Anwalt von Ex-RBB-Intendantin Schlesinger: „Sie war der Sündenbock für ein ganzes System“

Patricia Schlesinger wurde 2022 fristlos entlassen. Bis heute streitet sie sich mit dem Sender vor Gericht. Nun äußert sich ihr Anwalt zu den gegen sie erhobenen Vorwürfen. […]

Die Vorwürfe gegen Frau Schlesinger seien im Wesentlichen vom Tisch, so Höcker. Schlesinger sei vorverurteilt worden. Die Kampagne sei durch die Springer-Medien angestoßen worden. Einseitige Berichte hätten zwar reale Missstände bei der ARD aufgedeckt, Schlesinger allerdings als Person alleine verantwortlich gemacht. […]

Schlesinger sei in ihrer Dienstzeit bei dem Versuch, den Sender innerhalb der ARD mächtiger und gleichzeitig durch Personalabbau effizienter und digitaler aufzustellen, „eigentlich praktisch jedem“ auf die Füße getreten, so Höcker. Dies gelte für die ARD als Institution – besonders den WDR, den Springer-Verlag, die Politik und auch die Mitarbeiter des RBB. […]

Im Januar 2025 stimmte der Verwaltungsrat einem Mediationsverfahren mit Schlesinger zu. Die Frist dafür läuft am 31. Mai ab. Er selbst gehe davon aus, dass Schlesinger das Ruhegeld erhalten würde, so Höcker.

https://www.berliner-zeitung.de/news/anwalt-von-ex-rbb-intendantin-schlesinger-sie-war-der-suendenbock-fuer-ein-ganzes-system-li.2323347

Schlesinger-Skandal: „Sündenbock für ARD-Misere“ – Punkt.PRERADOVIC mit Dr. Ralf Höcker

Was ist dran am Skandal um Patricia Schlesinger? Die Ex-Intendantin des Senders RBB ist inzwischen das Symbol für einen selbstherrlichen öffentlich-rechtlichen Rundfunk mit Privilegien und abgehobenen Pensionen. Die in allen Medien diskutierten Vorwürfe: Untreue, Vorteilsnahme und luxuriöse Amtsführung…wir erinnern uns an den Massagesessel im Büro. „Alle Vorwürfe sind vom Tisch, nichts ist wahr“, sagt Schlesingers Medienanwalt Dr. Ralf Höcker und verweist auf den laufenden Gerichtsprozess in Berlin. Er sieht eine mediale Hetzjagd und ist sicher: Frau Schlesinger wurde zum Sündenbock für ein ganzes System gemacht. Ein Gespräch auch über Interessengruppen wie den WDR, denen Schlesingers Arbeit ein Dorn im Auge gewesen sei, monatliche Ruhegelder nahe den 20 000 Euro und die Frage: Ist der ÖRR reformierbar?