Hofdichter westlicher Siege — Marcus Keupp

„Experten“ wie er sind aber leider auch Apologeten zur Weiterführung von Kriegen.

Mögen die von ihnen gelieferten Analysen auch fachlich sauber verfasste Komponente beinhalten. In den Kriegen des „Wertewestens“ gegen Viren, zur Klimarettung, gegen Diktaturen, vorneweg Russland, sind es immer kaum mehr als eine Handvoll in den Medien herumgereichter Experten, deren Expertisen durch eine hochgradig propagandistisch ausgerichtete Note geprägt werden. Gerade Letzteres ist es aber, das unser Unterbewusstes formt, um uns auf eine Seite, auf „ihre“ Seite, im gerade angesagten Krieg zu ziehen.

Von Peter Frey

Solch eine Mischung ist freilich geeignet, die Protagonisten selbst, eben die „Experten“ zielstrebig in die Idiotie zu führen. Idealerweise hängt man dann als Experte selbst tief drin in den Narrativen, die irrational und gerade deshalb wirkmächtig an das Publikum vermittelt werden. Was nichts anderes bedeutet, als dass man im jeweiligen Narrativ verstrickt ist und die absurde Logik leidenschaftlich vertritt.

Wie gesagt, ist die jeweilige Anzahl dieser Art von Experten überschaubar. Aber sie sind es, die eine wesentliche Rolle bei der Gestaltung des Informationsraumes spielen. Sie sind es, die Politikern wie auch „Otto Normalverbraucher“ die „passenden“ Argumente in die Hand drücken. Sie sind die für die Gestalter im Hintergrund erforderlichen Architekten der nur scheinbar öffentlichen, in Wirklichkeit der zu veröffentlichenden Meinung. Im aktuellen Machtsystem sind Experten unverzichtbar, um die zum Erhalt benötigte Matrix am Leben zu erhalten.

„Internationaler Terrorismus“, „Klimawende“, PLandemie und Ukraine-Konflikt

Seit dem militärischen Eintreten Russlands in den Ukraine-Konflikt im Februar 2022 erleben wir ein stetiges Herbeireden von Russlands bevorstehender Niederlage. Als Erklärung müssen die üblichen Stereotypen eines imperialen, diktatorischen, gleichzeitig aber rückständigen Russlands herhalten, um so etwas wie Gesetzmäßigkeiten für das Scheitern Russlands und den unvermeidlichen Erfolg westlicher Politik herleiten zu können. Ein solches Bild ist zwar frei erfunden, möchte aber in unseren emotionalen Gehirnen zur Wahrheit werden. Damit wir bereit sind, den Krieg mitzutragen. Nur darum geht es.

Experten bestimmter Coleur werden in den „Qualitätsmedien“ gern aufgeführt. Sie hatten und haben ihre Entsprechung beim Thema Corona, hatten es beim Thema „internationaler Terrorismus“ und genauso auch beim Thema Klima. Alle Themen, welche die Bevölkerungen in Angst und Hysterie zu halten versuchen, haben interessanterweise eine Komponente der „Aufklärung“ durch „unabhängige Experten“.

Marcus Keupp, um den es in diesem Text gehen wird, nennt sich Militärökonom. Er wirkt an der Eidgenössischen Technischen Hochschule (ETH) in Zürich (1). Im Bereich Geistes-, Sozial- und Staatswissenschaften doziert Marcus Keupp zu eben dem Thema Militärökonomie (2). Seine militärökonomischen und darüber hinausgehenden Einlassungen zum Krieg in der Ukraine lassen allerdings — wie wir gleich sehen werden — die eigentlich zu erwartende Kompetenz vermissen. So es um die Interessen der Profiteure dieses Krieges geht, leistet Keupp freilich ausgezeichnete Arbeit.

Experten der besonderen Art, die so bedingungslos die Propaganda der „guten Seite“ vertreten — nach der die „böse Seite“ nicht nur unmenschlich sondern auch unfähig sein muss —, werden in den Massenmedien fleißig herumgereicht. Den Autor würde schon interessieren, wie sich dieses Herumreichen organisatorisch abspielt, welche Strukturen und Netzwerke das absichern. Ob Süddeutsche Zeitung, Die Zeit, Die Welt, Neue Zürcher Zeitung, Redaktionsnetzwerk Deutschland, Focus oder auch die öffentlich-rechtlichen Sender: Alle bieten Sie dem „Militärexperten“ seit vielen Monaten eine Bühne für die immer gleichen Botschaften. Das nennt man gleichgeschaltete Berichterstattung. Wurde (auch) Marcus Keupp den „Qualitätsmedien“ gewissermaßen als Experte — von wem auch immer — angeboten?

