Zukunft des ARD-Polit-Talks ist unklar
Zukunft des ARD-Polit-Talks ist unklar.
Die Zukunft des ARD-Talks „Hart aber fair“ mit Louis Klamroth ist unklar, schreibt Volker Nünning im Verdi-Blog „Menschen machen Medien“. Demnach hat die Sendung ihre linearen Ziele mit einem höheren Marktanteil als 2023 zwar bisher erreicht, die Abrufzahlen in der Mediathek blieben aber unter der Vereinbarung. Demnach fordert die ARD durchschnittlich 250.000 Abrufe pro Ausgabe, im 1. Quartal lagen die Zahlen bei 205.000. Neuere Zahlen nennt der Sender nicht. Eigentlich hat die Sendung einen Vertrag bis Ende 2025, die ARD hat für Ende 2024 aber eine Ausstiegsoption.
https://www.turi2.de/aktuell/hart-aber-fair-zukunft-des-ard-polit-talks-ist-unklar/
Die ARD will in den kommenden Wochen darüber entscheiden, ob die Talkshow „Hart aber fair“ im Ersten Programm über das Jahr 2024 hinaus fortgesetzt wird. „Die Quoten- und Abrufzahlen von ‘Hart aber fair’ werden als Basis für die Beratungen über die Zukunft der Sendung dienen“, erklärte die ARD-Programmdirektion auf Nachfrage. Ebenso würden „journalistische Kriterien wie programmstrategische Überlegungen berücksichtigt“. Die endgültige Entscheidung falle auf der nächsten Sitzung der Videoprogrammkonferenz der ARD. Wann diese Sitzung stattfindet, gab die Programmdirektion nicht bekannt. […]
Die erste Vorgabe hat „Hart aber fair“ nun erfüllt. Die 14 Ausgaben, die im ersten Halbjahr 2024 im Ersten montagabends ausgestrahlt wurden, kamen laut der ARD-Programmdirektion im Schnitt auf einen Marktanteil von 9 Prozent. Die durchschnittliche Zuschauerzahl lag bei 2,18 Millionen. Im Vorjahreszeitraum belief sich der Marktanteil von 19 gesendeten Ausgaben auf im Schnitt 8,5 Prozent (2,21 Millionen Zuschauer).
Ob auch die Vorgabe zu den Online-Abrufen erfüllt wurde, ist unklar. […]
Seit Anfang 2024 gibt es neben den 75-minütigen Ausgaben von „Hart aber fair“ im Internet noch ein Extra-Format. Der kürzere „To-go“-Ableger der Sendung, der vor allem ein jüngeres Publikum erreichen soll, ist dienstags in der ARD-Mediathek verfügbar. In rund 25 Minuten fasst Louis Klamroth die wichtigsten Passagen aus der Talkshow vom Vorabend zusammen und kommentiert diese. […]
Falls es mit „Hart aber fair“ nicht weitergehen sollte, könnte es für die ARD eine Option sein, künftig die zweite vom WDR verantwortete Talkshow „Maischberger“ dreimal die Woche im Ersten auszustrahlen. Und zwar zusätzlich auch montags und nicht nur wie bisher dienstags und mittwochs. Dann gäbe es ein Pendant zur ZDF-Talksendung „Markus Lanz“, die dort dienstags bis donnerstags läuft.
Im April gab es bereits einen Testlauf. Drei „Maischberger“-Sendungen wurden montagabends nach den „Tagesthemen“ gesendet, als an diesen Tagen „Hart aber fair“ pausierte. Somit gab es drei Wochen mit je drei „Maischberger“-Ausgaben. Die ARD-Programmdirektion zog daraus eine positive Bilanz.
https://mmm.verdi.de/medienwirtschaft/unklare-zukunft-fuer-hart-aber-fair-97503