Ein Jahr der Lügen über Nord Stream

Beitragsbild: Swedish Coast Guard Handout / Anadolu Agency via Getty Images
Es brauchte weder den „russischen Angriffskrieg“ auf die Ukraine, noch das Versprechen eines senilen US-Präsidenten „dem Ganzen ein Ende zu bereiten“, um die Hauptader der deutschen Energie-Infrastruktur zu sabottieren und schlussendlich zu zerstören – was die aktuell in Deutschland Regierenden teils schulterzuckend, teils dümmlich grinsend, zur Kenntnis nahmen.
Nein, die Gegner des Gemeinschaftsprojektes Nord-Stream sind mitten unter uns und aktuell sogar mit Regierungsgeschäften betraut. Die bekanntesten Gegner einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit Deutschlands mit Russland sind seit Jahren mit ihrer NGO Zentrum Liberale Moderne unterwegs. Das LibMod ist eine deutsche Denkfabrik, die 2017 von Marieluise Beck und ihrem Ehemann Ralf Fücks gegründet wurde, die beide Mitglieder der Partei Die Grünen sind. Seit 2019 wird das Zentrum im Rahmen der institutionellen Förderung aus dem Bundeshaushalt mit Steuergeldern finanziert.
Bereits 2017 brachte es Fücks im Rahmen einer Veranstaltung der Heinrich-Böll-Stiftung in Berlin fertig, US-amerikanisches Frackinggas als Alternative zu russischem Erdgas für Europa zu bewerben. Der Widerspruch zur sonst geläufigen Agenda des Grünen ist evident: So sollten im Zuge der Dekarbonisierung 80% der weltweiten erforschten Kohlevorräte, 50% der Öl- und 30% der Gasvorkommen im Boden verbleiben, was eine langfristige Entwertung dieser Vorräte bedeute. Wichtig für Fücks war die Feststellung, dass damit dem gegenwärtigen Geschäftsmodell Russlands der Boden entzogen werde. Der Verdacht liegt nahe, dass Fücks mit Hilfe von NGOs und stark involvierten Stiftungen primär die energiewirtschaftliche Notwendigkeit des Pipeline-Projekts „Northstream II“ zu Gunsten anderer Profiteure zu torpedieren half.
Fücks sorgte sich bei Northstream II bereits an anderer Stelle um die Umweltverträglich des Projektes, insbesondere wegen des geplanten Streckenverlaufs durch das ökologisch sensible Naturschutzgebiet Kurgalskij, welches auch unter die Konvention zum Schutz der Meeresumwelt des Ostseegebietes fällt.
Derweil sind anderweitig bereits Pläne für die längste Unterwasser-Gaspipeline der Welt in Sack und Tüten. Diese Leitung soll ungefähr 2000 Kilometer lang sein und von Israel und Zypern nach Griechenland, Italien und in andere europäische Märkte reichen, um die Versorgungssicherheit (sic!) der EU zu sichern. Gas ist offenbar nicht gleich Gas und darf in anderen Regionen der Welt nach Ansicht von Pseudoumweltschützern ohne Rücksicht auf ökologische Erwägungen geborgen und über ökologisch und wirtschaftlich bedenkliche und irrwitzige Routen transportiert werden.
Russland versorgte Deutschland seit mehr als 50 Jahren zuverlässig mit Erdgas. Das Investitionsvolumen bei Nordstream 1 lag bei 7,4 Milliarden Euro, Nordtream 2 schlug mit ca. 9,5 Milliarden Euro zu Buche, wovon 50 Prozent von den fünf Konzernen Engie, OMV, Shell, Wintershall und Uniper finanziert wurde. Der Angriff auf eine zentrale Einrichtung unserer Infrastruktur, stellt unter normalen Umständen eine Kriegserklärung dar. Der ökonomische Schaden wurde von Seymour Hersh auf 286 Milliarden US-Dollar geschätzt und übertrifft alles bisher dagewesene. Abgesehen von der Verhöhnung menschlicher Arbeit und der Vernichtung gigantischer Investitionssummen, waren die Anschläge auf die Pipelines ein Terrorakt gegen uns Alle. Einzig positiver Aspekt dabei ist, dass er ganz offensichtlich das Ende des Vertrauens gegenüber Koalitionen bewirkte, die ausschließlich fremde Interessen bedienen.
Die Regierung Biden hat weder ihre Verantwortung für den Bombenanschlag auf die Pipeline noch den Zweck der Sabotage zugegeben
Ich weiß nicht viel über verdeckte CIA-Operationen – kein Außenstehender weiß das -, aber ich weiß, dass der wesentliche Bestandteil aller erfolgreichen Missionen die totale Abstreitbarkeit ist. Die amerikanischen Männer und Frauen, die sich in den Monaten, die für die Planung und Durchführung der Zerstörung von drei der vier Nord-Stream-Pipelines in der Ostsee vor einem Jahr nötig waren, verdeckt in Norwegen ein- und ausgereist sind, haben keine Spuren hinterlassen – nicht den geringsten Hinweis auf die Existenz des Teams – außer dem Erfolg ihrer Mission.
Für Präsident Joe Biden und seine außenpolitischen Berater war Abstreitbarkeit von größter Wichtigkeit. Keine wichtigen Informationen über die Mission wurden auf einem Computer gespeichert, sondern stattdessen auf einer Royal- oder vielleicht einer Smith-Corona-Schreibmaschine mit ein oder zwei Durchschlägen getippt, als ob das Internet und die übrige Online-Welt noch nicht erfunden worden wären. Das Weiße Haus war von den Vorgängen in der Nähe von Oslo isoliert; verschiedene Berichte und Aktualisierungen aus dem Einsatzgebiet wurden direkt an CIA-Direktor Bill Burns übermittelt, der die einzige Verbindung zwischen den Planern und dem Präsidenten war, der es autorisierte, die Mission am 26. September 2022 durchzuführen. Nach Abschluss der Mission wurden die getippten Papiere und Durchschläge vernichtet, so dass es keine physischen Spuren gab – keine Beweise, die später von einem Sonderermittler oder einem Präsidenten-Historiker ausgegraben werden konnten. Man könnte es das perfekte Verbrechen nennen. Weiterlesen ›