaube, dass sich die heutige Folge der Anstalt bereits in Teilen darauf bezogen hat.
Nicht begeistert bin ich darüber, dass der Autor im ersten Kapitel darauf aufmerksam macht, dass man - um in den Besitz der ganzen Wahrheit zu kommen - zwei weitere Bände kaufen muss.
ESHAEM

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von ESHAEM »

@maren :
2 zusätzliche Bücher ? - vielleicht nicht "schön" - aber wenn man davon leben muss ( denn von den "Öffentlichen" wird Ulfkotte kaum mehr Aufträge kriegen - von den "Qualitätsmedien" schon gar nicht........
( und dazu noch ein Jesus-Wort von einem "Ungläubigen" : Wer von euch ohne Schlud ist, der werfe den ersten Stein ..... ICH seh da bestenfalls Kieselchen )

@ Schlichting :
Ihre persönliche Ausrichtung spielt dabei ( wie immer sie sein mag - "gottseidank" ) keinerlei Rolle - Ihre Arroganz mit der Sie über das Attribut "seriös" verfügen leider schon. Es ist NICHT Aufgabe eines Verlages ( im Idealfall ) zu ZENSIEREN ( wie SIE das offensichtlich gerne tun würden ). Auch mir sind ca. 70 Prozent der Werke, die im Kopp-Verlag erscheinen, mindestens "suspekt" - einem Verlag der sich zum Ziel gesetzt hat, sonst unterdrückten Werken ( HA - die "seriösen" Verlage ) Raum zu geben ( im Übrigen von ganz "links" bis "rechts" , von "bigott" bis "atheistisch" ) ist das wohl kaum zum Vorwurf zu machen - ich finde es jedenfalls "seriöser" als, wie Sie dies unterschwellig suggerieren, Zensur von der Ihnen angenehmen Seite zu üben ....

MERKE SCHLICHTING : Freiheit ist immer auch die Freiheit der "Anderen" ( Rosa Luxemburg)

Schönen Tag noch
Schlichting

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Schlichting »

ESHAEM hat geschrieben:@maren :
2 zusätzliche Bücher ? - vielleicht nicht "schön" - aber wenn man davon leben muss ( denn von den "Öffentlichen" wird Ulfkotte kaum mehr Aufträge kriegen - von den "Qualitätsmedien" schon gar nicht........
( und dazu noch ein Jesus-Wort von einem "Ungläubigen" : Wer von euch ohne Schlud ist, der werfe den ersten Stein ..... ICH seh da bestenfalls Kieselchen )

@ Schlichting :
Ihre persönliche Ausrichtung spielt dabei ( wie immer sie sein mag - "gottseidank" ) keinerlei Rolle - Ihre Arroganz mit der Sie über das Attribut "seriös" verfügen leider schon. Es ist NICHT Aufgabe eines Verlages ( im Idealfall ) zu ZENSIEREN ( wie SIE das offensichtlich gerne tun würden ). Auch mir sind ca. 70 Prozent der Werke, die im Kopp-Verlag erscheinen, mindestens "suspekt" - einem Verlag der sich zum Ziel gesetzt hat, sonst unterdrückten Werken ( HA - die "seriösen" Verlage ) Raum zu geben ( im Übrigen von ganz "links" bis "rechts" , von "bigott" bis "atheistisch" ) ist das wohl kaum zum Vorwurf zu machen - ich finde es jedenfalls "seriöser" als, wie Sie dies unterschwellig suggerieren, Zensur von der Ihnen angenehmen Seite zu üben ....

MERKE SCHLICHTING : Freiheit ist immer auch die Freiheit der "Anderen" ( Rosa Luxemburg)

Schönen Tag noch


Ja gerne, aber nur dann wenn sie sich mit unserem Grundgesetz und unseren demokratischen Regeln vereinbaren lässt. Viele Werke aus dem genannten Verlag tun dies nicht und somit nicht als seriös nach unserer gesellschaftlichen Verfassung zu verstehen. Die "Arroganz" die Sie hier hineininterpretieren sagt da mehr aus, als Ihnen lieb sein dürfte.

Die Einträge, die jeder auf Wikipedia und anderen Quellen zu dem Verlag machen kann, der auch Bücher von rechtsradikalen Holocaustleugnern vertreibt möchte ich zumindest nicht negieren.

Ich möchte schlicht warnen: Nicht alles was kritisch daherkommt ist auch bürgerrechtlich und demokratisch orientiert.

Und was über Herrn Ulfkotte und seine Ausrichtung und frühere von ihm gegründete Parteien auf Wikipedia zu lesen ist, ist da auch nicht irrelevant für mich. Es mag ja Menschen geben, die das unkritisch betrachten oder die nicht recherchieren, was ein Autor so alles getrieben hat, bevor er ein bestimmtes Buch schrieb.

Ich jedoch halte das für mehr als wichtig, ja für meine Pflicht als kritisch denkender Mensch. Ich werde mich nicht mißbrauchen lassen, weder von Medienpropaganda, noch von rechtsideologischen Thesen, Autoren und Parteien. Daher nutze ich dieses Forum, um einerseits auf das Buch aufmerksam zu machen und anderseits zu sehr kritischer Betrachtung der dortigen Thesen anzuregen.

