Forderung: Abberufung von Elmar Theveßen als Leiter des ZDF-Studios in Washington

Forderung: Abberufung von Elmar Theveßen als Leiter des ZDF-Studios in Washington
Screenshot Phönix

Elmar Theveßen ist seit März 2019 Leiter des ZDF-Studios in Washington. Das ZDF-Studio Washington ist nicht nur zuständig für die Berichterstattung aus den USA, sondern berichtet auch aus El Salvador, Guatemala, Haiti, Honduras, Jamaika, Kuba, Mexico, Nicaragua und Panama. Dieses Studio nimmt daher eine ganz zentrale Rolle für die Berichterstattung aus dem nord- und mittelamerikanischen Kontinent ein.

Die Leitung des ZDF-Studios in Washington ist eine der renommiertesten und verantwortungsvollsten Positionen im Auslandsjournalismus des Zweiten Deutschen Fernsehens. Sie erfordert daher besonders hohe journalistische, strategische und diplomatische Anforderungen. Als ZDF-Auslandskorrespondent – und insbesondere als Studioleiter – gelten folgende journalistische Standards:

  • Objektivität in der Berichterstattung (Trennung von Meinung und Fakten)
  • Unparteilichkeit in der Analyse, auch bei schwierigen und umstrittenen Themen (z. B. bei Wahlen, Supreme Court, Waffengesetze)
  • Kritikfähigkeit gegenüber allen politischen Lagern
  • Transparenz und Quellenangabe, wenn Bewertungen vorgenommen werden

Es ist daher von einer ganz zentralen Bedeutung, dass der Studioleiter einer überdurchschnittlich profunden Sachkenntnis und journalistischen Sorgfalt nachkommt sowie als Führungskraft für seine Mitarbeiter auch vorlebt. Denn nicht nur Sachkenntnis, sondern vor allem journalistische Sorgfaltspflichten bilden den obligatorischen Kernbereich für diese verantwortungsvollen Stelle.

Diese elementare Befähigung ist bei Elmar Theveßen nachweißlich nur eingeschränkt gegeben, so dass er von diesem Posten schnellstmöglich abberufen werden sollte.

Elmar Theveßen hatte während seiner Einlassungen über den Mordanschlag von Charly Kirk bei „Markus Lanz“ am Donnerstagabend (11.09.2025) weder Sachkenntnis noch journalistische Sorgfaltspflichten vorweisen können (positive Auslegung) oder hat bewusst die Unwahrheit gesagt, was eine aktivistische Intention internieren würde (negative Auslegung).

So behaupteten der USA-Korrespondent und Terrorismus-Experte des ZDF in der Sendung am Donnerstagabend, dass Kirk ein Menschenfeind sei, der Schwule steinigen lassen und Schwarze ausgrenzen wollte. Die Äußerungen, die der ZDF-Experte Kirk unterstellte, sind aber so nicht gefallen und völlig aus dem Zusammenhang gerissen.

Was Theveßen dem Zuschauer an diesem Donnertagabend darbot, sei ausführlich zitiert. Man muss es einfach für die Nachwelt festhalten:

Theveßen: „Kirk hat sehr, sehr scharf rechte Überzeugungen. Ich will mal ein paar Beispiele nennen. Er hat gesagt beispielsweise, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssten (…). Er hat gesagt, dass Schwarze die Positionen der Weißen wegnehmen wegen dieser Politik der Demokraten der vergangenen Jahre. Er hat gesagt, wenn man in einem Flugzeug sitzt mit einem schwarzen Piloten, muss man Angst haben.“

Darauf fragt Lanz folgendes ungläubig nach: „Habe ich das richtig verstanden, Homosexuelle sollten gesteinigt werden?“

Theveßen: „Ja, er bezieht sich dabei natürlich auf die Bibel, also dass er sagt: Da ist das Christentum wortwörtlich zu nehmen. Er hat das nicht auf die moderne Zeit angewendet, das ist tatsächlich, ähm, weitgehend natürlich. Und man kann sagen, das sind rassistische Äußerungen, das sind minderheitenfeindliche Äußerungen, das ist auch so, eindeutig, er gehört zu den Rechtsradikalen in den USA …“

Tatsächlich wies Charlie Kirk in Debatten mehrmals darauf hin, dass die Bibel an einer Stelle (Levitikus 20, 13) die Todesstrafe für Sex unter Männern fordert. Das war seine Antwort, wenn er danach gefragt wurde, ob sich denn aus dem Nächstenliebe-Gebot der Bibel nicht ergebe, dass man auch Liebe von Mann zu Mann gutheißen müsse.

