Außerordentliche Sitzung des WDR-Rundfunkrats: Wie viel Kultur darf’s sein?

Außerordentliche Sitzung des WDR-Rundfunkrats: Wie viel Kultur darf’s sein?

Warum der WDR-Rundfunkrat am Dienstag in einer Sondersitzung tagt. ….

Es ist ein ungewöhnlicher Vorgang: Am kommenden Dienstag tritt der Rundfunkrat des WDR zu einer außerordentlichen Sitzung zusammen. Beantragt haben dieses dreistündige Sondertreffen mehr als ein Drittel seiner 60 Mitglieder. Bei der Zusammenkunft des kompletten Plenums soll sehr öffentlich über den Programmauftrag des WDR diskutiert werden und darüber, wie die größte der ARD-Landesrundfunkanstalten diesen künftig zu erfüllen gedenkt.

Ausgangspunkt dieser Initiative von Teilen des Rundfunkrats sind Debatten, die Anfang des Jahres losgetreten worden sind und die bis heute andauern: über den Kulturauftrag und den Kulturbegriff der Öffentlich-Rechtlichen und speziell des WDR. Änderungen im Radioprogramm von WDR 3 sowie Gastbeiträge und Interviews des Intendanten Tom Buhrow und der für NRW, Wissen und Kultur verantwortlichen Programmdirektorin Valerie Weber in der Presse hatten teilweise für Irritation und Protest gesorgt. … Es ist eine Diskussion, die längst nicht mehr bloß um das Verhältnis des WDR zu Kunst und Kultur kreist. Es geht ganz grundlegend um die Gestaltung des Programmauftrags. …

Klärungsbedarf sehen die Initiatoren der Aussprache beispielsweise bei der von Tom Buhrow proklamierten Online-first-Strategie, schließlich nutze die Mehrheit des Publikums die Programme nach wie vor linear. Außerdem müsse geredet werden über Programmkooperationen mit anderen Sendern, über die regionale Berichterstattung und den finanziellen Beitrag, den der WDR für das gemeinschaftliche TV-Programm Das Erste leistet.

https://www.sueddeutsche.de/medien/wdr-rundfunkrat-sondersitzung-1.5333807