Erstaunliches also prognostizierte der als Militärexperte herumgereichte Marcus Keupp im März und April des Jahres bereitwillig jedem Massenmedium gegenüber, welches das Erhoffte als vermeintliche Realität wahrgenommen wissen mochte. Sein Blick in die Glaskugel erinnert mich an nach ähnlichen Prinzipien verkündete Prophezeiungen zu anderen gesellschaftlichen Themen.

  1. Wir werden alle sterben durch Corona, wenn wir nicht das tun: „Solidarisch Abstand halten“, maskiert durchs Leben gehen und regelmäßig unseren „Immunschutz“ durch mRNA-Injektionen „auffrischen“. Entsprechend „argumentier(t)en“ die Medien und zogen die immer gleichen, „passenden Experten“ zu Rate.
  2. Wir werden alle sterben durch die „Klimaerhitzung“, wenn wir nicht das tun: „Grüne Technologien“ einführen, Kohlendioxid verbuddeln, verflüssigtes Frackingas nutzen, unsere Landwirtschaft und unser Essverhalten reglementieren, und so weiter. Entsprechend „argumentier(t)en“ die Medien und zogen die immer gleichen, „passenden Experten“ zu Rate.
  3. Wir werden alle sterben durch den „internationalen Terrorismus“, wenn wir nicht das tun: Uns komplett überwachen lassen, Grundrechte aufgeben, uns in anderen Staaten militärisch „engagieren“. Entsprechend „argumentier(t)en“ die Medien und zogen die immer gleichen, „passenden Experten“ zu Rate.

Im Falle des Ukraine-Konfliktes lautet es dann, nur leicht überspitzt, in etwa so:

Wir werden alle sterben, wenn wir jetzt nicht bedingungslos die „demokratische Ukraine“ in ihrem „heroischen Verteidigungskampf“ gegen den „russischen Aggressor“ unterstützen. Die entsprechende „uneingeschränkte Solidarität“ mit Kiew würde freilich den Sieg garantieren. Westliche Moral, Lebensweise, Wirtschaft und Armeen sind dem in Richtung Feudalismus zurück marschierenden russischen System noch allemal überlegen.

Schließlich handelte es sich beim Gegner um einen Koloss auf tönernen Füßen — einen mit inkompetenten, rückständigem Militär und demotivierten Soldaten. Ein Gegner, der sinnlos Menschen verheizen würde, nur um in seinem imperialen Wahn Gebiete im Westen zu erobern. Unser System ist besser, wir sind besser. Daher gewinnen wir, müssen wir gewinnen. Gänge doch mit uns das Gute unter. Nichts anderes erzählen uns Politiker, Medien und… Experten.

Ähnlich muss es in den letzten Tagen des Dritten Reiches aus dem Führerbunker geschallt haben.

Spieglein, Spieglein an der Wand… Weiterlesen ›

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Weine nicht um Argentinien. Es ist deine Tränen nicht wert

Weine nicht um Argentinien. Es ist deine Tränen nicht wert

von Stephen Karganovic, übersetzt von FritzTheCat.

Die Stichwahl bei den argentinischen Präsidentschaftswahlen hat zu eine Ergebnis geführt, das viele, die sich noch um Argentinien kümmern, als bedauerlich betrachten werden. Aber es gibt nicht wenige nüchterne Beobachter, die das Ergebnis als irgendwie verdächtig betrachten.