Auch wenn das ZDF gegenüber BILD[1] und Jungen Freiheit[2] folgendes mitteilte: „Dieser Zusammenhang hätte deutlicher gemacht werden müssen. Elmar Theveßen bedauert, an der Stelle nicht ausführlicher gewesen zu sein.“

Der Cicero veröffentlichte auch noch eine weitere Antwort des ZDF zum Vorwurf Theveßens, Kirk sei ein Rassist, weil er sich vor schwarzen Piloten fürchte, teilte das ZDF mit, Theveßen hätte in der Sendung Folgendes klargestellt:

„Kirk hat sich immer dem Streit und der Debatte gestellt. Mir ist aus dem Kopf nicht bekannt, dass er zu Gewalt aufgerufen hätte. Er hat durch diese scharfen Formulierungen beigetragen zur Polarisierung im Land, aber er hat immer dafür gefochten, dass man sich die Dinge an den Kopf werfen darf, aber dafür darf keine Seite die andere Seite ins Visier nehmen, geschweige denn jemand anderen umbringen.“ Das allerdings war gar nicht die strittige Frage.

So verdeutlicht diese Antwort nicht nur besonders das fachliche Versagen in diesem für einem Auslandskorrespondenten elementaren Tätigkeitsfeld, denn dem Leiter des ZDF-Studios in Washington kommt gerade in der jetzigen Zeit eine besonders verantwortungsvolle Rolle zu, sondern zeigt auch erschreckend die mangelnde Fehlerkultur innerhalb des ZDFs.

Gerade vor dem Hintergrund, dass Theveßen auch in seinen Wahlprognosen bei den US-Präsidentschaftswahlen regelmäßig völlig falsch lag und die aktuellen im höchsten Maße pietätlosen und vor allem wahrheitswidrigen Einlassungen bei der Lanz-Sendung dokumentieren deutlich, dass er für diese Position völlig ungeeignet erscheint. Dabei ist es auch völlig irrelevant, ob diese Äußerungen ihren Hintergrund durch Unvermögen oder durch politischen Aktivismus haben.

Wir fordern daher die unverzügliche Abberufung von Elmar Theveßen als Leiter des ZDF- Studios in Washington.

Adressat: Intendant Dr. Norbert Himmler https://www.zdf.de/impressum 

Text: Torsten Küllig (Stellvertr. Vorsitzender Publikumskonferenz)

[1] https://www.bild.de/politik/ausland-und-internationales/experte-irritiert-bei-lanz-hat-kirk-diese-schrecklichen-dinge-wirklich-gesagt-68c3d504f313976149c6cdc7
[2] https://jungefreiheit.de/kultur/medien/2025/zdf-raeumt-verzerrte-zitate-von-charlie-kirk-ein/


Von: „ZDF, Zuschauerredaktion“ <Zuschauerservice@zdf-service.de>
Betreff: Küllig, Torsten Abberufung von Elmar Theveßen als Leiter des ZDF-Studios in Washington
Sehr geehrter Herr Küllig,
vielen Dank für Ihre an den Intendanten des ZDF gerichtete Zuschrift, die uns als zuständigem Fachbereich für Fragen und Anmerkungen aus dem Zuschauerkreis zur Beantwortung übergeben wurde.
Herzlichen Dank für Ihre Zuschrift und Ihre Anmerkungen zur Berichterstattung des ZDF über das Attentat auf den US-Aktivisten Charlie Kirk von Elmar Theveßen in der Sendung „Markus Lanz“ vom 11. September 2025.

Den Redaktionen ist bewusst, dass gerade bei der Berichterstattung nach einem Attentat besondere Sensibilität gefragt ist – sowohl in der Sprache als auch in der journalistischen Einordnung.
Elmar Theveßen hat in der Sendung eine Reihe von Äußerungen Charlie Kirks aufgegriffen und eingeordnet, um dessen politischen Kurs zu beschreiben. In einem Beispiel nahm Elmar Theveßen Bezug auf Kirks Aussagen zur Homosexualität: „Er hat gesagt, dass Homosexuelle gesteinigt werden müssen.“ In der Vergangenheit hatte Kirk eine Bibelstelle zitiert, welche die Steinigung von Homosexuellen als Strafe enthält, und hatte von „God’s perfect law“ gesprochen. Diesen Gesamtzusammenhang hätte Elmar Theveßen differenzierter darstellen müssen. Er hat selbst bedauert, an dieser Stelle zu faktisch formuliert zu haben und nicht ausführlicher gewesen zu sein. Im Laufe der Sendung wies Elmar Theveßen allerdings darauf hin, dass Kirk nicht zu Gewalt aufgerufen und sich der Debatte und dem Streit gestellt habe.
Wir können Ihnen versichern, dass unsere Redaktionen, Moderatoren und Korrespondenten mit größter Sorgfalt arbeiten. Gleichzeitig gehört es zum Selbstverständnis des ZDF, konstruktive und sachliche Kritik ernst zu nehmen. Sie trägt dazu bei, die journalistische Arbeit weiter zu schärfen.
Wir danken Ihnen für die Beobachtung unseres Programms und hoffen, dass Sie dem ZDF als Zuschauer erhalten bleiben.
Mit freundlichen Grüßen
Ihr Zuschauerservice

 

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