Noch eines: Die Menschen die selber von Freiheit sprechen, dabei aber faktisch versuchen andere in ihrer Meinungsfreiheit einzuschränken, sind mir sehr suspekt. Leider sind heute viele in Ideologien gefangen, die sie oftmals selber nicht verstanden haben. Und mit einem Zitat von Rosa Luxemburg für einen Verlag und Autor zu argumentieren, der offen rechtsextreme Veröffentlichungen publiziert ist einfach einmal eine Farce. Rosa Luxemburg jedenfalls würde sich im Grabe umdrehen.
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Maren
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Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Maren »

Es ist in den Öffentlich-Rechtlichen angekommen: http://www.ardmediathek.de/radio/SWR2-L ... tId=213738
So "darf" man nun auch öffentlich darüber sprechen, ohne als Verschwörungstheoretiker beschimpft zu werden.
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Maren
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Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Maren »

Eine Fleißarbeit aus den nachdenkseiten: http://www.nachdenkseiten.de/?p=23539
Damit kann man doch schon etwas anfangen.
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Maren
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Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Maren »

Und damit: http://www.nachdenkseiten.de/?p=21155
Der Expertise eines Uwe Krüger ist für mich schon aus rein lokalpatriotischer Sicht nichts hinzuzfügen.
Bandenunwesen

Ich habe das Buch NICHT gelesen, ABER ...

Beitrag von Bandenunwesen »

... ... ... (nicht zu überbietender Kritikersatz) :P

Ich habe von ihm ein älteres Buch mit dem Titel "Wirtschaftsspionage" gelesen. Das war sehr hilfreich und ich kann mir so ungefähr vorstellen, was einen erwartet bei diesem Autor. Damals hatte er noch nicht die Islamophobie, zumindest noch kein Buch dazu geschrieben. Das kam erst danach. Folgendes ist mir aufgefallen:

Das Buch über "Wirtschaftspionage" ist voll von schlecht belegten Gerüchten, aber viel davon kommt ziemlich offensichtlich aus dem Geheimdienstmilieu, wo eine schlechte Quellenlage quasi der Normalzustand ist, inklusive von Studien, die dann auch 15 Jahre später wieder zitiert wurden beim nächsten Spionageskandal. Das Buch war trotzdem sehr hilfreich bei der Verfolgung der Snowdenenthüllungen, bzw. hatte ich es damals gelesen als die Echelon-Enthüllungen gerade in der Presse waren. Dadurch war ich vielleicht einer der Ersten, der darauf hinwies, wenn die NSA in Deutschland so intensiv spioniert, dann kann sie auch Wirtschaftsspionage betreiben, was ein absolutes Tabuthema für jeden Transatlantiker ist. (Weshalb man es unbedingt immer wieder erwähnen sollte :P ) Mittlerweile sind aber mehrere Fälle belegt mit Fakten seit Snowden. Also damals konnte Ulfkotte noch nicht so richtig 100 % belegen.

Genauso beim Thema Islam kann man dem Mann eine gewisse Voraussicht für Trends nicht absprechen, wenn man gerade mit dem ISIS-Drama vergleicht. Auch da hat er offensichtlich wieder Geheimdienstkontakte benützt, wiederum mit denen wohl kooperiert. Da hat er wohl wieder einiges mitbekommen, was der Normalbürger nicht erfährt. Allerdings steht die muslimische Gemeinde unter extrem scharfer Beobachtung in Deutschland, wobei viel Unrecht und Gesetzesbrüche seitens der Behörden geschehen. Das ist in Studien belegt, genauso wie in USA. Extreme Überwachung, fast keine Ausbeute. Das hat er aber in keiner Weise kritisiert, soweit mir bekannt, sondern er rechtfertigt solches Verhalten der Behörden sogar.

Also Ulfkotte neigt zu Übertreibungen und arbeitet eher nach Quantität als Qualität. Das ist aber beides nicht ungewöhnlich für Enthüllungsbücher, dass sie ihre Enthüllung sozusagen aufbauschen.

Neulich habe ich auch ein RT-Interview gesehen von ihm, aber da ist ihm das typische Malheur passiert, was vielen Deutschen passiert: Er hat seine Englisch-Kenntnisse überschätzt und war ziemlich am Stammeln.

http://www.youtube.com/watch?v=lm4OUcfiM-8

Erwähnenswert ist auch, dass der Mann Politikwissenschaft, Kriminologie und Islamkunde an der Uni Freiburg studierte. Er hat auch einen Doktortitel laut wiki. Sonst hätte er es nicht bis in die FAZ geschafft. Also er hat Karriere gemacht, ziemlich mustergültig sogar, bis die auseinander fiel.

http://de.wikipedia.org/wiki/Udo_Ulfkotte

In den RT-Interviews sagte er auch, dass er schon 3 Herzinfarkte hatte, keine Kinder und ihm alles egal ist, wenn es Ärger wegen dem Buch gibt, bzw. er feste mit Ärger rechnet.

Über gekaufte Journalisten weiß er sicher einiges, denn er war ganz sicher selbst ein korrupter, und auch verurteilter, korrupter Journalist mit sehr guten Geheimdienstkontakten.

Mir war das bisher nicht bewusst, dass er speziell mit der FAZ abrechnet. Dass die FAZ falsch spielt, habe ich schon lange geahnt. Man muss ja nur mal das Blatt für längere Zeit kritisch lesen, dann fallen einem unzählige Verzerrungen und Propaganda auf. Viele Leitartikel könnten genauso gut in der BILD oder "Die Welt" von Axel Springer stehen.