Der offensichtliche Gewinner ist ein schrulliger „libertärer“ Politiker, Javier Milei. Als ein Exzentriker und wandelndes Pulverfass ist Milei ideologisch schwer einzuschätzen. Er ist anscheinend von der Idee begeistert, seine verstorbenen Hunde zu klonen, und er selbst scheint ein Klon der widerwärtigsten Aspekte der libertären Bewegung Amerikas zu sein. Der Libertarismus ist in seinem Gedankengut so nordamerikanisch provinziell wie die Mormonen auf religiösem Gebiet und in seiner philosophischen Substanz genauso schal. Es wird sich zeigen, ob sich Milei als beständiger Ideologe der nebulösen libertären Doktrin erweist, die er vertritt. In diesem Fall sollte man unverzüglich mit dem Komponieren des Requiems für Argentinien anfangen.

Wenn Milei aber auch nur eine pragmatische Faser in seinem Körper hat, dann wird er schon bald nach seiner Amtseinführung den Rückwärtsgang einlegen müssen oder den Zorn der Öffentlichkeit spüren, die er mit seinen unverantwortlichen und messianischen Versprechen veralbert hat.

Noch schlimmer könnte für ihn sein, dass er für seine politischen Dummheiten vom immer noch starken argentinischen Militär bestraft werden könnte, das eine respektable Bilanz aufweist, aufmüpfige zivile Politiker zu zügeln, auch wenn sie nicht immer die notwendigen Fähigkeiten besitzen, um die von ihnen hinterlassenen Schlamassel wieder in Ordnung zu bringen.

Es gibt keinen Zweifel, dass Argentinien gegenwärtig tief in einem dieser Schlamassel steckt, in das es mit schöner Regelmäßigkeit versinkt. Die von diesem Scharlatan angebotenen Lösungen wurden im ersten Wahlgang von den Bürgern klugerweise angelehnt, und Milei kam nur auf 30% der Stimmen. Aber Mileis wilde Rhetorik muss unwiderstehlich gewesen sein, In der zweiten Runde kam er auf erstaunliche 55% der Stimmen (da stellt sich die angemessene Frage, ob die populären Dominion Wahlmaschinen nach ihrem glanzvollen Auftritt 2020 am Ende in Argentinien gelandet sind?).

Eine der brillanten Lösungen von Milei, die Abschaffung des argentinischen Peso und die Einführung des US-Dollars, könnte dem argentinischen Volk bald zum Verhängnis werden. Es wäre interessant, Mileis Erklärung zu hören, wie die Abschaffung der nationalen Währung, so fragil sie auch sein mag und es dennoch immer geschafft hat, sich durch Anwendung einer korrekten Finanzpolitik zu erholen und unter der Kontrolle der emittierenden Regierung steht, und ihre Ersetzung durch eine schwächelnde ausländische Währung, die unter der Kontrolle fremder Interessen steht, zur Lösung der Probleme Argentiniens beitragen soll. Lässt die libertäre Ideologie eine nationale Souveränität zu? Ist Milei darüber informiert, dass Ecuador vor nicht allzu langer Zeit seine nationale Währung zugunsten des Dollars aufgegeben hat, dass aber das Experiment für das ecuadorianische Volk im Großen und Ganzen mehr wirtschaftliche Unannehmlichkeiten als Vorteile mit sich brachte? Warum sollte es jetzt in Argentinien anders sein, und das zu einer Zeit, in der der Dollar seinen Status als Reservewährung und rapide an Wert verliert, und zwar weit mehr als zu der Zeit als Ecuador auf diesen Pfad des Vergnügens geführt wurde? Weiterlesen ›

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Offener Brief des Journalisten Patrik Baab an den MDR

Quelle Beitragsbild: Hintergrund Helge Buttkereit 

Der MDR, der sich in den letzten knapp 10 Jahren – wie alle anderen öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten – wenig bis nicht für die Belange der Menschen in der Ostukraine interessierte und sowohl Berichterstattung vor Ort, als auch die Übernahme seriöser Informationen von Kollegen strikt verweigerte, widmete dem ehemaligen Kollegen und NDR-Journalisten Patrik Baab eine episch lange Anklageschrift in seinem Onlineangebot.

Denunzianten und Anhänger der aktuell in Deutschland grassierenden Cancle-Culture hatten Baab als Wahlbeobachter Putins hingestellt, woraufhin er seine Lehraufträge an der HMKW und der Uni Kiel verlor. Auch wenn Baabs Klage gegen den Widerruf seines Lehrauftrags durch die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) von Erfolg gekrönt war, kann man offensichtlich die Niederlage oder die eigene Fehldiagnose nicht akzeptieren.

