ZDF – Manipulation beim ZDF-Sommerinterview mit Sahra Wagenknecht

ZDF – Manipulation beim ZDF-Sommerinterview mit Sahra Wagenknecht

Die Nachdenkseiten haben auf einen interessanten Fall von Manipulation anlässlich der Ankündigung des ZDF-Sommerinterviews mit Sahra Wagenknecht hingewiesen. Obwohl – das Wort „Manipulation“ ist eigentlich ein Euphemismus angesichts der dreisten und tatsachenwidrigen Satzkonstruktion. Fake-News produzieren ja immer nur die anderen.

Ein Leser der NachDenkSeiten hat der Zuschauerredaktion des ZDF eine entsprechende Mail zugesandt.

ZDF-Sommerinterview mit Sahra Wagenknecht


Quelle: ZDF

An: Zuschauerredaktion@zdf.de
Betreff: ZDF-Interview mit Sahra Wagenknecht vom 20.08.2017

Sehr geehrte Damen und Herren,

in Ihrer Mediathek wird diese Sendung mit den Worten vorgestellt:

„Mit scharfen Worten greift Sahra Wagenknecht das Russland-Engagement von Ex-Kanzler Schröder an. Seine geplante Tätigkeit für Rosneft sei „pervers“, sagt Wagenknecht im ZDF-Sommerinterview“

Ich habe mir eben diese Sendung angesehen, die viele Aussagen von Frau Wagenknecht beinhaltet, die in einer so kurzen Anmerkung von Ihnen nicht erwähnt bzw. zum Ausdruck kommen. Man kann sich sicherlich darüber streiten, ob die oben von Ihnen dargestellte Aussage den Gesamteindruck dieses Interviews nur annähernd wiedergibt. M.E. nicht.

Aber was ich für viel wichtiger empfinde, ist die Tatsache, dass Sie hier mit der oben genannten angeblichen Aussage von Frau Wagenknecht eindeutig „Fake News“ produzieren. Diese von Ihnen – interpretierte? – Aussage ist so nicht erfolgt! Aber anscheinend geht es ja Ihnen nur darum, sich allein auf Russland-Aktivitäten von Politikern zu stürzen und damit allein nur Gerhard Schröder als Politiker zu kritisieren. Nicht dass Sie mich falsch verstehen, ich unterstütze in keiner Weise seine Aktivitäten, aber die Aussage von Frau Wagenknecht war ja eindeutig eine ganz andere:

„Ich finde es pervers, dass Politiker sich nach ihrem Ausscheiden aus der aktiven Politik. dann in der Wirtschaft verdingen, dann ihre Adressbücher versilbern und Lobbyarbeit machen. Ich finde das übel und so diskreditiert man auch die Demokratie“.

Die Aussage von Frau Wagenknecht ist doch viel weitergehender als nur auf Schröder/Russland beschränkt. Es ist doch grundsätzlich viel allgemeiner gefasst – wie viele andere Beispiele gibt es bei Politikern für diese Aussage von Frau Wagenknecht. Aber offensichtlich will man die Frage des Moderators so beantwortet sehen, wie er oder der Sender sich das erwünscht. Jedenfalls ist die von Ihnen gewählte Umschreibung des Interviews eine Irreführung und ich betrachte sie als „Fake News“! Nur dafür gibt es ja in Ihrem Sender wohl auch kein Instrument, dass solche „Fake News“ ermittelt bzw. untersucht. Für Sie gibt es offensichtlich nur Fake News in den sogenannten „Sozialen Medien“. Schön, wenn man sich dann als Unschuldslamm in der Sonne baden kann. Ich vermisse da sehr, dass man auch mal selbstkritisch mit sich umgeht!

Mit freundlichen Grüßen
Manfred Hansel

Hinweis: Es ist ein unerhörter Vorgang, dass der Fraktionsvorsitzenden der Partei Die Linke Aussagen in den Mund gelegt wurden, die diese an keiner Stelle ihrer Ausführungen so getroffen hat. Natürlich handelt es sich dabei um einen klaren Verstoß gegen die Wahrheits-und Sorgfaltspflicht und selbstverständlich ist neben einer Erklärung, wie es zur Verfälschung des gesprochenen Wortes kommen konnte, eine Richtigstellung an einem vergleichbaren Sendeplatz des ZDF angezeigt.