Das wäre auch mal eine Doktorarbeit wert, die Eignerstruktur/Werbekunden und die bankerfreundliche, neoliberale FAZ-Wirtschaftsteil zu vergleichen, bzw. den NATO/EU-freundlichen Politikteil. Trotzdem hält sich der weit verbreitete Mythos, bzw. die Eigenwerbung der FAZ, sie hätten die beste Wirtschaftsredaktion Deutschlands, was der totale Hohn ist. Das kriegen dann noch junge BWL-Studenten mit auf den Weg von ihren Profs - lest FAZ, gleich mit Abo von der örtlichen Zeitungsdrückerkolonne. So nimmt die Indoktrinierung der Studenten ihren Lauf, selbst in ihrer Freizeit, indem sie FAZ lesen.

Ich hatte nicht vor das Buch zu kaufen, aber lesen werde ich es auf jeden Fall. Vor allem die Selbstbezichtung interessiert mich. Dass er wie alle auf Uwe Krüger verweist, ist geschenkt. Es gibt ja wirklich noch genug Leute, die davon nichts mitbekommen haben. Uwe Krüger ist übrigens ein sehr junger Doktorand, kein erfahrener Experte. Wenn da die üblichen Spielchen von wegen character assassination irgendwann losgingen, würde mich das nicht überraschen.
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Maren
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Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Maren »

Ich habe mich nun auch endlich durch das Buch gequält. Nachdem Ulfkotte T. Sarrazin als Volkshelden bezeichnet hatte (nur weil dieser für seine kruden Thesen die Zustimmung von vielen Deutschen erhalten habe) war ich eigentlich bedient. Den ordinären Auswürfen eines Akif Pirinchi muss man auch nicht unbedingt huldigen. Was allerdings nicht von der Hand zu weisen ist, sind die Verbandelungen deutscher Journalisten mit diversen interessengesteuerten Verbänden. Bekanntgewordene Interessenkonflikte Medienschaffender werden ja nicht erst seit Ulfkotte öffentlich diskutiert.

Kritik von Niggi: https://krautreporter.de/46--die-wahrhe ... urnalisten
Googler

Die Wahrheit über die Lügen der Journalisten

Beitrag von Googler »

Was haltet ihr von diesem gut recherchierten Beitrag?

https://krautreporter.de/46--die-wahrhe ... urnalisten
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Maren
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Re: Die Wahrheit über die Lügen der Journalisten

Beitrag von Maren »

Ich glaube, der Beitrag ist hier schon irgendwo verlinkt.
Niggemeiers Arbeiten sind meiner Meinung nach immer ehrlich und sorgfältig recherchiert. Er schreibt unterhaltsam, untendenziös und kommt ehrlich rüber. Ich glaube, der Rezipient kann ihm vertrauen - auch was die Kritik an großen Teilen in Ulfkottes Buch anbelangt.

Edit: Hier ist der entsprechende Beitrag: viewtopic.php?f=1&t=123&p=960#p960
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Maren
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Re: Die Wahrheit über die Lügen der Journalisten

Beitrag von Maren »

Ein etwas anderer Beitrag zum Thema, der ziemlich unaufgeregt aufklärt. In 13 Jahren Finanzjournalismus habe „kein einziges Mal“ ein Ressortleiter oder Chefredakteur neben ihm gestanden und „eine These oder eine Recherche verboten“, erzählt Christian Kirchner.
Telekinese

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Telekinese »

Habe das Buch jetzt auch gelesen. Auch Niggemeiers Kritik dazu habe ich gelesen, obwohl ich da der Meinung bin, Niggi hat sich wirklich 4 unwichtige Beispiele herausgesucht um das Buch runter zu machen. In dem Buch sind wirklich andere "Skandale" beschrieben (z.Bsp. das mediale Pushen der Euro-Einführung) die einen irgendwie sprachlos machen.

Über manche krude These (Sarrazin, Akif Pirinchi, überwiegend linke Presse) konnte ich gut hinweg lesen. Diese tun dem Buch auch keinen Abbruch (ja sind Wasser auf die Mühlen der Kritiker von Ulfkotte) weil seine Beispiele fast alle mit Quellen hinterlegt sind, auch wenn er manchmal die Quellen bisschen einseitig auslegt.

Da das Buch ja auf der Arbeit von Uwe Krüger von der Universität Leipzig basiert, hier noch einmal ein Vortrag von Uwe Krüger vom 10. Juli 2014, wie er wissentschaftlich vorgegangen ist und wie er zu seinen Ergebnissen gekommen ist.

P.S. Machen wir uns doch nichts vor, die erste Korruptionsfalle für alle Journalisten tut sich doch schon mit den überall anzutreffenden Journalistenrabatt auf! Und in diese tappen doch fast alle Journalisten! Auch wenn das in Deutschland so usus ist, für mich fängt schon hier die Korruption an.
Bandenunwesen

Re: Buchhinweis "Gekaufte Journalisten"

Beitrag von Bandenunwesen »

"Auch Niggemeiers Kritik dazu habe ich gelesen, obwohl ich da der Meinung bin, Niggi hat sich wirklich 4 unwichtige Beispiele herausgesucht um das Buch runter zu machen. In dem Buch sind wirklich andere "Skandale" beschrieben (z.Bsp. das mediale Pushen der Euro-Einführung) die einen irgendwie sprachlos machen."

