Update: Rücktritt der Chefetage des RBB nach Gelbhaar-Skandal

Update, 14.03.2025 – 19:50 Uhr

Katrin Günther, Programmdirektorin des Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb), und David Biesinger, Chefredakteur des rbb, legen laut des Senders als Konsequenz aus der fehlerhaften Berichterstattung über den Bundestagsabgeordneten Stefan Gelbhaar ihre Ämter nieder.

Programmdirektorin Katrin Günther sagt dazu in einer Stellungnahme: „Tatsächlich hat der rbb in diesem Fall insgesamt programmlich versagt. Dafür sehe ich mich in der Verantwortung und habe deshalb Intendantin Ulrike Demmer mitgeteilt, dass ich mein Amt niederlegen werde. Es darf nicht sein, dass der rbb nach einem solchen Fehler einfach wieder zur Tagesordnung übergeht, auch dieses Zeichen ist mir wichtig. Wir müssen jetzt aber über Strukturen sprechen, nicht über Köpfe.“

https://taz.de/Gelbhaar-Affaere-hat-Folgen/!6075862/


RBB verzögert Aufklärung über fehlerhafte Gelbhaar-Berichterstattung: Was hinter der Verschiebung steckt

Schon seit einer Woche liegt der Bericht zum Gelbhaar-Skandal beim RBB. Eigentlich wollte die Intendantin diesen für die Öffentlichkeit transparent machen. Doch daraus wird vorerst nichts.

https://www.dwdl.de/nachrichten/101729/rbb_veroeffentlicht_gelbhaarbericht_vorerst_nicht/

Ende Januar versprach RBB-Intendantin Ulrike Demmer: Der Rundfunkrat werde den Untersuchungsbericht zur fehlerhaften Berichterstattung über den Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar „zuallererst“ sehen. Und überhaupt: „Wir werden ihn insgesamt transparent machen.“ Das Thema solle mit dem aktuellen Rundfunkrat abgeschlossen werden – noch in dieser Legislatur, ehe sich der Rat im März neu zusammensetze. Das gebiete „der Respekt“, sagte Demmer noch vor zwei Wochen. […]

„Arbeitsrechtliche und gesetzliche Vorgaben“ stünden einer Veröffentlichung entgegen, heißt es von Demmer jetzt. Das berichtet die Katholische Nachrichtenagentur (KNA). […]

Bereits Ende Februar hatte die damalige Rundfunkrätin Antje Kapek (Grüne) eine bewusste Verschleppung der Aufklärung angedeutet und davor gewarnt. Auch bei dieser Sitzung hatte der Untersuchungsbericht schon auf der Tagesordnung gestanden.

https://www.berliner-zeitung.de/politik-gesellschaft/fall-gelbhaar-rbb-intendantin-demmer-haelt-untersuchungsbericht-vorerst-zurueck-li.2306595

Man wisse „um das hohe Interesse an dem Fall und dessen Aufarbeitung“, sagt der RBB-Sprecher Justus Demmer. „Wir sind gleichzeitig zum Schutz aller Beteiligten an Datenschutz und Arbeitsrecht gebunden. Beides muss respektiert werden, das werden wir tun und alle Fragen in diesem Zusammenhang vor öffentlichen Stellungnahmen sorgfältig klären.“

Ein Ding der Unmöglichkeit dürfte das nicht sein. Und allzu lange sollte es auch nicht dauern, bevor Einzelheiten dann doch ans Licht kommen oder sich der Verdacht verfestigt, hier solle etwas unter der Decke gehalten werden.

https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/rbb-zoegert-mit-herausgabe-des-gelbhaar-berichts-110351780.html

Der Umgang mit diesem Kasus ist im Sender nicht unumstritten. Warum eine kostspielige externe Untersuchung, so fragen nicht wenige. Lässt sich nicht anhand der üblichen Regeln journalistischer Qualitätskontrolle herausfinden, wer für dieses neue Desaster verantwortlich ist? […]

Als zuständiges Aufsichtsgremium wird also nun am kommenden Montag der Programmausschuss tätig. Der stellvertretende Vorsitzende Frank Feuerschütz betont: „In dieser Sitzung werden offene Fragen geklärt und die nächsten Schritte abgestimmt. Der Programmausschuss begleitet den Prozess und stellt sicher, dass alle relevanten Aspekte umfassend beleuchtet werden.“

https://mmm.verdi.de/rundfunk/rbb-will-fehler-analysieren-101979