Patrik Baab besuchte Kriegsgebiete in der Ukraine

In Baabs kürzlich veröffentlichtem Buch „Auf beiden Seiten der Front – Meine Reise in die Ukraine“ berichtet der investigative Journalist, wie er Russland und russisch besetzte Kriegsgebiete im Donbass besuchte und mit Regierungsmitarbeitern, Zivilisten und Soldaten sprach. Es sind seltene Eindrücke von einer Seite des Ukraine-Krieges, die für westliche Journalisten normalerweise nicht oder kaum zugänglich sind, so der MDR. Das ist eine seltsame Ansicht, denn die Zahl der Vorort-Journalisten aus dem westlichen Ausland in der Kriegsregion ist durchaus beachtlich.

Der Punkt, an dem sich der bundesdeutsche Mainstream, nebst seiner Schreibtisch-Osteuropa-Experten stört, ist vermutlich die Betrachtung beider Seiten des Konfliktes. Sowas ist man hier nicht gewohnt. Die journalistische Handwerksregel, beide Seiten zu hören, muss allerdings auch der MDR, laut staatsvertraglicher Ausgewogenheitsverpflichtung, befolgen.

„Die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten haben bei der Erfüllung ihres Auftrags die Grundsätze der Objektivität und Unparteilichkeit der Berichterstattung, die Meinungsvielfalt sowie die Ausgewogenheit ihrer Angebote zu berücksichtigen.“

Von Realitäten in Bild und Ton, durch zahlreiche Dokumentationen und politikwissenschaftliche Forschungen abgekoppelt, sind die Ausführungen der Osteuropa-Historikerin Anna Veronika Wendland vom Herder-Institut in Marburg: Es habe auf dem Maidan 2013 und 2014 keinen Putsch, sondern eine demokratische Revolte gegeben, der Krieg im Donbass begann mit Russlands „Injektion der Gewalt“ durch rechtsextreme Milizen und Russland verfolge seine Kriegsziele unabhängig vom Handeln der NATO.

 

Patrik Baab hat in einem Offenen Brief an den Mitteldeutschen Rundfunk (MDR) auf die Vorwürfe geantwortet: Weiterlesen ›

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Meinungsterror wird deutsche Staatsräson

Quelle Beitragsbild: Fotolia

Meinungsterror wird deutsche Staatsräson

Staatlich vorangetriebene Zensur und Selbstzensur führen in den Polizeistaat

Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam

Also sprach Kanzler Olaf Scholz: „Diese beste Demokratie, die wir in Deutschland je hatten, die auch eine ist, die wir verteidigen müssen …“ Der wie so oft verkorkste Satz, gesprochen vor zwei Monaten während eines Staatsaktes in Bonn, klingt nur bei oberflächlicher Wahrnehmung dümmlich aufgeblasen. Denn jetzt kommt‘s: „… verteidigen und beschützen auch gegen diejenigen, die sie von innen zu untergraben versuchen“. Kontext: Wer Wühlmaus ist, das befindet die Bundesregierung. So primitiv wie wirkungsvoll: Politiker behaupten etwas als Tatsache und diskriminieren jede Gegenmeinung als demokratiefeindlich. Der hergeholte Vorwurf „Desinformation“ genügt inzwischen, um Zensur zu rechtfertigen. Mit automatischer, vieltausendfacher Nachahmung und Anwendung, in den Behörden, in der Wirtschaft, im Kulturbereich, in den Laufstallmedien – eine „Verhaltensweise ganz nah an den Nazis“. Der Staat und seine zivilen Helfershelfer brauchen keine Beweise mehr, um jemanden als Verfassungsfeind zu brandmarken und fertigzumachen.

Scholz-Diagnose: „Deutschland, die beste Demokratie, die wir je hatten.“ Ach ja? Deutschland ist im westeuropäischen Vergleich Spitzenreiter bei der Einschränkung bürgerlicher Rechte, speziell der Versammlungsfreiheit und des freien Redens und Schreibens – vom Abbau sozialer Standards ganz abgesehen (Kinderarmut, Altersarmut, Niedriglöhne, Wohnungsnot, Obdachlosigkeit, Bildungsnotstand, und ganz speziell beim Rentenklau).