Genau so geht es mir auch. Außerdem könnte dem geneigten kritischen Leser der Publikumskonferenz auffallen, dass der liebe Herr Niggemeier bei der FAZ angestellt war und vor kurzem noch für SPON gearbeitet hat.

Oder der Link zu dem Finanzjournalisten - also wirklich... Das sagt auch der Ulfkotte und sage ich auch immer und viele andere auch: Viele Journalisten sind echt nicht das, als was sie sich bezeichnen. Sportjournalisten z.B. sind keine echten Journalisten. Oder Journalisten von Automagazinen, die sich für 4 Wochen von einem Unternehmen den Wagen zum Probefahren übergeben lassen, das sind Direktvermarkter. Wenn der liebe Finanzjournalist nicht einen Indoktrinationsnachweis hat aus der Uni in Wirtschaftsvoodoo und Pseudonaturwissenschaften, aka VWL oder BWL, dann kriegt er gar nicht erst den Job. Seit der Finanzkrise 2008 sind die genauso bankrott mit ihrer Ideologe wie Lehman Brothers und der Kapitalismus.

https://www.youtube.com/watch?v=bm_hWenGJKg

von kenfm

https://www.youtube.com/watch?v=ZaZjvkPNjpQ

von compacttv

Beide Interviews sind sehr gut. Ich misstraue den Details von Ulfkotte immer etwas, z.B. seine Heldengeschichten wie oft er verwundet wurde. Da könnte irgendwann mal ein böses Erwachen kommen. Andererseits, was er in den Interviews angesprochen hat über seine Branche, halte ich für absolut realistisch. Ich habe das Buch immer noch nicht gelesen... werde ich aber noch.

Hat jemand von Andreas Elter "Die Kriegsverkäufer" gelesen? Das werde ich demnächst mal in der Bücherei ausleihen...
Bücherleser

Berthold Seliger: "I have a stream"

Beitrag von Bücherleser »

In seinem Buch "I have a stream" weist Berthold Seliger nach, dass das gebührenfinanzierte Staatsfernsehen in eklatanter Weise seinen gesetzlich vorgegebenen Aufgaben nicht nachkommt und plädiert für dessen Abschaffung.
"Die Großparteien beherrschen eine der größten und am besten finanzierten Machtformationen im Land" und mißbrauchten sie, um die Bürger mit seichter Unterhaltung einzulullen und mit Propaganda zur Unterstützung ihrer Politik zu manipulieren.

Interview mit Reinhard Jellen von Telepolis:

http://www.heise.de/tp/artikel/45/45509/1.html
Bücherleser

Re: Berthold Seliger: "I have a stream"

Beitrag von Bücherleser »

Teil 2 des Interviews: http://www.heise.de/tp/artikel/44/44115/1.html

Darin geht es u.a. um den Einkauf fertig produzierter Sendungen von Privatfirmen, insbesondere der Degeto,
das Missverhältnis von Finanzaufwand zur erzielten Qualität (verglichen mit anderen Ländern), das Versagen der Filmförderung in Deutschland, die horrenden Kosten der Sportübertragungen und die Förderung einer engstirnig nationalistischen Einstellung.
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Maren
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Vom Leid mit den Leitmedien

Beitrag von Maren »

Vom Leid mit den Leitmedien
„Mainstream“ - Rezension zum neuen Buch von Dr. Uwe Krüger
Krüger definiert zu Beginn seines Buches den Begriff „Mainstream“ als „medialen Mainstream“ mit dem „zunächst einmal, ganz wertfrei, das Phänomen, dass zu einem Zeitpunkt die Mehrzahl der Leitmedien ein bestimmtes Thema behandelt oder eine bestimmte Meinung vertritt“. Leitmedien sind für ihn die Nachrichtensendungen von ARD und ZDF, die Tageszeitungen SZ, FAZ, Die Welt, Frankfurter Rundschau, der „Boulevard-Riese“ Bild sowie die Wochenmedien Die Zeit, Spiegel, Focus und Stern nebst ihrer jeweiligen Online-Ableger.
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Re: Bücherecke

Beitrag von Maren »

ARD & Co.

Wie Medien manipulieren – Band 1
Ronald Thoden (Hg.)
ISBN 978-3-9816963-7-0

Zwischen Sturm der Liebe und Musikantenstadl geht´s ans Eingemachte: Putin ist böse, Klitschko gut, Griechenland unersättlich, Bahnstreiks untragbar, Kuba zu sozialistisch, Assad ein Schlächter, Diktaturen abscheulich, außer die in Saudi-Arabien, Katar, Bahrain und die anderen selbst geschaffenen. Der alltägliche Brei ist angerichtet und wird auch an diesem Montag oder Dienstag über die werte Zuschauer- und Leserschaft ausgeschüttet. Die Bundeswehr schafft Frieden, die NATO auch, die USA sowieso nur Russland nicht. Mit kleinen aber feinen Tricks werden Feindbilder erzeugt, der Sozialstaat abgebaut, Politiker und Unternehmen in Szene gesetzt und Kriege vorbereitet.

Manipulative Methoden tendenziöser Berichterstattung sind ermittelbar und damit Desinformation dekonstruierbar, wenn man die falsche Zuordnung von Bildern, das Weglassen wichtiger Informationen, Strategien des Wording sowie die Herstellung falscher Bezüge und Verschleierungstechniken erkennt.

