COVID-19 – Update von Prof. Paul R. Vogt

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Frühzeitiges Erkennen, schnelle Reaktionszeit und hohe Geschwindigkeit in der Umsetzung der Massnahmen entscheiden, wie eine Pandemie verhindert, erstickt oder limitiert werden kann. Die USA und Südkorea meldeten ihren ersten COVID-19-positiven am gleichen Tag. Da die USA die Pandemiegefahr nicht rechtzeitig wahrgenommen haben, zählen sie heute rund 750’000 gemeldete (aber rund 3 Millionen tatsächlich) Infizierte und 40’000 Tote; Südkorea dagegen gemeldete 11’000 Infizierte und 234 Tote; Taiwan 398 Infizierte, 6 Tote und keinen Lock-down. Die Zahlen in den USA und Europa sind umgerechnet auf die Einwohnerzahl bis zu 100mal so hoch wie in den oben genannten asiatischen Ländern.

Wie haben diese Länder das gemacht:

  • National organisierte Antwort anstatt regionalen (kantonalen) Flickenteppich.
  • Schnelle Fallermittlung, Eindämmung und Ressourcenzuweisung.
  • Untersuchung von Passagieren auf Direktflügen von «hot-spots» auf Fieber und die kardinalen COVID-19-Symptome, bevor sie das Flugzeug verlassen können. Dies wurde in Taiwan noch am gleichen Tag eingeführt, an dem China die WHO informierte (31. Dezember).
  • Dokumentierung der Reisegeschichte der letzten 14 Tage: Überwachung von Personen mit niedrigem Risiko mit einer Regierungs-App; Quarantäne von Personen mit höherem Risiko und/oder mit Symptomen und Überwachung via Mobile-Phone, um den Kontakt mit nicht-Infizierten zu limitieren.
  • Verpflichtender Download einer Regierungs-App bei der Einreise, welche ein Personen-Tracking erlaubt.
  • Gebührenfreie Hotline, um verdächtige Symptome zu melden.
  • Tägliche Meldung von möglichen COVID-19 Symptomen via Regierungs-App.
  • Sofortige Eigen-Produktion von Test-kits und Masken: Südkorea produzierte mehr als 350’000 Test-Kits und testete mehr als 20’000 Personen pro Tag.
  • Neun Tage nach dem ersten COVID-19 Patienten verteile Südkorea mehr als 700’000 Masken an gefährdete Gruppen und Arbeitsplätze.
  • 2 Wochen nach dem ersten COVID-19 Patienten stand ein Test zur Verfügung der die Resultate in 6 Stunden lieferte.
  • Einen Monat nach dem ersten COVID-19-Fall Installation von «drive-through» Teststellen, die tägliches Testen trotz Abstandhalten erlauben.
  • Ausgedehnte Test ermöglichten, die Apps mit real-time Daten zu füllen.
  • Definition von designierten Standorten, wo exklusiv Infizierte behandelt wurden.
  • Abgabe von Bargeld an Haushalte unterhalb des medianen Einkommensniveaus.
  • Verteilung von Nahrungsmitteln («home delivery service») verbunden mit Gesundheitskontrollen von Personen, die unter Quarantäne stehen.
  • Zentralisierte Organisation der Abgabe vom Masken mit behördlich-verordneter Preisregulierung: während eine Maske in Südkorea $1.27 kostete, führte die dezentralisierte Organisation der USA zu einem Kampf der einzelnen Staaten untereinander um Masken, was den Preis einer Maske auf $30 trieb.
  • 10 Tage bevor die WHO «Public Health Emergency of International Concern» ausrief, verfügte Taiwan über 44 Millionen chirurgische Masken, 1.9 Millionen N95 Masken und 1100 Unterdruck-Isolationsräume.
  • Digitale Überwachung mittels anonymer Bluetooth-Signale, welche den Mobile-Phone-Besitzer automatisch warnen, wenn er sich einem Infektions-Herd nähert, um nicht-Infizierte von Infizierten zu trennen.
  • Überwachungskameraaufnahmen und Geolokalisierungsdaten, um festzustellen, wer gefährdet ist, sobald eine infizierte Person identifiziert wurde.
  • Beruhigung und Aufklärung der Öffentlichkeit bei gleichzeitiger Bekämpfung von Fehlinformationen anstelle täglicher, reisserischer Mitteilung von «Fallzahlen», die weder für die Öffentlichkeit, noch für Experten interpretierbar sind.
  • Tägliche Presse-Briefings eines Epidemiologen mit Angabe von konkreten Verhaltensregeln.

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Kompletter Beitrag: https://www.mittellaendische.ch/2020/04/20/covid-19-update-von-prof-paul-r-vogt/