PayPal startet Marketingkampagne gegen das Bargeld in Deutschland

Eine bundesweite Marketingkampagne gegen das Bargeld mit Slogans wie „Cash ist nicht mehr King“ läuft seit ca. 27. Mai. Der Auftraggeber gibt sich nicht zu erkennen, was bei derartigen redaktionell bearbeiteten Werbebotschaften rechtswidrig sein dürfte. Es handelt sich offenkundig um die Finanz-Datenkrake Paypal.

(…) Anfang Mai hatte der US-Zahlungsdienstleister PayPal für Juni eine Marketingkampagne gegen das Bargeld angekündigt. Hintergrund ist die Einführung einer sogenannten mobilen Geldbörse, mit der PayPal an die physischen Ladenkassen vordringen will. Obwohl es bereits etablierte Anbieter wie Google Pay und Apple Pay gibt, die es erlauben, an der Ladenkasse kontaktlos zu bezahlen, und das Bezahlen mit Kredit- und Debitkarten sehr verbreitet ist, richtet sich die Kampagne von PayPal nur gegen das Bargeld. „Wir sind überzeugt: PayPal hat mehr zu bieten als Bargeld”, heißt es in der Pressemitteilung vom 5. Mai.

Um Kunden in seine App zu locken, will PayPal in dieser eine Ratenzahlungsoption anbieten. Außerdem soll es Rabatte bei noch nicht bekannt gegebenen Kooperationspartnern geben.

PayPal steht in der Kritik, weil das Unternehmen die Kundendaten an sehr viele Kooperationspartner weitergibt. Außerdem gibt es Berichte von plötzlichen Kontensperrungen bei Geschäftskunden, denen PayPal die Guthaben einfror und erst Monate später wieder freigab, wenn die Kunden teure Gerichtsverfahren angestrengt hatten und ein für PayPal negatives (Grundsatz-)Urteil absehbar war.

Quelle: Norbert Häring Blog