„Nie wieder Faschismus! Nie wieder Krieg!“ lauteten Deutschlands Postulate nach seiner Befreiung von der Nazi-Diktatur 1945. Seither gehört es zu unserer staatlich geförderten Selbsttäuschung, die friedliebendste Nation der Welt zu sein. Wir haben – auch dies ist eine deutsche Erfindung – erfolgreich „Vergangenheitsbewältigung“ betrieben. Deshalb gedenken wir u.a. jährlich am 27. Januar (Tag der Befreiung des Konzentrationslagers Auschwitz durch die Rote Armee) der rund 6 Millionen ermordeter Juden und räumen den Überlebenden und Nachkommen dieser Glaubensgemeinschaft besondere Rechte ein.

Dass Nazi-Deutschland gleichzeitig (mit der Leningrad-Blockade) eine Million Sowjetmenschen in den Hungertod trieb und die deutsche Soldateska mindestens 15 Millionen sowjetische Zivilisten ermordete, finden wir hingegen bis heute keines Gedenktags wert. Von den drei Millionen Rotarmisten, die unsere Wehrmacht in ihren Gefangenenlagern planmäßig verhungern ließ und den Tausenden, die sie erschoss, erschlug oder zu Tode quälte, gar nicht weiter zu reden. Das waren ja alles bloß Russen, nicht? Wer wird denn für die schon Umstände machen.

Trotz der vom Grundgesetz vorgegebenen Verpflichtung zur Friedensförderung setzt unser politisches Führungspersonal um Scholz, Pistorius, Habeck und Baerbock auf Krieg gegen Russland – bis zum Endsieg, wie gehabt.

Am deutschen Wesen …

Sozialabbau und Kriegstreiberei bedürfen sorgfältiger journalistischer Politur und ausgefeilter Akzeptanzstrategien. Eine Dreiviertelmehrheit der Bevölkerung muss der Seelenmassage und der Hirnwäsche unterzogen werden, damit sie solches Treiben als demokratischen Austrag hinnimmt. Die Einschränkung der Meinungsfreiheit durch Zensur, Bezichtigung und Ausgrenzung – die sogenannte Cancel-Culture – ist in vollem Gange. Auch auf diesem Feld ist Deutschland jetzt europäischer Vorreiter.

Nehmen wir den gemäß § 130 StGB strafbewehrten Vorwurf der „Volksverhetzung“, nach dem auch eine „öffentlichen Billigung von Putins Angriffskrieg in der Ukraine“ verfolgt werden kann. Vergleichbare gesetzliche Maulkörbe wird man bei unseren europäischen Nachbarn (noch) vergeblich suchen, trotz hartnäckiger Richtlinien-Vorstöße vonseiten der deutsch präsidierten EU-Kommission gegen „russische Desinformation“.

Hierzulande ruft bereits eine ausländerfeindliche Äußerung oder sonstige „Hassrede“ (neudeutsch: Häjt spietsch) den Staatsanwalt auf den Plan. Dabei ist es noch nicht allzu lange her, dass die „Meinungsfreiheit“ fast unbeschränkte höchstrichterliche Absicherung fand. Anno 2010 erkannte das Bundesverfassungsgericht für Recht:

„Ausländerfeindlichkeit allein ist nicht strafbar. Ausländerfeindliche Meinungen verstoßen zwar gegen die Werte des Grundgesetzes und das Toleranzgebot. Aber das ist noch kein Grund, ihnen den Schutz der Meinungsfreiheit zu entziehen … Die Bürger sind rechtlich nicht gehalten, die Wertsetzungen der Verfassung persönlich zu teilen. Das Grundgesetz baut zwar auf der Erwartung auf, dass die Bürger die allgemeinen Werte der Verfassung akzeptieren und verwirklichen, erzwingt die Werteloyalität aber nicht. Die Bürger sind grundsätzlich auch frei, grundlegende Wertungen der Verfassung in Frage zu stellen oder die Änderung tragender Prinzipien zu fordern.“

Von solch tatsächlich freiheitlich-demokratischem Denken haben wir uns, der Bundeskanzler vorneweg (s. oben), inzwischen meilenweit entfernt. Weiterlesen ›

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Prof. Dr. Claudia Kemfert – die Wissenschaftlerin neuen Typs

Quelle Beitragsbild: By RA.AZ, Flickr, CC BY-NC-SA 2.0 (jet), and Tumisu, Pixabay, public domain (world), mashup by Jakob Reimann, Freiheitsliebe!.

