Vergeltung: Russland weist zwei ARD-Mitarbeiter aus
Perwy Kanal, der beliebteste russische Fernsehsender, muss auf Geheiß zuständiger Regierungsbehörden in Berlin seinen Standort in Deutschland schließen, und seine Journalisten das Land umgehend verlassen. Marija Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, kündigte Antwortmaßnahmen an.
Journalisten des Perwy Kanal (Erster Kanal), des russischen Fernsehsenders mit der größten Reichweite auch außerhalb Russlands, werden aus Deutschland ausgewiesen. Entsprechende Briefe vom Berliner Landesamt für Einwanderung haben zum Beispiel der Reporter Iwan Blagoi und der Kameramann Dmitri Wolkow erhalten – sie sollen das Land Anfang Dezember verlassen. Blagoi berichtet:
„Zehn Seiten Text, mit reichlich Verweisen auf Sanktionsakte der EU als Grundlage für den getroffenen Beschluss versehen. Ein deutscher Rechtsanwalt, der auf unsere Bitte hin die Papiere eingesehen hat, konnte nur resigniert die Hände heben – alles mehr als klar.Gesetze der BRD haben wir während unseres Aufenthalts in Deutschland nicht übertreten. Dennoch wurde uns die Tür gezeigt.“
Die Bundesregierung baut einen Strohmann auf, legt also Russlands Sprecherin Sacharowa Aussagen in den Mund, die sie nie geäußert hat, um sie dann der Lüge zu bezichtigen. Tatsächlich aber lügt die Bundesregierung selbst. Das hätte die deutsche Presse eigentlich merken und benennen müssen. Vermutlich hat sie es bemerkt – aber eben nicht benannt und Falsches suggeriert.
https://freedert.online/meinung/227605-repression-gegen-russische-medien-bundesregierung/
Der WDR teilte mit, der ARD-Studioleiterin in Moskau Ina Ruck sei im russischen Außenministerium mitgeteilt worden, beim Entzug der Akkreditierungen handele es sich um eine „spiegelbildliche Antwort“ auf die Entscheidung der Berliner Landesbehörde für Einwanderung, zwei russischen Journalisten in Deutschland die Visa nicht zu verlängern.
https://medien.epd.de/article/2261
Zwei Journalisten aus Russland ausgewiesen – Moderat spiegelbildlich. […]
Wenn auch kein Blitz aus heiterem Himmel, so habe doch ein informativer Blitz eingeschlagen, formulierte Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, am Mittwoch zur Ausweisung zweier vaterländischer Journalisten aus Deutschland. „Ein weiterer unfreundlicher Akt des offiziellen Berlins gegen die russischen Massenmedien“, so Sacharawa. Man sei gezwungen, spiegelbildlich zu antworten und entziehe dem ARD-Korrespondenten Frank Aischmann sowie dem ARD-Kameramann Sven Feller ihre Akkreditierungen. „Berlin ist den Weg der Eskalation gegangen“, so Maria Sacharowa, „sie haben gewusst, wohin sie gehen, in die Sackgasse.“
Außenamtssprecherin Sacharowa fügte hinzu, man sei bereit, die Akkreditierung neuer ARD-Mitarbeiter in Betracht zu ziehen. Aber vorher müsse die Tätigkeit des Berliner Büros von Perwyj Kanal vollständig wiederhergestellt werden. „Ihr habt noch Glück gehabt“, kommentierte die Journalistin einer Moskauer Staatszeitung anonym. „Richtig spiegelbildlich war das nicht, dafür hätten sie das ganze ARD-Büro dicht machen müssen.“
So können Bürochefin Ina Ruck, WDR-Korrespondent Björn Blaschke und der übrige Mitarbeiterstab der ARD in Russland weiterarbeiten.
Streit um angebliche Büro-Schließung: Russland weist zwei ARD-Mitarbeiter aus (Mehr unter Ausland)