OBS-Studie beleuchtet weiße Flecken in der Auslandsberichterstattung

OBS-Studie beleuchtet weiße Flecken in der Auslandsberichterstattung

Weite Teile der Welt sind in der deutschen Auslandsberichterstattung derart unterrepräsentiert, dass zurecht von einer Krise des Auslandsjournalismus gesprochen werden kann. Das ist das Ergebnis des Arbeitspapiers „Das Verblassen der Welt“, welches die Otto Brenner Stiftung heute veröffentlicht hat. In seiner Untersuchung benennt der langjährige Auslandskorrespondent Marc Engelhardt die Gründe für diese Entwicklung, dokumentiert eine Verstärkung des Trends in der CovidPandemie und skizziert mögliche Lösungsansätze.

„Während über acht Staaten, darunter insbesondere die USA, in den letzten zehn Jahren in 23 deutschen Zeitungen mehr als 100.000 Mal berichtet wurde, wurden 34 Staaten weniger als 50 Mal erwähnt“, kritisiert Engelhardt anhand der Ergebnisse seiner quantitativen Auswertung. Zu den Schlusslichtern gehören etwa Länder in der Sahel-Region, die nicht nur mit einer kulturell und politisch reichhaltigen Geschichte aufwarten können, sondern auch aus geostrategischen Gründen für die deutsche Außenpolitik von großem Interesse sein sollten. … Die Stärkung von Netzwerken freier Korrespondent*innen und der Erhalt der Berichtsplätze werden im Diskussionspapier als Maßnahmen skizziert, die den weißen Flecken in der Auslandsberichterstattung kurzfristig entgegenwirken können. Der Autor fordert darüber hinaus ein stärkeres Engagement der Bundesrepublik, wenn Journalist*innen im Ausland bedroht werden. Auch hält er eine Diskussion über die Chancen und Risiken einer öffentlichen Förderung der Auslandsberichterstattung für notwendig.

https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/05_Presse/02_Pressemitteilungen/2022_02_24_PM_AP53.pdf

Zum Arbeitspapier

https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AP53_Auslandsberichterstattung.pdf