Seit einiger Zeit gibt es zweimal im Monat bei MDR AKTUELL das Format „Kemferts Klima-Podcast“ In der Selbstbeschreibung des MDR heißt es: „Wie schaffen wir es, die Erderwärmung aufzuhalten? Im Podcast ‚Kemferts Klima-Podcast‘ von MDR AKTUELL bespricht die Energie- und Klimaökonomin Prof. Claudia Kemfert die aktuelle Lage. Konstruktiv, ehrlich, lebensnah. Im Podcast gibt die Energie- und Klimaökonomin Prof. Claudia Kemfert, Orientierung. Sie bewertet politische Entscheidungen, ordnet wissenschaftliche Erkenntnisse ein und gibt Tipps für nachhaltiges Leben.“

Beitrag von Torsten Küllig

Eine Wissenschaftlerin des SPD nahen Deutschen Institutes für Wirtschaftsforschung e.V. (DIW Berlin) gibt Orientierung, ordnet Erkenntnisse ein und bewertet politische Entscheidungen?

Letzteres mag man gerne glauben, allerdings fragt sich dann aber auch, was das mit Wissenschaft zu tun hat. Diese Frage zieht sich generell durch die Causa Kemfert. Früher hätte man Personen wie Kemfert wahrscheinlich als Wissenschaftlerin mit klaren Klassenstandpunkt bezeichnet.

Das wundert nicht, denn das DIW hat so viel mit Wirtschaftsexpertise zu tun, wie Annalena Baerbock mit Diplomatie oder Robert Habeck mit Wirtschaftspolitik.

Dieses Institut wird von dem Ökonomen Marcel Fratzscher geleitet, den FAZ -Autor Rainer Hank nicht ohne Grund schon 2017 „Claqueur der SPD“ [1] nannte. Insbesondere seine Aussagen zur wirtschaftlichen Einordnung der Migrationspolitik „Nach sieben Jahren bringt ein Flüchtling dem Staat Geld“ [2] lassen Zweifel aufkommen, ob das Institut wissenschaftlich oder eher politisch angetrieben arbeitet. Der Leitspruch des DIW könnte also durchaus lauten: „fratzschern statt forschen.“

Schaut man sich die Aussagen und Prognosen von Frau Kempfert an, so verwundert es den Beobachter schon, was genau der Grund für ihre auffällig überdurchschnittliche Medienpräsenz ist. Weiterlesen ›

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Offener Brief an den NDR: Die Namibia-Dokumentation „Deutsche Schuld“ ist inkorrekt

Offener Brief an den NDR: Die Dokumentation „Deutsche Schuld“ ist inkorrekt

Vorbemerkung: Als regelmäßige Namibia-Besucherin mit einem inzwischen veritablen Freundeskreis vor Ort habe ich diese Doku mit wachsendem Unmut angesehen. Nicht nur die Penetranz, mit der sich die schwarze deutsche Journalistin mit waidwundem anklagendem Blick selbst in Szene setzte, war unseriös und insinuierte permanent persönliche Betroffenheit über die „Deutsche Schuld“. Das gleiche Schema stellte sich bei der Darstellung historischer Gebäude, wie etwa der evangelisch-lutherische Kirche und der vorherrschenden Architektur in den größeren Städten ein. Die regelrecht angewiderte Art und Weise, mit der die NDR-Journalistin (die in Deutschland als Kind eines Migranten aufwuchs) das historisch gewachsene Namibisch-Deutsche Erbe abhandelte, zeugte von Unkenntnis und grenzte insbesondere im vorsätzlich manipulativen Umgang mit gebürtigen Namibiern weißer Hautfarbe an empathiebefreiter Ignoranz. Eigentlich wollte ich zu diesem unterirdisch schlechten Machwerk eine Programmbeschwerde schreiben, habe es dann aber aufgrund meiner persönlichen Befindlichkeiten zu diesem Thema verworfen. Mein Gefühl täuschte mich indes nicht. Wie die konsternierte Imke Rust, die man zum Interview überredete und dann vorsätzlich um ihre eigene Geschichte betrog, schon sagte:

