Der MDR und sein Medienkompetenz-Angebot „Fakecheck“
Die Nachrichtenmarke
MDR Aktuell steigt mit ihrer politischen Expertise im „Superwahljahr“ beim erfolgreichen TikTok-Format Fakecheck ein. Das Format ist ein Angebot des MDR für funk, dem Content Netzwerk von ARD und ZDF. Um die Medienkompetenz von Jugendlichen zu stärken, ist Fakecheck vor einem Jahr gestartet und erreichte schnell über 100.000 Abos. Ab dem 29. Juli befassen sich die Fakecheck-Videos verstärkt mit politischen Inhalten, die junge Menschen auf TikTok konsumieren.
Roman Twork, Redaktionsleiter Content- und Distributionsstrategie der Hauptredaktion Kultur und Jugend des MDR: „Die politische Meinungsbildung verschiebt sich immer weiter in die sozialen Netzwerke. Die Algorithmen einiger Plattformen zeigen sich besonders anfällig für die Verbreitung von Falschbehauptungen und Fake News. Umso emotionaler und polarisierender, desto besser für die Verbreitung. Hier setzen wir mit Fakecheck und einer wachsamen sowie jungen Community an.“
Die Fakecheck-Videos erklären Schritt für Schritt den Rechercheweg, von der offenen Fragestellung bis zur Stellungnahme einzelner Creator. So können Fakten selbst nachvollzogen und eingeschätzt werden und sich am Ende jeder selbst eine Meinung bilden.
https://www.presseportal.de/pm/7880/5835961
Gemeinsam hinterfragen Fakecheck und MDR Aktuell politischen Content, der auf der Social-Media-Plattform viral geht. In welchen TikToks werden Zusammenhänge korrekt eingeordnet? Wo werden Halbwahrheiten oder sogar Fakenews verbreitet?
Im gewohnten Fakecheck-Style prüft das Format Behauptungen und geht ihren Quellen auf den Grund. Werden Falschaussagen aufgedeckt, können Creator:innen dieser Videos Stellung dazu beziehen. Die Journalist:innen von MDR Aktuell unterstützen das Fakecheck-Team bei ihrer Arbeit mit ihrer politischen, tagesaktuellen Expertise, liefern die Hintergrundrecherche und bereiten die Konfrontationen der Creator:innen vor.
Fakecheck ist dabei skeptisch, aber fair – wenn eine Aussage stimmt, wird dies genauso kommuniziert, wie eine Falschaussage. Auch den gesamten Rechercheweg legt Fakecheck offen.
Hinweis:
1. Weniger als ein Prozent dessen, was Nutzerinnen und Nutzer im Netz sehen, habe mit Desinformation zu tun.
2. Die Menschen informierten sich weiter mehrheitlich über seriöse Nachrichtenquellen.
3. Untersuchungen belegten, dass die meisten Menschen die Qualität von Quellen gut einschätzen könnten.
4. Menschen seien zudem sehr skeptisch gegenüber Informationen aus sozialen Netzwerken.
5. Falschmeldungen würden von wenigen Menschen geteilt, und wer sie teile, wisse in der Regel, dass der Inhalt nicht stimme.
Man könne also zu zwei Schlüssen kommen:
1. Es lasse sich kaum nachweisen, dass Fake News Menschen tatsächlich überzeugen.
2. Interventionen gegen Fake News hätten kaum eine Wirkung, denn es gebe kaum etwas einzudämmen.
Im Gegenteil, der Diskurs – und damit auch Döpfners Rede – berge auch eine Gefahr. Hoffmann:
„Wenn wir ständig die These in die Welt setzen, dass überall Fake News sind, dass unser Informationssystem eigentlich kaputt ist, dass haufenweise Menschen in die Irre geführt werden – dann verlieren wir das Vertrauen in unsere Mitmenschen und wir verlieren das Vertrauen in unsere demokratischen Prozesse und Institutionen.“
Die öffentliche Aufmerksamkeit für Desinformation schade also dem eigentlichen Interesse.
Christian Hoffmann, Uni Leipzig, MDR Altpapier, 15.9.2022