In diesem ersten Band in der Reihe ARD & Co. beschreiben 17 Autoren und Autorinnen in verschiedenen Beiträgen Beispiele und Strukturen von zielgerichteter Informationsvermittlung und Manipulationen aus den letzten Jahren, darunter der Ukraine-Konflikt, Griechenland, Russland, Syrien, Frauenrechte, Uranmunition, Iran, Kaukasus-Krieg, Kosovo, Irak.

Leseprobe aus dem Artikel von Walter van Rossum:
“… Kein Wunder, seit etwa 30 Jahren fand so etwas wie Medienkritik nur noch in exzentrischen Kreisen statt. Bis vor Kurzem war es etwa für die Tagesschau-Redaktion unvorstellbar, dass man dieses öde tägliche Potpourri von Verlautbarungen kritisieren und eher lustig als informativ finden könnte. Chefredakteur Kai Gniffke, der sich über meine Anmerkungen zu seinem Flaggschiff damals noch den Bauch gehalten hatte vor Lachen, wirkt mittlerweile fast schon ein wenig traumatisiert, wenn er zum Undenkbaren Stellung beziehen soll: dem Massenaufstand des Publikums.

Weil sich aber die kritisierten Medien gar nicht mehr vorstellen können, was ganz normale Medienkritik denn sein könnte – und wie sie vor gar nicht so ewigen Zeiten durchaus üblich war -, hat sich mittlerweile eine Drinnen-Draußen-Konstellation formiert – um nicht zu sagen: zementiert. Drinnen die sogenannten Qualitätsjournalisten der klassischen Medien, draußen das zunehmend kritische Publikum, das sich in verärgerten Zuschriften an die Redaktionen äußert, dann die zahllosen Blogger und Kommentatoren unterschiedlichster Couleur und Kompetenz im Netz und schließlich eine nicht unerhebliche Zahl von Intellektuellen und Journalisten, die in Buchform oder in bestimmten Zeitschriften ihre Sicht der Dinge darlegen. Unübersehbar lassen sich auf beiden Seiten Anzeichen von Lagermentalität feststellen, auch von Lagerkoller. Über meine Observanz der journalistisch informierten Medienkritik erlaube ich mir zu behaupten: Wir haben die Karten auf den Tisch gelegt, wir haben unsere Kritik sehr genau belegt, und wir haben die unterschiedlichsten Anregungen für eine kritische Selbstbesichtigung unserer Branche geliefert. Das wurde in den Reihen unserer sogenannten Qualitätsjournalisten als eine Art Termitengescharre wahrgenommen, das man die Güte hatte, einfach zu überhören.

Doch am 4. Juni 2015 geht ein einst renommiertes Politikmagazin in die Offensive: Panorama will klären, was hinter dieser ganzen Medienkritik in Wahrheit steckt. “Lügenpresse: Gesprächsversuch mit Kritikern” heißt der Beitrag. Und was man hier Gesprächsversuch zu nennen beliebt, entpuppt sich umgehend als furchtbar dünn-dümmliches Agitations-Filmchen, das die Kritiker als wirre Mischung aus Pegida-Anhängern und Verschwörungstheoretikern bloßzustellen sucht. In diesem verwegenen “Gesprächsversuch” schweigt der Qualitätsjournalismus sich mal wieder über seine Qualitäten aus, stattdessen lässt er seine Kritiker gegen die Wand des gerade geltenden öffentlich-rechtlichen Common Sense fahren. Doch wer diesen volatilen Konsens voller dunkler und äußerst flexibler Prinzipien nicht kennt, wird der “Argumentation” dieses Stückes kaum folgen können. Man zitiert die Kritiker und glaubt sie dadurch zu widerlegen. Dann noch ein bisschen Ulfkotte und Elsässer reingemixt – fertig ist die Karikatur der Medienkritik. Von den erstaunlich differenzierten Äußerungen des Busfahrers, der sich zu Pegida bekennt, über die Internetaktivistin Maren Müller bis zur “linken Medienkritik” (ZAPP) – repräsentiert durch meine Person -, wir alle exponieren uns mit konkreten Beispielen, die doch Stoff genug für einen “Gesprächsversuch” böten. Aber die Autoren Thomas Berbner und Ben Bolz vermitteln nur, was sie immer schon ahnten, dass Medienkritiker irgendwie – genauer wird’s dann nicht – einen an der Waffel haben. Das gewaltige Echo auf den “Gesprächsversuch”-Beitrag war schlicht und einfach vernichtend. Auf seiner Internetseite räumte Panorama immerhin ein, dass der “Versuch eines Dialogs” gescheitert sei. Doch statt sich der Hilfe externer Therapeuten zu versichern, hat man beschlossen, aus dem vorhandenen Material eine neue Version des “Gesprächsversuchs” zu montieren – und zwar für das Medienmagazin ZAPP, ebenfalls beim NDR angesiedelt. So öffnet die Zitadelle am 10. Juni erneut ihre Tore und mischt sich unter die Belagerer draußen:

“Auf Einladung der Rosa-Luxemburg-Stiftung diskutieren diese Menschen über die angeblichen Machenschaften der Lügenpresse. Sie sind sich weitgehend einig: Politik und Medien haben sich gegen sie verschworen.”

