Massive Täuschung bei ARD-Sendung #Die100
Kurz vor den Wahlen in Brandenburg simuliert die ARD eine Diskussion neutraler Bürger. Doch nun werden immer mehr als linke Parteipolitiker und Schauspieler enttarnt.
Politiktalks und Elefantenrunden, in denen Spitzenkandidaten diskutieren, gehören zum Tagesprogramm des öffentlich-rechtlichen Fernsehens. Formate, in denen Bürger sich politisch positionieren, sind hingegen eine Seltenheit. Jetzt, kurz vor den Landtagswahlen in Brandenburg, wagt sich die ARD an ein neues Format und stellt 100 Menschen, die vom Sender ausgewählt wurden, eine Frage: „Ist die AfD eigentlich ein Problem für die Demokratie?“
Politische Akteure sind nicht eingeladen, kommen aber mittels eingespielter Sequenzen auf Bildschirmen zu Wort. Es geht um Angst, Migration und den Zweiten Weltkrieg. Ein Haus aus Lego-Steinen wird gebaut, Teilnehmer müssen erklären, wieso sie trotz allem ihre Stimme der AfD geben und dann ist da noch ein Bürokaufmann, der plötzlich seine Meinung ändert und eigentlich als Schauspieler für die ARD und das ZDF arbeitet.
In der Polit-Spielshow „Die 100“ konnten viele Teilnehmer vor laufender Kamera durch die scheinbar höchst stichhaltigen Argumente der ARD davon überzeugt werden, dass die AfD sehr wohl ein Problem für Deutschland und die Demokratie wäre. Ein Mann stach besonders heraus: Stand er zu Beginn der Show noch bei der Wertung +3 („Die AfD ist kein Problem“), wechselte er im Laufe der Sendung auf -3 und gab sich geläutert: „Die AfD ist ein Wolf im Schafspelz. Man weiß nicht, was sie vorhat.“ Die Sendung habe ihn auf „andere Gedanken“ gebracht.
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Das wirkte für Zuschauer der fragwürdigen Sendung, die nicht einmal vorm Nachbeten widerlegter Correctiv-Behauptungen zurückschreckte, gestellt – und war es scheinbar auch. Der fragliche „Bürokaufmann“, wie er in der Sendung vorgestellt wurde, ist nämlich Schauspieler.
Eine ARD-Sendung von Montag fiel bereits durch eine parteiische Dramaturgie auf, die sich kurz vor einer Wahl tendenziell gegen eine einzige Partei gerichtet hatte. Nun gibt es zusätzlich Vorwürfe der Irreführung an die Produktion bezüglich eines in der Sendung als „normaler Bürger“ präsentierten Gastes.
AfD-Gegner gekauft? Das ist dran an den Vorwürfen gegen die ARD
Wie es zu Schleiermachers Teilnahme bei »Die 100« gekommen ist, schildert er so: Er habe einen Newsletter abonniert von einem Internetportal namens »MyShow«. »MyShow« wird von der Banijay Media GmbH betrieben, einer der größten deutschen TV-Produktionsfirmen. Mit dem Newsletter macht das Portal auf Freikarten und Rabattaktionen aufmerksam, mit denen man als Zuschauer TV-Sendungen besuchen kann, zum Beispiel »TV Total« oder »Hart aber fair«. Auch wenn Teilnehmer für bestimmte Formate gesucht werden, wird gelegentlich ein Bewerber-Aufruf über den Newsletter verschickt. Dem SPIEGEL liegt eine Bestätigung vor, dass Banijay für das Casting der Sendung verantwortlich war. »Ich bewerbe mich häufig bei so was. Mal wird man genommen, mal eben nicht«, sagt Michael Schleiermacher.