MDR–Sparmaßnahmen: Das trifft auch die Freien und die Recherche-Formate
MDR–Sparmaßnahmen: Das trifft auch die Freien und die Recherche-Formate
Das ist schon eine Hausnummer: Am Freitag, dem 12. April, informierte der MDR in einer internen Betriebsversammlung über große Sparmaßnahmen im gesamten Sender. Insgesamt 160 Millionen Euro müssten in den Jahren 2025 bis 2028 gespart werden, so der Intendant Ralf Ludwig. Das heißt: pro Jahr 40 Millionen Euro bei einem Etat von rund 600 Millionen Euro. Die größten Einsparungen sind beim Personal, im Programm und der Produktion geplant.
„Zu den geplanten Sparmaßnahmen im Mitteldeutschen Rundfunk äußern wir ernsthafte Bedenken. Sie dürfen nicht zulasten der Mitarbeitenden gehen“, kommentierte in der vergangenen Woche Lucas Munzke, ver.di Gewerkschaftssekretär, die vorgelegten Zahlen. […]
„Ein weiterer großer Kritikpunkt ist aus unserer Sicht die Schwächung der investigativen Magazine Exakt und exactly/Exakt – Die Story, welche sich künftig einen Sendeplatz teilen sollen. Hier wird an den falschen Stellen gespart“, kritisiert Munzke.
Gerade diese Magazine seien im Sendegebiet des MDR, also den Bundesländern Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, von herausragender Bedeutung.
https://www.l-iz.de/bildung/medien/2024/04/mdrsparmassnahmen-trifft-freie-recherche-formate-586094
Debatte um Einsparungen beim MDR
Auf dem gleichen Podium wurden noch die Kürzungen beim MDR diskutiert. Vor etwa zwei Wochen waren die Sparmaßnahmen bei dem Sender bekannt gemacht worden. Neben rund 300 Stellen, die in den nächsten vier Jahren eingespart werden sollen, wird auch über Kürzungen im Programm nachgedacht. Davon sind offenbar die investigativen Angebote von MDR Exakt und exactly betroffen. So verwunderte es nicht, dass darüber hitzig diskutiert wurde. Kritische Fragen zu den Einsparungen bei der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt an MDR-Landesfunkhausdirektor Sandro Viroli kamen da von Mitarbeitenden der angesprochenen Investigativformate. Ihnen fehle seit Ankündigung der Kürzungen eine Erklärung seitens der Direktion, warum gerade hier so stark eingekürzt werden soll. Zum Abschluss stand die Aussage von Viroli, dass die Kritik seitens der MDR-Vorstände gehört werde. Ob das an der Lage des Investigativprogramms noch etwas ändern wird, wird sich zeigen.
https://mmm.verdi.de/aktuelle-meldungen/unabhaengige-medien-in-gefahr-96333