Tatsächlich hatte die Rosa-Luxemburg-Stiftung der Linken zu der Veranstaltung am 7.Mai eingeladen – allerdings zusammen mit der Verdi-Betriebsgruppe des WDR, den ‘NachDenkSeiten’ und dem Berufsverband freier Journalisten ‘Freischreiber’. Doch es handelte sich in keiner Weise um eine verschwörungstheoretische Séance, sondern um eine Podiumsdiskussion, zu der Stephan Hebel, ehemals leitender Redakteur der ‘Frankfurter Rundschau’, und ich eingeladen waren. Moderiert wurde die Veranstaltung von Brigitte Beatz, Moderatorin des ‘Deutschlandsfunks’. Hebel war Mitglied der Jury, die “Lügenpresse” zum Unwort des Jahres gewählt hatte. Thema der Diskussion waren nicht “die angeblichen Machenschaften der Lügenpresse”, sondern die Frage, ob die Wahl des Wortes “Lügenpresse” zum Wort des Jahres ein guter Griff gewesen sei. Ich hatte in einem Interview Einwände dagegen formuliert, zugleich aber auch “Lügenpresse” als einen wenig brauchbaren Begriff verworfen – so auch an diesem Abend. [Anmerkung: Das ist wirklich bezeichnend! Walter van Rossum wird an dem Abend, an dem er sich eigentlich gegen den Begriff “Lügenpresse” ausspricht, von zwei schäbigen Agitatoren eben jener Lügenpresse in die Pfanne gehauen…]

In zwei Sätzen komprimieren Berbner und Bolz all das, was wir diesem Journalismus vorwerfen: selektive Wahrnehmung, vorsätzliche Entstellungen, unhaltbare Behauptungen – und nicht zuletzt: einen schauerlichen Stil. Die Autoren behaupten, dass sich alle Besucher des Abends einig seien, Politik und Medien hätten sich gegen sie verschworen. Interessant. Allerdings war ungefähr ein halbes Dutzend öffentlich-rechtlicher Akteure anwesend. Waren die auch gekommen, weil sie Verschwörungstheorien inhalieren wollten? Warum nicht mal diese Kollegen interviewen? Zwischen Stephan Hebel und mir gab es zeitweilig durchaus kontroverse Diskussion, durch die wenigstens ich einiges gelernt habe. Da fand also etwas statt, was im öffentlich-rechtlichen Raum mittlerweile schlicht undenkbar ist: eine kritische Debatte über die eigenen Grundlagen. Und hier waren auch die Konturen des Drinnen-Draußen-Schemas sehr undeutlich. Doch ohne mit der Wimper zu zucken, fabulieren Berbner und Bolz sich eine kleine mühelos durchschaubare Welt verschrobener Sektierer zusammen…
Walter van Rossum: geb.1954, promovierte in Romanistik, arbeitet seit 35 Jahren als freiberuflicher Autor und Moderator für WDR, DLF, DIE ZEIT, DER FREITAG. Zuletzt veröffentlichte er “Die Tagesschau” (Kiepenheuer & Witsch) und zusammen mit G.Gillen “Schwarzbuch Deutschland” (Rowohlt)
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Maren
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Re: Bücherecke

Beitrag von Maren »

Nie wieder Krieg (ohne uns)!
Zur Rolle von Grünen, Sozialdemokraten und Medien im Kosovo-Krieg
von Kurt Gritsch
ISBN 978-3-95788-029-1
Die Rolle von Grünen, Linken und Medien im Kosovo-Krieg. Als im Spätherbst 1989 die Mauer fiel, erschien dies vielen als Morgenrot eines neuen Friedenszeitalters. Und Deutschland, das seit 1945 außenpolitischer Aggression nolens volens eine Absage erteilt hatte, sollte wiedervereint als europäische Friedensmacht das leuchtende Beispiel für die Überwindung des Krieges sein. Es kam ganz anders.

Dreimal Hoffnung, dreimal Ernüchterung.

1990 dachten wir doch alle, dass Deutschland niemals wieder Soldaten außerhalb seines Landes einsetzen würde, nicht? Fünf Jahre später beteiligte sich die Bundeswehr an der mit UN-Mandat versehenen NATO-Operation Deliberate Force.

1990 schloss jeder von uns kategorisch aus, dass Deutschland jemals wieder einen Angriffskrieg führen würde, oder? Keine zehn Jahre nach der Wiedervereinigung beteiligte sich die Bundeswehr an der ohne UN-Mandat erfolgten NATO-Operation Allied Force, der Bombardierung Jugoslawiens.

Zu guter Letzt: Wenn jemals eine Regierung deutsche Soldaten wieder für etwas anderes als die Landesverteidigung einsetzen würde, dann müsste es eine bürgerlich-konservative sein, nicht? 1998/99 führte die rot-grüne Regierung Deutschland in seinen ersten Krieg seit 1945.

Starker Tobak? Jugoslawien sei selbst schuld gewesen? Und die UNO blockiert? Und hatten nicht schon CDU/FDP unter Kanzler Kohl auf Auslandseinsätze der Bundeswehr hingearbeitet, während SPD-Grüne 1995 noch dagegen waren? Antworten und Diskussionsanstöße zu diesen Fragen bietet eBook des Historikers und Konfliktforschers Kurt Gritsch.
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Maren
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Re: Bücherecke

Beitrag von Maren »

Programmentscheidungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen

Eine Suche nach Kriterien – denn die Quote kann nicht alles sein

Von Dr. Charlotte Echterhoff
ISBN 978-3-8487-2553-3

Die Medienwissenschaftlerin Charlotte Echterhoff zeigt in der vorliegenden Doktorarbeit aus historischer und kommunikationstheoretischer Perspektive, dass die Quote als Kriterium für Programmentscheidungen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen nicht hinreicht, um der besonderen Verantwortung gegenüber der Öffentlichkeit gerecht zu werden.

