Landesfunkhaus-Chef Lünenborg soll NDR-Intendant werden
Neuer Vorschlag für die NDR-Intendanz: Kandidat hat nun „Stallgeruch“
Landesfunkhaus-Chef Lünenborg soll NDR-Intendant werden
Hendrik Lünenborg (53) soll neuer Intendant des Norddeutschen Rundfunks (NDR) werden. Der NDR-Verwaltungsrat schlug den Leiter des NDR-Landesfunkhauses Hamburg am Montag zur Wahl vor, wie das NDR-Gremienbüro in Hamburg mitteilte. Lünenborg ist bereits der zweite Vorschlag an den NDR-Rundfunkrat, der voraussichtlich bei seiner nächsten Sitzung am 16. Mai über die Personalie entscheidet. […]
Vor dem Hintergrund der herausfordernden Situation könne er notwendige Veränderungen und Weiterentwicklungen vorantreiben. „Lünenborg kann Tempo: Das Landesfunkhaus Hamburg wurde unter seiner Leitung schnell zu einem crossmedialen Haus umgebaut und es wurden schlankere Führungsstrukturen etabliert“, sagte Hülskamp.
https://medien.epd.de/article/2951
Lünenborg kennt den NDR bereits seit den Neunzigern, in denen er als freier Mitarbeiter im NDR-Studio Osnabrück erste Rundfunkerfahrung sammelte. Er volontierte von 1999 an beim NDR, wurde Redakteur und arbeitete von 2009 bis 2012 als Chef vom Dienst im Programmbereich des Radiosenders „N-JOY“. Von 2012 bis 2016 leitete er die Intendanz, danach wurde er Programmchef von NDR 90,3 und stellvertretender Direktor des Landesfunkhauses Hamburg, dessen Leitung er im Juli 2023 übernahm. […]
Zum neuen Kandidaten sagte der Verwaltungsratsvorsitzende Rüdiger Hülskamp: „Wir freuen uns sehr, dass wir nach einem breit angelegten, mehrstufigen und professionell durchgeführten Auswahlverfahren mit Herrn Lünenborg einen hochkompetenten Kandidaten für die Senderspitze vorschlagen können.“ Mit Lünenborg könne der NDR diese Position „mit einer überzeugenden, erfahrenen und kommunikationsstarken Führungspersönlichkeit besetzen“.
Sicher ist die Wahl von Hendrik Lünenborg keinesfalls, auch wenn er die von manchen Mitgliedern des Rundfunkrates so dringend geforderte NDR-Erfahrung mitbringt. Einige Männer und Frauen in dem Gremium ärgern sich generell, dass der Verwaltungsrat nur eine Person zur Wahl vorschlägt – sie hier also keine echte Wahl haben. Der NDR-Staatsvertrag ist an dieser Stelle ziemlich uneindeutig – und auch die den NDR beauftragenden Länder sind sich in der Frage, wie viele Personen der Verwaltungsrat dem Rundfunkrat zur Wahl vorschlagen darf, uneins […]
In seinem Statement verweist der Verwaltungsratsvorsitzende dann auch noch einmal auf das „breit angelegte, mehrstufige und professionell durchgeführte Auswahlverfahren“. Das lässt den Schluss zu, dass Hendrik Lünenborg zuvor in eben diesem Verfahren gegen Sandra Harzer-Kux unterlegen war. Bislang war nur bekannt, dass sich die ehemalige Bertelsmann-Managerin im letzten Schritt des Verfahrens gegen zwei Männer durchgesetzt hatte. Dass Lünenborg für den Verwaltungsrat nun ganz offensichtlich nur die zweite Wahl ist, kann bei der Wahl noch zur Bürde werden.
https://www.dwdl.de/nachrichten/102207/jetzt_soll_hendrik_luenenborg_neuer_intendant_des_ndr_werden/
Ein zentrales Thema von Hendrik Lünenborg ist der Dialog auf Augenhöhe. Er steht für die dialogorientierte Kommunikation mit Nutzer:innen. Mit kreativen, auch digitalen Angeboten spricht er Zielgruppen an, die vom NDR besser erreicht werden sollen. Dazu zählt vor allem die jüngere Generation. Und Hendrik Lünenborg kann Tempo: Das Landesfunkhaus Hamburg wurde unter seiner Leitung schnell zu einem crossmedialen Haus umgebaut und es wurden schlankere Führungsstrukturen etabliert. Erfolgreiche Reichweiten und innovative Formate, wie z. B. der TikTok-Kanal „What the Fact Hamburg“, sprechen für sich.
Herr Lünenborg steht zudem seit vielen Jahren glaubwürdig für die Umsetzung des Auftrages des NDR ein und sieht darin einen wichtigen Baustein zum Erhalt unserer Demokratie. Und er steht für die Unabhängigkeit des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und verteidigt ihn entschieden gegen Angriffe auf die Pressefreiheit.
https://www.presseportal.de/pm/165131/6021638
Lünenborg würde die Intendanz zum September übernehmen, im Falle seiner Wahl würde er bis 2030 Intendant werden.