Über Gedenken und Zumutungen
Ich gebe zu, dass ich mich in der Vergangenheit nie sonderlich für Gedenken, Gedenktage, Denkmäler und ähnlich vermeintlich Rückblickendes interessiert habe. Das Verharren an Steinen und Gedenkstätten erschien mir stets als Zeitverschwendung und so war mein politisches Wirken ausschließlich nach vorn gerichtet und beschäftigte sich mit Gegenwarts- und Zukunftsfragen. Das einzig Brauchbare, was ich je für die Gedenkkultur vollbracht habe, war das „Besprechen“ eines Stolpersteines für Georg Schumann in Leipzig. In diesem Jahr nahm ich zum ersten Mal in meinem Leben aus eigenem Antrieb an einem wichtigen Gedenken teil. Gemeinsam mit vielen Freunden und Mitstreitern, welche die Sorge um den …