Die Dissertation gliedert sich nach der Einleitung (1.), die unter anderem die Ambivalenz zwischen Qualität und Quote beleuchtet, in weitere vier große Themenblöcke:

2. Das öffentlich-rechtliche Fernsehen im Spannungsfeld Öffentlichkeit vs. Publikum
3. Empirisch-analytischer Teil
4. Interpretation des Kriterienkataloges
5.) Ergebnisse
Eine Schlussbetrachtung, die ausführliche Bibliographie sowie ein sehr außerordentlich informativer Anhang, der Zitate diverser Programmverantwortlicher enthält, runden die Arbeit ab.

Die Erkenntnis, dass die Quote weder den mehrdimensionalen Ansprüchen des Publikums, noch den gesetzlichen Auftrag gerecht wird, erwächst in der wissenschaftlichen Arbeit natürlich nicht aus bloßer Intuition, sondern wird empirisch-analytisch aufbereitet und beschreibt in seiner Konsequenz den Zielkonflikt zwischen ökonomischen und publizistischen Normensystem.

Ist die Quote hoch, folge das meist aus einem entsprechend der Publikumswirksamkeit erstellten massenattraktiven Programm, das auch das kommerzielle Fernsehen leiste. Ist die Quote niedrig, werde der Nutzen für die Beitragszahlenden bezweifelt. Beide Varianten stellen die Legitimation des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in Frage.

Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Programmangebotes für die Beitragszahlenden und die Gesellschaft insgesamt unabhängig von der Quote zu bestimmen, sei die Hauptherausforderung an das öffentlich-rechtliche Fernsehen – die zentrale Funktion der Medien in einer Demokratie liege in der Ermöglichung von Kommunikation.

Brisant ist die Erkenntnis, dass durch die Quotenfixierung die negativen Folgen für öffentlich-rechtliche Angebote signifikant ansteigen. Sahen bereits Kritiker und Mahner in den vergangenen Jahren die zunehmende Boulevardisierung, Verflachung und Entertainisierung öffentlich-rechtlicher Angebote, so konstatiert die Autorin als Konsequenz aus der zunehmenden Programmangleichung einen Identitätsverlust der öffentlich-rechtlichen Sendeanstalten. Das Kulturgut Fernsehen drohe seine Bedeutung zu verlieren.

Neben der Kritik an der teilweisen Werbefinanzierung öffentlich-rechtlicher Inhalte, die klar zur Banalisierung von Programminhalten führt, wird auch das Messverfahren, welches zu Unrecht die vermeintliche Nachfrage mit Erfolg oder gar Qualität assoziiert, in Zweifel gezogen und – seit dem Vormarsch des Internets als Verbreitungsmedium (auch) öffentlich-rechtlicher Angebote – als antiquiert eingestuft.

Interessant ist der Exkurs der Autorin nach UK zum BBC, der mit dem „BBC Trust“ ein wegweisendes Gremium aus berufenen Ehrenamtlern beschäftigt, welches im Rahmen des „Public Value“ das Programm des Senders nach bestimmter qualitativer Vorgaben bewertet. Eine derartige Einrichtung, unter Einbezug gesellschaftlicher Gruppierungen, ist im deutschen öffentlich-rechtlichen Rundfunk noch nicht erkennbar, obwohl Initiativen und Medienexperten dies seit Jahren anmahnen.

Fatal für Autorin und Rezensentin ist die Tatsache, dass durch Werbung und Quotenfixierung die politische Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in den Hintergrund gerät. Ob sich Programmverantwortliche dieser verheerenden Konsequenz, der aus schlichter Marktlogik erwachsenden Fehlentscheidungen, bewusst sind?

Die Quote als omnipräsenter Erfolgsindikator, Zuschauerindikator, Legitimationsindikator und Akzeptanzindikator zeigt die Dominanz der Marktlogik in Programmentscheidungen, ohne dabei auf die Informationsbedürfnisse der Öffentlichkeit einzugehen. Als ein solch öffentlichkeitsrelevantes Kriterium stellt die Autorin das der „Informationsvielfalt“ vor. Dieser Begriff spezifiziert die besondere Leistung des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes für die Demokratie.

Die Bestrebungen der Autorin, die Wichtigkeit und Besonderheit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die demokratische Öffentlichkeit herauszustellen und zu beweisen, dass gesellschaftlich wünschenswerte Resultate im Sinne des gesetzlichen Auftrages der Stärkung normativ begründeter Argumente bedürfen, ist herausragend. Der Vorschlag, zur Institutionalisierung des öffentlichen Interesses an der demokratischen Bildungsfunktion des öffentlich-rechtlichen Rundfunks eine Stiftung Medientest zu etablieren, ist aus Publikumssicht ein konsequenter Schritt in Richtung demokratischer Partizipation am gemeinsam finanzierten Medienangebot.
Öffentlich-rechtlicher Rundfunk braucht Geld um Programm zu machen. Privatfernsehen braucht Programm um Geld zu machen. Volker Herres

