Gelbhaar-Blamage des RBB: Was kostet ein journalistischer Totalausfall?
In der Causa Gelbhaar angeblich zwischen 400.000 und 900.000 Euro. Die Summe ist nur die halbe Wahrheit. Ein Versicherer soll größere Anteile übernehmen.
Fall Gelbhaar: Diese Summe zahlt der RBB dem Ex-Politiker
Vor einer Woche legten der Sender und Stefan Gelbhaar ihren Streit um die falschen Vorwürfe bei. Der RBB zahlt dafür eine hohe Summe. […]
Der Sender will die Summe auch nicht gegenüber den eigenen Rundfunkräten preisgeben. Mittwochabend verweigerte die Vize-Intendantin Nicole Küchler-Stahn, laut einem Bericht der B.Z., dem Kontrollgremium Auskunft über die Modalitäten der Einigung, weil sie nicht zum Kreise der Auskunftsberechtigten gehöre. Nach Informationen der Berliner Zeitung zahlt der RBB 900.000 Euro an Stefan Gelbhaar. 500.000 Euro davon sind Schmerzensgeld, 400.000 Euro sind Verdienstausfälle Gelbhaars (z.B. als Mitglied des Bundestags). Zahlreiche Medien hatten zuvor über eine „hohe sechsstellige Summe“ an Schadenersatz berichtet. Auf Nachfrage der Berliner Zeitung verweisen beide Parteien auf das vereinbarte Stillschweigen.
Zahlt der RBB Stefan Gelbhaar 400.000 Euro?
Der RBB hat dem Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar wegen falscher Berichterstattung über angebliche Vorwürfe sexuellen Fehlverhaltens eine Entschädigung gezahlt. Der „Business Insider“ nennt eine Summe. […]
400.000 Euro, davon zahle der RBB 100.000 Euro selbst, 300.000 Euro übernehme eine für derartige Fälle abgeschlossene Versicherung.
Was für ein Durcheinander herrscht beim RBB? Gibt es nicht einmal intern auf höherer Ebene Klarheit über die Zahlungen an Gelbhaar?
Und: Was genau wird hier eigentlich versichert – Unfähigkeit? Welche Versicherung tritt in einem solchen Fall für eine Entschädigung ein? Eine Haftpflichtversicherung für Sender oder für Redakteure?
Wie kommt es, dass die Summe aufgeteilt wird – ein interner Deal? Wie ist Haftpflicht in journalistischen Fällen geregelt, wenn der geschätzt 60.000 Euro teure Fehlerbericht der Unternehmensberatung Deloitte zur Causa Indizien für eine Fahrlässigkeit erkennen lässt, die möglicherweise als „grob“ einzustufen sind? […]
Der öffentlich-rechtliche Rundfunk bleibt sich auch bei diesem Sender der Maxime der kuratierten Transparenz treu. Verraten wird nur so viel, wie man denkt, dass es der Öffentlichkeit zuzumuten ist.