Achtung! Der Beitrag kann Spuren von Satire, Rechtfertigungen und Geständnissen enthalten. Das vergangene Jahr stand medienpolitisch ganz im Zeichen von Sendereihen und Veranstaltungen, die sich wie das sprichwörtliche Perpetuum Mobile um das Verhältnis von Medien und Publikum drehten. Zahlreiche Vertreter der schreibenden und sendenden Zunft besprachen das Thema unter striktem Ausschluss echter Kritiker und unter Zuhilfenahme omnipotenter Medien-Wissenschaftler, die zwar mit der Verachtung der Bessergebildeten argumentieren, aber dann doch zur simplifizierenden Schubladisierung von Kritikern ausholen. Nur ein paar Beispiele aus dem Katalog der Abhandlungen von oben herab: Wie viel Medienschelte verträgt Pressefreiheit? Streitraum: Misstrauen und Öffentlichkeit” „Lügenpresse“ ist Unwort des …

Über den Selbstversuch „Beziehung zwischen Journalisten und Kritikern“ Weiterlesen »

Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist ein hohes Gut. Selbst Zuschreibungen, die zart besaitete Zeitgenossen entrüstet zum Kadi stürmen lassen, sind vom Recht auf freie Meinungsäußerung gedeckt. Trotz eindeutiger Rechtsprechung ist jedoch diversen Institutionen, Medienhäusern, Politikern, Wissenschaftlern und in irgendeiner Weise involvierten Einzelpersonen, die Meinungsfreiheit ein Dorn im Auge – insbesondere wenn sie nicht mit der eigenen Weltanschauung, Deutung oder Religion korrespondiert. Angesichts der für das Fußvolk vermeintlich komfortablen Situation, sich zu äußern wie Herz und Verstand begehren und Schnäbel gewachsen sind, werden deutsche Leitmedien zusehends nervös, angesichts abweichender Meinungen. Natürlich stellt sich die Frage, ob und inwieweit traditionelle Medien …

Über die Feinde der freien Meinungsäußerung und der Demokratie Weiterlesen »

Am 22.05.2015 wurde im Bundestag ein Gesetz beschlossen, welches das Streikrecht kleiner Gewerkschaften einschränkt und damit auch das Recht der Arbeitnehmer, sich so zu organisieren wie sie es wollen und wie es ihnen laut GG Artikel 9 vom Gesetzgeber garantiert wurde. Das Gesetz kommt einem Verbot der freien Wahl einer Gewerkschaft gleich und ist damit klar verfassungswidrig. (1) Alle Deutschen haben das Recht, Vereine und Gesellschaften zu bilden. (2) Vereinigungen, deren Zwecke oder deren Tätigkeit den Strafgesetzen zuwiderlaufen oder die sich gegen die verfassungsmäßige Ordnung oder gegen den Gedanken der Völkerverständigung richten, sind verboten. (3) Das Recht, zur Wahrung und …

Über die Hofberichterstattung um das Tarifeinheitsgesetz Weiterlesen »

Ich gebe zu, dass ich mich in der Vergangenheit nie sonderlich für Gedenken, Gedenktage, Denkmäler und ähnlich vermeintlich Rückblickendes interessiert habe. Das Verharren an Steinen und Gedenkstätten erschien mir stets als Zeitverschwendung und so war mein politisches Wirken ausschließlich nach vorn gerichtet und beschäftigte sich mit Gegenwarts- und Zukunftsfragen. Das einzig Brauchbare, was ich je für die Gedenkkultur vollbracht habe, war das „Besprechen“ eines Stolpersteines für Georg Schumann in Leipzig. In diesem Jahr nahm ich zum ersten Mal in meinem Leben aus eigenem Antrieb an einem wichtigen Gedenken teil. Gemeinsam mit vielen Freunden und Mitstreitern, welche die Sorge um den …

Über Gedenken und Zumutungen Weiterlesen »

Ich bin mir nicht sicher, was ich an einigen Vertretern der schreibenden Zunft merkwürdiger finde; die sprichwörtliche Unfähigkeit aufmerksam zuzuhören oder die Unfähigkeit Gehörtes, Gesehenes, Gelesenes und Erlebtes auf angemessene und wahrheitsgemäße Weise wiederzugeben. Zugegeben, wenn das Urteil die Story bereits vor der Recherche und der lästigen Zeugenbefragung feststeht, wird es eng mit der Übereinstimmung von Realität, gewünschtem Resultat und/oder Auftrag. Der Kollege um den es geht, kann nicht behaupten, dass ich ihn nicht gewarnt hätte. Aber die Testreihe „Beziehung zwischen Journalisten und Publikum“ läuft natürlich weiter. Cicero Christoph Schwennicke Chefredakteur Friedrichstrasse 140 10117 Berlin Gegendarstellung Sehr geehrter Herr Schwennicke, …

Publikumskonferenz im Visier – Part II Weiterlesen »

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Ziemlich beste Feinde – Deutsche Medien und die Griechen Die kampagnenartigen Berichterstattungen über „Hemd-aus-der-Hose-Varoufakis“ und seine Regierungsmannschaft innerhalb der Genres Tendenz, übler Geschmack und beitragsfinanzierter Schmuddel-Talk sind Ausdruck der oft beklagten Gleichschaltung unserer Leitmedien. In Griechenland herrscht eine, für europäische Verhältnisse, außerordentlich prekäre Situation. Der Zustand, in den das Land von gewissenlosen und korrupten Figuren (lange vor Syriza und Varoufakis) manövriert wurde, kann guten Gewissens als humanitäre Katastrophe bezeichnet werden. Die Obdachlosigkeit ist dramatisch angestiegen, 3 Millionen Menschen haben keine Krankenversicherung, die Jugendarbeitslosigkeit liegt bei 50 %, die Sozialleistungen wurden drastisch gekürzt, die einfache Bevölkerung wird enteignet und entrechtet. Die …

Projekt: Öffentliche formale Programmbeschwerde – Part 2 Weiterlesen »

„Wir sind präzise Nachrichten“ – „Wir sind relevanter Talk“ – „Wir sind umfassende Informationen“ – verkündeten die Kollegen Daubner, Gerster, Illner, Jauch, Buhrow und Kleber einst in einem gemeinsamen Spot, der das Publikum für die geräteunabhängige Haushaltsabgabe erwärmen sollte. Seitdem haben sich zwei Dinge diametral verändert. Die Einnahmen der Sender gingen in die Höhe und die Geduld vieler Zuschauer zu Ende. Betrachtet man neben unseren Beschwerden, die innerhalb der letzten 8 Monate aus ca. 300 Einsendungen ausgewählt wurden, zusätzlich die vielen tausend Zuschauerbeschwerden, welche regelmäßig die Sender auf dem Postweg, per Mail, über die Kommentarspalten und Foren sowie telefonisch erreichen, …

Projekt: Öffentliche formale Programmbeschwerden – Part 1 Weiterlesen »