Charlotte Echterhoff studierte Medienwissenschaft, Psychologie, französische Philologie und Volkswirtschaften an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn. Im Rahmen ihrer Magisterarbeit forschte sie in Chile und Deutschland zu Potentialen aktiver Medienarbeit für den Bildungsprozess Während ihrer Promotionszeit arbeitete sie u. a. als Dozentin für die Universität Bonn und als Journalistin. Seit 2013 lebt sie mit ihrem Mann und ihren Kindern in Hanoi/Vietnam, wo sie als Media Consultant für die Friedrich-Ebert-Stiftung Vietnam tätig ist.
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Maren
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Re: Bücherecke

Beitrag von Maren »

"I Have A Stream. Für die Abschaffung des gebührenfinanzierten Staatsfernsehens"

Berthold Seliger
Edition Tiamat, Critica Diabolis 227

Laut Berthold Seliger erfüllt das öffentlich-rechtliche Fernsehen den Gesetzesauftrag, die „demokratischen, sozialen und kulturellen Bedürfnisse der Gesellschaft zu erfüllen“, längst nicht mehr. Inhalte werden privatisiert, die Strukturen sind dem Parteienstaat unterworfen.
Die Fernsehrealität ist: Unterhaltung. Quotenterror. Zwangsweise eingetriebene Haushaltsbeiträge. Fehlende Transparenz. Staatsfernsehen.
Seliger kommt zu dem Schluss, dass das „Staatsfernsehen“ nicht nur ein Verdummungsapparat ist, der zerstreut und ablenkt, sondern geradezu eine Ideologiemaschine, die Zustimmung zu den herrschenden Verhältnissen organisiert:
Deutsches Staatsfernsehen ist Valium fürs Volk.
Zum absoluten Fremdschämen geriet dann in der Tat Seligers Rezitation eines Tagesprogramms der ARD, welches er einer Programmzeitschrift entnommen hatte. Nichts ist so entlarvend wie die Realität und allen, die es nicht glauben, sei ein Selbstversuch einer 12-stündigen Programmbeobachtung quer durch alle Programme von ARD und ZDF angeraten oder – gern auch im Kreis der Familie oder anlässlich einer Party – eine Lesung der Anreißtexte.

Fünf der sechs größten Talkshows von ARD und ZDF werden, so Seliger, von privaten Produktionsfirmen hergestellt und entziehen sich so finanziell dem Zugriff der Sendeanstalten und mithin der Kontrolle durch die Gremien und damit der BeitragszahlerInnen.

Laut eines Berichtes der Finanzkommission KEF ist zum Beispiel die Talkshow Günther Jauch (ARD) zweieinhalbmal so teuer wie die Talkshow Maybrit Illner im ZDF. Gründe für die erheblichen Kosten-Unterschiede lägen laut Angaben aus dem NDR darin, dass Jauch eine Auftragsproduktion sei, außerhalb der Sendestudios gedreht und live am späten Sonntagabend gesendet werde.
Das Problem ist, dass Sie anspruchsvolle Inhalte mit der Lupe und oft im Spätprogramm suchen müssen. Aufgrund des Kultur- und Bildungsauftrags müssten sie aber die Regel sein. Um viertel nach acht erleben wir jedoch das ganze Degeto-Horror-Programm mit Nonnen und Ärzten, das ganze kitschig-kuschelige Durchhalte-Fernsehen.
Das gleiche intransparente Bild wie bei den oben genannten Auftragsproduktionen in der Talk-Schiene biete sich bei den 151 Tochtergesellschaften von ARD und ZDF, darunter die Kitschfabrik Degeto, auf deren Konto gut 80 % der TV- und Kinofilme im Programm des „Ersten“ gingen. Das ZDF, gesetzlich der Bildung und Kultur verpflichtet, zahle dem Groschen-Roman-Verlag Bastei hohe Summen für das Recht, deren unterirdische Inhalte verfilmen zu dürfen.

Neben einem historischen Abriss zur Entstehungsgeschichte des Rundfunks und dessen öffentlich-rechtlicher Variante wartete Seliger auch mit viel Zahlenwerk auf.
In keinem anderen europäischen Land erreicht das Staatsfernsehen so wenige Zuschauer pro Million Euro wie in Deutschland: 4131. Im Vergleich dazu Schweden 8768, Großbritannien 7429 und selbst Dänemark liegt mit 4263 noch darüber und hat zudem mindestens vier hervorragende Fernsehserien produziert: „Borgen“, „Die Erbschaft“, „Kommissarin Lund“, „Die Brücke“. In Deutschland ist es nach wie vor bei „Im Angesicht des Verbrechens“ und „KDD –Kriminaldauerdienst“ geblieben.
Dagegen gäbe es im „Staatsfernsehen“ vor allem Wiederholungen, viel mit Tieren, sehr viel mit Adel, mit Ärzten als Retter aus jeglicher Not und kauzigen oder kaputten Kommissaren. 46 neue „Tatort“- und „Polizeiruf“- Krimis werden laut Seliger in 2015 produziert, 33 Krimifilme außer der Reihe und 42 neue Krimiserienepisoden nach Schema F.

Auch die obszönen Bezüge jener Personen, die sich trotz teils fragwürdiger Qualifikationen über Jahrzehnte an den Spitzen öffentlich-rechtlicher Anstalten halten können und von Insidern schon mal als „Schweigegeld“ bezeichnet werden, kamen natürlich zur Sprache.

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