ZDF-Fernsehrat entscheidet zu Programmbeschwerde: Gewalt bei Eritrea Festival in Gießen

Der ZDF-Fernsehrat hat sich in seiner Sitzung am 08.12.2023 mit unserer Programmbeschwerde zu den Krawallen beim Eritrea-Festival in Gießen befasst. Die Art und Weise der Berichterstattung durch Fernsehratsmitglied Kerstin Holze, (Mitglied im Fernsehrat seit 01. März 2023 als Vertreterin des Deutschen Olympischen Sportbundes) lässt wiederholt Zweifel an der Sorgfalt aufkommen, mit der das Gremium die Inhalte von Beschwerden überhaupt sorgfältig liest. Keiner unserer beanstandeten Punkte wurde ausgeräumt.

Die Eritrea-Festivals sind ganz offensichtlich zu Zielscheiben einer Regime-Change-Gruppierung geworden, die weltweit agiert. Die beanstandeten Berichte des ZDF bauten nachweislich auf manipulativen Methoden mittels veralteter Bild- und Tondokumente aus vergangenen Jahren auf, zu dem die Vertreterin des Fersehrates kein Wort verlor. Allein an den maskierten Besuchern und Festivalteilnehmern hätte man schließen können, dass die Aufnahmen nicht aus dem Jahr 2023 stammen.

Hier ein Mitschnitt aus dem Jahr 2023:

Das Eritrea Festival war in den fast 40 Jahren seines Bestehens nie in Zusammenhang mit gewalttätigen Auseinandersetzungen oder Missachtung rechtstaatlicher Verordnungen aufgefallen. Es galt bis in das Jahr 2022 als friedliches kulturelles Familienfest der Diaspora.
Im Hintergrund sei auf das Wirken des Gießener Stadtverordnete der Grünen, Klaus-Dieter Grothe, hingewiesen, der sich auf eigens organisierten Kundgebungen gegen das Stattfinden des Festivals ausgesprochen und den Konflikt mit angeheizt hatte. Die Frage nach den politischen Motiven dieser Aktivitäten wäre eine dankbare Aufgabe für öffentlich-rechtliche Journalisten.

Die Angriffe auf die Eritrea-Festivals fanden in der jüngsten Zeit nicht nur in Gießen statt, sondern auch im internationalen Raum, so z.B. in Stockholm, Tel Aviv, Toronto, Seattle und Zürich. Überall operiert die gleiche Gruppe „Oppositioneller“ mit verstörender Gewalt. Derartige Gewaltkampagnen setzen nicht nur extreme kriminelle Energie voraus, sondern auch ein hohes Maß an Planung, Organisation und Koordination. Herauszufinden, wer Drahtzieher, Finanziers und interessierte Schreibtischtäter hinter den Schlägern der Brigade N’Hamedu sind, bzw. ihr eigentliches oder langfristiges Ziel offenzulegen, wäre originäre Aufgabe von Rundfunkanstalten, die sich das friedliche Zusammenleben und der Völkerverständigung in ihre Leitlinien geschrieben haben.

Desinformation schürt nicht nur Hass auf die in Deutschland geborenen und sozialisierten ehemaligen Kontingentflüchtlinge, die während des Unabhängigkeitskrieges in alle Welt verteilt wurden, sondern gefährdet auch Menschenleben von Unbeteiligten und Ordnungskräften. Wenn wir in der Lage sind, die (geopolitischen) Hintergründe der Krawalle zu recherchieren, wieso schaffen das nicht auch die Rundfunkanstalten?

Globale Betrachtung des Konflikts und eventueller Motive:

Eritrea könnte bald ein Verkehrsknotenpunkt im Zentrum des Handels zwischen weit entfernten Handelspartnern auf dem Planeten sein. Tatsächliche und maritime Verbindungen verlaufen durch das Land auf ihrem Weg nach Tansania, Südafrika und von dort auf dem Seeweg nach Lateinamerika. Der Staat Eritrea ist künftig für die direkte Verbindung zwischen dem Fernen Osten und dem übrigen Afrika von entscheidender Bedeutung. Der kleine afrikanische Staat verfügt über wertvolle Gold-, Kupfer- und Zinkvorkommen, jedoch sein wichtigstes Kapital ist die Geografie. Das Land liegt in der Mitte der maritimen Seidenstraße und ist eine potenzielle Landverbindung zwischen China und Afrika südlich der Sahara. Chinas Xi sagt, dass ganz Afrika von der One Belt One Road (OBOR)-Strategie profitieren wird, weil „unzureichende Infrastruktur der größte Engpass für die Entwicklung Afrikas ist“. Die meisten führenden Politiker des Kontinents stimmen ihm zu und das kann nicht im Sinne des Westens sein.