Hofdichter westlicher Siege — Marcus Keupp

„Experten“ wie er sind aber leider auch Apologeten zur Weiterführung von Kriegen.
Mögen die von ihnen gelieferten Analysen auch fachlich sauber verfasste Komponente beinhalten. In den Kriegen des „Wertewestens“ gegen Viren, zur Klimarettung, gegen Diktaturen, vorneweg Russland, sind es immer kaum mehr als eine Handvoll in den Medien herumgereichter Experten, deren Expertisen durch eine hochgradig propagandistisch ausgerichtete Note geprägt werden. Gerade Letzteres ist es aber, das unser Unterbewusstes formt, um uns auf eine Seite, auf „ihre“ Seite, im gerade angesagten Krieg zu ziehen.
Von Peter Frey
Solch eine Mischung ist freilich geeignet, die Protagonisten selbst, eben die „Experten“ zielstrebig in die Idiotie zu führen. Idealerweise hängt man dann als Experte selbst tief drin in den Narrativen, die irrational und gerade deshalb wirkmächtig an das Publikum vermittelt werden. Was nichts anderes bedeutet, als dass man im jeweiligen Narrativ verstrickt ist und die absurde Logik leidenschaftlich vertritt.
Wie gesagt, ist die jeweilige Anzahl dieser Art von Experten überschaubar. Aber sie sind es, die eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung des Informationsraumes spielen. Sie sind es, die Politikern wie auch „Otto Normalverbraucher“ die „passenden“ Argumente in die Hand drücken. Sie sind die für die Gestalter im Hintergrund erforderlichen Architekten der nur scheinbar öffentlichen, in Wirklichkeit der zu veröffentlichenden Meinung. Im aktuellen Machtsystem sind Experten unverzichtbar, um die zum Erhalt benötigte Matrix am Leben zu erhalten.
„Internationaler Terrorismus“, „Klimawende“, PLandemie und Ukraine-Konflikt
Seit dem militärischen Eintreten Russlands in den Ukraine-Konflikt im Februar 2022 erleben wir ein stetiges Herbeireden von Russlands bevorstehender Niederlage. Als Erklärung müssen die üblichen Stereotypen eines imperialen, diktatorischen, gleichzeitig aber rückständigen Russlands herhalten, um so etwas wie Gesetzmäßigkeiten für das Scheitern Russlands und den unvermeidlichen Erfolg westlicher Politik herleiten zu können. Ein solches Bild ist zwar frei erfunden, möchte aber in unseren emotionalen Gehirnen zur Wahrheit werden. Damit wir bereit sind, den Krieg mitzutragen. Nur darum geht es.
Experten bestimmter Coleur werden in den „Qualitätsmedien“ gern aufgeführt. Sie hatten und haben ihre Entsprechung beim Thema Corona, hatten es beim Thema „internationaler Terrorismus“ und genauso auch beim Thema Klima. Alle Themen, welche die Bevölkerungen in Angst und Hysterie zu halten versuchen, haben interessanterweise eine Komponente der „Aufklärung“ durch „unabhängige Experten“.
Marcus Keupp, um den es in diesem Text gehen wird, nennt sich Militärökonom. Er wirkt an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich (1). Im Bereich Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften doziert Marcus Keupp zu eben dem Thema Militärökonomie (2). Seine militärökonomischen und darüber hinausgehenden Einlassungen zum Krieg in der Ukraine lassen allerdings — wie wir gleich sehen werden — die eigentlich zu erwartende Kompetenz vermissen. So es um die Interessen der Profiteure dieses Krieges geht, leistet Keupp freilich ausgezeichnete Arbeit.
Experten der besonderen Art, die so bedingungslos die Propaganda der „guten Seite“ vertreten — nach der die „böse Seite“ nicht nur unmenschlich sondern auch unfähig sein muss —, werden in den Massenmedien fleißig herumgereicht. Den Autor würde schon interessieren, wie sich dieses Herumreichen organisatorisch abspielt, welche Strukturen und Netzwerke das absichern. Ob Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Die Welt, Neue Zürcher Zeitung, Redaktionsnetzwerk Deutschland, Focus oder auch die öffentlich-rechtlichen Sender: Alle bieten Sie dem „Militärexperten“ seit vielen Monaten eine Bühne für die immer gleichen Botschaften. Das nennt man gleichgeschaltete Berichterstattung. Wurde (auch) Marcus Keupp den „Qualitätsmedien“ gewissermaßen als Experte — von wem auch immer — angeboten?
Erstaunliches also prognostizierte der als Militärexperte herumgereichte Marcus Keupp im März und April des Jahres bereitwillig jedem Massenmedium gegenüber, welches das Erhoffte als vermeintliche Realität wahrgenommen wissen mochte. Sein Blick in die Glaskugel erinnert mich an nach ähnlichen Prinzipien verkündete Prophezeiungen zu anderen gesellschaftlichen Themen.
- Wir werden alle sterben durch Corona, wenn wir nicht das tun: „Solidarisch Abstand halten“, maskiert durchs Leben gehen und regelmäßig unseren „Immunschutz“ durch mRNA-Injektionen „auffrischen“. Entsprechend „argumentier(t)en“ die Medien und zogen die immer gleichen, „passenden Experten“ zu Rate.
- Wir werden alle sterben durch die „Klimaerhitzung“, wenn wir nicht das tun: „Grüne Technologien“ einführen, Kohlendioxid verbuddeln, verflüssigtes Frackingas nutzen, unsere Landwirtschaft und unser Essverhalten reglementieren, und so weiter. Entsprechend „argumentier(t)en“ die Medien und zogen die immer gleichen, „passenden Experten“ zu Rate.
- Wir werden alle sterben durch den „internationalen Terrorismus“, wenn wir nicht das tun: Uns komplett überwachen lassen, Grundrechte aufgeben, uns in anderen Staaten militärisch „engagieren“. Entsprechend „argumentier(t)en“ die Medien und zogen die immer gleichen, „passenden Experten“ zu Rate.
Im Falle des Ukraine-Konfliktes lautet es dann, nur leicht überspitzt, in etwa so:
Wir werden alle sterben, wenn wir jetzt nicht bedingungslos die „demokratische Ukraine“ in ihrem „heroischen Verteidigungskampf“ gegen den „russischen Aggressor“ unterstützen. Die entsprechende „uneingeschränkte Solidarität“ mit Kiew würde freilich den Sieg garantieren. Westliche Moral, Lebensweise, Wirtschaft und Armeen sind dem in Richtung Feudalismus zurück marschierenden russischen System noch allemal überlegen.
Schließlich handelte es sich beim Gegner um einen Koloss auf tönernen Füßen — einen mit inkompetenten, rückständigem Militär und demotivierten Soldaten. Ein Gegner, der sinnlos Menschen verheizen würde, nur um in seinem imperialen Wahn Gebiete im Westen zu erobern. Unser System ist besser, wir sind besser. Daher gewinnen wir, müssen wir gewinnen. Gänge doch mit uns das Gute unter. Nichts anderes erzählen uns Politiker, Medien und… Experten.
Ähnlich muss es in den letzten Tagen des Dritten Reiches aus dem Führerbunker geschallt haben.
Spieglein, Spieglein an der Wand… Weiterlesen ›