BR Wirtschaftsplan 2025: Zukunftshaushalt mit Transformationsbudget
Bei der Rundfunkratssitzung am Montag, 7. Oktober 2024, hat der Bayerische Rundfunk erste Eckpunkte seiner Wirtschaftsplanung für das kommende Jahr vorgestellt.
https://www.br.de/presse/inhalt/pressemitteilungen/rundfunkrat-wirtschaftsplan-2025-100.html
Eckpunkte für Wirtschaftsplan 2025 – Komödienstadl, Videotext, Euroblick: Was sich der BR spart
Beim BR geht man davon aus, dass jährlich Einsparungen im Vergleich zu den Planungen in Höhe von 70 Millionen Euro nötig sind, wobei das gesamte Jahresbudget rund eine Milliarde Euro beträgt. Um diese Finanzierungslücke zu schließen, werde man die Sachkostenetats auch weiterhin eingefroren lassen, darüber hinaus müssten alle Direktionen drei Prozent ihres Etats einsparen. Hier gehe es nicht ums Rasenmäherprinzip, sondern man wolle das „anhand klug vorbereiteter, strategischer Kriterien“ umsetzen.
Zusätzlich zu Sparmaßnahmen in den Bereichen Immobilienbestand, Kostümfundus, Werkstätten, Fuhrpark, Archive, Bibliothek, Senderstandorte sowie eine Forcierung smarter Produktionsformen und technischer Standardisierung, werden einige Maßnahmen auch direkt im Programm zu sehen sein. Informations-Programmdirektor Thomas Hinrichs etwa führte aus, dass man bislang vier lineare Auslandssendungen habe, wovon man sich zwei spare. Konkret geht es um „Alpen-Donau-Adria“ und „Euroblick“. Im Gegenzug habe man aber das BR-Engagement für den „Weltspiegel“ erhöht. Sparen wird man sich daneben Neuproduktionen für den „Komödienstadl“.
Eingestellt wird der eigenständige Videotext des BR, der „Bayerntext“, stattdessen wird der BR hier künftig kurzerhand den ARD-Text übernehmen. Das Personal, das sich bislang mit dem Videotext beschäftigt hat, soll sich lieber um BR24 kümmern, das digitale Informations-Angebot des BR. Um 16 Uhr wird es künftig keine vorrangig fürs Fernsehen hergestellte Nachrichtensendung mehr geben, stattdessen soll es ein „digitales Format in BR24 live“ geben, das aber auch im Fernsehen zu sehen sein wird. […]
Man werde die Zahl an Erstausstrahlungsminuten leicht reduzieren müssen – etwa indem die Ferienpause einzelner Sendungen verlängert werden. Zudem erhofft man sich deutlich Einsparungen, indem man die „Dividende“ aus der verstärkten Zusammenarbeit der ARD über Kompetenzcenter und Pool-Lösungen im Hörfunk nutze. Beim eigenen Gesundheitsmagazin könne man etwa durch die Übernahme von Inhalten aus dem Kompetenzcenter 30 Prozent einsparen. Im Bereich Naturfilm wolle man sich stärker auf bayerische Inhalte konzentrieren und sich etwas aus „Erlebnis Erde“ zurückziehen.
Mit Blick auf das Personal sagte Wildermuth, dass es keinen generellen Stellen- oder Nachbesetzungsstopp wie in anderen ARD-Anstalten geben werde. Es würden aktuell Zielbilder für die einzelnen Abteilungen und ihren künftigen Personalbedarf erstellt. […]
Wildermuth betonte aber auch: Es könne nicht nur ums Sparen gehen, denn Transformation gebe es nicht zum Nulltarif. Man plane in den nächsten Jahren 5 Millionen Euro pro Jahr als „Transformationsbudget“ ein.
https://www.dwdl.de/nachrichten/99902/komoedienstadl_videotext_euroblick_was_sich_der_br_spart/