Überraschend und fehlgeleitet“: Telegram-Chef Durow kritisiert Ermittlungen in Frankreich

Erstmals seit seiner Festnahme äußert sich der Gründer des Onlinedienstes. Für die Vorwürfe gegen ihn hat er kein Verständnis. Angewandte Gesetze seien aus der Vor-Smartphone-Ära. […]

Durow kritisierte „die Anwendung von Gesetzen aus der Vor-Smartphone-Ära, um einen CEO für Straftaten anzuklagen, die von Dritten auf der von ihm verwalteten Plattform begangen wurden“. Dies sei ein „fehlgeleiteter Ansatz“.

In seiner Botschaft räumte Durow ein, dass die stark steigenden Nutzerzahlen Telegrams „Wachstumsschmerzen verursachen, die es Kriminellen leichter machen, unsere Plattform zu missbrauchen“. Er habe es sich daher zum persönlichen Ziel gemacht, „die Dinge in dieser Hinsicht merklich zu verbessern“.

Durow wies auch die Vorwürfe der französischen Behörden zurück, dass Telegram nicht auf Anfragen offizieller Stellen antworte. Er habe vielmehr selbst auch schon Hilfe geleistet. „Telegram hat einen offiziellen Vertreter in der EU, der Anfragen der EU annimmt und beantwortet“, teilte Durow in dem sozialen Netzwerk mit. […]

Wo Telegram sich mit örtlichen Aufsichtsbehörden nicht auf „die richtige Abwägung zwischen Privatsphäre und Sicherheit“ einigen könne, „sind wir bereit, das Land zu verlassen“, sagte er weiter.

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Erste Änderungen in der App geplant: Telegram-Chef Durow reagiert auf Ermittlungen in Frankreich

Erstmals seit seiner Festnahme äußert sich der Gründer des Onlinedienstes. Die Vorwürfe gegen ihn kritisiert er und kündigt zugleich erste Maßnahmen der App gegen Betrug an. […]

Rund zwei Wochen nach seiner Festnahme in Frankreich kündigt Telegram-Chef Pawel Durow erste Änderungen auf seinem Kurzmitteilungsdienst an. „Obwohl 99,999 Prozent der Telegram-Nutzer nichts mit Kriminalität zu tun haben, schaffen die restlichen 0,001 Prozent, die in illegale Aktivitäten verwickelt sind, ein schlechtes Bild für die gesamte Plattform“, schrieb der in Russland geborene Unternehmer am Freitag auf seiner Plattform.

Dies gefährde die Interessen der fast eine Milliarde Telegram-Nutzer. „Deshalb sind wir in diesem Jahr entschlossen, die Moderation auf Telegram von einem Kritikpunkt zu einem Lob zu machen.“ Das Unternehmen habe auch das wenig genutzte Feature „Leute in der Nähe“ entfernt, das Probleme mit Bots und Betrügern gehabt habe. Stattdessen werde es zukünftig rechtmäßige, verifizierte Geschäfte und Dienstleistungen in der Nähe der Nutzer hervorheben.

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