„Die ganze Doku hat wenig mit Journalismus zu tun.“

Es sind immer wieder die gleichen Methoden, die öffentlich-rechtliche Journalisten in manipulativer Absicht praktizieren: Sie konzipieren eine Story, deren Inhalt und Intention (hier: Deutsche Schuld) bereits feststeht und sammeln dann nur noch O-Töne ein, ohne auf die Belange derer einzugehen, die sie für ihre halbgaren Storys missbrauchen. Schämen Sie sich, NDR! (Maren Müller)

Der ehemalige deutsche Botschafter von Namibia hat einen offenen Brief an den NDR unterschrieben, der die Dokumenation „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“ kritisiert, die am 25. September 2023 im NDR ausgestrahlt wurde. Hier der offene Brief im Wortlaut.

An den Intendanten des Norddeutschen Rundfunks / NDR, Herrn Joachim Knuth
Nachrichtlich zugleich: Leiterin Programmbereich Kultur des NDR, Frau Anja Würzberg-Wollermann
Verantwortliche Redakteurin Kultur, Frau Christiane Gerberding

Sehr geehrter Herr Knuth,

wir schreiben diesen Brief in Reaktion auf den im Auftrag des NDR produzierten Dokumentarfilm „Deutsche Schuld – Namibia und der Völkermord“, der am 25. September 2023 im NDR gesendet wurde und der nach wie vor über die ARD-Mediathek aufgerufen werden kann.

Um Missverständnissen vorzubeugen, stellen wir eingangs fest, dass keine der unterzeichnenden Personen die während der deutschen Kolonialzeit von Deutschen in der damaligen Kolonie „Deutsch-Südwestafrika“ an den einheimischen Bewohnern begangenen Verbrechen, Misshandlungen und Diskriminierungen infrage stellt.

Diese Geschichte ohne Vorbehalte anerkennend, ist es uns daher ein besonderes Anliegen, dass die damaligen Ereignisse und die weitere Entwicklung des heutigen Namibia auf der Basis von Fakten und ohne ideologische Scheuklappen berichtet und diskutiert werden. Denn nur so können wir zu einem gegenseitigen Verständnis als Grundlage für Versöhnung und eine gute gemeinsame Zukunft beitragen.

Diesem Anliegen wird der erwähnte Dokumentarfilm leider in keiner Weise gerecht. Im Gegenteil: Der Film erweist sich als eine oberflächliche, in allen wichtigen Fragen völlig unreflektierte und bei vielen Sachdarstellungen faktisch falsche Präsentation. Weiterlesen ›

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Migrationspolitik unterm grünen Scheinheiligen-Schein

Migrationspolitik unterm grünen Scheinheiligen-Schein

„Der Zynismus der westlichen Länder gegenüber der Ukraine“ äußert sich auch in der Bevorzugung von deren Flüchtlingen in Deutschland

Von Friedhelm Klinkhammer und Volker Bräutigam

Die Maßeinheit „baerbock“ für politisch Bescheuertes ist noch relativ jung, aber nützlich. Anwendungsbeispiel: Wir führen Krieg gegen Russland = 1bae. Stupide Gefühlsrohheit lässt sich damit ebenfalls bemessen. Die Grünen-Trampoline hatte angekündigt, Deutschlands ohnehin dürftige humanitäre Hilfe für Afghanistan zu kürzen. Wegen der frauenfeindlichen Politik der Taliban. Noch weniger helfen, obwohl fast 90 Prozent der afghanischen Bevölkerung von Hunger bedroht sind, das empörte den UNO-Koordinator Alakbarov: Die Bereitstellung von Lebensmitteln oder medizinischer Hilfe für notleidende Menschen dürfe nicht an Bedingungen geknüpft werden. Eine diplomatisch verpackte Maulschelle. Doch wer sagt, dass deutsche Außenpolitik ethisch vertretbar sein muss? „Feministische Außenpolitik“ reicht unsrer Ampelregierung schon.

Aus Afghanistan kommt übrigens das zweitgrößte Kontingent an Asylbewerbern. Womit wir bei unserem Thema wären: Migration nach Deutschland. Ein Arbeitsfeld der Politik, auf dem derzeit so ziemlich alles falsch läuft, was falsch gemacht werden kann.

Die USA und ihre Vasallen haben Afghanistan, Irak, Syrien und viele weitere Länder völkerrechtswidrig überfallen und verwüstet. Deshalb fliehen deren Einwohner. Neuerdings kommt jedoch der mit Abstand größte Zustrom aus der Ukraine. Auch deren Krieg hat der Westen mit voller Absicht losgetreten, viele Jahre vor der russischen Invasion. In der Statistik der Asylbewerber sind die Ukrainer allerdings nicht erfasst: Sie müssen kein Asyl beantragen, sie brauchen vorerst überhaupt keinen amtlichen „Aufenthaltstitel“ (zumindest vorerst nicht bis 2. Juni 2024). Zu ihrer Privilegierung später mehr.

Im engen Horizont der deutschen Außenministerin ist kein Platz für die schlichte Logik, dass der Verursacher von Kriegen auch für deren Folgen – Massenflucht – verantwortlich ist. Ihre parlamentarischen Parteigänger behaupten denn auch unverdrossen von sich:

„Wir Grüne im Bundestag stehen für Frieden, Abrüstung, kooperative Sicherheit und eine Kultur der militärischen Zurückhaltung … Unsere Politik zielt darauf ab, Konflikte gar nicht erst entstehen zu lassen. Wir fordern, die zivile Krisenprävention ins Zentrum deutscher Außenpolitik zu stellen und sich engagiert für internationale Abrüstung und Rüstungskontrolle einzusetzen … Darüber hinaus lehnen wir Waffenlieferungen in Kriegs- und Krisengebiete ab.

Das ist kein Wahn, keine Selbsttäuschung, sondern Ausdruck absoluter Charakterlosigkeit. Mit solchen Lutschbonbons sollen das Wahlvolk für dumm verkauft und die Friedenswilligen ruhiggestellt werden. Die Grünen-Strategen wissen, wie leicht ihre potenziellen Wähler zu manipulieren sind. Diejenigen, die nicht (mehr) lesen. Die keine Zeit fürs Nachdenken haben und eh glauben, das Wichtigste selbst zu wissen. Die allenfalls überlegen, ob sie abends erst noch Tagesschau gucken sollen oder lieber gleich ‘nen Softporno bei den Kommerziellen. Ihr unerschütterlicher Aberglaube: Wir sind die Guten. Wir retten die Flüchtlinge und das Klima. Das lassen wir unseren Staat denn auch was kosten, es fehlt uns selbst dabei ja an nichts. „Refugees welcome“, Flüchtlinge willkommen!

Kriegslüsterne Moralapostel

Die Schweizer Sozio- und Ethnologin Verena Tobler-Linder kritisiert den zugrunde liegenden „strukturblinden Moralismus“. Grüne und vermeintlich Linke schnurrten von „deutschen Werten“ und seien zugleich bereit, die Restwelt mit Krieg und  Sanktionen zu überziehen. In der Tat, das nachdrückliche „Flüchtlinge willkommen“ ist nichts als Weiße Salbe.

Warum man die Massenflucht als globales Problem selbstkritisch zu betrachten habe und welche Lösungsansätze es gebe, ist Gegenstand der Überlegungen Tobler-Linders: „Nachdenken über die zunehmende Einwegmigration: Zur Quadratur des Kreises“. Die Ethnologin fasst unter dem Begriff „Kernkultur“ alle Vorstellungen zusammen, die in einer Gesellschaft als verbindlich gelten. Sie erörtert, was sich integrieren lässt und was nicht. Interkulturelle Konflikte zu ignorieren oder gar zu leugnen sei keine brauchbare Antwort auf real vorhandene und parteipolitisch genutzte Fremdenfeindlichkeit. Alles zu verstehen heiße nicht, alles zu akzeptieren. Die Autorin macht auch keine Umwege um Fettnäpfchen wie dieses:

„Der Großteil der derzeitigen Kriegsflüchtlinge wurde vom Westen selbst hervorgebracht.“(ebd.)

Man darf sicher sein, dass Annalena Baerbock gescheite Texte wie diesen nicht gelesen hat, auch nie lesen oder gar verstehen wird. Lesen gefährdet die narzisstische Arroganz. Weiterlesen ›

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